Vor allem Spaß und schöne Aussichten, aber auch größte Sicherheit und Überwindung eigener Ängste hoch oben in den Baumwipfeln: All das verspricht der Waldseilgarten im Allitzer Waldele, der in diesem Jahr sein 10-jähriges Jubiläum feiert.
von Nora Kaserer
Vogelgezwitscher, Waldgeruch und Aufregung. Während Georg Maschler die Regeln erklärt, blicken ihm mindestens 40 Augenpaare gespannt entgegen. Heute ist eine Schulklasse aus Latsch hier im Waldseilgarten Allitz. „Die gesamte Anlage und die Ausrüstung sind auf dem modernsten Stand der Technik,hier muss niemand Angst haben,“ betont Maschler gleich zu Beginn. Neben seinem Job als Berg- und Skiführer ist er der Chef hier im Waldseilgarten. Kurz darauf kann es auch schon losgehen. Manche Schüler trauen sich gleich auf die ganz hohen Parcours, andere sind noch etwas unsicherer. Aber genau darum geht es, findet Maschler, der als Kind selbst Angst vor Höhe hatte. „Es geht nicht nur um Spaß und Vergnügen, sondern auch um Überwindung. Über sich hinauszuwachsen. Sich mal was zu trauen.“
Insgesamt gibt es im Waldseilgarten Allitz 10 Parcours mit ca. 100 Kletterübungen. Schon die ganz Kleinen kommen dabei auf ihre Kosten. Neben einem Kinderparcour gibt es auch einen Netzparcour, der komplett von Netzen umspannt ist, um die größte Sicherheit zu bieten. „Waalweg“, „Kuan Problem“ und „Vinschgerwind“, heißen die leichteren Parcours. Technisch anspruchsvoller wird’s auf der „Laaser-Tal-Runde“ in luftiger Höhe zwischen 10 und 15 Metern und auf dem Parcour mit dem Namen „Monsieur Gabalier“, entstanden aus einem Wortspiel unter Kletterkollegen. Maschlers Lieblingsparcours sind zwei: Der „Panoramaweg“, der um den ganzen Waldseilgarten herumführt und der „Dschungelparcour“, der höchste und längste, mit einer Höhe von bis zu 25 Meter. Nichts für schwache Nerven. „Es ist schwierig zu sagen, für welches Alter welcher Parcour bestimmt ist“, bemerkt Maschler. Es geht mehr um den Charakter, die Persönlichkeit des jeweiligen Menschen und natürlich darum, wie gut jemand klettert. Georg Maschler wollte mit seinem Waldseilgarten ein einmaliges Freizeitangebot für Familien mit Kindern schaffen, was ihm auch sicherlich gelungen ist. Trotzdem ist der Park mit seinen anspruchsvolleren Parcours auch für Jugendliche und Erwachsene eine echte Herausforderung. Inzwischen gilt der Waldseilgarten auch als Geheimtipp für Teambildungskurse und Schulen. Während Maschler erklärt, kommen Schüler angerannt. „Unser Freund traut sich nicht mehr weiter.“ „Dann soll er zurückgehen“, sagt Maschler. Die Möglichkeit abzubrechen ist immer vorhanden, man muss nichts machen, was man nicht will. Nicht ganz leicht gestaltete sich vor über 10 Jahren die Standortsuche. Nach Martell enstand die Idee es in der Nähe des Fischerteichs von Prad zu versuchen. Das Problem – hier fehlten die richtigen Bäume. Mit dem Allitzer Waldele war schließlich der perfekte Ort gefunden. Neben viel Sonne befinde man sich hier in einer wahrlich idyllische Lage, wie Maschler mehrmals betont. Mit Bergpanorama und Gletscherblick. Das Allitzer Waldele, ein alter Lärchenwald, war früher Schutzwall für Laas. Die Hanglage ist ideal für einen Waldseilgarten, die Bäume haben tiefe Wurzeln. „Hier ist noch nie ein Baum umgestürzt.“ Die ersten vier Parcours plante ein Unternehmen. Im Juli 2011 fand dann die Eröffnung statt. Seitdem hat sich viel verändert. Die späteren Parcours entwarf Maschler aus seinem Kopf heraus. Eigene Ideen zu entwickeln, war eine enorme Herausforderung und verlangte ihm viel ab.
Heute ist er stolz auf das, was er geschaffen hat. Eine ganze Weile wird im Allitzer Waldele jetzt schon geklettert, in diesem Jahr feiert der Waldseilgarten schon sein 10-jähriges Bestehen.
Waldseilgarten Allitz
www.hochseilgarten-laas.it
Tel. 380 420 6729 (Georg Maschler)