Das Stromnetz von Laas bis Graun ist damit in den Besitz der Gemeinden übergegangen. Ein historischer Moment, dessen Tragweite noch nicht abgeschätzt werden kann. In den Minuten zuvor sind in politischen Gremien die diesbezüglichen Beschlüsse gefallen. Der Gemeindeausschuss von Mals hat den entsprechenden Beschluss um 10.30 Uhr am Vormittag des selben Tages dingfest gemacht, wobei die Generalsekretärin Monika Platzgummer Spiess dem Beschluss ein nur „bedingt zustimmendes Gutachten“ erteilt hat. Die Gemeinden haben für die Übernahme des Stromnetzes eine schöne Stange Geld auszulegen. So hat die Gemeinde Mals 3.587.700 Euro zu zahlen, die Gemeinde Graun 1.755.500 Euro, die Gemeinde Laas 1.395.500 Euro, die Gemeinde Schluderns 782.800 Euro, die Gemeinde Glurns 633.400 Euro und die Gemeinde Taufers 393.600 Euro. In den Gemeinden Prad und Stilfs werden die dortigen E-Werksgenossenschaften ihr Netz auf dem jeweiligen Gemeindegebiet vervollständigen.
Zugegen war von der Verkäuferseite SELnet Präsident Luis Amort. Ein wesentlicher Bestandteil des Kaufvertrages war der Konzessionsvertrag mit dem Vinschgauer Energiekonsortium VEK. Die Bürgermeister haben diesen Konzessionsvertag gleichzeitig mit dem Kaufvertrag unterschrieben. So ist das Stromnetz zwischen Laas und Graun seit 1.1.2016 0.00 Uhr in den Händen des VEK. Allerdings hat VEK-Obmann Alexander Telser im Vorfeld einen Dienstleistungsvertrag mit SELnet in Aussicht. Dazu waren Interventionen von Energie-Landesrat Richard Theiner und Ressortdirektor Florian Zerzer notwendig. Ein reinigendes Gewitter sozusagen, um eine arge und wenig schmeichelhafte Optik vermeiden zu können. Das VEK hatte schon vorsorglich bei einem privaten Trientner Dienstleister angeklopft. Luis Amort versprach in Schlanders eine Kooperationsbereitschaft von Seiten der SELnet. Details sind noch zu klären. Ein Jahr soll vorerst dieser Dientsleistungsvertrag dauern, Zeit für das VEK, sich aufzustellen.
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