Strukturen prägen unser Verhalten

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Bei einer online Veranstaltung der Umweltschutzgruppe Vinschgau referierten zwei Fachleute der UNI Wien zum Thema: Klimakrise und nachhaltige Mobilität. Die Erde wird heißer und instabiler. Das gefährdet das Überleben der Zivilisation. Bei einer online Veranstaltung der Umweltschutzgruppe Vinschgau referierten zwei Fachleute der UNI Wien zum Thema: Klimakrise und nachhaltige Mobilität. Die Erde wird heißer und instabiler. Das gefährdet das Überleben der Zivilisation.

Vinschgau/Wien - Wir müssen die CO2 Emissionen schnell reduzieren, um das Klima zu stabilisieren. Sonst verlieren wir die Kontrolle und es kommt zu unumkehrbaren Veränderungen. Eine Reduzierung der Emissionen ist noch möglich und kann sogar zu einem lebenswerteren Leben führen, wenn wir in den nächsten 10 Jahren gewaltige Anstrengungen hin zu einer nachhaltigen Lebensweise umsetzen. Dies meinte Helga Kromp Kolb, emeritierte Professorin am Institut für Meteorologie und Klimatologie der BOKU Wien bei einem online Vortrag am 3. Dezember, organisiert von der Umweltschutzgruppe Vinschgau. Neben Kolb referierte auch Harald Frey vom Institut für Verkehrswissenschaften der TU Wien zum Thema „Klimakrise und nachhaltige Mobilität“. Frey meinte, dass der Verkehr neben der Industrie und der Landwirtschaft die treibende Kraft der CO2 Emissionen ist. Wir müssen den Autoverkehr reduzieren, den Fußgänger und Radfahrer stärken und die öffentlichen Verkehrsmittel ausbauen. Am besten gelingt das, indem man die Strukturen ändert. In den letzten Jahrzehnten wurden riesige Infrastrukturen für den Autoverkehr errichtet. Alle anderen Verkehrsteilnehmer wurden geschwächt. Dadurch entstand eine Abhängigkeit vom Auto. Der Ruf nach immer neuen Straßen, neuen Umfahrungen, noch mehr Parkplätzen und noch mehr Platz für das Auto ist allgegenwärtig. Um aus der Abhängigkeit vom Auto los zu kommen, müssen wir die Strukturen ändern, dann wird sich das Verhalten automatisch ändern, meinte Frey. Wir müssen öffentliche Räume wieder für die Menschen zurückgewinnen, Straßen zu Spielstraßen und Bewegungsstraßen umfunktionieren. Die Chancengleichheit für den öffentlichen Verkehr muss erhöht werden. Deshalb soll die Parkgarage für das eigene Auto genauso weit entfernt sein wie die Bushaltestelle. Auch die Elektromobilität ist keine Lösung. Die Emissionen werden zwar reduziert, aber nicht der Flächen- und der Ressourcenverbrauch und auch nicht die Zahl der Unfälle. Helga Kromp Kolb meinte in ihrem Vortrag, dass wir unsere Ernährung verstärkt auf eine vegane bzw. vegetarische Ernährung umstellen sollten, Flächen besser nutzen und zu einer Kreislaufwirtschaft umstellen müssen. 73 % der Kleidung landet im Müll, genauso wie viele andere Produkte. Diese Wegwerfmentalität muss sich ändern. Wir müssen auf Verzichtbares verzichten und uns fragen: was brauchen wir wirklich? (hzg)

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