Rom Info ins Tal

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von Albrecht Plangger - Vor ca. 525 Tagen waren wir nach dem Fall der Regierung Conte II beim Ministerpräsident Draghi und haben ihm unsere Zusammenarbeit angeboten und ersucht, die Südtiroler Eigenheiten bestmöglichst zu berücksichtigen.
„Vedremo“ war seine kurze Antwort. Mit der Leistung der Regierung Draghi können wir aus Südtiroler Sicht sehr zufrieden sein. Italien hätte ihn aber noch 6 – 8 Monate für eine geordnete Übergabe der Regierungsgeschäfte gebraucht. Der Abschied des Ministerpräsidenten am 20. Juli um Punkt 9.00 Uhr in der Abgeordnetenkammer war beeindruckend und gleichzeitig schockierend durch das „Pharisärertum“ bei vielen Kollegen, die beim Eintreffen und der Verabschiedung lange stehend applaudiert haben. „Alla luce del voto espresso ieri sera dal Senato chiedo di sospendere la seduta per recarmi dal Presidente della Repubblica, per comunicare le mie dimissioni. Grazie per l´applauso e per tutto il lavoro fatto in questo periodo”. Das waren Draghi´s Abschiedsworte. Danke Herr Ministerpräsident, auch meinerseits. Jetzt hilft kein Jammern mehr, der Blick muss nach vorne gerichtet werden. Meine Partei muss die Reihen schließen und Einigkeit leben und demonstrieren, um auch in Zukunft mit einer einzigen Stimme in Rom auftreten zu können. Dann wird auch eine Mitte-Rechtsregierung mit den „Fratelli d´Italia“ zu überleben sein. Die Trentiner Leghisti sind auf jeden Fall für unsere Autonomie eine Garantie. Das haben diese in den vergangenen Jahren ausreichend bewiesen. Selbstverständlich müssen wir die Trentiner „ordentlich pflegen“ und den Schulterschluss mit ihnen suchen. In der Senatsdebatte zur Vertrauensabstimmung hat mich die Rede von Ex Ministerpräsident Renzi am meisten beeindruckt.
https://www.rainews.it/video/2022/07/-senato-renzi-4efbab6d-8bff-48f2-907d-b980aca78228.html
Es sei unverständlich, dass die Müllverbrennungsanlage für das im Müll erstickende Rom zu einer solchen Auseinandersetzung geführt habe, und es sei unverständlich, dass man die im Herbst anstehenden Verhandlungen zum Stabilitätspakt in der EU ohne Draghi führen wolle. Nichts werde mehr wie früher sein („nulla sarà come prima“). Politische Erdbeben stehen an. Renzi hat dafür den Riecher.

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