Psychosozialen Beratungsstelle der Caritas - Glückspiele wirken auf viele Menschen faszinierend. Es geht um Ablenkung, Spannung, die Phantasie, viel Geld zu gewinnen.
Man geht davon aus, dass sich eine Spielsucht eher langsam, oft innerhalb von Jahren entwickelt, oft von einer Angststörung, Depression oder Alkoholabhängigkeit begleitet.
Die Spielsucht wird in drei Phasen gegliedert: In der Anfangsphase spielt der Betroffene nur gelegentlich: beim Warten in Gaststätten oder eine Sportwette nebenbei. Einsätze sorgen für einen Nervenkitzel - Gewinne für Freude. So verschwinden die alltäglichen Probleme für einige Zeit. In der Gewöhnungsphase verliert der Spieler allmählich die Kontrolle darüber, wie oft er spielt. Das Glücksspiel wird zur wichtigen Ablenkung und Gewinne erzeugen ein starkes Glücksgefühl. Es kommt jedoch auch zu größeren Verlusten, welche ausgeglichen werden müssen. Da die meisten Spieler ihr Suchtverhalten verbergen, erkennen Angehörige die Sucht erst spät. Am Ende der Gewöhnungsphase zeigt er zwar ein Suchtverhalten, spielt aber oft noch vernunftgesteuert.
Im Suchtstadium kommt es zum völligen Kontrollverlust. Das Spielen wird meist zum Lebensmittelpunkt. Dem Betroffenen geht es nicht mehr um Gewinne, bzw. er erlebt kaum noch Freude bei Gewinnen. Wird nicht gespielt, zeigen sich Unruhe oder Schlafstörungen. Hier wird das „Ausborgen“ von Geldbeträgen von Freunden und Angehörigen typisch. In dieser Phase tritt in vielen Fällen eine Persönlichkeitsveränderung auf. Die Person ist leicht gereizt und antriebslos. Oft erlebt sie einen sozialen Abstieg und zieht sich zurück.
Wichtig ist jedoch das Wissen, dass der Ausstieg aus der Sucht in jeder Phase möglich ist. Hierfür kann eine psychologische/psychotherapeutische Begleitung eine große Stütze sein. Auch für Angehörige sind die entstandenen Belastungen oft kaum zu ertragen und sie geraten häufig selbst in finanzielle Not. Auch hier bietet die psychosoziale Beratungsstelle gerne Aufklärungsgespräche und professionelle Begleitung an.
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