Die Vorgeschichte dazu ist bekannt: Weil die Touristik&Freiheit AG seit Jahren Defizite schreibt, im abgelaufenen Geschäftsjahr waren es 434.000 Euro, die Gemeinde mit knapp 90 Prozent die Mehrheit hält, ist es gesetzlich notwendig, im Gemeindeausschuss und im Gemeinderat Schritte für ein Verbesserungsszenario zu überlegen. In Mals ist die Stoßrichtung, dass man die Anteile am Watles bzw. an der Touristik & Freizeit AG verkaufen will. Im Vorfeld der Ratssitzung am 7. Dezember hat man diverse Schätzgutachten in Auftrag gegeben, wie viel denn die Gemeindeanteile am Watles wert seien. BM Ulrich Veith hat dieses Gutachten wie ein Geheimnis gehütet und keine Zahlen genannt. Auch weil dazu keine Fragen aus den Reihen der Gemeinderäte gekommen sind. Dafür hat der Rat einstimmig beschlossen, dem BM den Auftrag zu geben, die Anteile in Privatverhandlung - mit finanziellen Spielräumen - verkaufen zu können. Dieser Weg, das sagte die Generalsekretärin Monika Platzgummer, wäre bis vor zwei Monaten gesetzlich gar nicht möglich gewesen. Nun sei er das. Eine andere Richtung wurde weder angedacht noch diskutiert.
Brisant an der Sache ist die Tatsache, dass der Watles (bzw. die Touristik) mit 40 Prozent am E-Werk im Zerzatal beteiligt ist und sich mit einer internen Klausel 60 Prozent der Gewinne gesichert hat. Um die 250.000 Euro wirft das E-Werk jährlich an Erträgen ab. Ein Käufer würde alle Rechte und Pflichten an den Gemeindeanteilen übernehmen, erläuterte BM Veith. Es sei von öffentlichem Interesse, dass die Strukturen am Watles auf lange Sicht in Betrieb bleiben. Würde ein Käufer lediglich eine Betriebsgarantie von 4 Jahren geben, wäre der volle Schätzpreis zu zahlen - je länger die Betriebsgarantie, desto geringer der Kaufpreis. Mit keinem Wort erwähnt hat Veith, dass die Ferienregion Obervinschgau bereits beschlossen hat, das Aktienpaket der Gemeinde übernehmen zu wollen.
Interessant auch, dass es über den „Bürgerhaushalt“ die Studie „Pendelbahn Mals-Watles“ in die Auswahl für die Verwirklichung geschafft hat. Die Kosten der Studie in der Höhe von voraussichtlich 30.000 Euro übernimmt die Gemeinde Mals. Man könne auch eine Pendelbahn von Burgeis zum Watles oder Schleis-Watles, wenn die Zugeverbindung in die Schweiz komme, untersuchen, sagte BM Veith.
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