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Donnerstag, 08 Oktober 2020 08:22

Lesung und Musik im Obstmagazin Wielander

Schlanders/ Buchvorstellung - Es war die erste kulturelle Veranstaltung im neu umgebauten „Obstmagazin Wielander“. Vor Jahrzehnten wurde hier das Obst abgeliefert, gewogen und alles aufnotiert. Im kleinen, aber feinen ehemaligen Obstmagazin soll es in Zukunft verschiedene kulturelle Veranstaltungen geben. Zur Buchvorstellung und Lesung konnte Gertrud Wellenzohn Wielander den Buchautor Gottlieb Pomella aus Kurtatsch und rund 30 Personen begrüßen. Neben Dominikus Andergassen vom Verlag alphabeta, der das Buch vorstellte, führte Ferruccio Delle Cave, Vizepräsident des Südtiroler Künstlerbundes, ein angeregtes Gespräch mit dem Autor. Matteo Bodini aus Schlanders spielte auf dem Cello einige Werke von Sebastian Bach. Pomella, ehemaliger Oberschullehrer und Schuldirektor, las aus seinem ersten Gedichtband „An Land gespült“. Sein erstes Gedicht klingt wie eine Entschuldigung, dass er nicht ein Kochbuch geschrieben, sondern einen Gedichtband mit 94 Gedichten vorlegt. In einer verständlichen und bilderreichen Sprache schreibt Pomella über Erlebtes und Gelesenes, über Menschen und die Natur. Er schreibt über das Wasser und den Regen, den blühenden Mandelbaum, über Freiheit und Freitod, von Ängsten und Träumen, vom Herz-Jesu-Sonntag und dem fehlenden Herzen, von Flüchtlingen, die ans Land gespült werden. Er macht sich Gedanken über Mauern um uns und in uns, erzählt vom Weggehen und vom Abschied, von der Liebe und vom Loslassen. Er stellt Fragen: wie viel muss ein Mensch umsonst machen, damit nicht alles umsonst ist? Im Epilog schreibt er von der Ruhe und der Stille des Herbstes und dem weißen Winterkleid, das alles sanft bedeckt. Es sind nachdenkliche Gedichte in einer knappen, verdichteten Form. Ergänzt werden die Gedichte durch mehrere stimmungsvolle Schwarz-Weiß Bilder von Gianni Bodini. (hzg)

Donnerstag, 08 Oktober 2020 08:21

Zum siebzigsten Todesjahr von Eduard Thöny

St. Valentin/Dörfl - Zu seinem 150. Geburtstag würdigte im Frühjahr 2016 die Hofburg Brixen den Künstler Eduard Thöny (1866–1950) mit einer Ausstellung seiner Zeichnungen und Gemälde. (Siehe VINSCHGERWIND vom 26.05.2016). Heuer am 26. Juli jährte sich sein Todestag zum siebzigsten Male. Im Winter 1949 hat er das letzte Mal seine Verwandten im Dörfl in St.Valentin auf der Haide besucht. Der Karikaturist und Maler zeichnete unzählige Blätter für den „Simplizissimus“. Thönys Hauptbedeutung liegt in seinen satirischen Zeichnungen, die in zeittypisch verknapptem Stil die verschiedenen Gesellschaftsmilieus humorvoll-kritisch durchleuchten. In der „Tat“, einer sozial-liberalen Schweizer Zeitung, die von 1935 bis 1978 von der Migros herausgegeben wurde, entdeckte ich folgende Reportage von Peter Ringger, die kurz vor dem Heimgang Thönys in Holzhausen am Ammersee geschrieben wurde. „Auch Eduard Thöny hat die 84. Altersgrenze beinahe erreicht. Leicht gebückt, wenn auch in dieser Haltung noch groß wie ein Gardeoffizier, führte er mich in sein Atelier. Hier fand ich eine erhebliche Anzahl sehr schöner Ölgemälde und Aquarelle: Landschaften, Stillleben, Pferde, Tiroler Bauern, zwei Selbstporträte und eine, wie mir der Künstler erklärte, erst kürzlich vollendete Kreuzigung Christi. Das war also der Mann, der das preußische Militär mit wahrer Hassliebe so unnachahmlich karikiert hatte!
Während ich im Atelier herumkramte, saß Thöny in seinem Lehnstuhl und schenkte seine Aufmerksamkeit der sinkenden Sonne. Durch ein geöffnetes Fenster drang von ferne fröhlicher Kinderlärm. Es war Herbst, und vom Ammersee herüber wehte es kühl. „Seit 1945 betreibe ich wieder, wie in früheren Zeiten, meine Malerei. Im Zweiten Weltkrieg habe ich meine beiden Söhne verloren und die Simplizissimus - Karikaturen.“ Ich blättere in einem bei Albert Langen erschienen Album, in dem Thönys „militaristische“ Karikaturen gesammelt sind. „Beide waren Offiziere, einer ist gefallen, der andere in Russland verschollen.“ Es zog mich wieder zu seinem letzten Werk hin. Christi Kreuzigung. Ein wundervolles Bild, so sicher gemalt und so leuchtend trotz der dunklen Farben! Das Gesicht der Maria kam mir bekannt vor. Ich hatte die Frau gesehen.
Das Gespräch wanderte in die Vergangenheit zurück, ins Tirol, wo er aufgewachsen ist, und dem er sich bis ins hohe Alter hinein verbunden fühlt. Neun Jahre lang hatte er sich auf die Münchner Akademie ausbilden lassen; denn er wollte Maler werden und Maler bleiben. Aber da kam der „Simplizissimus“ dazwischen und riss auch ihn als einen der Begabtesten an die unersättliche Rotationsmaschine. Doch auch in der Karikatur bemächtigte sich Thöny des malerischsten Objektes: der in Deutschland besonders, aber auch in anderen Ländern schillernden Uniformen. Wo er auch war, in Paris, London, Wien, in Ungarn oder Nordafrika: immer wieder interessierte er sich für Pferde und Uniformen, deren Geheimnisse er entschleiert hat. Man mag das bedauern und hinter dieser Einstellung einen der typisch deutschen Charakterzüge erkennen wollen. Man kann es aber auch so auffassen, dass in jedem Menschen etwas von einer verdrehten Liebe steckt, und dass ein langes Leben in einzelnen Fällen die notwendigen Retuschen an den menschlichen Karikaturen anbringt.“
1896 erschien die erste Nummer des „Simplizissimus“ in München, der bald internationales Ansehen gewann. Im Dritten Reich ist er untergegangen und die meisten seiner Mitarbeiter waren bereits verstorben. Von seinen berühmten Zeichnern lebten bis Juli 1950 noch vier: Wilhelm Schulz, ein Landmann von Busch; der mit einer Tochter von Björsterne Björnson verheiratete Olaf Gulbransson; der Münchner Karl Arnold und unser Landsmann Eduard Thöny, wie oben von Peter Ringger beschrieben. (aw)

pr-info Tourismusverein Naturns

 

Hommage an die „Königin der weißen Trauben“ - Riesling & Gourmet in Naturns
Bereits zum 16. Mal feiert Naturns vom 17. Oktober - 22. November die wohl faszinierendste Weißweinsorte der Welt – den Riesling. Diese Rebsorte besitzt die Fähigkeit, den Charakter des jeweiligen Terroirs besonders gut zum Ausdruck zu bringen und doch immer ihren einzigartigen Charakter zu erhalten.
Einst ein Nischenprodukt, hat sich der Rieslinganbau in Südtirol in den letzten zwanzig Jahren endgültig etabliert. Davon zeugen nicht nur die mittlerweile über 60 Hektar Anbaufläche, sondern auch regelmäßige Auszeichnungen für die lokalen Winzer und Kellereien in den wichtigsten italienischen Weinführern wie beispielsweise Gambero Rosso, Slow Wine und andere. Naturns freut sich, 2020 den mittlerweile 15. Nationalen Rieslingwettbewerb austragen zu dürfen. Am 22.10.2020 bewertet eine Fachjury aus nationalen und internationalen Experten und Weinkennern Rieslingweine aus ganz Italien und legen vor allem auf höchste Qualität und Typizität Wert. Es ist dem Qualitätsstreben und Fleiß der lokalen Winzer zu verdanken, dass die Wertschätzung und Nachfrage des Riesling am italienischen Qualitätsweinmarkt rasant gestiegen ist und der Anbau dieser Sorte auch in anderen Regionen Italiens zugenommen hat.
Die begehrte Auszeichnung „Riesling Gold Prämierung“, der den besten Riesling 2019 auf nationalem Gebiet prämiert, wird am 07. November 2020 in Naturns vergeben. Neben diesen Highlights wurde über den gesamten Zeitraum der Rieslingtage ein ansprechendes und umfangreiches Veranstaltungsprogramm erarbeitet. Jeden Montag stellen einige der namhaftesten Winzer und Kellermeister Südtirols bei einer Abendverkostung im Hofschank Winesapple ihre Betriebe und Weinkollektionen vor. Dieses Jahr konnte die Kellerei Tramin, das Schloss Englar, Baron Widmann, das Weingut Kornell und der Untermoserhof für diese Veranstaltung gewonnen werden. Genießer kommen jeden Dienstag auf ihre Kosten. Während der Rieslingtage haben Gäste und Einheimische die Gelegenheit die Riesling-Galadinner mit exquisiten Menüs zu genießen. Fester Bestandteil der Rieslingtage sind jeden Mittwoch die Weinreisen. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, verschiedene Vinschger Weingüter zwischen Naturns und Kastelbell kennenzulernen. Einen seltenen Blick hinter die Kulissen bekommt man, während der Führung durch die Weingüter Falkenstein und Unterortl. Diese Tour findet jeden Donnerstag statt und man erfährt Wissenswertes über den anspruchsvollen Bergweinbau, Terroir, Anbau und Weinausbau. Natürlich darf eine anschließende Verkostung verschiedener Weine nicht fehlen. Interessierte haben jeden Freitag die Chance, gemeinsam mit den Chefs der Riesling-Patenhotels deren Weinkeller zu erkunden und deren Weine zu verkosten und genießen.

Weitere und detaillierte Infos
zum Programm finden Sie auf:
www.rieslingtage.com
oder unter Tel. 0473 66 60 77

 

Donnerstag, 08 Oktober 2020 08:19

30 Jahre MARKA, der Südtiroler Drogeriemarkt

pr-info Drogerie Markt Marka

Seit mehr als 60 Jahren führt die Familie Schwienbacher- Kaspareth erfolgreich das Unternehmen Thaler mit seinen hochwertigen Parfümerie- und Beauty-Shops, das Reformhaus Thaler Vital und die MARKA-Shops. Thaler wurde 1763 gegründet. In seiner langen Geschichte hat das Unternehmen gelernt sich mit Innovation und Anpassungsfähigkeit im wirtschaftlichen Umfeld zu behaupten. Eine lange Tradition, Kompetenz und Attraktivität in der Region sind das Ergebnis des Erfolges, und zeichnen das Unternehmen aus. Aktuell wird verstärkt auf die lokalen Wirtschaftskreisläufe gesetzt.
Im Jahr 1990, traf die Familie die Entscheidung, den ersten MARKA Drogeriemarkt im Zentrum von Bozen zu eröffnen. Christian Kaspareth, CEO des Unternehmens: „Inspiriert von der Entwicklung unserer Branche im deutschsprachigen Raum wollten wir das Konzept einer Selbstbedienungsdrogerie in unserem Haus einführen und eröffneten in der Gumergasse unseren ersten Markt im Zentrum von Bozen. Das eingeführte Modell ist erfolgreich, die Menschen bedienen sich gerne selbst und gleichzeitig wissen sie, dass sie sich auf freundliches Personal für Informationen verlassen können. In der Folge wuchs die lokale Kette auf 14 Geschäfte in ganz Südtirol an.“
2020 ist für alle ein besonderes Jahr: Wir möchten unseren dreißigsten Jahrestag feiern, um ein Signal des Aufschwungs zu setzen, um zu sagen, dass wir da sind, und um unsere territorialen Wurzeln zu unterstreichen. Vom 5. bis 24. Oktober gibt es in allen unseren 14 MARKA Geschäften viele Angebote.

Claudia und Elisabeth - MARKA Schlanders, K. Schönherr-Str. 1
und Enza und Tanja - MARKA Prad, Kreuzweg 2- freuen sich auf ihren Besuch.

Donnerstag, 08 Oktober 2020 08:18

Gemeinsam für die Dorfgemeinschaft

Morter - Morter hat eine spannende Geschichte. Das hat auch mit vielen überstandenen Katastrophen und der ständigen Gefahr durch den Plimabach zu tun. Und genau deshalb gibt es in Morter ein reges Vereinswesen. Viele Ehrenamtliche sind in einem der zahlreichen Morterer Vereine engagiert. Das reicht von der Freiwilligen Feuerwehr über die bäuerlichen und sozialen Vereine bis hin zum Nikolaus- und dem Christbaumkomitee. Auch darum ist es der öffentlichen Hand ein Anliegen, die Vereinstätigkeit zu fördern. Ein Beispiel ist die Fraktionsverwaltung. Christian Stricker, Fraktionsvorsteher von Morter bringt es auf den Punkt: „Wir haben zwar nicht viel Geld, aber gerade deshalb ist es uns wichtig, dieses für unsere heimische Bevölkerung sinnvoll einzusetzen. Da kann man auch mit Wenig Viel bewegen.“ So geschehen seit Jahren bei den traditionellen Prozessionen zu Ehren der Schutzpatrone. Wie beispielsweise von Johannes von Nepomuk, dem in Morter für dessen Beistand gegen Wassergefahren besondere Ehre zuteilwird. Während die Musikkapelle die feierlichen Prozessionen musikalisch umrahmt, stellt die Fraktionsverwaltung seit Jahren einen finanziellen Beitrag zur Verfügung, um beim anschließenden „Sontahonsfestl“ der Musikkapelle, alkoholfreie Getränke günstiger und einen Imbiss für die Morterer Bürger anzubieten. „Eine schöne Geste, für die wir uns ganz herzlich bedanken“, sagt der Obmann der Musikkapelle Goldrain-Morter Harald Plörer und ergänzt: „Das ist ein vorbildliches Beispiel, wie die Vereine in Morter nicht nur jeder für sich, sondern gemeinsam für unser Dorf arbeiten.“ Er muss es wissen, trägt er doch selbst die Verantwortung für zahlreiche Vereine im Ort und vertritt Morter, gemeinsam mit Christian Stricker auch im Latscher Gemeinderat.
Josef Bernhart

Donnerstag, 08 Oktober 2020 08:17

Malen als befreiender Prozess

Tschenglsburg/Ausstellung - Im Kulturgasthaus „Tschenglsburg“ gibt es immer wieder Ausstellungen von bekannten, aber auch von ganz unbekannten Personen. Es gelingt dem Kulturwirt Karl Perfler, Menschen zu motivieren, ihre kreativen Arbeiten zu zeigen, um dann selber wieder Anregungen für eine neue Schaffensphase zu erhalten. Die Idee für die neueste Ausstellung kam von Reinhard Zangerle vom Bildungsausschuss Laas. Zangerle motivierte die in Eyrs lebende Christl Thoma, ihre Bilder erstmals öffentlich auszustellen und einem breiten Publikum zu präsentieren. Seit rund 10 Jahren malt Christl Thoma in ihrer Malkammer, wie sie selber erzählt. Es sind ganz persönliche Bilder, die ihre inneren Gefühle spiegeln. Viele der farbenfrohen Bilder sind entstanden in einer schwierigen Lebensphase. Je trauriger ihr Gemütszustand, umso heller und farbenreicher wurden die Bilder. Der Malprozess war wie eine Therapie, ein Akt der Befreiung und Erholung. Beim Malen versinkt die Hobbymalerin in ihre Welt und erschafft ihre Seelenbilder. Sie muss dabei alleine sein, sich ganz auf die Farben und Formen konzentrieren. Der Pinsel oder die Spachtel führt ihre Hand und es entstehen ausdrucksstarke Bilder. Die ausgestellten Acrylbilder sind teilweise abstrakte Bilder mit zarten Strichen, schwungvollen Linie und lebendigen Farbmustern. Bei anderen sind Landschaften zu erkennen, Gräser bzw. Pflanzen, die wie suchende Hände in den gelben bzw. blauen Himmel ragen. Bei der Ausstellungseröffnung am 18. September spielte ihr Bruder Ernst Thoma auf der Gitarre und sang zusammen mit Martha Rauner verschiedene Lieder. Christls Lebenspartnerin Anja Schewitza las einige ihrer Gedichte vor. (hzg)

Donnerstag, 08 Oktober 2020 08:17

Die Weichen für die Theaterarbeit sind gestellt

Schluderns - Der Obmann der „Heimatbühne Schluderns“ Josef Trafoier hat alle bürokratischen Hürden überwunden und seinen Theaterverein rechtlich fit für die Zukunft gemacht. „Es war keine leichte Sache. Einige Obleute haben aufgegeben, weil sie mit der Bürokratie überfordert sind“, so Trafoier. Er hat nun mit der Anpassung der Vereinsstatuten an die neuen gesetzlichen Vorgaben die Voraussetzung geschaffen, dass die „Heimatbühne Schluderns“ entsprechend dem Dekret Nr. 23002/2019 des Landeshauptmannes am 14. 11. 2019 ins Landesverzeichnis der ehrenamtlich tätigen Organisationen eingetragen werden konnte. Diese Anpassung an den neuen staatlichen Kodex des „Dritten Sektors“ (GVD 117/2017) muss bis spätestens Ende des Jahres 2020 erfolgen. Die neuen Bestimmungen gelten für alle ehrenamtlichen Organisationen in Südtirol, darunter auch für die Theatervereine.
Bei der Vollversammlung am Samstag, den 27. September 2020 im Kultursaal von Schluderns stand Trafoier den Mitgliedern (insgesamt sind es rund 120) in der oben beschriebenen Angelegenheit Rede und Antwort. Er zog auch Bilanz über die vergangenen Theatersaison. Äußerst erfolgreich war die Aufführung der Komödie „Wie wär’s denn Mrs. Markham“ von Ray Cooney und John Chapman im Februar 2020 unter der Regie von Christl Stocker Perkmann. „Großartige schauspielerische Leistung, gelungene, schwungvolle, temporeiche Inszenierung, treffende Rollenbesetzung“, das waren nur einige Komplimente der Zuschauer/innen an die Regisseurin und ihr Theaterteam.
Nun stellt sich die Frage: Wie geht es in der derzeitigen Corona-Krise weiter? Die Regisseurin Stocker Perkmann hat bereits ein neues Stück – eine Komödie - ausgewählt und die Rollenbesetzung im Kopf. Sie wäre also bereit, mit den Proben zu starten. Und bereit wären auch die Spieler/innen sowie das gesamte Theaterteam. Doch angesichts der angespannten Lage will man noch etwas abwarten. Klar dürfte sein, dass wegen der Sicherheitsbestimmungen nur mehr halb so viele Zuschauer/innen wie bisher im Saal Platz finden würden. Doch das ließe sich verkraften, meint Trafoier. Er wurde einstimmig als Obmann der „Heimatbühne Schludern“ bestätigt.
Vor der Vollversammlung zeigte Mirko Stocker die Filmaufnahmen des Dramas „Der Fall Rautermann“ - aufgeführt 2019. Das Stück hat das Thema Kindesentführung und Selbstjustiz zum Inhalt. (mds)

Donnerstag, 08 Oktober 2020 08:30

Die Klumper Runde

Die sogenannte Klumper-Runde verdankt ihren Namen mystischen Schalensteinen und der Klumperplatte – kunsthistorischen Schätzen – denen Wanderer bei dieser Genusswanderung begegnen. Es ist eine abwechslungsreiche, sonnige Halbrunde zwischen Latsch und Kastelbell mit Einkehrmöglichkeit am höchsten Punkt. Landschaftlich, kulturhistorisch und archäologisch ist diese Wanderung sehr lohnend und empfehlenswert.

Wegbeschreibung: Die sogenannte Klumper-Runde ist eine erlebnisreiche Wanderung entlang des Latscher Sonnenberges. Mit der Bahn geht es gemütlich von der Talstation auf die Bergstation St. Martin im Kofel. Von dort geht es auf dem Trumsweg – Wegmarkierung Nummer 2/8 zum Hofschank Platzmair, weiter immer auf dem Weg Nummer 8 und den Vinschger Höhenweg Richtung s26 wandern2Trumsberg. Vorbei kommen Wanderer an zahlreichen Schätzen, welche an die Vorfahren des Vinschgaus erinnern: mystische Schalensteine, Klumperplatte, Fruchbarkeitsrutsche. Von Trumsberg, wo Wanderer einen märchenhaften Blick auf das Schloss Kastelbell haben, geht es auf Weg Nr. 1/2 in Serpentinen steil abwärts, bis der Weg dann breiter wird. An einer Weggabelung folgen Wanderer dem Forstweg 1b hinab nach Galsaun und dann direkt auf den Latschanderwaal, der fast eben zurück nach Latsch zur Talstation und dem Ausgangspunkt dieser Herbstwanderung führt.

Wanderinfos:

Dauer: 2:45 Stunden
Länge: 9,2km
Höhenmeter bergauf: 67m
Höhenmeter bergab: 1.167m

Pfunds/Tösens - Das ehemalige Bergwerk Platzertal liegt in den Gemeindegebieten von Pfunds und Tösens im Platzer- und im Bergletal. Der höchstgelegene Stollen wurde auf einer Seehöhe von 2815 m angeschlagen. Hauptsächlich wurden Blei-, Zink- und Kupfererze abgebaut. Die Erzvorräte wurden auf 1,5 Millionen Tonnen geschätzt. Der Bergbau geht auf das 15. Jahrhundert zurück. 1610 musste der Bergbau wegen des Vorrückens des Bergler Ferners eingestellt werden. Die Anlagen wurden über 250 Jahre lang vom Gletscher überfahren. Im Jahre 1884 wurde der Betrieb wieder aufgenommen. 1906 wird der Bergbau mit der Aufbereitung unterhalb der Platzeralm durch eine 2,9 km lange Seilbahn verbunden. Die Belegschaft zählte damals 63 Mann (einige auch aus Langtaufers), wovon 26 bei der Grube und 37 bei der Aufbereitung tätig waren. In diesem Jahr wurden 150 t Bleikonzentrate gefördert mit einem Gehalt von 52 % Blei und 1000 g Silber pro Tonne. Die hohen Gestehungs- und Transportkosten verhinderten jedoch eine wirtschaftliche Betriebsführung. Deshalb wurde 1910 der Betrieb eingestellt. Die teuren Anlagen waren dem Verfall preisgegeben. Bis auf einen Teil der Mannschaftsunterkünfte waren alle Gebäude um die Jahrtausendwende nur mehr als Ruinen vorhanden. 2007 wurde der Verein Bergwerk Platzertal mit Obmann Christian Sturm und Vizeobmann Christian Mayr gegründet. Das Ziel war, zumindest einen Teil der Bergwerksbauten für die Nachwelt zu erhalten. Auf Initiative des Vereins wurde 2013 ein mehrjähriges Revitalisierungsvorhaben mit großzügigen Förderern begonnen. Am Samstag (05.05) konnte der Abschluss der Restaurierungsarbeiten im Platzertal gefeiert werden. „Von der tatkräftigen Unterstützung des TVB‘s durch Obmann Armin Falkner, unzähligen Transportfahrten, die Hannes Weinhuber gemacht hat, den vielen zusätzlichen Arbeitsstunden der Bauzuständigen, den Österreichischen Bundesforsten bis hin zur jahrelangen Film-Begleitung von Franz Geiger - Wir möchten uns ganz herzlich bei allen Mitgliedern, Helfern und Unterstützern für ihre harte Arbeit bedanken!“, so der Vereinsobmann Christian Sturm beim feierlichen Abschluss. Nach der Segnung und Besichtigung der Berghäuser gab es für die 130 Teilnehmer bei gemütlichem Beisammensein Getränke, Kasmus, Hauswürste und Brot. (aw)

Donnerstag, 08 Oktober 2020 08:13

Romans Schafe

Sulden - Wintereinbruch in den Suldener Bergen mitten im September? Schnell musste der Schafzuchtverein Sulden handeln, um noch vor den erwarteten Schneemassen am Freitag, den 25. September, all seine Schäfchen ins Trockene zu bringen und sie vor der plötzlichen Kälte und den Stürmen in den Suldener Bergen zu bewahren.
So trotteten Freitag Morgen über 330 Schafe mit ihren 10 Zusammentreibern in Sulden-Dorf ein und wurden wie jedes Jahr von Bauern aus Nah und fern nach einem langen Bergsommer willkommen geheißen.
Doch war dieses Jahr nicht wie “jedes Jahr“. Es fehlte ein ganz besonderer Schäfer, der eben nicht mehr seine Schafe willkommen heißen konnte. Roman Zischg, genannt „Höfler Roman“ fehlte schmerzlich in der großen Familie der wartenden Schäfer. Ihm zur Ehre und zur Erinnerung wurde nach dem Eintreffen der Schafherde eine Gedenkminute und ein kurzes Gebet gehalten.
Roman, der Suldner Schäfer, Bergführer und Skilehrer, der mit Leidenschaft die Schafzucht seit 45 Jahren ausübte, war plötzlich am 18. Juli während der Heuarbeit verstorben. Jeder kannte diesen geselligen Menschen, der vor allem wegen seines trockenen Humors und seiner tiefgründigen Sprüche allseits bekannt und beliebt war. Große Ruhe und Gelassenheit strahlte Roman aus und eroberte so die Herzen vieler Gäste, seiner Mitmenschen und war ein wunderbarer Vater für seine allesgeliebte Tochter.
Seine Tochter kann die Landwirtschaft nicht weiterführen und so entschied man sich, Romans Schafe am Tag des Schafabtriebs zu versteigern.
Ulrich Grais, Obmann des Schafzuchtvereins Sulden leitete die Versteigerung mit großem Engagement und Herzblut und war imstande all die 25 Schafe vom Höfler Roman an den Mann, Frau zu bringen und ihnen ein gutes neues Zuhause zu garantieren.
Fast war es so, als wäre Roman noch da gewesen an diesem Tag: inmitten seiner Schafe und der Freunde des Schafzuchtvereins. So manch einer kämpfte an diesem Tage mit den Tränen während er gleichzeitig voller Begeisterung von Roman erzählte :Wie er all seine Schafe am Gesicht erkannte, wie er Löcher in seinen Hut schnitt an denen seine Haare herausschauten, oder wie er sich für die Zucht des traditionellen weißen Bergschafes einsetzte. “Die Juraschof tean miar in die Augen wea „ sagte er einmal augenzwinkernd. Oder wenn ihn Gäste fragten, wonach er denn im Berg Ausschau mit seinem Fernglas halte, entgegnete er schelmisch, dass er weiße Gämsen suchen würde. Roman eben. (ck)


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