Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Die Landesregierung hat - einstimmig - Bars und Restaurants für 14 Tage amtlich geschlossen. Ob diese Maßnahme die Infektionszahlen wesentlich senken wird, ist zu bezweifeln und dieser Beweis steht noch aus, zumal es keine Zahlen darüber gibt, dass Restaurants oder Bars Hot Spots für das Infektionsgeschehen sind. Wenn noch Maßnahmen (ein kompletter Lockdown?) hinzukommen, wird man das wohl nie wissen können. Es bleibt die (zu) allgemein gefasste Feststellung, dass es Menschenansammlungen sind, die eine Weitergabe des Virus begünstigen. Spezifischer wollen (oder können?) sich weder Virologen noch die Politik äußern. Dabei wäre eine Vertiefung des Geschehens längst vonnöten – Aussagen darüber, welche Berufsgruppen oder welche Altersgruppen besonders betroffen und welche Maßnahmen darauf bezogen sinnvoll sind. Oder genauer, welche Hot Spots das Infektionsgeschehen besonders befeuern usw. Erst solch vertiefende Studien könnten mit eine Richtschnur geben, wie die Politik Handlungsmaßstäbe setzen könnte, die längerfristig tragbar sind. So hangeln wir uns von Lockdown zu Lockdown und die Grundlage dafür sind offenbar die nackten Zahlen der Infizierten und die Rückrechnung auf Inzidenzen. Die Kollateralschäden sind groß und noch ist die Gesellschaft geduldig. Das kann sich aber ändern. Fest steht, dass wir uns mit diesem Virus noch länger beschäftigen werden müssen, auch weil die Impfstoffe nicht in dem von Politik und Gesellschaft erhofften Maße verfügbar sind und sein werden.