Auf dem „Gruberhof“ in der Fraktion Ulten-Alsack betreibt Ernst Patscheider mit seiner Familie die Hofkäserei „Aft Mult“. Er hält auch eine größere Anzahl Schweine und produziert Speck und Wurstwaren.
von Magdalena Dietl Sapelza
Ob Käse, Speck oder Wurstwaren, alles was Ernst Patscheider ab Hof oder auf Märkten verkauft, sind hofeigene Produkte. Dazu kann indirekt auch der Almkäse von der Bruggeralm im Zerzertal gezählt werden, wo in den Sommermonaten die Milch seiner Kühe verarbeitet wird. Jahrelang war Ernst dort selbst als Senner tätig. Doch mittlerweile konzentriert er sich nur noch auf seinen eigenen Hof, wo er das ganze Jahr über Milch in seiner Hofkäserei veredelt, mittlerweile unterstützt von einer Sennin als Mitarbeiterin. Zusätzliche Milch bezieht Patscheider bei einem Bauern in Mals. Das Fleisch, das er zu Speck und Würsten veredelt, stammt ausschließlich von den Schweinen, die in einem neuen luftigen Stall mit Auslauf nahe dem „Gruberhof“ aufwachsen beziehungsweise von heimischen Rindern. Er bietet nur geräucherte Trockenware an.
Mit dem Käse hat alles begonnen
Nachdem Ernst den elterlichen Hof übernommen und auch das Senner-Diplom in der Tasche hatte, schaffte er mit der Errichtung der Hofkäserei „Aft Mult“ die Voraussetzung für die Käseproduktion. Um die dabei anfallende Molke, das so genannte „Kaswasser“, verwerten zu können, kaufte er mehrere Schweine. In der Hofkäserei kreierte er nach und nach neue Käsesorten in unterschiedlichen Größen (800 Gramm, 2 kg und 5 kg). Je nach Jahreszeit produziert er heute bis zu zehn unterschiedliche Käsesorten. Es sind vor allem die kleinen, schmackhaften Käselaibchen, die typisch für die Hofkäserei „Aft mult“ sind. Neben den Käsesorten mit traditioneller Rezeptur treffen vor allem jene Sorten den Geschmack der Kunden, denen Patscheider Gewürze, Kräuter oder Früchte beimischt. Denn Ernst experimentiert gerne.
Mutta, Leit, Tanzabell….
Diese Namen tragen die Käselaibchen in Anlehnung an die Flurnamen rund um den „Gruberhof“. Und diese Laibchen sind speziell auch als kleine Geschenke beliebt. Die Kühe auf dem „Gruberhof“ leben auf der Weide oder im Laufstall. Die Zahl der Schweine hat er mittlerweile aufgestockt. Diese leben in den abgetrennten Stallabteilungen des neuen Stalles. 70 – 100 Tiere sind es im Laufe eines Jahres. Die Ferkel bezieht Ernst aus dem Pustertal. Er füttert sie dann acht bis zehn Monate mit der Molke, Heublumen und einer Getreidemischung. Ist eine Stallabteilung leer, ziehen junge Ferkel ein. Es kann vorkommen, dass ihm der Speck ausgeht. Dann müssen seine Kunden/innen ein wenig Geduld haben. An Arbeit fehlt es dem Ernst nicht. Tatkräftig unterstützt wird er von seiner Frau Sonja und den Söhnen Luis und Franz.