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Montag, 13 Mai 2024 13:28

Bildungszug: Marmor - Fotowettbewerb

 

Bildungsausschuss Schlanders

Montag, 13 Mai 2024 13:27

Bildungszug: Latscher Kulturtage

Donnerstag, 23. Mai , 20.00 Uhr
Fraktionssaal CulturForum

Was brauchen Kinder von getrennten Eltern?
Die Bedürfnisse Kinder und Jugendlichen in schwierigen Lebensphasen.
Vortrag mit Manuela Ortler / Leiterin Bereich Kinder und Jugendliche der Sozialdienste Vinschgau. Wenn Eltern sich als Paar trennen, sind deren Kinder und Jugendliche oft traurig, manchmal wütend, sie haben Angst vor der Zukunft oder fühlen sich schuldig. Die Neuorientierung für die Familie kann durch Wissen, Strategien und hilfreichen Tipps leichter gelingen.
→ Organisation: KFS-Latsch in Kooperation mit der Bezirksgemeinschaft Vinschgau, Sozialdienste, Bereich Kinder und Jugendliche.
Anmeldung erwünscht, aber nicht erforderlich, kostenloser Eintritt.
Kontakt: Kfs.latsch@gmail.com

Samstag, 25. Mai von 09.00 – 16.00 Uhr
Lacusplatz (bei schlechter Witterung im CulturForum)

Ladys Krimskrams
Dinge, die Frauen lieben, z.B. Kleidung, Schuhe, Modeschmuck und Accessoires, können verkauft werden. Wer dabei sein möchte, soll sich bitte bis 04. Mai 2024 unter der Telefonnr: 320 6017282, oder E-Mail: kfs.latsch@gmail.com anmelden.
→ Eine Veranstaltung von Vinzenzkonferenz, Familienverband und KVW Latsch

Samstag, 25. Mai von 8.30 – 12.00 Uhr
Lacusplatz

Faires und regionales Frühstück
Der Reinerlös der Veranstaltung geht zu Gunsten der Vinzenzkonferenz Latsch und der Pfarrcaritas.
→ Organisation: Weltladen Latsch

Samstag, 25.Mai, 20.00 Uhr
Bibliothek Latsch

Literaturmenü
Literarische Neuerscheinungen werden einer Menüfolge zugeordnet. Zur Wahl stehen leichtverdauliche „Vorspeisen“, schwerere Kost „für den großen Hunger“ oder auch „scharf gewürzte Gerichte“ mit erotischem Inhalt und weitere Gänge. Markus Fritz schlüpft in die Rolle des Kellners, Donatella Gigli liest ausgewählte Passagen aus den vorgestellten Romanen.
→ Organisation: Bibliothek Latsch

Mittwoch, 29. Mai, 20.00 Uhr
CulturForum

„Bioanthropologie in Südtirol – Was wissen wir über unsere Vorfahren?“
Vortrag von Daniela Tumler
Für die Bioanthropologie gilt das menschliche Skelett als Fenster in die Vergangenheit. Die erst kürzlich etablierten bioanthropologischen Forschungsansätze, welche um einiges umfassender sind, bieten neue und einzigartige Erkenntnisse über die biologischen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Aspekte unserer Herkunft. Gewinne einmalige Einblicke in das Leben unserer Vorfahren.
→ Organisation: Bildungsausschuss Latsch

Freitag, 31. Mai, 20.00 Uhr
CulturForum

Die Front in Fels und Eis: Tuckettjoch und Hinterer Madatsch
Film des Ortler Sammlervereins
Der Film erzählt vom Abschnitt Tuckett und Hinterer Madatsch. Dort, wo österreichische Soldaten 1916 mühsam die Gipfel aus italienischer Hand zurückerobert haben, wird zusätzlich von einer spannenden Spurensuche aus dem Jahr 2018 berichtet. Der Film entwirft mit Hilfe von originalen Dokumenten, Fotos und Filmausschnitten sowie den Zitaten des Rayonskommandanten ein Bild des Krieges in den Stellungen.
→ Organsiation: Schützenkompanie Latsch-Tarsch

Freitag, 07. Juni , 19.00 Uhr
Garten der Sinne des Annaberg Heimes
Konzert mit der Acoustic Band „NICE PRICE“
1997 gegründet, bietet die Band ein vielseitiges Repertoire, das von irischen Musikstücken über Folksongs bis hin zu Countrysongs, Oldies und auch Eigenkompositionen reicht. Mit 3 Stimmen und Gitarre, Kontrabass, Dudelsack, Geige, Ziehharmonika, Irischer Flöte und Mandoline begeistern sie Zuhörer aller Altersgruppen. In der Pause musikalische Einlage von weltlichen Liedern des Kirchenchors Latsch
→ Eine Veranstaltung der Vinzenzkonferenz und dem Annabergheim

 

Bildungsausschuss Latsch

Dienstag, 14 Mai 2024 16:03

Geben ist seliger als nehmen

Vinschgau/Bozen - KVW-Bezirk Vinschgau bei Landesversammlung.  „Geben ist seliger als nehmen“, steht schon in der Bibel. Der Apostel Paulus äußert damit eine Grundhaltung der Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft und dem Gemeinwohl.

Geben ist seliger als nehmen“, steht schon in der Bibel. Der Apostel Paulus äußert damit eine Grundhaltung der Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft und dem Gemeinwohl. So sieht es auch der Katholische Verband der Werktätigen (KVW), der seine 39. Landesversammlung im Pastoralzentrum von Bozen am Samstag, 13. April 2024 unter dieses Motto gestellt hat.

Nach Einführungsgedanken durch den Landesvorsitzenden Werner Steiner hielt Pater Martin M. Lintner ein Grundsatzreferat, bevor in einer Podiumsdiskussion mit weiteren Ehrengästen, wie der Soziallandesrätin Rosmarie Pamer, dem Geistlichen Assistenten des KVW Karl Brunner und der Patronatspräsidentin Margareth Fink über das Thema diskutiert wurde. Die Fragen: was motiviert heute noch zum sozialen Engagement, was sind die Herausforderungen und wie kann man diesen zukünftig begegnen? Werner Steiner betonte, dass sich die Ziele des KVW seit seiner Gründung im Jahre 1948 nicht verändert haben, denn nach wie vor stehe der Mensch im Mittelpunkt. Allerdings hat sich das Umfeld gewandelt, wie sich in den neuen Kommunikationsformen und vielen damit verbundenen Egoismen zeige. In Südtirol gibt es 160.000 Ehrenamtliche, die freiwillig arbeiten, unterstrich Landesrätin Rosmarie Pamer. Aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen sind der demografische Wandel, neue Familienbilder und der Pflegebereich. Diesen gelte es auch politisch mit der Förderung von Chancengerechtigkeit und Solidarität zu begegnen. Hier spielt der KVW eine aktive Rolle und sei nötiger denn je. Dass man von der ehrenamtlichen Tätigkeit auch viel zurückbekommt, betonte Margareth Fink und Karl Brunner ergänzte, dass es ein Geschenk ist, im KVW nicht allein und gemeinsam unterwegs sein zu dürfen.
Zur KVW-Landesversammlung waren auch zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Landesteilen angereist und hatten ausgewählte Initiativen ihrer Bezirke mitgebracht. Der Vinschgau präsentierte das Veranstaltungsprogramm 2024 des Netzwerkes „Demenzfreundlicher Vinschgau“, dem der KVW und weitere Organisationen angehören. Als erfolgreiches Beispiel wurde die kürzlich in Schlanders organisierte Veranstaltung der Reihe „Ein Herz für die Peripherie“ vorgestellt, bei der an die 160 Besucherinnen und Besucher ins Bürgerheim von Schlanders gekommen waren, um sich über Formen, Risikofaktoren, Folgen und Behandlungsmöglichkeiten von Demenzerkrankungen zu informieren (Bericht im VinschgerWind 7/24, Seite14).

Montag, 13 Mai 2024 13:24

Friedenswanderung in Rumänien

Kolping im Vinschgau - Seit dem fernen Jahr 1968 finden die jährlichen Internationalen Kolping Friedenswanderungen statt. Heuer zum 55igsten Male vom 09. – 12. Mai in Timisoara in Rumänien.
Was sind Kolping- Friedenswanderungen? Die ersten fanden auf Initiative der Schweizer Kolpinger in Sachseln bzw. Einsiedeln an der Wirkungsstätte von Niklaus von der Flühe, in der Schweiz statt. Menschen aus verschiedenen Ländern treffen sich, tauschen sich aus, wandern und beten kolpingzusammen. Dadurch entstehen Freundschaften über die Grenzen hinweg, die über viele Jahre dauern. Über Jahre wurden in 12 europäischen Ländern – in denen es Kolpingsfamilien gibt – diese Wanderungen mit viel Mühe und Aufwand, aber auch mit Liebe und Begeisterung organisiert. Die Teilnehmenden sind immer überwältigt von dem Geiste, dem Ernst, der Frömmigkeit dieser Wandertage. Südtirol durfte bisher viermal Austragungsort der Friedenswanderung sein.
An der Wanderung im Mai in Rumänien nehmen 14 Teilnehmer aus Südtirol teil. Sie treffen dort Kolpinger aus 10 anderen Ländern – auch aus der Ukraine. All diese Wanderer sind durch den Kolpinggedanken, aber im Besonderen durch die gemeinsame Botschaft der Solidarität und des Friedens, sowie durch die konkrete Unterstützung für die von Krieg, Konflikten und anderen Schwierigkeiten betroffenen Gemeinschaften verbunden. Diese Wandertage mögen auch heuer wieder für alle Tage der Begegnung in der Gemeinschaft sein: gerade

Otto von Dellemann

Umberto Ghitti kam im September 1977 als Alpini-Soldat nach Glurns und gründete dort eine Familie. Jahrelang arbeitete er in der Gießerei der Firma HOPPE in Schluderns. Bekannt ist er vor allem in Fußballkreisen, wo er im Jugendbereich tätig ist.

von Magdalena Dietl Sapelza

Seinen ersten Ausgang als Soldat in Glurns hat Umberto noch lebendig in Erinnerung. Im „Gasthof Steinbock“ wunderte er sich über der Sprache der Leute. Er glaubte, es handle sich um einen italienischen Dialekt und fragte nach. Prompt antwortete der Wirt: „Qui siamo in Austria“ (Hier sind wir in Österreich). Verwundert entgegnete Umberto: „Non capisco, io devo fare il militare in Italia.“ (Verstehe nicht, ich muss den Militärdienst in Italien machen). Bald wurde ihm klar, dass „Alto Adige“ eine deutschsprachige Region Italiens ist. „Miar Militarischtn hobm fa dr Südtiroler Geschichte nix gwisst“, erklärt er.
Umberto wuchs in Marone in der Provinz Brescia mit sieben Geschwistern auf. Sein Vater arbeitete als Schlosser im Betrieb seines Onkels. Die Mutter war Hausfrau. Er erlebte eine unbeschwerte Kindheit, vergnügte sich auf einem Sandplatz beim Fußballspielen oder beim Schwimmen im nahen Iseosee. Nach Abschluss der Pflichtschule fand auch er Arbeit in der Schlosserei des Onkels. Den Lohn gab er seiner Mutter ab. Wöchentlich erhielt er ein Taschengeld, um samstags ausgehen zu können. Da im Betrieb auch Teile für Kriegsschiffe angefertigt wurden, durfte sich Umberto um den Wehrdienst bei der Marine bewerben. Nach der Musterung in Venedig erfuhr er kurz darauf, dass für ihn bei der Marine kein Platz war. Er wurde den Alpini zugeteilt, kam nach Bozen dann nach Glurns.
Nach seiner Erfahrung im „Gasthof Steinbock“ versuchte er auf die Einheimischen zuzugehen. Es wurde ihm nicht leicht gemacht. „Als Militarischtn hobm inz di Lait olm a bissl verfolgt, unt i hon nia verstondn warum“, sagt er. Den Carabinieri sei es besser ergangen, wohl weil die Leute vor ihnen mehr Respekt hatten. Umberto bemühte sich, den Dialekt zu lernen. Dabei half ihm auch die drei Jahre jüngere Kellnerin im „Grünen Baum“ Rita Prugg. Um ihr auch nach der Militärzeit nahe sein zu können, kehrte er nicht nach Brescia zurück. Er arbeitete zuerst als Maurer in Meran, dann im „Dopolavoro ferroviario di Bologna“ in Gröden, wo Ritas Tante arbeitete. 1979 läuteten für ihn und Rita im Kloster Marienberg die Hochzeitsglocken. Damit war für ihn endgültig die Entscheidung gefallen in Glurns zu bleiben. Umberto fand Arbeit in der Gießerei der Firma HOPPE in Schluderns. „Selm bin i sofort integriert gwortn“, betont er. „Selm isches wia in a Familie gwesn.“ Mit seinen Arbeitskollegen und auch daheim kommunizierte er schon bald im Vinschger Dialekt. „Sel tuat miar haint a bissl load, wail di Kindr hattn kennt fa miar italienisch lernen“, sagt er. Nach 10 Jahren HOPPE führte er mit seiner Frau einige Zeit den „Gasthof Krone“ in Glurns. Dann kehrte er wieder in die Gießerei zurück.
Um den Fußballsport rankt sich seit jeher Umbertos liebste Freizeitbeschäftigung. Der eigenen Karriere stand jedoch die Schichtarbeit im Wege, die regelmäßige Trainings verhinderte. Doch auch das Konditionstraining sagte ihm nicht so recht zu. „Talent war do gwesn, obr dr Kopf nit“, lacht er. „Gfolln hotts miar ober olm mit di jungen Fuaßbollspieler“, betont er. 1988 übernahm er die Glurnser U-10 Mannschaft, in der sein Sohn spielte. Seither betreut er Jungendmannschaft im Raum Obervinschgau. 16 Jahre lang war Umberto Fußball Sektionsleiter im SASV Glurns und drei Jahre lang Präsident. 2023 zwang ihn ein Blasentumor zu einer Pause. Mittlerweile ist er wieder als Trainer der U-12 in Prad tätig. Seit der Erkrankung sieht Umberto die Welt mit anderen Augen. Er ist nachdenklicher geworden. Und je älter er wird, umso öfter plagt in das Heimweh. „Wenns miar do a guat geht, hoam isch hoam“, meint er. Wer ihn heute fragt, zu welcher Nationalität er sich zugehörig fühlt, dem antwortet er: „I bin koa Walscher, i bin koa Tiroler, i bin a Mensch.“

Montag, 13 Mai 2024 13:22

Schülerkammermusik

Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders - Eröffnungskonzert des zweiten Schülerkammermusikzyklus am 31. Mai um 20.00 Uhr:
Diese außergewöhnliche Veranstaltung, die von Professorin Stella Ala Luce Pontoriero ins Leben gerufen wurde, ist eine einzigartige Gelegenheit, den Studenten des Konservatoriums Claudio Monteverdi durch die Kunst der Kammermusik eine Stimme zu verleihen. Kammermusik ist ein leidenschaftlicher Dialog zwischen Instrumentalisten, eine universelle Sprache, die die Bedeutung des Zuhörens, Verstehens und Respekts des anderen lehrt. Genau wie im Leben bietet uns die Kammermusik eine wertvolle Lektion: lernen, der Stimme anderer Menschen Raum zu geben, darauf zu reagieren und vor allem lernen, den anderen zu respektieren. Vom klassischen Repertoire bis zu zeitgenössischen Werken umfasst dieses Konzert die Schönheit der intimen musikalischen Kommunikation, bei der jede Aufführung zu einem Akt der Verbindung und des Teilens wird. Es ist eine Werkstatt für Emotionen und Ausdrücke, in dem aufstrebende Künstler die Freiheit finden, gemeinsam zu erkunden, zu experimentieren und zu wachsen. Das Konzertprogramm umfasst Aufführungen von großer künstlerischer Tiefe, darunter das Trio für Flöte, Oboe und Klavier op.74 von K.E. Goepfart, das Trio für Flöte, Oboe und Klavier von M. Dring, die Sonata n.2 für Flöte, Viola und Harfe von C. Debussy, um mit dem Pathetique Trio für Klarinette, Fagott und Klavier von M.I. Glinka zu enden.

Unterstützt von der Marktgemeinde Schlanders, dem Amt für deutsche Kultur, der Raiffeisenkasse Schlanders, Raumausstattung Fleischmann, Parkhotel Linde und Rechtsanwaltskanzlei Pinggera.

Montag, 13 Mai 2024 13:22

Talente musizieren in der Laubengasse

Glurns - Schüler:innen der Musik-schule Oberer Vinschgau hatten kürzlich beim traditionellen Garten und Blumenmarkt am Samstag, 4. Mai 2024 in der Laubengasse in Glurns ihre großen Auftritte. In mehreren Kleingruppen ließen sie ihre Instrumente klingen und erfreuten damit die Marktbesucher:innen sowie die Verkäufer:innen an den Ständen mit Marktmusik. Viele Jungmusikerinnen und Jungmusiker spielten zum ersten Mal vor größerem Publikum und waren dementsprechend aufgeregt und angespannt. Unter ihnen befanden sich Ziehharmonikaspieler und -spielerinnen, begleitet und betreut von den Musiklehrern Gernot Niederfriniger aus Mals und Christoph Amenitsch aus Schleis. Mit dabei waren auch eine Gitarrenschülerin, die unter den Fittichen von Krimhild Brunner lernt und ein Bläserduo, betreut von Evi Sanol. Unter den applaudierenden Zaungästen befanden sich auch Eltern der Musizierenden, deren Geschwister und Verwandte. Der Marktauftritt wirkt sich motivierend auf die Jungmusikantinnen und Jungmusikanten aus. Denn, wer Gelegenheiten hat, gelernte Musikstücke bei Auftritten erklingen zu lassen, wird sein Instrument nicht so schnell an den Nagel hängen. Deshalb organisierten die Verantwortlichen des Südtiroler Volksmusikvereins um Obmann Niederfriniger, des Bezirks Vinschgau um Bezirksobmann Martin Moriggl zusammen mit der Musikschule Obervinschgau unter der Leitung von Simone Stanzel die Marktmusik. Hinter der Aktion standen auch die Vertreter von Glurns Marketing um Fabian Pircher. Die Akteure im Volksmusikverein fördern Auftritte von Kindern und Jugendlichen regelmäßig auch bei anderen Märkten im Obervinschgau. (mds) 

Montag, 13 Mai 2024 13:20

Ehrenring an Prof. Rainer Loose

Schlanders/Bezirksgemeinschaft - Am 11. Mai wurde in einer würdigen Feier im Kulturhaus Karl Schönherr in Schlanders der Ehrenring der Bezirksgemeinschaft Vinschgau an Prof. Rainer Loose verliehen. Der bisherige Bezirkspräsident Dieter Pinggera konnte zu der Feier neben den Bezirksrat auch viele Bürgermeister, Altbürgermeister und Altmandatare begrüßen, sowie Freunde und Verwandte des Geehrten und Vertreter der Wirtschaft, Kultur und der Kirche. Anwesend waren auch die zwei Träger des Ehrenringes der Bezirksgemeinschaft: Gustav Thöni, der 1975 den Ehrenring erhielt und Christian Klotz, der ihn 2001 erhielt. Erich Müller, der 1979 den Ehrenring erhielt, ist 2003 Raffeiner Loose Stimpflgestorben. In seiner Laudatio erläuterte Herbert Raffeiner, dass Prof. Rainer Loose mit seiner Doktorarbeit im Vinschgau eine Pionierleistung erbracht hat und durch seine 65 wissenschaftlichen Arbeiten, die Loose in den letzten 50 Jahren über den Vinschgau vorgelegt hat, unser Tal zu einem der besterforschten Siedlungsgebiete im Alpenraum machte. Es waren Zufälle, die Loose in den Vinschgau führten. Bei einer Reise mit seinem VW-Käfer über den Reschen im Sommer 1970 tat sich ihm ein geographischer Raum auf, der Loose faszinierte. Er hat sich bei der Familie Seifart in Mals einquartiert und von dort aus den Obervinschgau erwandert und erforscht. Dazu hat er die Archive auf der Churburg, im Kloster Marienberg, in Chur, Müstair, Innsbruck und Bozen durchforscht und Kontakte zum Malser Kaufmann Fritz Blaas, zum Lehrer Robert Winkler und zu den damaligen Bürgermeistern und den Gemeindearchiven im Obervinschgau aufgenommen. 1973 konnte Loose seine Dissertation mit dem Titel „Siedlungsgenese des Oberen Vinschgaus. Schichten und Elemente des Theresianischen Siedlungsgefüges einer Südtiroler Passregion“ bei der Universität Frankfurt einreichen und das Studium abschließen. Loose hat mit seiner Arbeit die Siedlungsentwicklung über einen Zeitraum von 1000 Jahren, von ca. 800 bis 1860 erarbeitet und dabei die komplizierten Besitz- und Herrschaftsverhältnisse dargelegt. Als Universitätsprofessor hat er sich später mit verschiedenen Themen beschäftigt und in Vorträgen, bei Tagungen, Symposien und auch in verschiedenen Dorfbüchern seine Erkenntnisse dargelegt. Bei der Feier wurde auch seine Frau Ulrike Niedermayr-Loose geehrt und ihr gedankt. Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Chor der Pfarrkirche und von Schüler:innen der Grundschule Schlanders. Der Ehrenring wurde Loose durch die designierte Bezirkspräsidentin Rosalinde Gunsch Koch und dem bisherigen Bezirkspräsidenten Dieter Pinggera überreicht. (hzg)

Dienstag, 14 Mai 2024 16:01

Reorganisiert

Latsch/Martell - Der Tourismusverein Latsch-Martelltal macht sich für eine Reorganisation auf den Weg. Die Bereiche TV Gastro GmbH und TV Lift GmbH sollen zusammengelegt werden. Unter anderem wurde dies bei der Vollversammlung am 30. April im Schloss Goldrain beschlossen.

von Erwin Bernhart

Auf der Basis guter Zahlen, etwa den rund 340.000 Nächtigungen im Jahr 2023, gehören die Grabenkämpfe im Latscher Tourismus der Vergangenheit an. Die Vorcoronazeit wurde mit den Nächtigungen überflügelt, zugelegt haben vor allem die Privatzimmer, Urlaub auf dem Bauernhof und die Garnis. Auf der anderen Seite sind die Hotels und vor allem die Gasthöfe unter den Erwartungen geblieben. Ein interessanter Gegentrend zu den Zahlen in der Vergangenheit. Der Jahresverlust von gut 28.000 Euro könne man mit den Gewinnen aus dem vorigen Jahr teilweise abdecken, verlautete der Präsident des TV Latsch-Martelltal Roman Schwienbacher. Mit detaillierten Berichten wartete am 30. April 2024 bei der TV-Vollversammlung der Tourismusdirektor David Stocker auf, der über die Geschäftsergebnisse der TV Lift GmbH (41.000 Euro Verlust) und der TV Gastro GmbH (Verlust nach Steuern von rund 1000 Euro) ebeso berichtete wie über die vielfältigen Tätigkeiten, die der Tourismusverein 2023 organisiert hat. Stocker hob unter anderem die Sommernächte, das Trainingslager des ERC Ingolstadt, die Marmotta Trophy, die naturkundlichen Wanderungen, die Audi-Almerlebnisse und die Führungen in der Stephanskapelle bei Morter hervor. In den im vergangenen Jahr umgebauten neuen Räumlichkeiten, die dem TV 510.000 Euro gekostet haben, lasse es sich gut arbeiten. Das Projekt für die Aufwertung des Tarscher Jochwaales musste man wegen der engsten Zeiträume für die PNRR-Gelder zwar zurückziehen, man werde es aber neu auflegen.
Mit neuem Schwung und Elan werden die für das laufenden Jahr geplanten Events verfolgt und umgesetzt: Es wird wiederum Sommernächte geben, die Chili Enduro Series Latsch werden mit 250 Teilnehmern erstmals gestartet, der FC Ingolstadt 04 kommt erstmalig zum Trainingslager nach Latsch, der ERC Ingolstadt und andere Topmannschaften zum Vinschgaucup ins Eisstadion, und vieles mehr. Der Vorstand, so Roman Schwienbacher ist der Meinung, dass die beiden bisher getrennt voneinander laufenden Gastro und Lift GmbHs mit entsprechenden Umschuldungen zusammengeschlossen werden sollen. Die Vollversammlung stimmte dem zu.
Über Vinschgau Marketing berichtete Oswald Plangger und über die „unruhigen“ vergangenen Wochen Günther Pircher, der Latsch-Martell im Verwaltungsrat von Vinschgau Marketing vertritt. „Im Laufe des Sommers“, so Pircher mit verhaltener Zuversicht, „sollen offene Fragen rund um die Finanzierung von Vinschgau Marketing geklärt werden.“
Als neues TV-Mitglied konnte Schloss Goldrain begrüßt werden und die Hausherrin Gertraud Wellenzohn wies darauf hin, dass der Mehrwert des Schlosses kommuniziert werden solle.
Der Marteller BM Georg Altstätter sagte, dass es im Vinschgau keinen Over-Tourismus gebe. Grußworte kamen auch von den Latscher Referenten Irmgard Gamper („der Bettenstopp ist ein Unwort“) und Manuel Platzgummer („Ich lasse nicht gelten, dass in Latsch nichts los ist.“) und von Raika-Direktor Gerhard Rinner.

Montag, 13 Mai 2024 13:18

Nachgedacht im Mai 2024

von Don Mario Pinggera - Der Journalist Ulrich Ladurner hat unlängst in einem seiner Artikel im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine gesagt, Europa müsse wieder kriegsfähiger werden. Damit hat er sich unter anderem auch ablehnende Kritik eingehandelt. Um es gleich vorwegzunehmen: Ulrich Ladurner hat völlig recht. Anders formuliert: Europa ist kriegsunfähig und damit weit davon entfernt, sich gegen einen Aggressor wie Russland auch nur annähernd verteidigen zu können. Friedrich Merz hat in der Sondersitzung des Deutschen Bundestages kurz nach dem russischen Überfall auf die Ukraine vor gut zwei Jahren formuliert, dass Deutschland einer solchen Aggression rein gar nichts entgegenzusetzen hätte. Womit auch er völlig richtig liegt. Der Vorschlag des Papstes, die ukrainische Seite möge doch die weisse Fahne schwenken, Friedensmärsche, Wünsche für den Frieden usw. sind allesamt gut, recht und nachvollziehbar. Realistisch sind sie hingegen nicht. Es sind bestenfalls pazifistische Träumereien ohne jedweden zweckdienlichen Lösungsvorschlag. Mit Russland und Putin heute ist die Situation in Europa mit Deutschland und Hitler von einst vergleichbar. Putin ist wie Hitler ein Diktator. Mit Diktatoren gibt es Verhandlungen erst dann, wenn sie in die Enge getrieben werden und ihnen nichts mehr anderes übrigbleibt. Bei Hitler hat nicht einmal das funktioniert: erst nachdem dieser tot, das Land völlig zerstört und die Opfer in die Millionen gingen, wurde verhandelt. Von irgendwelchen Verhandlungen mit Russland sind wir meilenweit entfernt. Wenn wir die wertvollen Demokratien Europas verteidigen wollen, müssen wir es jetzt tun. Ohne Gewaltmittel wird das aber nicht funktionieren. Europa hat in den letzten Jahrzehnten auf einzigartige Weise die Menschenrechte zu schützen und zu entwickeln gewusst. Putin will mit Russland das genaue Gegenteil: Die Ukraine muss zerstört werden wie der Westen insgesamt auch. Europa tut gut daran, Putin zu signalisieren, dass es gewillt ist, jedes Mittel einzusetzen, um nicht nur die Ukraine sondern auch andere Länder gegen derartig Aggressionen zu verteidigen. So unangenehm es auch werden wird: Um ein Ende mit Schrecken dürften wir in diesem Krieg nicht herum kommen. Da ist die Hilfe aller gefragt. So problematisch es aus christlicher Sicht auch ist: Manchmal muss der Mensch Übles tun um noch viel Übleres zu verhindern.


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