Die Klimakrise ist da! Wo führt sie hin?

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Georg Kaser (rechts im Bild), der Rufer in der Wüste, referierte in Prad über die Klimakrise. Werner Altstätter vom Bildungsausschuss Prad moderierte die Diskussion.  Georg Kaser (rechts im Bild), der Rufer in der Wüste, referierte in Prad über die Klimakrise. Werner Altstätter vom Bildungsausschuss Prad moderierte die Diskussion.

Prad/Bildungsausschuss - Auf Einladung des Bildungsausschusses von Prad referierte am 11. Mai der bekannte Südtiroler Gletscher- und Klimaforscher Georg Kaser über die Klimakrise und die Folgen für die Menschheit. Als Professor für Klimaforschung arbeitete Kaser auch als Leitautor am Klimabericht (IPCC) des Klimarates der Vereinten Nationen. 2023 wurde der 6. Bericht des Klimarates veröffentlicht. Kaser berichtete in Prad über die Arbeitsweise und vor allem über die zentralen Aussagen des aktuellen Klimaberichtes. Im Auftrag von 195 Staaten der Welt haben Tausende Wissenschaftler insgesamt Zehntausende wissenschaftliche Publikationen durchforstet und ausgewertet. Die Ergebnisse sind alarmierend und existenzbedrohend. Die globale Erwärmung wird durch menschliche Aktivitäten, vor allem durch die Emission von Treibhausgasen verursacht. Die globale Oberflächentemperatur lag im Zeitraum 2011 – 2020 um 1,1°C über dem Wert von 1850 – 1900. Weitreichende Veränderungen in der Atmosphäre, den Ozeanen, der Kryosphäre und der Biosphäre sind eingetreten. Der vom Menschen verursachte Klimawandel wirkt sich bereits auf viele Wetter- und Klimaextreme in allen Regionen der Welt aus. Dies hat zu weit verbreiteten Verlusten und Schäden für Natur und Menschen geführt. Erste Grenzen einer Anpassung wurden bereits erreicht. Die Erwärmung findet schneller statt als prognostiziert. Die Reduzierung von Treibhausemmissionen wird sich erst in Jahrzehnten auswirken. Trotzdem ist es notwendig schnell und tiefgreifend Änderungen herbeizuführen, um eine Netto-Null-CO2-Emission zu erreichen. Änderungen des Verhaltens und des Lebensstils sind notwendig, aber auch Änderungen bei den Finanzströmen, der Technologie und der internationalen Zusammenarbeit. Hitzewellen, Starkniederschläge und Dürreperioden können die Lebensgrundlagen für Menschen und Tiere in bestimmten Regionen zerstören. Der Meeresspiegel wird steigen, der Golfstrom wird langsamer. Kaser fühlt sich wie ein Rufer in der Wüste, stellt aber auch ein zunehmendes Interesse fest und hofft, dass die Angst vor Katastrophen uns zum verantwortlichen Handeln bringt. (hzg)

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