Ausstellung zur Ortlerfront

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Mals - Im Erdgeschoss der Bibliothek Mals gibt es bis Ende Oktober eine Ausstellung des Ortler Sammlervereins Erster Weltkrieg zu sehen.

von Maria Raffeiner

Des Ortler Sammlerverein stellt Bild- und Kartenmaterial sowie Fundstücke aus, die den Gebirgskrieg im Ortlergebiet 1915-1918 dokumentieren. Das Ausstellungskonzept erläuterte bei der Eröffnung Vize-Präsident Gerald Holzer. Er betonte die gute Zusammenarbeit mit dem Bibliotheksteam und dem Bildungsausschuss von Mals. Dessen Vorsitzender Michael Pinggera dankte allen, die zur Realisierung beigetragen hatten, und hob das große Interesse am Thema hervor. Kriegsrelikte seien vereinzelt beim Wandern noch sichtbar und blieben dadurch und durch die Initiativen des Sammlervereins im Bewusstsein. Da es zwar regelmäßig Filmvorführungen, aber schon länger keine Präsentation der Fundstücke gegeben hatte, stieß die Ausstellungseröffnung auf reges Interesse. Anwesende Vereinsmitglieder halfen dabei, die Exponate aus ihren Sammlungen richtig einzuordnen und gaben Auskunft zu Relikten und Fundstellen.
Vereinspräsidentin Melanie Platzer hielt einen kurzen Vortrag, bei dem sie, angepasst an die Ortschaft Mals, die historische Figur Ignaz Verdroß vorstellte. Sie verwies auf die dünne Quellenlage, dennoch gelang ihr die Nachzeichnung seiner steilen militärischen Karriere. Er war 1851 in Mals im Ortsteil Russland geboren, in Innsbruck zur Schule gegangen und ins Tiroler Kaiserjägerregiment eingetreten. Bald hatte er das Kommando übernommen und sich Verdienste erworben, die ihn bis nach Montenegro führten. Mit Dokumenten belegte Platzer seine Adelung zum „Edlen von Droßberg“. Eigentlich war er vor Kriegsausbruch schon in den Ruhestand getreten, doch 1914 hatte er in Innsbruck in Erwartung des italienischen Kriegseintritts die Standschützen neu aufgestellt. 1915 hatte der Heerführer die Verteidigung des Südfrontabschnitts Folgaria-Lavarone übernommen. Begleitet von Malser Standschützen, die mit dem Bataillon Glurns nach Vielgereuth gekommen waren. Die dortige Schützenkompanie ist nach Ignaz von Verdroß benannt. Aufgrund seines Verantwortungsbewusstseins um seine Truppen war er als „Vater der Kaiserjäger“ bezeichnet worden und hatte Ehrungen, hohe Dienstgrade und Titel von den Habsburgern erhalten. Den Malser:innen wurde in Erinnerung gerufen, nach wem ihre Hauptstraße benannt ist. Dort befindet sich auch die Bibliothek. Die gut erhaltenen Fundstücke rund um Ausrüstung, Kriegsalltag und den schwierigen Umgang mit Schnee und Eis können während ihrer Öffnungszeiten besichtigt werden: Mo-Fr von 8-11 Uhr; Mo, Mi und Fr von 14.30-17.30 Uhr.

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