Hubert Schönweger zählt mit seinem Lokal ,,Taufenbrunn“ zu den zahlreichen Gastronomen in der Gemeinde Partschins. In einem Gespräch verrät er uns, wie ein typischer Tag als Eismacher aussieht und klärt uns über die Sonnen- und Schattenseiten seines Handwerks auf. Zudem gibt er uns einen kleinen Einblick in die Geschichte seines Familienbetriebes ,,Taufenbrunn“ im Dorfkern von Partschins.
von Jacqueline Kneissl
Hubert Schönweger wurde am 4. April 1959 geboren. Heute lebt er in Partschins, wo er auch arbeitet: In Zusammenarbeit mit seiner Frau Hanni führt er dort seinen Familienbetrieb, Cafè, Eisdiele und Appartments ,,Taufenbrunn“. Die Leitung seiner gastronomischen Lokalität ist jedoch nicht seine Hauptbeschäftigung, Hubert ist nämlich auch der hauseigene Eismacher. Zu diesem Beruf kam der Partschinser Gastronom durch seinen Vater Ludwig Schönweger. Dieser begann im Jahr 1970 mit der Eisproduktion, somit wurde Hubert schon früh in die Welt des Eismachens eingeführt und konnte schon als Jugendlicher seine Leidenschaft zum Handwerk erkennen. Der Beruf wird bei einem Eismacher mit entsprechender Voraussetzung gelernt. Die Ausbildung wird mit einer Abschlussprüfung vor der Kommission des Berufsverbandes abgeschlossen.
Hubert Schönwegers typischer Tag als Eismacher beginnt sehr früh am Morgen, indem er die Eisgrundmasse, welche unter anderem aus Vollmilch, Eigelb usw. besteht und bereits am Vortag im Pasteurisierer erhitzt, abgekühlt und gereift ist, je nach Eissorte in der Eismaschine rührt und für die Vitrine bereit macht. Danach kann es auch schon verkauft werden, egal ob als einzelne Eiskugel auf der Waffel oder mit Früchten verfeinert in einem sommerlichen Eisbecher.
Am Beruf des Eismachers schätzt Hubert vor allem die Zufriedenheit und das Lob seiner Gäste. Besonders die glücklichen Kinderaugen beim Eisschlecken motivieren den Partschinser sehr. Als leidenschaftlicher Eisesser fallen Hubert Schönweger Unterschiede in der Qualität eines Eises gleich auf. Genau aus diesem Grund legt er besonders großen Wert auf hochwertige Zutaten, um ein qualitatives und wohlschmeckendes Eis zu kreieren. Wenn seine Akribie bemerkt und kommentiert wird, inspiriert das den Partschinser Eismacher sehr in seinem Tun. Was er an seinem kreativen Beruf als Eismacher jedoch nicht so gerne mag, ist die Bürokratie. ,,Aber das geht wahrscheinlich nicht nur uns Eismachern so, die Bürokratie betrifft jedes Berufsbild“, tröstet sich Hubert.
Seine ganze Kraft und all seinen Ehrgeiz steckt Hubert Schönweger in seine Berufung und sein Gastlokal ,,Taufenbrunn“. Dessen Geschichte beginnt im entferntesten Sinne bereits im Jahr 1958. Damals eröffneten seine Eltern das Cafè ,,Schweitzer“ in Partschins. Mit dem stetigen Anstieg und Wachsen des Tourismus in Südtirol entschieden sich diese 1980 dazu, das ,,Taufenbrunn“ im Zentrum von Partschins erbauen zu lassen. Dieses wurde schließlich im Jahr 1982 eröffnet. Seitdem konnte sich das Cafè, die Eisdiele und die Pension einen guten Namen aufbauen, vor allem seitdem es von Hubert, seiner Frau Hanni, deren Tochter Isabella und deren Schwiegersohn Timmy Tappeiner geführt wird. Derzeit ist Hubert Schönweger dabei, seinen Schwiegersohn in das Handwerk des Eismachens einzuführen, sodass dieser den Beruf in der Familie weiterführen kann. Huberts und Hannis zweite Tochter heißt Sofia und lebt seit dem Jahr 2011 im skandinavischen Finnland, wo sie ebenfalls in einer Eisdiele arbeitet und dort über mehrere Jahre erfolgreich Eis machte.
Hubert Schönwegers Lebensmotto ist ,,Gut essen und trinken und zufrieden sein mit dem, was man hat!“, dieses Motto lebt er vor allem in seinen zwei liebsten Freizeitbeschäftigungen: Zum einen liebt er das Reisen und Weltenbummeln. Das Aus-dem-Koffer-leben und das Aufbrechen in neue Abenteuer begeistern ihn vor allem in seinem Heimatland Italien. Die Appenninhalbinsel ist ein mitteleuropäisches Land mit langer Mittelmeerküste, welches die westliche Kunst, Kultur und vor allem Küche nachhaltig geprägt hat. Zum anderen schlägt sein Herz für sein Hobby, die Musik. Über 20 Jahre war er Mitglied der Musikkapelle Partschins. Heute bereitet ihm das Musizieren mit der ,,Partschinser Gosthausmusig“ besonders viel Freude.