Christian Angerer aus Laas ist passionierter und „fanatischer“ Griller. Grillen & Kochen ist seine Leidenschaft. Christian Angerer gab dem Vinschgerwind Informationen zu den verschiedenen Grilltypen, Tipps rund ums Grillen und kreierte kostengünstige und leckere Grillgerichte zum Ausprobieren.
von Angelika Ploner
> Grilltypen vorgestellt
Der Smoker
Smoker ermöglichen es, Grillgut langsam und indirekt zu garen. Dieses wird dadurch besonders zart, saftig und erhält einen einzigartigen Rauchgeschmack. Es gibt zwei Arten von Smoker, den klassischen und den Pellet-Smoker (s. Bild rechts). Ein Smoker ist nur für jene geeignet, die sich Zeit für das BBQ-Grillen nehmen. Nur schnell mal was zubereiten ist nicht sinnvoll und auch schwierig in die Tat umzusetzen. Was kann ich alles darauf machen?„Fast alles“- von Brisket, Pulled Pork, Ribs, Steaks, geräucherte Forellen bis hin zu Kuchen und Kekse.
Fazit: Der Kauf eines Smokers sollte gut überlegt sein, denn man muss hier auch etwas Geld in die Hand nehmen, aber wer sich so ein Teil zulegt und es richtig verwendet hat sicherlich jede Menge Spaß daran.
Der Kugelgrill
Der Kugelgrill ist für mich ein sehr interessanter Grill, denn auf diesem kann man wirklich sehr viele leckere Gerichte zubereiten. Mann und Frau sollten sich aber im Klaren sein, dass hier nur mal schnell ein Würstchen grillen nicht sinnvoll ist. Dazu eignet sich der Gasgrill besser. Denn bis man den Kugelgrill mit Briketts und/oder Holzkohle angefeuert und auf die richtige Temperatur gebracht hat, können gut und gerne mindestens 30 Minuten vergehen.
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- Man kann sehr viele Gerichte darauf machen.
- Der Geruch von Holzkohle verleiht dem Grillgut einen besonderen und angenehmen Geschmack.
- Preislich interessant: Ein Kugelgrill kostet je nach Modell und Optionals zwischen 300 und 800 Euro.
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- Es braucht etwas Zeit und Geduld, bis man den Kugelgrill und seine Funktions- und Bedienungsweise kennengelernt hat, um die verschiedenen Techniken (z.B. Minionring) und um die gewünschte Temperatur halten zu können.
Der Gasgrill
Der Gasgrill ist ein wahrer Allrounder. Dieser Grilltyp ist mit einer Küche vergleichbar. Er ist einfach zu bedienen und es kann alles mögliche darauf zubereitet werden. Welches Modell das jeweilig richtige ist, ist eine ganz persönliche Entscheidung und hängt davon ab, was man darauf zubereiten will. Zudem ist das Ganze auch eine Preisfrage, denn die Preise variieren je nach Modell und reichen von 500 Euro bis 7.000 Euro und mehr.
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Alles ist möglich und er ist schnell einsatzbereit.
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Wenn das Gas ausgeht, ist fertig mit Grillen. Deshalb sollte man immer eine zweite Flasche als Reserve haben.
Caveman Style – Höhlenmann-Stil
Hier wird das Fleisch direkt auf der Kohle gegart. Dazu braucht man keinen Grill, es wird aber eine Feuerschale empfohlen, damit die Glut darin ein schönes Glutbeet bildet. Am besten eignet sich als Fleisch Rindfleisch, das nicht zu dünn geschnitten sein sollte. Es sollten schon Fleischstücke mit einer Dicke von 5 cm sein, damit sie nicht trocken werden, sondern saftig bleiben.
Wie geht man beim Zubereiten vor?
Die Glut muss gut durchglüht sein, erst dann kann das Fleischstück hineingelegt werden. Man rechnet ca. 1 Minute pro Zentimeter Fleisch pro Seite. Beim Umdrehen sollte eine neue Stelle im Glutbeet gesucht werden, da die Glut durch das Fleisch sehr schnell abkühlt. Sobald beide Seiten angegrillt wurden, lässt man das Fleischstück noch etwas am Rand des Glutbeetes ruhen, um es dann anzuschneiden. Der Geschmack ist wirklich einzigartig, was vor allem an den Röstaromen der Holzkohle liegt.
Wichtig!!!
Es ist darauf zu achten, dass ein kontrollierbares Glutbeet angelegt wird. In einer Feuerschale gelingt dies am leichtesten.
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Bei dieser Methode braucht es keinen teuren Grill.
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Bei starkem Wind nicht zu empfehlen, außer man ist an einem windgeschützten Ort. Wenn man dies einmal probiert und die Technik verstanden hat, klappt es immer.
Der Dutch Oven
Der Dutch Oven, ein wahrer Held und sollte im Grill-Sortiment nicht fehlen. Mit etwas Geduld und Übung kann man hier köstliche Gerichte zubereiten. Das Schichtfleisch zählt sicherlich zu den Klassikern, die man im Dutch Oven macht. Aber es ist noch sehr viel mehr möglich. Vom Eintopf bis Ribs, vom Gulasch bis Chilli con carne, vom köstlichen Brot bis Kuchen und und und.
Wie funktioniert ein Dutch Oven? Er kann direkt in die Glut gestellt oder mit Briketts auf die gewünschte Temperatur gebracht werden. Im Internet gibt es viele Tipps und Anregungen, was man alles machen kann.
Grill Modell „Eigenbau“
Eine Idee reicht. Aus irgend einem X beliebigen Gegenstand kann jeder einen Grill selber bauen. Dieser Betonmischer wurde im Prinzip wie ein Kugelgrill umgebaut und mit sehr wenig Arbeitsaufwand realisiert. „Die alte Lady“ funktioniert einwandfrei. Einfach den Ideen freien Lauf lassen. Jeder Grill der Marke „Eigenbau“ – ob Raketengrill, Feuertonne usw. - hat einen unbezahlbaren, persönlichen Wert.
> Köstliche und kostengünstige Grillrezepte (10 €/Person)
Grillmenü mit Fleisch
Bürgermeisterstück
(für jeden Grill geeignet)
Pro Seite auf direkter Hitze ca. 3 Minuten scharf anbraten. Auf indirekter Hitze dann auf die gewünschte Kerntemperatur von 56 Grad bringen. Die Temperatur mit dem Fleischthermometer kontrollieren. Das Bürgermeisterstück ist sehr zart und vor allem extrem saftig. Es hat ein intensives und gleichzeitig feines Rindfleischaroma.
Tipp: Das Bürgermeisterstück ist ein eher unbekanntes Fleischstück und bietet deshalb eine kostengünstigere Alternative etwa zu Filet oder Roastbeef.
Aioli Grundrezept
(Verhältnis Milch zu
Sonnenblumenöl 1/3 zu 2/3)
100 ml Milch
200 ml Sonnenblumenöl
Salz und bunter Pfeffer
je nach Geschmack Curry oder Knoblauch
Alles zusammen in einen Messbecher geben und mit dem Stabmixer mixen bis sich eine Emulsion bildet (dauert ca. 1 Minute bis alles gebunden ist).
Schokobanane
Mit einem V-Schnitt die Schale der Banane herausschneiden, mit Schokolade nach Wahl (leicht schmelzende Schokolade) füllen und bei 150 Grad Celsius solange grillen bis die Bananenschale braun und die Schokolade geschmolzen ist.
Grillmenü mit Fisch
Forelle auf dem Grill
Den Bauch der Forelle mit Kräutern nach Geschmack füllen. Wenn jemand ein Raucharoma wünscht, dann auf dem Smoker oder Holzkohlegrill grillen. Eine halbe bis zu einer dreiviertel Stunde bei 120 Grad Celsius oder bis zu 30 Minuten bei 160 Grad Celsius und auf Alufolie grillen. Wichtig: Die Forelle nicht umdrehen.
Kartoffeln mit SalzKRUSTE
Kartoffeln in einem Topf mit Wasser bedecken. Pro Liter Wasser 40 g Salz dazugeben (Salzgehalt vom Mittelmeer). Das Wasser vollständig verkochen lassen. Sobald der letzte Tropfen verkocht, sofort von Hitzequelle entfernen und die Kartoffeln herausnehmen, teilen und die Schnittfläche scharf anbraten, damit sie knusprig wird.
Erdbeeren mit Marshmallows
Erdbeeren auf Zahnstocher aufspießen, Marshmallows draufsetzen und auf dem Grill nach Wahl bei 120 bis 140 Grad Celsius grillen bis die Marshmallows über die Erdbeeren geschmolzen sind.
Grillmenü mit Gemüse
Gemüse grillen
Gemüse mit längerer Garzeit blanchieren. Das Gemüse auf die gewünschte Garstufe bringen, durch das anschließende Grillen erhält das Gemüse dann hervorragende Röstaromen. Das gegrillte Gemüse mit Olivenöl, Kräutersalz und Parmesanflocken verfeinern.
Zutaten:
1 Becher Joghurt
2 Becher Mehl
1 Becher Zucker
1 Becher Öl
4 Eier
1 Prise Salz
1 Pck. Vanillezucker
1 Pck. Backpulver
Eigelb mit Zucker, Öl und Vanillezucker schaumig schlagen. Mit Joghurt, Mehl und Backpulver verrühren. Und zum Schluss Eischnee unterheben. Schon steht die Basis für einen saftigen Rührkuchen. Dann einfach auf dem Kugelgrill oder Gasgrill bei 180 Grad Celsius backen.
von der „Nase bis Schwanz“ – Prinzip, sprich Ganztiernutzung. Das Credo von Christian Angerer lautet: Mit dem richtigen Wissen lässt sich aus jedem Teil ein wahrer Gaumenschmaus zubereiten. Beispiel: Gezopftes Zwerchfell mit Pistazien-Pesto.
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Tipps für eine gelungene „grigliata“
Jeder kennt das Problem: Man lädt Gäste zum Grillen ein und kauft viel zu viel, sodass jede Menge übrig bleibt. Damit man nicht immer zu viel fürs Grillen einkauft und schon fürs nächste Grillen wieder vorbereitet ist, hier einige Tipps. Christian Angerer: „Man macht sich einfach eine Checkliste, dann steht einer gelungenen „grigliata“ nichts mehr im Weg.“
CHECKLISTE
Anzahl Personen, aufgeschlüsselt nach Kinder, Frauen und Männer
Was will ich grillen (Beispiel Fleisch: Fleisch pro Kind 150 g, pro Frau 250 g und pro Mann 350 g, das ist mehr als genug und ausreichend, denn es werden immer die Beilagen unterschätzt)
Auf welchem Grill (Beispiel: Ist genügend Gas in der Flasche, wenn man sich für einen Gasgrill entscheidet oder habe ich genügend Holzkohle, Briketts.... )
Welche Beilagen (Brot, 2 – 3 Salate)
Wann wird gegrillt: mittags oder abends (um genügend Vorlaufzeit einplanen zu können)
Kann ich Sachen vorbereiten (Fleisch marinieren,
Kartoffelsalat vorbereiten, Saucen und eventuell der Nachtisch)
Welche Getränke
Bis wann muss ich alles besorgt haben (lieber einen Tag zuvor)
Am Ende der „grigliata“ steht die unangenehme Seite des Grillens: das Reinigen vom Grill. Aber auch hier gibt es einen einfachen Tipp. Der Grillmeister putzt den Grill im noch warmen Zustand mit Wasser und ohne aggressives Reinigungsmittel, das den Grill oder die Grillfläche beschädigen könnte. Denn solange der Grill warm ist, lässt er sich viel schneller und einfacher reinigen, als wenn er bereits abgekühlt ist und die Grillreste eingetrocknet sind. Somit steht der nächsten „grigliata“ nichts mehr im Weg.
Fast roh
Englisch: very rare. Das Steak wird nur kurz und leicht angegrillt.
Die Kerntemperatur: 38 °C.
Blutig
Englisch: rare. Die Oberfläche des Fleischs wird etwas weiter gegart. Die Kerntemperatur: max. 49 °C.
Leicht blutig
Englisch: medium rare. Das Steak wird von außen intensiv gebräunt, ist innen jedoch noch sehr saftig. Die Kerntemperatur: 52 °C.
Medium
Englisch: medium. Das Steak hat eine mittelbraune Kruste, die Mittelschicht des Fleischs ist rosa gefärbt. Die Kerntemperatur: 57 °C.
Fast durchgebraten
Englisch: medium well. Die Kruste ist knusprig dunkel, die Mitte leicht hellrosa. Die Kerntemperatur: 62 °C.
Durchgebraten
Englisch: well done. Die Innenseite ist komplett durchgebraten und braun. Kerntemperatur: 74 °C.
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