„Mehrmals klärende Gespräche“

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Bozen/Obervinschgau - Der Vinschgerwind hat in seiner letzten Ausgabe über das Weggehen der Basisärzte Christian Hofer und Giovanni Braglia berichtet. Dazu nimmt der Generaldirektor des Sanitätsbetriebes Florian Zerzer wie folgt Stellung.

Stellungnahme des Südtiroler Sanitätsbetriebes zum Artikel „Ärztliche Versorgung in arger Schieflage“

In der letzten Ausgabe vom „Vinschgerwind“ wird die Herausforderung thematisiert, die hausärztliche Versorgung im oberen Vinschgau sicherzustellen.
Hierzu ist zu sagen, dass der Fachkräftemangel leider auch Südtirol trifft. Besonders schwierig ist die Situation bei den Hausärzten. Langjährige, sehr beliebte Hausärzte gehen derzeit in Pension, junge kommen nur in geringer Zahl nach. Besonders schwierig ist die Nachbesetzung außerhalb der Städte, in den Tälern und peripheren Gebieten. Trotzdem ist es der zuständigen Amtsdirektorin im Gesundheitsbezirk Meran Barbara Caggegi, der ich an dieser Stelle ausdrücklich danken möchte, und ihrem Team gelungen, unter viel Einsatz und Aufwand, die hausärztliche Versorgung im oberen Vinschgau weiterhin sicherzustellen. So hat vor Kurzem eine neue Ärztin für Allgemeinmedizin ihre Arbeit begonnen. Damit sind wieder 9 Ärztinnen und Ärzte im Obervinschgau beauftragt (6 fix und 3 provisorisch). Bei den provisorischen Anstellungen müssen wir leider manchmal auf einsprachige Ärzte zurückgreifen, die sich aber bemühen und auch gewillt sind, die Sprache zu lernen.
Die Situation wird natürlich nicht dadurch einfacher, dass Christian Hofer es vorgezogen hat, uns zu verlassen, um eine gut dotierte Stelle in der Schweiz anzutreten. Das von Herrn Hofer vorgebrachte Argument der fehlenden Gesprächsbasis weisen wir aber zurück, da mehrmals klärende Gespräche mit diesem geführt wurden. Seine offensichtlich bereits seit längerer Zeit getroffene Entscheidung, dem öffentlichen Gesundheitsdienst in Südtirol den Rücken zu kehren, wird selbstverständlich von uns respektiert, jedoch ist der Sanitätsbetrieb immer an einer Lösung interessiert und grundsätzlich gesprächsbereit.
Nicht zuletzt als gebürtiger Obervinschger ist es mir ein besonderes Anliegen, die Versorgung weiterhin in guten Händen zu wissen. Und ich verstehe die Sorgen der Patientinnen und Patienten sehr gut; ich kann Ihnen aber versichern, dass wir als Südtiroler Sanitätsbetrieb wirklich alles unternehmen, um gute Hausärzte zu finden und diese für den oberen Vinschgau zu verpflichten.

Florian Zerzer, Generaldirektor Südtiroler Sanitätsbetrieb

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