Andy Gögele, erfolgreicher Gastronom aus Rabland, hatte in der Coronazeit die Idee, den Vinschger Radweg mit einem mobilen Eiswagen abzufahren, um dort Eis zu verkaufen. Ein Einfall, den er in die Tat umsetzte und damit jetzt groß und klein begeistert.
von Jacqueline Kneissl
Andy Gögele wurde am 26. August 1974 in Meran geboren und lebt heute mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Rabland. Erlernt hat er den Beruf des Bäckers, allerdings stieg er vor über 20 Jahren in den Familienbetrieb seiner Eltern ein, dem Restaurant ,,Cutraun“ im Rablander Unterdorf, in welchem er bis heute beschäftigt ist. Leider wurde auch diese gastronomische Lokalität aufgrund der Coronakrise in ihrer Tätigkeit eingeschränkt, einzig der Lieferservice und der Mensadienst für Bauarbeiter konnten aufrecht erhalten werden. Ganz nach dem Motto ,,Wenn die Gäste nicht zu uns kommen dürfen, kommen wir eben zu den Gästen!“ kam Andy die innovative und kreative Idee eines mobilen Eiswagens auf dem Vinschger Radweg, der sich auf knapp 90 Kilometern von Meran bis zum Reschenpass erstreckt und nicht nur bei Touristen, sondern auch bei Einheimischen eine große Attraktion darstellt. In Zusammenarbeit mit seinem Eislieferanten organisierte er folglich einen Eiswagen mit Fahrradanhängung, ein zusätzliches Mittel, das nicht zu hohe Kosten mit sich bringt, um seinen Gästen trotzdem näher zu kommen. Nun musste er sich nur noch eine Genehmigung bei der Gemeinde Partschins einholen und schon konnte es losgehen: Verkauft werden verschiedene offene Eissorten des im Jahr 2018 gegründeten italienischen Start-Up-Unternehmens ,,Grom“, welchem man den Titel ,,bestes Eis auf der ganzen Welt“ nachsagt. Man kann jedoch nicht nur offenes Eis kaufen, bei Andy kann man auch einige geschlossene Eissorten erwerben, um sich an heißen Tagen zu erfrischen, denn was wäre schon ein hitziger Sommertag ohne ein leckeres kühles Eis?
Je nach Wetterlage kann man den frisch ernannten mobilen Eisverkäufer jeden Tag nachmittags drei bis vier Stunden auf dem Vinschger Radweg antreffen. Nicht länger, da sein Gefährt dann wieder gekühlt werden muss. Aufgrund dessen gibt es beim mobilen Eiswagen auch keine fixen ,,Öffnungszeiten“. Wann und wo man Andy also antreffen kann, hängt stark von der Witterung und dem Zustand seines Wagens samt Ware ab.
Inspirieren und motivieren lässt sich der Rablander Gastronom von den vielen neuen Gesichtern, die er täglich kennenlernt, und deren Geschichten: ,,Ich denke, in dieser schwierigen Zeit ist es besonders wichtig, den Menschenkontakt aufrecht zu halten.“ Ein Pärchen, das nach einer Radtour am Eisstand anhielt, um sich ein erfrischendes Eis zu gönnen, versetzte sich in seine Kindheit zurück, als es Andy mit seinem Eiswagen sah. Der mobile Eiswagen und sein Besitzer haben sogar schon einen Stammkunden: ,,Ein 80-jähriger Herr besucht mich fast jeden Tag. Er kommt mit seinem E-Bike von Goldrain und kauft sich ein Eis bei mir. Danach reden wir noch ein bisschen und tauschen einige nette Worte aus.“ Alle sind begeistert von Andys Einfall und jeder wünscht sich, den mobilen Eiswagen auch nach der Coronakrise noch auf dem Vinschger Radweg antreffen zu können. Sobald im Restaurant ,,Cutraun“ wieder Normalität einkehrt, wird es allerdings schwierig werden, alles unter einen Hut zu bekommen. Trotzdem bleibt Andy optimistisch, denn er möchte weiterhin versuchen, den Radweg zu befahren, sobald die Coronakrise überstanden ist. Er möchte die Menschen weiterhin mit seiner lustig lockeren Art und seiner einfachen Idee begeistern und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Andys Tochter Lena und sein Sohn Daniel haben ihm diesbezüglich nach ihrem heurigen Schulabschluss bereits ihre Unterstützung zugesagt.
Tipp: Ein Kleinod zwischen Wasserfall und Waalweg:
das Schreibmaschinenmuseum in Partschins
Vielfach immer noch ein Geheimtipp, aber wer es mal entdeckt hat, wird meist zum „Stammkunden“ des Schreibmaschinenmuseums. Grund zum Wiederkehren gibt es immer, sei es für die spannenden Sonderausstellungen zu den unterschiedlichsten Themen, als auch für die vielen Veranstaltungen, die nun Coronabedingt fürs erste leider ausfallen. Zahlreiche Veranstaltungen sind auch zur nächsten Sonderausstellung geplant, die – etwas verspätet – im Juli eröffnet wird und die äußerst interessante Geschichte der allseits bekannten Firma Olivetti präsentiert. Ob eine Exkursion – in Zusammenarbeit mit Kunst Meran – in die Unesco-Weltkulturerbe-Stadt Ivrea, der Geburtsstadt Olivettis, eine Theater – und Filmaufführung sowie verschiedene Vorträge stattfinden können, steht derzeit noch in den Sternen.
Das Museum – auch der Shop ist ein Geheimtipp – ist
auf jeden Fall für Sie da und freut sich auf Ihren Besuch!