Graun/Vinschgau - Der für den Wahlkampfauftakt der Vinschger SVP gewählte Standort am Gauner Kirchturm hat Symbolcharakter. „Dort, wo die Emotionen hochgehen und die Wurzeln tief sind“, sagte der gastgebende BM Franz Prieth. Am 16. September, gut einen Monat vor den Landtagswahlen, hat Wahlkampfleiter Albrecht Plangger Bürgermeister, Ortsobleute und Wirtschaftsfunktionäre zusammengetrommelt, um Mandatare und Funktionäre als Multiplikatoren einzuschwören. Plangger sagte: „Wir haben es selbst in der Hand. Wenn wir verhindern wollen, dass Geld und Macht ins Pustertal abwandern, dann werden wir im Vinschgau bis zu drei Vorzugsstimmen patriotisch geben müssen.“
Von den Bürgermeister:innen im Tal sind 6 gekommen. Mals, Glurns, Prad, Stilfs, Kastelbell, Schnals und Latsch haben gefehlt. Trotzdem hat der Bezirkspräsident Dieter Pinggera gesagt, dass alle 13 Bürgermeister die drei SVP-Kandidaten unterstützen. Pinggera und vor allem Richard Theiner warnten vor der Zersplitterung mit den 16 Listen. „Es gibt nur eine SVP“, sagte Theiner. Die Frage werde sein, wie der Vinschgau in der Regierungspartei vertreten sein werde.
Die Kandidaten selbst stellten ihre Schwerpunkte vor. Verena Tröger forderte eine schnelle Verbindung nach Bozen, den Kreisverkehr auf der Töll und die Umfahrung Rabland. Als Baustelle nannte sie auch Ärzte und Pflegepersonal und sie versprach Sicherheit und Stabilität mit der SVP. Sepp Noggler sprach von seinem bislang schwierigsten Wahlkampf. Es gebe Parteien und Listen mit und ohne Wahlprogramm. Er forderte die Verbände zum Zusammenhalt für den 3.kleinsten Bezirk auf. Noggler sprach die Wolfproblematik an, die Wasserknappheit, die E-Werkskonzessionen. David Frank, der den Wahlkampfauftakt mit Musik begleitete und einen eigenen Podcast betreibt, forderte gerade für das Zurückkehren der Akademiker schnelle Zugverbindungen, leistbares Wohnen, das Erkennen, dass die Kultur sozial und wirtschaftlich von großer Bedeutung ist und mehr Unterstützung für die Landwirtschaft.
„Raus aus den Stauden“, rief Ex-Landesrat Richard Theiner auf, „wir brauchen uns nicht zu verstecken. Die Unentschlossenen und die Zweifler, das ist unsere Klientel.“ (eb)