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Der Grushof auf 1.250 Metern Meereshöhe ist seit 2013 das Zuhause von Harald Gurschler (40 J.) und Marion Pirhofer (39 J. mit ihren drei Kindern Johannes (13), Katharina (6 J.) und Leonhard (3 J). Sie bewirtschaften den Hof biologisch organisch und vermieten Ferienwohnungen. Berührend ist ihre Achtung vor den Tieren.

von Magdalena Dietl Sapelza

Am Hofeingang grüßt der Hund „Missi“mit Gebell. Das Lamm „Max“ läuft hinter ihm her, die Katze „Tigger“ beobachten das Geschehen von weitem. Hinter den Umzäunungen am Stadel stehen die Kuh „Liselotte“ sowie die zwei Esel „Susi“ und „Timmi“, die als Hochzeitsgeschenk auf den Hof gekommen sind. Etwas abseits sitzt die Henne „Scheepolli“ auf dem Lattenzaun. Und am steilen Hang grasen der Haflinger „Fortuna“ und das Kaltblut „Herta“. Die Tiere werden alle mit Namen gerufen. Das zeigt, welchen Stellenwert Tiere für die Familie haben. Sie gehören gewissermaßen zur Familie, und deren artgerechte Haltung ist eine Selbstverständlichkeit. Über den kleinen „Bauernzoo“ freuen sich nicht zuletzt die Gästekinder, die in den zwei Ferienwohnungen den „Urlaub auf dem Bauernhof“ erleben und hofeigene Produkte genießen können.
s79 fensterDer Grushof stand 20 Jahre lang verlassen da, bevor Harald ihn übernahm. Der alte und kinderlose Besitzer hatte den Hof einst aufgegeben und war ins Tal gezogen. Nach dessen Tod erbten seine zwei Geschwister. Eine Erbin war Haralds Großmutter, die ihre Hälfte an Harals Mutter übertrug. Diese bot ihm dann ihren Anteil an. Er zeigte sich interessiert. Schließlich gelang es ihm, auch die zweite Hälfte des Hofes zu kaufen und diesen als Ganzes zu übernehmen.
Harald hatte als Jugendlicher nie daran gedacht Bauer zu werden. Er wuchs in Schlanders auf, lernte Koch, arbeitete dann aber 12 Jahre lang in einem Handwerksbetrieb in Göflan, bis dieser schloss. Harald hätte sich eine neue Arbeit suchen müssen. Da kam ihm die Hofübernahme 2008 gerade recht. Von Anfang an war klar, dass es ein Biohof werden sollte und zwar nach den strengen Leitlinien der „Alternativen Anbauer“. Hinter ihm stand seine Partnerin Marion aus Latsch, die ihm mittlerweile den Sohn Johannes geschenkt hatte.
Da die alte Struktur des Hofes nicht mehr zu retten war, entschied sich das Paar für den Abriss und für einen Massiv-Holz-Neubau nach baubiologischen Richtlinien. „Es war absolut nichts mehr zu retten, die Mauern waren faul, die Innenräume ausgeplündert. Sogar die Holzböden waren aufgerissen“, sagt Harald.

Mühsamer Start
Harald und Marion planten also den Neubau des Hauses mit Stall und Stadel. Auch zwei Ferienwohnungen sollten Platz finden. Nach zähem Ringen um die unterschiedlichsten Genehmigungen, konnten die Arbeiten schließlich beginnen. Alles, was von der alten Hofstruktur noch zu gebrauchen war wie Holzbalken, Bretter, hölzerne Fensterrahmen, wurde in den Neubau integriert.
Bis zur Fertigstellung ihres neuen Heims lebte die kleine Familie zeitweise in einem Wohnwagen auf dem Hofgelände, damit sie die Arbeiten auf den Feldern erledigen und das Futter einbringen zu konnte.
„Mit fünf Pferden und sieben Schafen haben wir dann 2009 angefangen“, erinnert sich Marion. „Darunter waren einige Tiere, die andere nicht mehr haben wollten.“
Mittlerweile lebt die Familie das sechste Jahr auf dem Hof. Johannes hat mit Katharina und Leonhard noch zwei Geschwister bekommen. Harald kultiviert hauptsächlich Bio-Blumenkohl und Kartoffeln. Er hält auch 30 Schafe. Marion kümmert sich um den Garten. Sie verarbeitet Himbeeren, Erdbeeren, Marillen für den Verkauf ab Hof. Auch ihre Gäste können die Köstlichkeiten genießen. Derzeit lernt sie das Filzen, um die hofeigene Wolle verarbeiten zu können. Einige modische Trachtenhüte sind ihr bereits bestens gelungen.
Lämmer und Schafe zu verkaufen, fällt Harald schwer. Denn er sorgt sich um das Tierwohl, auf das bei Transporten nicht immer geachtet wird. Wenn er ein Tier für den Eigenbedarf schlachten lässt, so geschieht das behutsam und vor Ort. „Das kleine Lamm „Max“, das ich mit der Flasche aufpäpple, kann wie viele andere Tiere bei uns alt werden“, meint Harald.

 

Info: Grushof bei Glurns
„Urlaub auf dem Bauernhof“
Biologisches Obst und Gemüse, Fruchtaufstriche, Sirupe, Filzwaren

Telefon: +39/3337072069
www.grushof.com

Eine grenzüberschreitende Kooperation ermöglichte in Glurns die Realisierung eines frei zugänglichen Gemeinschaftsgartens
als Schaugarten, Pflückort und Erntegarten. Dabei wurde auf historisches Gartenwissen aus dem Dreiländereck Vinschgau,
Engadin/Val Müstair und Oberes Gericht/Landeck zurückgegriffen und künstlerisch vermittelt.

von Ludwig Fabi / Quelle: Carmenmueller.net

Glurns, mit knapp 900 Einwohnern die kleinste Stadt Südtirols, bietet ein einzigartiges städtisches Flair in einem Mittelalterlichen Ambiente. Wie in jeder Stadt stehen auch in Glurns dem Autoverkehr, der Enge und den Touristenströmen im Stadtzentrum ruhige Plätze, Winkel und die beschauliche Laubengasse gegenüber. Und wie in den großen Städten, hat auch Glurns seinen „Stadtpark“, welcher im bescheidenen Ausmaß außerhalb der Stadttore und Stadtmauer in Form eines Rundweges angelegt ist. Dieser Rundweg mit öffentlichen und privaten Gartenanlagen ist seit kurzem um eine neue Gartenanlage reicher, welche einen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt, Vermittlung von altem Gartenwissen und Kunst im öffentlichen Raum vereint. „Gemeinschaftsgarten mit künstlerischem Anspruch“ nennt sich der am Südosten der Stadtmauer neu angelegte öffentliche Garten, in welchen gedeiht, informiert und inspiriert.
Der Gemeinschaftsgarten mit künstlerischem Anspruch in Glurns verdankt seiner Entstehung einem Stadtentwicklungsprojekt, welches die Belebung des Stadtraumes und die Bürgerbeteiligung vorsah. In diesem Zusammenhang hat die Stadt, kofinanziert mit EU-INTEREREG-s76 7795Fördergeldern einen Ideenwettbewerb zur Realisierung von Kunstprojekten im öffentlichen Raum ausgeschrieben. Ziel des Projektes war es, in Form von Kunstprojekten die 700-jährige Stadtgeschichte aufzuarbeiten und zugänglich zu machen. Die unter anderen dabei prämierte Projektidee von Carmen Müller „Garteln an der Stadtmauer - Gemeinschaftsgarten mit künstlerischem Anspruch“, wurde im Zeitraum vom Juni 2017 bis Oktober 2018 umgesetzt. Entstanden ist auf dabei auf einem öffentlichen Grundstück von ca. 2.000 m2 außerhalb der Stadtmauer – in der Nähe des Schludernser Tores – unter der Leitung von Carmen Müller gemeinsam mit engagierten Gartenfreundinnen und -freunden aus Glurns und Umgebung, der frei zugängliche Gemeinschaftsgarten als Schaugarten, Pflückort und Erntegarten. Hügelbeete wurden angelegt. Historische und aktuelle Gemüse und Blumensorten in Mischkultur gepflanzt, gepflegt, beobachtet, bewundert und geerntet. Bäume und Beeren gesetzt, Spaliere für Obstbäume und Kletterrosen an der Mauer gezogen. Ein Teil kann als Raum für Naturerfahrung und für gemeinsames Lernen genutzt werden und soll vermitteln, dass es ein Ort ist, wo verantwortliches Handeln gefragt ist und Respekt gegenüber Lebensmittel wächst und gedeiht. Der öffentlich zugängliche Schaugarten ist eine Stätte der Betrachtung, eine anregende Flaniermeile für die Bevölkerung und für die zahlreichen Gäste der Stadt. Gerne wird der Ort von Gästen für das Verweilen und zum Innehalten aufgesucht. Lustwandeln zwischen Bäumen und Beeten, Beeren naschen oder sich auch nur eine Blume ins Knopfloch stecken.
Nach den Plänen der Künstlerin wurde ein Gerätehäuschen und Sitzgelegenheiten angefertigt. Der Gemeinschaftsgarten bedeutet einen Mehrwert für die Stadt Glurns. Er hat das Potenzial, sich zu einem Langzeitprojekt mit unzähligen Entfaltungsmöglichkeiten zu entwickeln. Der Komposthaufen steht der Bevölkerung von Glurns zur Verfügung, die dort ihren organischen Abfall deponieren kann. Der Garten bietet eine bereichernde Erfahrung für diejenigen, die sich an den Blüten, Kräutern und Gemüsepflanzen und überhaupt an der Anlage erfreuen.

s77 Gemeinscahftsgarten1

tipp: Flanieren an der Stadtmauer Glurns
www.glurns.eu

Karl Plattner zählt zu den bedeutendsten Südtiroler Künstlern des 20. Jahrhunderts. Das Landhausfresko von Plattner ist eines der repräsentativsten Kunstwerke unserer Zeit. Plattner ist in Mals geboren und aufgewachsen. Er hat in Mailand, Florenz, Paris, Südfrankreich und Südamerika gelebt. Er war Europäer und Weltbürger. Aber immer wieder kehrte er in den Obervinschgau zurück. Hier hat er seine Wurzeln, hier befinden sich viele seiner Frühwerke.

von Heinrich Zoderer

Plattner ist vor 100 Jahren am 13. Februar 1919 in Mals geboren und am 8. Dezember 1986 in Mailand gestorben. In seiner Kindheit erlebte er Armut, Entfremdung und Entbehrung. Mit vier Jahren starb sein Vater. Als er 1925 in die Volksschule kam, wurde von den Faschisten der Unterricht in deutscher Sprache verboten. Es gab nur italienischen Unterricht. Zweimal in der Woche ging er in die Katakombenschule, einer deutschen Geheimschule, um lesen und schreiben zu lernen. Karl war das jüngste Kind, hatte 9 Geschwister und die Mutter musste s74 Plattner Familiengrab Malsnach dem frühen Tod des Vaters schauen, wie sie die Kinder durchbrachte. Im Sommer hütete er Kühe und las dabei Bauernkalender. In der Schule zeichnete er für seine Mitschüler Krippenfiguren vor und erhielt dafür einen Apfel oder ein Stück Brot. Er wollte Maler werden und bekam eine Anstellung als Anstreicher in Brixen. Im ersten Jahr gab es kein Gehalt. In Brixen lernte Plattner den Wiener Maler Anton Sebastian Fasal kennen. Mit ihm hat er dann gearbeitet und die Freskotechnik gelernt. In der Optionszeit malte er in Mals Aquarelle und Ölbilder von den Höfen und Häusern, die von den Optanten verlassen werden mussten. Später kam er zu den Gebirgsjägern und an die Kriegsfront nach Norwegen. Das Kriegsende verbrachte er in amerikanischer Kriegsgefangenschaft in Livorno. Im November 1945 kehrte er aus der Gefangenschaft nach Mals zurück. Am Anfang malte er Stubengetäfel an. 1947 bekam er den ersten öffentlichen Auftrag, die Kirche von Lichtenberg bei Prad auszumalen. Es ist ein „schönes“ Bild, eine stimmige Komposition, Menschen in naturnahen Landschaften. Jesus steht im Mittelpunkt, mit ausgebreiteten Armen, wie auf einer Wolke, verkündet er die frohe Botschaft, bzw. er verkörpert geradezu die frohe Botschaft. Erwachsene Männer, Frauen und Kinder knien bzw. sitzen vor ihm und hören zu. Im Hintergrund die Vinschgauer Bergwelt. 1948 bekam er den Auftrag die St. Johannkirche in Prad auszumalen. Zu sehen sind eine Familie mit zwei Kindern, daneben Jesus und um ihn herum viele Kinder. Es ist ein Familienbild voller Harmonie, wie Plattner es nie erlebt hat. Das Fresko für das Gefallenendenkmal auf dem Friedhof von Mals, das er 1950 malte, zeigt neue Züge seiner Maltechnik. Es ist ein Bild voller Linien und Flächen, die Menschen bedrückt. Es ist ein Bild der Trauer und Wehmut über den Krieg und die Toten.

Südtirol ist für mich eine Hassliebe. Wenn ich länger dort lebe, sind mir manche Sachen unsympathisch, mit denen ich einfach nicht zurechtkomme. Andererseits kann ich ohne Südtirol nicht leben. Zweimal im Jahr bin ich drei Wochen in Burgeis. Der Vinschgau ist für mich ein Nährboden. Ich brauche ihn, um meine Batterien wieder aufzuladen.
Aus: Das Fenster Nr. 34/35, Tiroler Kulturzeitschrift, 1984

Nach Studienaufenthalten in Florenz, Paris und Mailand hat er seinen unverkennbare Malstil gefunden und seine kompromisslose Bildersprache entwickelt. Und auch die Kritiker auf den Plan gerufen. Das Fresko für das Gefallenendenkmal auf dem Friedhof von Naturns ist bereits ein richtiges Plattnerbild. Nicht die Kriegshelden stehen im Mittelpunkt, sondern das Kriegsleid, die Trauer der Mütter um ihre verlorenen Kinder. Das fünf Meter hohe Fresko wurde durch einen Vandalenakt beschädigt und dann fast 20 Jahre lang mit Holzbrettern s74 Plattner Kirche in Lichtenbergverdeckt. In Paris lernt Plattner seine Frau kennen und 1952 zogen sie nach Brasilien. Dort macht er die ersten Entwürfe für ein Fresko im Sitzungssaal des Südtiroler Landtags. Insgesamt 19 Künstler beteiligten sich am Wettbewerb, den Karl Plattner gewonnen hat. Das 73,44 m² große Fresko (4,80 m hoch und 15,30 m breit) wurde 1955 fertig gestellt. Im Mittelpunkt des Bildes befindet sich die geometrisch geordnete Stadt mit dem Waltherplatz und rund herum die Lauben und Häuser von Bozen. Links im Bild sind pflügende Bauern und rechts Bauern bei der Obsternte. Im Hintergrund Südtiroler Landschaften, besonders aus dem Vinschgau und Eisacktal. Plattner führte ein Zigeunerleben mit vielen Ortswechseln zwischen Mailand, Paris, Südfrankreich und Brasilien. Doch immer wieder kehrte er für einige Wochen nach Mals zurück. Beim Mohrenwirt in Burgeis wohnte und arbeitete er. Heute gibt es dort eine „Plattnerstube“ und in der neuen Gallery Plavina mehrere Bilder von Karl Plattner. Die Landschaft des Obervinschgaus, die Gassen und Häuserfassaden von Burgeis und Planeil nahm er in sich auf, verarbeitete sie innerlich und gab sie dann auf der Leinwand mit großem Gespür für die Linien, Flächen und Farben wider. Ein besonderes Werk schuf Plattner 1959/60 in der neu erbauten Kapelle in Alsack in der Gemeinde Mals. Es ist eine Pietá nach der Interpretation und ganz im Stil der Malkunst von Plattner. Der tote Sohn liegt auf einem Totenbett. Er beansprucht den größten Teil des Bildes. Die Mutter sitzt daneben, erstarrt in Trauer. Sie hält das Totentuch in s74 Plattner Wandbild in Alsackden Händen. Das Bild beschönigt nichts und macht nachdenklich. Auch dieses Bild hat Kritik hervorgerufen und wurde nicht von allen begrüßt. Der Tod und das Leid der Menschen ist neben der Landschaft ein zentrales Thema in den Werken von Plattner. Eines der letzten öffentlichen Arbeiten im Obervinschgau ist das Fresko für das Familiengrab auf dem Friedhof von Mals, gleich beim Eingang, das er 1966 schuf. Es zeigt die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind, die bis in den Tod reicht. Damit hat er sicher auch an seine eigene Mutter gedacht, die 10 Kinder großgezogen, viel Arbeit, Leid und Mühen auf sich genommen hat.

Dienstag, 04 Juni 2019 14:15

#Hochhinaus

Die Landschaft rund um den Ortler, den höchsten Berg Südtirols, will sanft erobert werden. Zu Fuß, mit Lift und Seilbahn oder mit kräftigem Pedaltritt. Der Überblick über Gletscherlandschaften, markante Gipfel und Panoramen entlohnt mit bleibenden Erinnerungen. Drei Vorschläge für ganz großes Kino, selbstgemacht, ohne Leinwand und viel frischer Luft.

Aufwärts gehen
IDM Suedtirol Helmuth Rier Ortler Hoehenweg b 66Während die „Großen Drei“ Ortler, König, Zebru bei Bergsteigern und Abenteurern mit Gipfelsiegen locken, belassen es Wanderer und Genießer meist mit einem langen Blick auf die schneebedeckten Spitzen.
Was bleibt, ist die magische Anziehung der mächtigen Türme aus Stein und Eis. Am besten gibt man sich dieser beim Wandern hin, lässt sich von Seilbahnen und Sesselliften helfen und auf den Hütten und Almen mit Gutem aus Küche und Keller verwöhnen.
Während die Düsseldorfer Hütte mit großem Panorama entlohnt, ermöglichen es Tabarettahütte, Hintergrathütte und ganz besonders die Payerhütte, ganz nahe an die Bergriesen zu treten. Auf die Schaubachhütte geht es ganz gemütlich mit der Seilbahn. Auf der sonnigen Trafoier Seite kutschiert der Sessellift direkt auf die Furkelhütte, während die Berglhütte zu Fuß erobert werden muss.

Über den „Trafoier Canyon“ fliegen
Gut gesichert mit Seil und Gurt fliegt es sich in diesem Sommer direkt vom Parkplatz in Trafoi auf die gegenüberliegende Seite. Der Flying 005 MG 2747 8Fox gewährt einen tiefen Blick in den Trafoier Bach und an der Landestelle wartet der neue Kletterpark - sicherlich der einzige in Südtirol mit eigenem Start- und Landeplatz. Für Bodenständigere gibt es natürlich einen eigenen Pfad mit Brücke. Klettern am Felsen, Seiltechniken und sichere Bewegung am Berg zum Ausprobieren oder, um eingerostetes Bergwissen wieder aufzufrischen. Für die Mutigen geht es natürlich wieder fliegend zurück.

In den Berg schauen
In Stilfs geht es jetzt in den Berg und in die Vergangenheit. Weil den meisten von uns die wechselvolle Kletter Park Trafoi 2Geschichte des Bergbaus am Fuße des Ortlers unbekannt ist, lohnt sich der Besuch in Stilfs, und natürlich nicht nur deshalb. Die Dauerausstellung “Der Einstieg: Bergbau und Siedlungen am Ortler” am Ortseingang von Stilfs in der „Knappenstube“ des ehemaligen Feuerwehrhauses ist genauso lohnenswert wie ein Rundgang durch das Dorf: garantiert auch ohne Steigeisen machbar!

 

Info: Wandertipps, Veranstaltungen und Informationen:
ortler.it

Dienstag, 04 Juni 2019 14:02

Einkehr- und Einkaufs-TIPPS

von Angelika Ploner & Magdalena Dietl Sapelza

Uhren & Schmuck
Goldschmiede Zwick
s64 zwickExklusivität trifft Einzigartigkeit. Eleganz verbindet sich mit Extravaganz. Edles, Verführerisches – immer aber Außergewöhnliches – hat hier den großen Auftritt. Die Rede ist von den Schmuckstücken in der Goldschmiede Zwick im Herzen von Mals, die hier hinter den Vitrinen glänzen und Ausdruck einer besonderen Leidenschaft sind. Mit Liebe werden von Johann Zwick Unikate gefertigt, mit hoher Handwerkskunst einzigartige Schmuckstücke perfektioniert. Einzelstücke verbinden sich mit jenem Sortiment und mit jenen Marken im Juweliergeschäft, die zu den renommiertesten und hochwertigsten auf dem Markt zählen. Die hohe Kunst des Goldschmieds hat Johann Zwick von der Pieke auf gelernt – vielleicht auch ein bisschen in die Wiege gelegt bekommen, denn das Goldschmiedehandwerk beherrscht man in der Familie Zwick in der 5. Generation. Am Werk ist die junge Familie Zwick mit besonderer Leidenschaft. Das spürt man. Und das sieht man. Denn nicht nur die Augen der Kundinnen und Kunden bringen die Schmuckstücke zum Leuchten, sondern auch die Familie Zwick selbst. Hier macht es einfach Freude beraten zu werden.

Goldschmied Zwick, General-Verdrossstraße, Mals.
0473 831936 oder info@goldschmiede-zwick.com

 

DESPAR PINGGERA – SCHLUDERNS
Auch wir lieben gutes Essen!

s64 pinggera»Auch wir lieben gutes Essen!« ... deshalb legen wir großen Wert auf eine hochwertige Auswahl all unserer Lebensmittel. Gutes Essen ist ein Maßstab für Genuss, Wohlbefinden und Lebensfreude. Immer. Wir berücksichtigen deshalb auch die lokale Wertschöpfung und sind immer bestrebt regionale Produkte in unserem Sortiment zu integrieren.
Joghurt aus Burgeis, Käse aus Burgeis und Langtaufers, handwerklich hochwertiges Brot aus Laatsch, Wurstwaren und Fleisch aus Metzgereien von Prad, erlesene Weine aus Südtirol, Bio-Produkte, wie Obst und Gemüse (jahreszeitenbedingt) direkt vom Bauern aus der unmittelbaren Umgebung sind nur einige der Produkte, die wir ganzjährig führen und anbieten.

Familie Pinggera & Team freuen sich auf Ihren Besuch.

Info: DESPAR PINGGERA - Schluderns an der Hauptstrasse - TEL 0473 538 010
Durchgehende Öffnungszeiten:
MO - FR: 7.30 - 19.00 h | SA: 7.30 - 18.00 h
Juli/August auch Sonntags 08.30 - 12.00 h geöffnet.

 

Bäckerei Konditorei
Psenner
s64 psennerEin Besuch in der Bäckerei Psenner ist wie ein Ausflug in die Welt des Genusses. Denn die Bäckerei ist gleichzeitig Konditorei und Cafeteria. Die Kombination begeistert die Kunden und ist beliebt. Weil das Konzept funktioniert, hat Psenner auch gleich mehrere Adressen. Neben dem Stammhaus und einer Filiale in Naturns, gibt es schön eingerichtete Treffpunkte auch in Terlan direkt am Dorfplatz, in Latsch und in Schlanders. Alle in prominenter Lage im Zentrum und mit einer einladenden, modernen Kaffeehaus-Atmosphäre. Im Inneren verschmelzen dann verschiedene Brote wie – Weißbrot, Vollkornbrot oder Biobrot – mit täglich frischen Kuchen, Croissants und Kaffee. Den Fokus setzt man bei Psenner aber auf die Zutaten. Die Philosophie lautet: „Jedes Backwerk ist nur so gut, wie seine Zutaten.“ Hochwertige Rohstoffe, hausgemachte Feinstarbeit, Liebe und Begeisterung sind die Zutaten für die Backwaren von Psenner. Das schmeckt man.

Tipp: Das handgeschüttelte Schüttelbrot und das Vinschger Paarl sind ein besonderer Genuss!

 

Schuhe Spechtenhauser
Ge(h)fühle
s64 spechtenhauserEinfach Schuhe verkauft werden bei Schuhe Spechtenhauser nicht. Vielmehr sind es Ge(h)fühle. Beim kompetenten Fuß-und Schuhspezialist im Herzen von Laas haben die Kunden den Auftritt. Im wahrsten Sinne des Wortes. Reinschauen, probieren, wohlfühlen: Gemeinsam sucht und findet man den perfekt passenden Schuh. Das Team von Schuhe Spechtenhauser ist mit Begeisterung am Werk. Nur komfortable, modische und hochwertige Schuhe genügen dem hohen Qualitätsanspruch im Traditionshaus. Bei der Auswahl der Modelle fließt auch die langjährige Erfahrung und die Kompetenz aus der orthopädischen Schuhwerkstätte mit ein. Modische Neuheiten, Bequemschuhe oder hochwertige Berg- und Outdoorschuhe: Das Sortiment bei Schuhe Spechtenhauser hält für alle das richtige Modell bereit.

 

Metzgerei Christanell
Tradition, die schmeckt!
s66 christanellFür Feinschmecker ist das Geschäft ein Paradies, eine verlässliche Traditionsadresse im Herzen von Naturns. Mit Stolz blickt man auf eine 116jährige Firmengeschichte zurück: Seit 1903 ist die Metzgerei Christanell schlicht eine Institution. Alte Handwerkstradition wird hier gelebt und ist für die bemerkenswerte Qualität und Auswahl verantwortlich. Im gemütlichen Geschäft direkt an der Hauptstraße werden Fleisch- und Wurstwaren allererster Qualität geführt. Die Beratung ist ausgesprochen fachkundig. Eine Herzensangelegenheit ist der Südtiroler Speck G.g.A. G.g.A. heißt nichts anderes als geschützte geografische Angabe und ist ein besonders hohes Qualitätsmerkmal. Der Speck ist länger gereift und intensiver in seinem Aroma. Das schmeckt man und Einheimische und Speckkenner wissen das besonders zu schätzen. In der Vitrine wandert der Blick hin und her zwischen saftigen Schinken, knackigen Würstchen und leckeren Fertiggerichte. Fazit: Eine der besten Metzgereien, die im Vinschgau zu finden sind.

 

Glurnser Mäuse
Cafè Riedl - Glurns
s66 riedlEs ist schlicht eine Institution, das gemütliche fast schon nostalgisch anmutende Cafè Riedl in Glurns. Schon mehrmals wurde das Cafè – das Bäckerei und im Sommer auch Eisdiele ist – vom „Gambero Rosso“ - Italiens Genussbibel - ausgezeichnet. Alte Backtradition wird hier im Cafè Riedl hochgehalten, das „Vinschger Urpaarl“ wird nach alter Rezeptur des Marienberger Klosters gebacken, und für die Eigenkreation „Glurnser Mäuse“ kommen Einheimische und Gäste von weit her, um welche zu bekommen. Was die „Glurnser Mäuse“ sind? Schokoladenmäuse mit zartschmelzender Nougatcreme und zwei gerösteten Haselnüssen gefüllt. Im hausgemachten Eis schmeckt man vor allem die Früchte aus der Umgebung: Es wird das geadelt, was in und rund um Glurns wächst. Dem naturbelassenen Genuss hat man sich verschrieben, das gilt auch für die Kuchen und Torten und den hausgemachten Apfelstrudel. Kurzum: Das Cafè Riedl gehört zu den besten Genuss-Adressen im Vinschgau.

 

Dorflodn Vinschgau
Ihr Bioladen im Vinschgau
s66 dorflodnEin großes Anliegen ist es, unseren Kunden die Möglichkeit zu geben,sich gesund zu ernähren. Bei uns finden Sie eine große Auswahl an Bio zertifizierten Lebensmitteln und Naturkosmetik für Ihren täglichen Bedarf. Unser Sortiment umfasst auch vegane und glutenfreie Lebensmittel.

Gutes aus dem Vinschgau

Genießen Sie Köstlichkeiten aus dem Vinschgau. Bei uns finden Sie feinsten Käse, Speck und Wurstwaren, Vinschger Paarlbrot, Weine und Süßes, alles rund um die Palabirne und vieles mehr. Verweilen Sie in unserer Bücherabteilung und entdecken Sie wunderbare Kochbücher, mit Rezepten für den Genuss der Vinschger Region in Ihrer Küche.

Unser Dorfbistro

In den Sommermonaten öffnen wir unser kleines Bistro in unserem liebevoll gestalteten Innenhof. Wir verwöhnen Sie mit einer leichten Sommerküche, mit verschiedenen Salaten, Käse und Speckplatten, verschiedenste Brötchen und vieles mehr.
Genießen Sie am Nachmittag Kaffee und Kuchen oder einen kleinen Aperitif am Abend.

Öffnungszeiten Juni - Oktober
Montag - Freitag 8:00 - 19:00
Samstag: 8:00 - 17:00
Sonntag Ruhetag

Info:
Dorflodn Vinschgau
Churburggasse 3/a | 39020 Schluderns
+39 0473 61 41 39 | info@dorflodn-vinschgau.com

 

Fohlenhof – Laas
Brennereien
s68 fohlenhofZur Zeit der Monarchie war der Fohlenhof eine Zucht- und Sanitätsstation für Pferde. Weil man Leben in die Pferderassen bringen wollte, ist bei einer der zahlreichen Kreuzungen jene des Haflingers entstanden. Heute stehen am Fohlenhof hochprozentige Wässerchen zur Degustation bereit. Rudi Gartner, der Haus- und Hofherr am Fohlenhof ist nämlich ein Pionier unter den bäuerlichen Brennereien im Vinschgau und hat eine feine Nase. Gäste dürfen bei den zahlreichen Hofführungen in die Welt der Edeldestillate eintauchen und die Quintessenz erahnen: Das feine Aroma der Golden Delicious Äpfel durchkreuzt von Vanillespuren aus der Holzlagerung oder das unverwechselbare Aroma der Williamsbirne oder der reine Fruchtgeschmack der reifen Marille und Zwetschge umgeben von leichten Bittermandelspuren und süßen Zimttönen.... Dazu gesellt sich der hofeigene Apfelsaft. Auch am Fohlenhof beliebt: Urlaub auf dem Bauernhof.

 

Optik Gritsch
Der Brillenmacher
s68 gritschWeshalb Korrekturgläser? Unabhängig davon, ob du schnell reagieren oder winzige Details erkennen musst, bietet dir adidas sport eyewear den Schlüssel zur perfekten Wahrnehmung. Es spielt dabei keine Rolle, ob du auf einem Berg-Gipfel unterwegs bist oder die Details eines Weges wahrnimmst. Optik Gritsch bietet eine Auswahl an Korrekturgläsern im Sportbrillensortiment, damit du im Einklang mit deiner Umgebung bleibst. Mit der Auswahl zwischen Direkt-Verglasung, Adapter und Clip-in, findest du garantiert das Passende, um deine Leistung zu perfektionieren.
Alle Sportbrillenmodelle von adidas sport eyewear sind mit einer auf den Träger abgestimmten Korrekturglaslösung erhältlich, damit du dein einzigartiges Potenzial ausleben kannst. Dank der integrierten Light Stabilizing Technology - LST kannst du ungestört von äußeren Einflüssen oder sich ändernden Lichtverhältnissen deiner Leidenschaft nachgehen.
Einkehrtipp: Der Brillenmacher im Herzen von Prad a. Stj.



In den Sommermonaten nimmt sich der 30-jährige Michl Gruber aus Prad regelmäßig eine Auszeit
von seinem Berufsalltag als Fliesenleger. Sein Sommer-Zuhause ist heuer zum dritten Mal die „Tanaser Stierhütte“,
von wo aus er mit seiner Hündin Luna 180 Jungrinder hütet.

von Magdalena Dietl Sapelza

Michl und sein Hund sind oft wochenlang allein. Denn nur wenige Wanderer schlagen den Weg zur „Tanaser Stierhütte“ auf 2175 Metern Meereshöhe ein. Zu Besuch kommen meist nur Bauern, die sich nach ihren Tieren erkundigen, oder der Tierarzt, wenn er gerufen wird. Das Alleinsein macht dem jungen Hirten nichts aus, ganz im Gegenteil. Er genießt die Ruhe, die abgesehen von Flugzeuggeräuschen in der Ferne, nur von Tierstimmen, Vogelgezwitscher und den Schellen seiner Rinder unterbrochen wird. In der freien Natur fühlt sich Michl wohl. „Do konn i befreit durchschnauf“, meint er. Wenn er bei schönem Wetter ins Tal schaut und den wunderbaren Panoramablick über den Vinschgau und seine Ortschaften genießt, denkt er immer wieder: „Hon i’s do schean.“ Vier Monate ist er sein eigener Herr und tankt nahe der Waldgrenze Kraft. Der Berufsalltag verblasst, genauso wie die Gedanken an seine geliebte Freizeitbeschäftigung das Fußballspielen.

Doch Hirte zu sein ist neben aller Beschaulichkeit und Bilderbuchkulisse ein harter Vollzeitjob. Michl trägt die Verantwortung für 180 Jungrinder, 130 Stück aus dem Dorf Tanas und anderen Orten, sowie 55 Stück von den Berghöfen. Es ist ihm wichtig, dass die Bauern zufrieden sind.
Bei jeder Witterung ist er Tag für Tag zusammen mit seiner Hündin Luna vormittags drei bis vier Stunden lang im weitläufigen Gelände unterwegs. Ständig hält er Nachschau und lotet aus, wo sich die ihm anvertrauten Tiere befinden. Jeden Tag schlägt er einen anderen Weg ein, macht eine andere Runde, um ständig alles im Auge zu haben. Neben dem Proviant im Rucksack hat er regelmäßig auch Salz für die Tiere mit im Gepäck. In Abständen streut er es auf Steinplatten und wacht darüber, dass auch alle Rinder etwas davon abbekommen. Besonders aufmerksam beobachtet er seine Tiere bei Schlechtwettereinbrüchen, bei Gewittern oder Schneefall. Dann treibt er sie in den schützenden Wald. Im Juli und August grasen sie oberhalb der Waldgrenze. Michl betrachtet die Tiere stets mit wachem Auge, um sofort reagieren zu können, wenn sich ein Rind verletzt hat, oder wenn es nicht mehr frisst und kränkelt.

Michl kennt den Klang einer jeden Schelle, den Namen eines jeden Tieres und er weiß, welchem Bauern es gehört. Und er kennt auch die unterschiedlichsten Charaktere. Jedes Tier ist anders.
Neben Rindern, die am liebsten in der Gruppe weiden, gibt es auch Einzelgänger, die eigene Wege gehen und schwerer zu beaufsichtigen sind. „Ma muaß sich mit di Rinder oogebm, norr kriag ma s ’richtige Gspür“, meint er. In der Mittagszeit kehrt Michl in die kleine Hütte zurück. Er kocht sich etwas, wobei er die „Schnellküche“ vorzieht, isst und ruht sich aus. Abends begibt er sich auf einen zweiten etwas kürzeren Kontrollgang und hält nach jenen Tieren Ausschau, die er am Morgen nicht gesehen hat. Dann wartet das Bett. Den Fernsehapparat, den er sich neuerdings zugelegt hat, schaltete er nur selten ein. Wichtiger ist ihm das Radio, das er immer einschaltet, sobald er die Hütte betreten hat. „A bissl brauch i epper decht, dass jemand um miar ummer redet oder singt“, lacht er. Wenn ihn das Bedürfnis überkommt, Menschen zu treffen, dann setzt er sich in den Jeep und fährt für einige Stunden ins Tal. Doch das kommt selten vor.

Sommer auf der Alm
s60 2434Was bewegt einen jungen Mann monatelang als Hirte in der Abgeschiedenheit der Bergwelt zu leben? Die Antwort liegt wohl in Michls Kindheit, in seiner bäuerlichen Umgebung und den Tieren im Stall seines Vaters , zu denen er eine besondere Beziehung pflegte. Bereits im Alter von sieben Jahren hütete er freiwillig im Sommer die sieben „Heimatkühe“ (Kühe die nicht auf der Alm sind) eines Bekannten in Sulden, bei dem er auch wohnte. Es folgten noch weitere Jahre Sommerfrische mit Kühen am Fuße des Ortlers.
In den Wintermonaten drückte er in Prad die Schulbank. Als 12-Jähriger äußerte er den Wunsch, den Sommer auf einer Kuh- Alm zu verbringen zu können. Sein Vater überredete ihn, doch eine Rinderalm zu wählen, weil es dort weniger anstrengend sei. Michl ließ sich überzeugen und suchte eine solche Alm mit Hilfe einer Radiowerbung. Es meldete sich ein Bauer aus dem Passeiertal und vermittelte ihn auf die „Stierberg Alm“ bei Proveis am Nonsberg. Er lebte sich gut ein und plante wiederzukommen. Doch der Hirte entschied, die Alm im kommenden Jahr nicht mehr zu übernehmen. Das erzählte er bei einem Besuch auf der Alm „Malga Val“ auf Trentiner Seite.
Im Winter, als Michl in der Mittelschulklasse saß, kam der Schuldiener zu ihm und sagte, dass ihn zwei Leute sprechen möchten. Es waren die Betreiber der Trentiner Alm. Da sie nur Michl Namen und seinen Wohnort kannten, suchten sie ihn in der Schule, um ihn zu verpflichten. Michl sagte zu, nachdem daheim alles besprochen worden war. Heimweh plagte er immer nur dann, wenn sich die Eltern und Geschwister nach einem Besuch verabschiedeten, und das nur für kurze Momente. „Eigatla hot`s miar olm guat gfolln“, betont er.
Nach dem Mittelschulabschluss und dem Grundlehrgang in der Berufsschule Schlanders gab’s einige Jahre keine „Sommerfrische“ für Michl. Er begann seine Fliesenleger- Ausbildung, absolvierte die Lehrzeit und wurde vom Betrieb auch als Geselle weiterbeschäftigt. Die Sehnsucht nach dem Almleben ließ ihn jedoch nie los. 2012 gab er als 23-Jähriger ein entsprechendes Inserat auf und bekam sofort Telefon aus Tanas, mit dem Angebot die Jungrinder zu hüten. Er sagte zu und sprach mit seinem Chef. Dieser zeigte sich nicht sonderlich begeistert und bat ihn dann, im Herbst unbedingt wiederzukommen. Und das tat Michl auch. Seither nimmt Michl jeden Sommer seine Auszeit. Nach zwei Sommer bei Tanas, wechselte er zur Aufforstung, die ihn im zweiten Jahr auch auf die Prader Alm führte. Als er dort den Kühen begegnete, war er so bewegt, dass er entschied „I gea wieder af di Olm“. Über Internet fand er eine Kuhalm im Wallis und sammelt dort mit einem Kollegen viele neue Erfahrungen. 2017 kontaktierten in wiederum die Tanaser. Und er übernahm neben den Jungrindern aus dem Dorf erstmals auch jene der Berghöfe.

Hirte von Juni bis September
Das erste Jahr am Tanaser Berg war alles andere als einfach. Er kannte keinen Steig, keine Wasserstelle, er lief über Stock und Stein, ging viele Wege umsonst, kannte weder den Klang der Schellen, noch die Tiere. Doch das änderte sich in kürzester Zeit. Besonders leicht fiel ihm die Unterscheidung der Tiere. Mittlerweile kennt er sich bestens aus und fühlt sich daheim. Jedes Frühjahr freut er sich auf dem Almsommer. Bär oder Wolf hat sich noch keiner zu ihm verirrt und er ist froh, wenn es so bleibt. Einzig ein Murmeltier hat ihm einmal 14 Tage lang neben der Hütte Gesellschaft geleistet, ist dann aber wieder verschwunden.
Michl ist seit dem 1. Juni in der „Sommerfrische“ unter dem „Madatschknott“ und hofft auf eine gute Zeit. „Ma muaß aa Glück hoobm“, meint er. Seine größte Genugtuung ist es, wenn er seine Tiere Ende September alle wieder unversehrt und gesund ins Tal zurück bringen kann.

 

Tipp: Für eine Rundwanderung bietet sich der „Besinnungsweg Tanas“ an, der rund um die Kirche St. Peter führt - beschrieben in der eingehefteten Wanderbroschüre W10

Süße Erdbeeren, saftige Kirschen oder aromatische Marillen aus dem Vinschgau eignen sich hervorragend als erfrischende Stärkung während einer Wanderung: Die leckeren Früchte schenken nämlich nicht nur gesunde Vitamine und Mineralstoffe, sondern auch echte Genussmomente.

Der Vinschgau ist nämlich nicht nur ein Paradies für Äpfel, hier gedeihen auch weitere aromatische Obstsorten und knackiges Gemüse. Die Höhenlage bis zu 1.800 Metern, 300 Sonnentage mit wenig Regen, der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht – all diese klimatischen Vorzüge des Tales lassen Kirschen, Marillen, Beeren und Blumenkohl langsam und geschmackvoll heranreifen. Genügend Zeit also, um die fruchtspezifischen Aromen voll auszubilden. Dies schmeckt man!

Schon mal eine köstliche Vinschger Marille, süße Erdbeeren, samtige Himbeeren und herbsüße Johannisbeeren aus dem Martelltal oder die saftigen Kirschen aus dem oberen Vinschgau probiert? Den Sommerfrüchten tut die Höhenluft und die liebevolle Pflege der Vinschger Bauern sichtlich gut, denn sie überzeugen weit über die Landesgrenzen hinaus mit ihrem intensiven Geschmack.

Täglich erntefrisch gelangen das Obst und Gemüse je nach Reifegrad in die Regale der Detailgeschäfte der Vinschger Genossenschaften. Ein frisch-fruchtiger Gruß aus der Region, der den Sommer gleich doppelt versüßt!

 

Dolci fragole, succose ciliegie o albicocche mature di color arancione acceso della Val Venosta? Quali di questi frutti scegliere per uno spuntino rinfrescante durante un’escursione in montagna? Questi gustosi frutti non solo sono ricchi di vitamine e minerali sani, ma regalano anche momenti di puro piacere.

La Val Venosta, infatti, non è soltanto un paradiso per le mele: nella nostra valle maturano anche altri frutti dall’aroma molto intenso nonché verdura dall’incredibile croccantezza. L’alta zona di produzione che si estende fino a 1.800 metri, 300 giorni di sole con poca pioggia e la grande escursione termica fra giorno e notte sono i fattori che fanno sì che le nostre ciliegie, albicocche, piccoli frutti e il cavolfiore maturino lentamente. Con queste condizioni hanno tutto il tempo per sviluppare il loro aroma tipico. E ciò si sente!

Avete mai assaggiato una gustosa albicocca venostana, fragole dolci, lamponi vellutati e ribes rossi dal cuore aspro-dolci della Val Martello o ciliegie succose dell’Alta Val Venosta? L’aria di montagna e la cura affettuosa dei produttori venostani fanno evidentemente bene ai nostri frutti estivi, tanto che il loro gusto intenso è ben noto anche oltre confine.

Negli scaffali dei punti vendita al dettaglio delle cooperative associate venostane troverete quindi frutta e verdura fresca appena raccolta. Prodotti freschi e gustosi della nostra regione che addolciscono l’estate!

 

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Man nennt ihn auch das weiße Gold – den weißen Laaser Marmor, der schon seit Jahrhunderten die Menschen mit seiner Strahlkraft in seinen Bann zieht. Das Marmordorf Laas hat das Privileg sich Heimat des Laaser Marmors nennen zu dürfen. Wenn man mit offenen Augen durch Laas schlendert, begegnet einem vieles aus Marmor, die Gehsteige, der Brunnen auf dem Dorfplatz und am Badplatzl, liebevoll angebrachte Hausnummern, Skulpturen, an Häusern angebrachte Gedenktafeln und die zahlreichen Grabsteine auf dem Laaser Friedhof.

von Lasa Marmo

Laaser Marmor wurde bereits in der Antike verwendet. Als Meilensteine zierten Findlinge die alpenüberquerende Römerstraße Via Claudia Augusta. Vor gut 2.000 Jahren hatte man begonnen die Pfade der Kelten, Räter und Etrusker zu einer richtigen Straße auszubauen welche das heutige Norditalien mit Süddeutschland verband.
Schrägbahn 01Gefundene Menhire in Algund, Latsch und Vetzan sind tausende von Jahren alt, sie alle stammen aus der Kupfersteinzeit, der Zeit von Ötzi. Unverwüstbar, haben sie die Zeit überdauert und tun es heute immer noch.
Im 12. Jahrhundert erbaute Kulturdenkmäler, wie das Kloster der Benediktinerinnen St. Johann in Müstair, beherbergen eine Vielzahl von Marmorskulpturen und Marmorfragmenten. Schloss Tirol verfügt über ein wunderschön gestaltetes Palasportal aus Laaser Marmor. Und auch die Apsis der Pfarrkirche zum Hl. Johannes der Täufer in Laas ist aus Laaser Marmor erbaut worden. Alles stumme Zeitzeugen der Geschichte des Laaser Marmors. Er ist auch in der modernen Welt ein Aushängeschild für Eleganz und Zeitlosigkeit. Kulturdenkmäler der Neuzeit sind beispielsweise die U-Bahnstation des WTC in New York, der Torre Isozaki in Mailand mit seinen rautenförmigen Bodenplatten und für die Moschee des Scheikh Zayed in Abu Dhabi hat man unter 30 verschiedenen Marmorsorten auch jenen aus Laas ausgewählt.
Collaudo Schrägbahn 1930Unter www.lasamarmo.it finden Sie viele weitere spannende Projekte.
Laaser Marmor ist aufgrund seiner feinen Kristalle sehr hart und schimmert in einer ihm eigenen Art und Weise. Sein Strahlen zieht Menschen in seinen Bann.

Nachhaltig, zeitlos, kompakt, mit anderen Materialien kombinierbar, frost- und tausalzbeständig sind weitere seiner außergewöhnlichen Vorzüge.
Seine Herkunft ist so eigen wie er selber. Aus dem Weißwasserbruch im Nationalpark Stilfserjoch wird er unter strengsten Auflagen gebrochen und zu Tal gebracht. Angedockt an die Seilbahn Weißwasser überquert er das Laaser Tal und nimmt Platz auf dem Schrägwagen der oberen Marmorbahn. Diese begleitet ihn zum Bremsberg auf 1.355 m ü.d.M. Dort wird der Schrägwagen abgekoppelt und auf die Schrägbahn geschoben, um von dort zu Tal zu gleiten und weiter ins Werk der Lasa Marmo chauffiert zu werden. Größere Blöcke aus Laaser Marmor kommen auf den LKW und werden entlang der erst 1982 03erbauten Straße über den Weiler Tarnell zu Tal gebracht. Wer den Transport aus nächster Nähe erleben möchte, kann entlang des Schrägbahnsteiges und an erklärenden Schautafeln vorbei zum Bremsberg wandern.

Weitere Möglichkeiten den Laaser Marmor zu erkunden bzw. seine Geschichte zu erfahren:
Marmor Erlebnisführung mit der Genossenschaft Marmor Plus oder die klassische Marmorführung s56 t006mit Franz Waldner, die Apsis der Pfarrkirche zum Hl. Johannes der Täufer besichtigen, das Dorf Laas erkunden, sich auf eine Fahrradtour entlang des Vinschgau Radweges zwischen Eyrs und Laas begeben und die „Säulen der Freiheit“, welche 2017 im Rahmen des Kulturfestes „Marmor&Marillen“ entstanden sind, bewundern oder neuzeitlich mit einer virtuellen Besichtigung auf youtube.com – Lasa Marmo 360 ° View.

Dienstag, 04 Juni 2019 13:48

Le vene d’acqua della Val Venosta

Testo e Foto: Gianni Bodini

Anche il tempo e la storia, oltre all’acqua, scorrono nelle vene d’acqua sparse in tutto il mondo: dall’antico Egitto alla Mesopotamia, dalla valle dell’Indo alle Ande. Infatti, la storia dei canali d’irrigazione è antica come la storia della civiltà. In Val Venosta si trovano ancora molti canali d’irrigazione, detti localmente Waale, che sono in attività da molti secoli. Persino in siti archeologici risalenti all’età del bronzo (circa 3500 anni fa), sono stati ritrovati resti di canali irrigui. La Val Venosta è una valle particolarmente soleggiata, con una media di precipitazioni simile a quella della Sicilia (circa 400 millimetri di pioggia all’anno), e per poter praticare un’agricoltura redditizia, nel corso del tempo sono stati costruiti lunghissimi canali d’irrigazione che vanno a captare l’acqua di scioglimento dei ghiacciai in quota, per portarla in modo s52 wassercontrollato fino alle zone coltivate. Una rete di canali si dirama quindi in tutte le direzioni, proprio come le arterie, le vene e i vasi capillari nel nostro organismo. Questo sistema complesso e delicato ha portato di conseguenza alla formazione di addetti alla distribuzione dell’acqua, a regolamenti per la sua attuazione, a precisi doveri dei beneficiari per la manutenzione dei canali stessi. Degli studiosi ritengono che proprio per regolamentare la delicata, complessa e importante materia vennero scritte le prime leggi che hanno contribuito a formare poi i primo codici legislativi che ancora oggi sono alla base di ogni stato democratico! Ora in tempi più recenti molti canali scavati nella s52 wasser 2roccia o nel terreno sono stati sostituiti da tubazioni, da pompe idrauliche e da sistemi d’irrigazione a pioggia, ma anche oggi i turni per ottenere una certa quantità d’acqua a scadenza regolare sono regolati da norme precise. Su questo tema così affascinante è dedicata una mostra permanente presso il museo venostano a Sluderno, mentre per l’estate 2019 l’Archeoparc in Val Senales gli dedica una mostra fotografica temporanea.

Dienstag, 04 Juni 2019 13:43

La memoria dei ghiacciai

Testo e Foto: Gianni Bodini

Nel 1991, a causa del ritiro dei ghiacciai, venne alla luce in alta Val Senales il corpo mummificato e perfettamente conservato di Ötzi. Un reperto archeologico risalente a 5300 anni fa, unico al mondo!
Negli anni successivi ci fu chi avanzò l’ipotesi che anche il ghiaccio che lo aveva ricoperto e protetto per tutto quel tempo potesse essere altrettanto antico, ma ormai era disciolto. Non era quindi da escludere che anche in altri siti in quota si potesse trovare del ghiaccio millenario. Sono iniziate così ricerche sempre più sofisticate in tutto il mondo e in modo particolare sui ghiacciai della provincia di Bolzano DSC 0070per rintracciare del ghiaccio “fossile”che potrebbe contenere molte informazioni sull’evoluzione del clima. In alta Val Martello nell’estate 2018, sulla Vedretta Lunga del Cevedale, un team di esperti ha compiuto una serie di prelievi e di misurazioni, dai quali ci attendiamo nuove conoscenze sul passato di questo imponente ghiacciaio che in questa fase di costante ritiro potrebbe fare affiorare anche reperti inaspettati. Io sono dell’opinione che in periodi climatici, storici e preistorici, la Val Martello fosse una via transalpina molto frequentata e numerosi frammenti di selce su morene in alta quota o l’eccezionale pugnale dell’età del bronzo rinvenuto da Adolf Meister nel 2007 ai piedi della vedretta di Grames lo confermano! La ricerca che finora ha dato i risultati più sorprendenti è stata effettuata nel 2011 sulla Vedretta Alta dell’Ortles a 3780 metri di quota. Una serie di carotaggi ha permesso di DSC 9589estrarre campioni di ghiaccio che sono stati poi analizzati dall’Università Ca´Foscari di Venezia e dall’University dell’Ohio (USA). Una trivellazione ha perforato tutta la calotta di ghiaccio, spessa ben 75 metri, per arrivare sul fondo roccioso. I primi 30 metri sono formati da neve sempre più compatta, poi a 41 metri si trova uno strato leggermente radioattivo che risale agli anni 60, quando si fecero molti test nucleari. A 68 metri è stato ritrovato un ago di larice, che con il metodo del C14, è stato datato a 2.664 anni fa! Quindi anche lo strato di ghiaccio che lo ha conservato risale a quel periodo! A varie profondità DSC 4546sono stati ritrovati persino dei pollini che permettono di ricostruire il mondo vegetale e quindi la cronologia delle variazioni climatiche relative alle varie epoche. I numerosi dati raccolti, relativi anche alla velocità di scorrimento dei ghiacciai, confermano che attualmente è in atto una riduzione della massa glaciale e non si possono escludere altri ritrovamenti eccezionali come quello dell’uomo venuto dal ghiaccio!

SENTIERO GLACILOGICO
In alta Val Martello c’è la possibilità di seguire Il Sentiero Glaciologico. Un percorso ben segnalato, corredato di tavole didattiche. Percorso ad anello di circa 10 km, con circa 600 metri di dislivello in salita, con punti di osservazione divisi in 9 tappe. Soste comprese si possono calcolare circa 5 ore. Mappa e informazioni sono scaricabili da Internet.


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