Sulden - Reinhold Messner kommt nicht zur Talstation der Seilbahnen Sulden, er erscheint. Zum traditionellen Yakauftrieb haben sich heuer am 19. Juli 2023 mehrere hundert Leute an der Talstation eingefunden. Messner erscheint mit seiner Frau Diane und die Leute drängeln sich um ihn, fotografieren, filmen und sie sind sichtlich angetan von seiner Präsenz. Es sind Gäste aus Deutschland, aus dem italienischen Staatsgebiet, Einheimische und auch andere Zungenschläge.
Messner ist ein Magnet, nach wie vor und ungebrochen. Während viele Metropolen Italiens als rote Zonen aufgrund der Affenhitze auf dem Stiefel ausgerufen sind, ist es in Sulden kühl und das bevorstehende Wetter verheiße nichts Gutes. Messner eröffnet den auf Wanderung getrimmten Gästen, dass sich ein Teil der Yaks bereits bei der Madritschhütte befinden. Er schlägt vor, sich zu Fuß oder mit der Seilbahn zur Bergstation zu begeben, um dann gemeinsam in Richtung Madritschhütte zu wandern. Er sagt das in Deutsch und in Italiensch. Wer Hunde mitführe, solle die Yaks meiden.Denn die ansonsten friedlichen Yaks sehen Hunde als Wölfe an und gehen unter Umstaänden auf Angriff über. Wenn ein Yak angreife, so Messner eindringlich, so solle man den Hund von der Leine lassen. Der Hund würde dann schon flüchten und der sei schneller als die Yaks. Auf keinen Fall solle man bei einem Yakangriff den Hund bei sich an der Leine halten. Denn ansonsten könne der Yak auch den Menschen angreifen.
Die Gäste besteigen zu hunderten die Seilbahn und lassen sich nach oben bringen. Reinhold und Diane Messner folgen. Es beginnt zu regnen und zu stürmen. Der Wetter-Spuk ist allerdings rasch vorbei und die Gäste können mit Messner ein Stück Himalaya, ein Stück Tibet erfühlen - mit den Yaks und mit der Bergsteigerlegende Messner. In den Jahren zuvor war im Juni Yakauftrieb in Sulden - heuer hat man diesen auf Mitte Juli verlegt, auch um mehr Leute an diesem spektakulären Event beteiligen zu können. (eb)