Mals - Die Geschäftsführung der Ferienregion Obervinschgau und der Touristik und Freizeit dürfte eine Art Schleudersitz sein. Nach dem unfreiwilligen Abgang von Patrick Holzknecht vor gut einem Jahr trifft es nun Karin Meister. Meister, die diese und die Funktion der Geschäftsführerin am Watles ein Jahr lang ausgeführt hat, hat die Ferienregion mit 31. August 2020 verlassen. Verlassen müssen. Ihr Jahresvertrag, bestehend aus zwei Teilzeit-Arbeitsverträgen, wurde nicht verlängert. Meister bedauert in einem Rundschreiben diesen Umstand, zumal „die Motivation, etwas zu bewegen und zu bewirken“ im Laufe des vergangenen Jahres zugenommen habe. Der Präsident der Ferienregion Lukas Gerstl begründet die stillschweigende Nichtverlängerung des Arbeitsvertrages mit dem Hinweis auf Einsparungen, die man auf allen Ebenen vornehmen wolle. (eb)
Naturns - Ein bedauerlicher Fehler ist uns in der letzten Vinschgerwind-Nummer unterlaufen. Wir haben der Liste „Zukunft Naturns“ ein Logo, ein Erkennungszeichen zugedacht, welches eine andere kandidierende Liste in Naturns verwendet. Wir bedauern den Fehler und stellen ihn hiermit richtig. Gerade in der Vorwahlzeit der Gemeinderatswahlen ist es für die BürgerInnen und für die sich zur Wahl stellenden Parteien und Listen wichtig, Parteien und Listen sowie Kandidaten auseinanderhalten zu können. Zudem legt die Liste „Für Naturns“ Wert auf die Feststellung, dass sie keinen der in Naturns antretenden Bürgermeisterkandidaten unterstützt und sich damit in dieser Frage neutral verhält. (eb)
Graun/Reschen - Die Gemeinderäte von Graun traten am Montag (31.08) zur letzten Sitzung in der Amtsperiode zusammen. Sie behandelten sieben Bauleitplanänderungen. Eine davon betraf die Ausweisung einer Tourismuszone in Reschen/Froj. Die „Das Gerstl am Reschensee GmbH“ hat im landwirtschaftlichen Grün am Hang zwischen den Zufahrtsstraßen nach Froj und Schöneben Grund angekauft mit der Absicht, ein vier Sterne superior Hotel für 108 Betten zu bauen. Der Gemeindeausschuss hat mit einem entsprechenden Beschluss das Verfahren eröffnet und den Akt an die Landesraumordnungskommission geschickt. Das Projekt wurde nach Einholung verschiedener Gutachten von der zuständigen Kommission mehrheitlich abgelehnt und mit entsprechender Begründung an den Gemeinderat zurückgeschickt. Die Gemeinde hat daraufhin einen Landschaftsökologen beauftragt, die von der Raumordnungskommission beanstandeten Punkte zu widerlegen bzw. anzupassen. Das Blockgebäude wurde auf 10 Meter Höhe reduziert und in 3 Baukörper gegliedert, damit es landschaftlich unauffälliger ist, die Baumaterialien wurden so gewählt, dass sie mit der Umgebung harmonieren und die Straßen bleiben unberührt. Das so überarbeitete und begründete Projekt wurde nun vom Gemeinderat mit 11 Jastimmen und 3 Enthaltungen genehmigt. Dieser Beschluss geht zurück an die Landesregierung, welche endgültig entscheiden wird. „Die Touristiker in der Gemeinde begrüßen das Projekt. Es ist zwar ein Schreiben von einem Hotelier eingetroffen, welches nicht in der Rekursfrist, die bereits im Februar abgelaufen ist, eingegangen ist“, so Bürgermeister Heinrich Noggler. Die Gesuchstellerin sei eine einheimische, erfahrene Touristikgesellschaft. Das garantiere gute Aussichten auf wirtschaftlichen Erfolg, sei eine Bereicherung für das Skigebiet und die Region und wertvolle Werbung für unser Gebiet. Bedarf sei noch gegeben. Der Bürgermeister ist überzeugt, dass die Verwirklichung des Projektes die Nutzung der Infrastruktur der Gemeinde und die wirtschaftliche Entwicklung optimieren wird. „Es könnte für uns ein weiterer Leitbetrieb werden, der viele andere mitzieht“, ist der Bürgermeister überzeugt. (aw)
Latsch - Mit Mauro Dalla Barba (SVP) und Michele Modica (Bürgerliste „Mitanond - Insieme Latsch-Laces“) bekommt der amtierende BM von Latsch Helmut Fischer ernsthafte Konkurrenz. Alle drei Genannten treten als BM-Kandidaten auf. Fischer ist sich dieser Konkurrenz offensichtlich nicht bewusst, bzw. seiner Sache dermaßen sicher, dass er sogar den gesamten SVP-Koordinierungsausschuss und die SVP-Gemeinderatskandidaten düpiert und arg verärgert. Denn Anfang August zeigt Fischer den rund 25 Leuten in der Koordinierung die kalte Schulter. Auf der Tagesordnung der Koordinierungssitzung mit den Gemeinderatskandidaten stand ein gemeinsames Wahlprogramm. Fischer wollte davon nichts wissen, stand auf und verließ den Saal, angeblich um mit dem BM der Partnerstadt Calw einen heben zu gehen. Eine Art „selbstschädigende Prioritätensetzung“, wie es in Latsch mit einem für Latsch typischen Sarkasmus formuliert wird. Es wurden dann Programmpunkte besprochen, von denen man nun nicht weiß, ob Fischer überhaupt dahintersteht. Fischer hatte nur ein Interesse, nämlich als erstgenannter Kandidat ins Rennen gehen zu dürfen, obwohl er bei den SVP-Vorwahlen hinter Dalla Barba auf Platz zwei gelandet ist. Die Gemeinderatswahlen und die BM-Wahlen in Latsch werden deshalb spannend. Auch weil der Bauernbund den Bauer Fischer nicht offiziell unterstützt, was einiges darüber aussagt, wie der amtierende BM in Bauerskreisen verwurzelt ist. (eb)
Die Staatsanwaltschaft Bozen hat Anklage gegen den Agrarreferenten des Umweltinstituts München, Karl Bär, sowie gegen Alexander Schiebel („Das Wunder von Mals“) erhoben. Weil sie den massiven Pestizideinsatz in Südtirol öffentlich kritisiert hatten, erstattete Arnold Schuler, Landesrat für Landwirtschaft Strafanzeige wegen übler Nachrede zum Schaden der Südtiroler Landwirtschaft. Der Strafprozess gegen Karl Bär startet am 15. September in Bozen.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Demokratie funktioniert im Vinschgau - und wir sind Teil davon. Mit Freude nehmen wir daher zur Kenntnis, dass sich Meinungsdifferenzen, Debatten und auch harte Wahlkampfpfeile im Vinschgerwind wiederfinden. Dass Wahlkämpfe öffentlich ausgetragen werden, ist richtig und wichtig und trägt zur Meinungsbildung bei. Wo lebendig und oft auch mit harten Bandagen diskutiert und um Gegenwart und Zukunft einer Gemeinde gestritten wird, sind Kompromisse angesagt. Kompromisse sind der Garant dafür, Extremismen vermeiden zu können. Es geht aber auch anders im Vinschgau. Machtkonzentration und Selbstherrlichkeit, einhergehend mit der Angst um Machtverlust: Die Großgemeinden Schlanders und Mals sind zwei solche Beispiele. Dort hat die an sich unangefochtene SVP es zu vermeiden gewusst, den eigenen Wählern (und auch anderen) eine Auswahl zu bieten. Die dortigen BM-Kandidaten leiten gleichzeitig den jeweiligen SVP-Koordinierungsausschuss - Löwen gleich. Auf die Anzahl der weißen Stimmzettel ist man gespannt, sowohl für den Langjährigen in Schlanders als auch für den Neuen in Mals. Verzeihlicher sind jene Solo-Kandidaturen in den kleineren Gemeinden, auch in den Seitentälern wie Martell und Schnals. Dort sind die Personaldecke dünn und wohl die Zustimmung für die amtierenden BM weit unterhalb des Leidensdruckes. Spannende Ergebnisse versprechen Graun, Taufers, Glurns, Schluderns, Prad, Laas, Latsch, Naturns und Partschins. Dort geht’s im Vorfeld jedenfalls lebendiger zu.
Die Wanderung auf die Madritschspitze ist gletscherfrei. Wer eine gute Kondition und Ausdauer besitzt, für den ist die Bergtour zur Madritschspitze problemlos zu schaffen. Orientierung bietet die neue Markierung Nr. 41.
TOURENINFO: Das Auto parkt man im Talschluss im hinteren Martelltal. Wanderer folgen dem breiten Waldweg, der hoch zur Zufallhütte führt, die eine beliebte Einkehre auch für Familien ist uns allein für sich schon ein lohnendes Wanderziel ist. Ab der Zufallhütte folgen Wanderer der Markierung 150 und orientieren sich ab der alten Staumauer an dem Wegschild Casatihütte. Es geht idyllisch und ohne größere Anstrengungen hinein ins Tal bis kurz vor der Holzbrücke des Putzenbaches (2.600 m). Hier beginnt rechts der Einstieg ins Putzental, den die Bergwanderer nehmen müssen. Orientierung bietet der Wegweiser Nr. 41, der Weg zur Madritschspitze ist vor wenigen Jahren neu markiert worden und bietet perfekte Orientierung.
Bergwanderer halten sich im weiteren Verlauf rechts, orientieren sich immer an der Markierung und gehen vorbei an einem See in Richtung Geröllhang. Über zwei Geröllhänge verläuft der Aufstieg zum Gipfel. Relativ einfach steigt man bis zum Grat hinauf und gelangt über einen weiteren Geröllhang zum Gipfel mit seinem etwas nach hinten versetzten Gipfelkreuz. Nun belohnt die Aussicht für alle Mühen: Vis a vis von Ortler, Zebrù und Königsspitze sitzen Bergsteiger am Gipfel, ein unvergleichlich traumhaftes Panorama.
Wanderinfos:
Dauer: insgesamt ca. 5 - 6 h
Dauer Aufstieg: 3 - 4 h
Höhendifferenz: 1.200 hm
Strecke: 14,4 km
Max. Höhe: 3.265 m
Wegverlauf:
Talschluss hinteres Martelltal - Zufallhütte - Weg Nr. 150 - Putzental - Madritschspitze.
Abstieg wie Aufstieg
Tipp: Die Einkehr auf der Zufallhütte lohnt sich!
Vinschgau - Trotz der Enttäuschung über die Absage vieler Events und Wettbewerbe hat das OK-Team des DYNAFIT Vinschgau Cups für den vergangenen Sommer einen virtuellen Hüttencup ins Leben gerufen. Bei dem Bewerb konnten Familien mit Kindern, Wanderer aber auch Wettkämpfer im Zeitraum vom 01. Juli bis 31. August 2020 teilnehmen und gleichzeitig die Abstandsregeln befolgen. Die Rennklasse bewältigten die Strecken laut STRAVA (mobile App und Website von Sportlern für Sportler). Die Wettläufer konnten sich mit den Besten der Szene auf den STRAVA-Segmenten messen. Alle anderen hatten die Möglichkeit, die Strecken frei zu wählen. Die Initiative stieß auf großes Interesse. 520 Personen registrierten sich entsprechend dem Reglement auf www.skirunning.com und nahmen dann auch teil. Für den Hüttencup waren folgende Ziele gewählt worden: die Masebenhütte, die Sesvennahütte, die Plantapatschhütte und die Hütte auf der Haideralm. Mindestens drei der vier Hütten mussten besucht werden. Auf der ersten besuchten Hütte gab es die Stempelkarte und den Stempel. Sobald mindestens drei Hütten mit Stempel dokumentiert waren, konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erneut auf der Dynafit-Homepage eintragen. Diese Registrierung bildet nun die Grundlage für die „Siegerehrung“ mit der Ausgabe der T-Shirts am 15. September am Glurnser Sportplatz und am 18. September im Freizeitzentrum Schlanders. Dabei wird auch das Nenngeld von 20 Euro für Erwachsene und 12 Euro für Kinder einkassiert. Wie immer bei den Bewerben des Dynafit Vinschgau Cups werden 5€ pro Teilnehmer/in gespendet. Der Erlös geht diesmal an die Südtiroler Kinderkrebshilfe Regenbogen. (mds)
Nauders - Reschenpass - Bereits zum zweiten Mal fand auf den 3-Länder Endurotrails das generationenübergreifende Bike-Wochenende vom 7. bis 9. August statt. Innerhalb kürzester Zeit war die actionreiche Familien-Veranstaltung ausgebucht. Insgesamt 100 Väter und trailbegeisterte Sprösslinge waren bei den Father & SonDays 2020 in Nauders am Reschenpass dabei.
Gemeinsam mit den Bike-Legenden Holger Meyer und Karen Eller entwickelte Nauders Tourismus das besondere Event für sportliche Vater-Kind-Momente. Coaches der Rasenmäher, die Mountainbike- und Fahrtechnikcamps veranstalten, sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Unterstützt wurden sie von Guides des Bikeclub Nauders und Umgebung. Genau wie die erste Auflage der Father & SonDays im Jahr 2019, sorgte die Veranstaltung auch heuer für Trail-Abenteuer mit familiärem Charakter.
Die 3-Länder Endurotrails sind ein bekanntes und beliebtes Revier in der MTB-Szene. Auch für das sportliche Familienprogramm erwiesen sie sich bereits zum zweiten Mal als perfekte Location. Nach actionreichen Bike-Abfahrten genossen die 100 Teilnehmer, darunter auch Kids des Bikeclub Nauders, gemütliche Augenblicke am Lagerfeuer. Bei originellem Barbecue wurden Erfahrungen ausgetauscht und Erfolge gefeiert. Mit den Father & SonDays möchte die Bikeregion den Kindern den Einstieg in das Trailfahren ermöglichen. „Immer mehr Kids begeistern sich für das Biken. Besonders der neue Zirmtrail eignet sich für Einsteiger perfekt “, berichtet TVB-Geschäftsführer Manuel Baldauf. Technik-Tipps und Tricks sorgten für Abwechslung und das nötige Wissen. Auch Testmaterial und eine Expo-Area mit Marken wie Endura, Scott, Vpace, Propain, FiveTen, Adidas, Norco Bicycles standen zur Verfügung. Die internationalen Bikemagazine Born BIKE Magazin, MTB News und Outville begleiteten die Veranstaltung.
Nach den zwei erfolgreichen Event-Wochenenden 2019 und 2020 ist für nächstes Jahr eine Fortsetzung geplant. Die Bikeregion Nauders am Reschenpass bietet Vätern und ihrem sportlichen Nachwuchs mit einfachen Einsteigertrails eine ideale Möglichkeit für Familien-Ausflüge. Abwechslungsreiche Singletrails, horizontale Passagen und landschaftliche Erlebnisse ergänzen das Angebot der 3-Länder Endurotrails.
Eisfix Hockey School - Das Projekt „Eisfix Hockey School“ findet auch in diesem Jahr wieder statt. In den vergangenen zwei Jahren besuchten viele Kinder die Eisfix-Hockeyschule und konnten wenig später beim Hockeytraining der U7 mitmachen. Auch in diesem Jahr möchte der AHC Vinschgau interessierten Kindern die Möglichkeit bieten, auf spielerische Art und Weise Einblick in die Welt des Eissports zu erhalten. Neben dem Erlernen des Eislaufens wird den Kindern auch der Umgang mit Stock und Puck beigebracht. Zudem werden Werte wie Teamplay und Fairplay den Sprösslingen vermittelt.
Das neue „Schuljahr“ startet voraussichtlich am 14. September. Zwei Mal in der Woche (die Wochentage werden noch bekannt gegeben) treffen sich die Kleinsten im IceForum von Latsch auf dem Eis und üben jeweils 45 Minuten. Die Kosten für die Teilnahme an der Hockeyschule betragen 50 Euro. Die Ausrüstung wird gegen eine Kaution zur Verfügung gestellt. (sam)
Weitere Informationen findet man auf der offiziellen Homepage des Vereins (www.ahc-vinschgau.com) unter der Rubrik „Trainingspläne“.