Gemeinsame Eisenbahnsprache

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v. l.: Massimo Sertori, Assessor der Region Lombardei, der Regierungspräsident des Kantons Graubünden Mario Cavigelli, LH Arno Kompatscher und die Nordtiroler Verkehrsreferentin Ingrid Felipe v. l.: Massimo Sertori, Assessor der Region Lombardei, der Regierungspräsident des Kantons Graubünden Mario Cavigelli, LH Arno Kompatscher und die Nordtiroler Verkehrsreferentin Ingrid Felipe

Scuol - Der Vorsitz des Lenkungsausschusses Terra Raetica ist von Südtirol auf Graubünden übergegangen. Dies haben die Entscheidungsträger der vier Regionen Südtirol, Nordtirol, Graubünden und Lombardei zum Anlass genommen, die nächsten Schritte in Bezug auf Zugverbindungen in der Terra Raetica zu vereinbaren.

von Erwin Bernhart

Paul Stopper und Not Carl, die Kämpfer für eine Bahnverbingung Mals-Scuol, waren nach der Pressekonferenz in Scuol baff. Man habe im Grunde nichts beschlossen, so deren bissiger Kommentar. Und dennoch: LH Arno Kompatscher, der Bündner Regierungspräsident Mario Cavigelli, die Nordtiroler Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe und der unter anderem für die Beziehungen zur Schweiz zuständige Regionalassessor der Lombardei Massimo Sertori betonen unisono, an der Vision der Eisenbahnverbindungen in der Terra Raetica weiterbauen zu wollen. Man habe, so Kompatscher bei der Pressekonferenz am 2. März in Scuol, die Ergebnisse der letzen zwei Jahre studieren können und habe nun weitere Schritte vereinbart. Das was die technische Kommission, bestehend aus Vertretern aller vier Regionen, zusammengetragen habe, wurde vom bekannten Ingenieur und Uni Professor Konrad Bergmeister in einem erweiterten Kontext gestellt und um die diversen Varianten auf einen einheitlichen Standard zu bringen seien vertiefende Studien notwendig. Ein mögliches regionales Netz müsse nämlich auch in einem überregionalen Netz eingebettet werden. „Wir sind vom Reden ins Tun gekommen“, sagte Kompatscher, und man wolle koordiniert weiterarbeiten. Mit dem stimmte die Nordtiroler Verkehrsreferntin Ingrid Felipe überein: „Wir wollen uns für die Vergleichbarkeit von möglichen Trassen auf technische Standards einigen, um gute Entscheidungen treffen zu können.“ Man wolle eine gemeinsame Eisenbahnsprache finden. Ein Zusammenführen der Regionen, als ökonomischen Mehrwert aber auch als Friedensprojekt, ist auch der Wunsch von Massimo Sertori. Für die noch zu bauende Eisenbahnstrecke Tirano Bormio existiere ein Grundstückskorridor und die Provinz Sondrio habe dieses Bahnprojekt als PNRR-Projekt eingereicht. Es tue Not, intelligente Vernetzungen bei der Eisenbahn zu finden, betonte Mario Cavigelli, und dieser Konsens trage über die Vorbereitungen hinweg. Der Bericht und die Anregungen von Konrad Bergmeister seien eine gute Grundlage, um weitere Vertiefungen nach gleichen Maßstäben auf den Weg zu bringen. Es brauche nicht nur einen regionalen Konsens, sondern auch einen nationalen und sogar einen transnationalen. Und der transnationale sei erst dann zu erreichen, wenn vor Ort die Spur gelegt sei. Es hänge dann von der EU ab, wie sie dies beurteile, denn davon hängen dann die finanziellen Mittel ab. Aus Sicht von Graubünden sollen die Verbindungen Scuol-Mals und Scuol-Landeck mit der gleichen Gewichtung weiterverfolgt werden.
Nun sollen vertiefte Machbarkeitsstudien der möglichen Trassen Scuol-Mals, Landeck-Scuol unter Mitbewertung einer Reschenbahn, Tiroano-Bormio-Mals und Garmisch-Silz gemacht werden. Cavigelli schoss den Zeitraum nach, bis wann diese vorliegen sollten: Ende 2023.

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