31 % der Südtiroler haben chronische Erkrankungen

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Ein „ganz normaler Tag“ im Sanitätsbetrieb; LR Hubert Messner Ein „ganz normaler Tag“ im Sanitätsbetrieb; LR Hubert Messner

Naturns Ein Krankenhaus, sieben Standorte - das ist die neue Leitlinie, die Gesundheitslandesrat Hubert Messner ausgibt. Alle medizinischen Fachrichtungen müssen eine verbindliche Zusammenarbeit zwischen den Krankenhäusern haben, sagt Messner bei einer Informationsveranstaltung der SVP in Naturns am 31. Jänner. Sonst könne man die Krankenhäuser in Schlanders, in Innichen und in Sterzing nicht aufrecht erhalten. Die Krankenhäuser müssen wieder zu Akutbehandlungen hinkommen. Dafür müssen sie entlastet werden. Dazu sind landesweit 10 Gemeinschaftshäuser geplant, in denen Sozial- und Sanitätsberufe zusammenarbeiten. In solchen Gemeinschaftshäusern sollen stundenweise Fachärzte ordinieren und vor allem Patienten mit chronischen Erkrankungen entlang eines für jede Krankheit definierten Versorgungs- und Betreuungspfades versorgt werden. Damit sollen die Krankenhäuser entlastet und die Versorgung wohnortnahe an die Patienten gebracht werden.
Den Sozialsprengel in Naturns samt allen Einrichtungen lobte Messner als Musterbeispiel für das ganze Land. „Genauso stelle ich mir eine solche Einrichtung vor“, sagt Messner wörtlich. Diesen Sozialsprengel wolle man mit PNRR-Geld zu einem solchen Gemeinschaftshaus ausbauen.
31 % der Südtiroler haben chronisch Erkrankungen und diese Erkrankungen kosten 76 % der gesamten Gesundheitsausgaben. Zudem habe sich die Erwartungshaltung gewaltig geändert. „Die Leute wollen alles sofort, das schaffen wir nicht“, sagt Messner. 1,5 Millionen Leistungen per annum und 350.000 Erstvisiten verzeichnet der Sanitätsbetrieb. Tendenz steigend. „Deshalb brauchen wir die Privaten, die für uns Leistungen übernehmen“, sagt Messner. Messner zählte mit Bewegung, Ernährung, Regeneration und geistige Betätigung Vorsorgemaßnahmen auf, die jeder bewältigen könne. Die beste Bewegung sei das Tanzen, sagt Messner. In Italien sei man mit der Notfallversorgung Spitzenreiter, aber bei der Gesundheitskompetenz der Leute habe man gewaltigen Aufholbedarf.
Der Naturnser Referent Florian Gruber stellte den Sprengel in Naturns und Alexander Angerer mit ansteckender Begeisterung seine Studie zum Naturnser Thermalwasser und mögliche Anwendungsfelder vor. Den Abend im Ratssaal moderierte die Referentin Barbara Wieser Pratzner. (eb)

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