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Mit einer Online-Petition wollen die Freiheitlichen in der Diskussion um Großraubtiere in Südtirol ein starkes Zeichen für die Lösung des Problems setzen.

„Wir wollen mit dieser Petition den Südtirolern eine Stimme geben und Druck auf die Entscheidungsträger ausüben. Es kann nicht sein, dass Bürokraten in Großstädten, die Wälder nur von Bildern kennen, den hier lebenden Menschen vorschreiben, wie sie sich mit Wolf und Bär arrangieren müssen. Darum wollen wir allen Südtirolern eine Stimme geben, die sie durch eine Online-Unterschrift lautstark erheben können“, schreibt Obfrau Sabine Zoderer in einer Aussendung.

Besondere Aktualität habe die Angelegenheit durch den tragischen Fall im Trentino erhalten, so die Freiheitlichen. „Wir warnen aber, den Tod eines jungen Menschen politisch auszuschlachten und zu instrumentalisieren. Vielmehr sollte er uns zu denken geben, ob es nicht an der Zeit wäre, das Thema emotionslos und vernünftig anzugehen. Wo viele Menschen leben, wo Almwirtschaft zu den Existenzgrundlagen gehört, wo man auch vom Tourismus lebt, ist kein Platz für explodierende Bären- und Wolfsbestände“, heißt es in der Aussendung weiter.

Ebenso warnen die Freiheitlichen vor unbedachter Hetze und Panik. „Die Videos, die aktuell zirkulieren und Bärensichtungen die Jahre zurückliegen als aktuelle Fälle darlegen wollen, sind genauso schädlich wie die Demonstrationen der sogenannten Tierschützer, welche Bären und Wölfen Menschenrechte zugestehen wollen. Wir müssen zurück zur Vernunft und dürfen die Realität nicht aus dem Auge verlieren. Darum ist eine Unterschrift für unsere Petition nicht nur ein starkes Zeichen, sondern ein wichtiger Schritt hin zu einer realpolitischen Lösung des Wolf- und Bärenproblems“, schließt Zoderer die Aussendung der Freiheitlichen.

Link zur Petition „Wolf und Bär gehören nicht hierher!“: https://www.change.org/StoppWolfundBaer

 

Mittwoch, 03 Mai 2023 10:15

Grenzwache zum Schutze der Bevölkerung

Braucht es eine Grenzwache? Diese Frage beschäftigt zurzeit die Gemeinde Val Müstair intensiv. Mit einem Stellenabbau beim Grenzübergang Müstair würde man nicht nur der Abwanderung aus der Talschaft Vorschub leisten, auch die Sicherheit für die Bevölkerung wäre nicht mehr im gleichen Masse vorhanden.

von Annelise Albertin

Als im März 2020 die Grenzen zu den Nachbarstaaten wegen der Pandemie über mehrere Wochen gesperrt wurden, rückte die Schranke zwischen Müstair CH und Taufers IT wieder vermehrt ins Bewusstsein der einheimischen Bevölkerung. Von heute auf morgen gab es erneut dieses Hier und Drüben. Familien, Paare, Freunde konnten sich lange Zeit nur noch virtuell sehen. Die Grenze war geschlossen, passierbar nur für die Grenzgänger, welche täglich vom Vinschgau ins Val Müsair oder Engadin zur Arbeit einreisen. Nachdem das Schengenabkommen den Personenverkehr an der Grenze wesentlich erleichtert hat und grundsätzlich an den Binnengrenzen keine systematischen s6 Dazi Muestair aaPersonenkontrollen mehr durchgeführt werden, fährt man, manchmal auch mehrmals am Tag, frei und zügig von einem Land ins andere, wenn die Vorschriften für das Einführen von Waren eingehalten sind. Corona hatte diese Freiheit über längere Zeit drastisch eingeschränkt und klar gemacht, dass trotz aller grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in vielen Bereichen die Trennlinie da ist. Eine Trennlinie zum Schutze der Bevölkerung. Ein Schutz vor illegalen Grenzübertritten, unerlaubten Wareneinfuhren nicht zuletzt auch Betäubungsmitteln, fahruntüchtigen Verkehrsteilnehmern oder Fahrzeugen, die Aufzählung ist nicht abschliessend.
Ein Grenzwächter verfügt aufgrund seiner Ausbildung und Erfahrung über eine geübte Intuition im Erfassen von unerlaubten Grenzübertritten. Seine ausserordentliche Beobachtungsgabe, sein blitzschnelles aber besonnenes Agieren im Verdachtsfalle sind Eigenschaften, die einen Grenzwächter auszeichnen.
Ein Tag bei der Grenzwache Müstair

Es ist Mittwochmorgen halb acht Uhr, das Einsatzteam findet sich zum Briefing durch den Einsatzleiter ein. Unterstützt wird das Team Müstair heute von Zollspezialisten vom Stützpunkt Samedan. «Die Nacht war ohne besondere Vorkommnisse», berichtet der Einsatzleiter. Er setzt die Mitarbeiter ins Bild, welche Transporte und die damit verbundenen Handelswarenkontrollen angemeldet sind. Weiter stehen an diesem Tag mobile Einsätze im Inland sowie die «pattuglie miste» zusammen mit den Carabinieri Taufers und der Kantonspolizei Graubünden auf dem Programm. Nebst diesen Spezialeinsätzen muss der Grenzposten Müstair ganztägig besetzt sein.

Die erste Fahrzeugkontrolle lässt nicht lange auf sich warten. Fahrer und Fahrzeug werden auf die Seite genommen, Verdacht auf Verstoss gegen das Betäubungsmittelgesetz. Und hier kommt nun «Linus» zum Einsatz. Der auf Betäubungsmittel trainierte Labrador gehört dem Bund, wird aber von einem Grenzwächter als Familienhund zu Hause gehalten, betreut und trainiert. «Linus» bekommt zum Schutz vor Beschädigungen am Fahrzeug und Verletzungen Pantöffelchen über die Pfoten gestreift. Sein Herrchen führt ihn an der Leine rund um das Auto, er beschnüffelt die Reifen, den Kofferraum und das Innere des Autos ausgiebig. Das Auto wird auf die Hebebühne gehoben, um s6 Beschau Fleisch BAZGauch den unteren Teil inspizieren zu können. Inzwischen wird der Fahrer «gefilzt», was bedeutet, dass er und sein Gepäck aufs Genauste kontrolliert werden. Es wird ein Drogentest durchgeführt. Würde sich der Verdacht verhärten, müsste er an die Kantonspolizei übergeben werden. Im vorliegenden Falle konnte der Fahrer seine Reise nach einer knappen Stunde fortsetzen.

Weitere Fahrzeuge werden auf Fahrtüchtigkeit und unerlaubte Wareneinfuhr überprüft. Heute ist es ruhig. Die kontrollierten Personen zeigen sich kooperativ, was nicht immer der Fall ist. Zeitnot und Unverständnis erzeugen manchmal Widerwillen, die Grenzwächter bewahren Ruhe und entschärfen so manche Eskalation.
Der angekündigte Warentransport kommt an. Das Transportfahrzeug wird in die für Kontrollzwecke vorgesehene Garage gefahren, wo jetzt der Zollspezialist anhand der Warenliste, die er vom Spediteur erhalten hat, die Ladung unter die Lupe nimmt. Die Kartons werden geöffnet, der Inhalt gewogen und gezählt, die Ware mit den Angaben auf der Liste abgeglichen. Eine akribische Arbeit, die volle Konzentration erfordert. Auch hier zeigt sich der Lieferant äusserst kooperativ, er hat nichts zu verbergen und begegnet den Zollbeamten mit Respekt. Er weiss, sie tun ihre Pflicht.
Gegen 10 Uhr 30 treffen der für die «pattuglie miste» abberufene Polizist der Kantonspolizei Graubünden und die Carabinieri aus dem Südtirol auf der Schweizer Seite der Grenze ein. Sie werden begleitet vom Kommandanten der Carabinieri Kompanie Schlanders. In ihren schmucken, schwarzen Uniformen geben die italienischen Staatsangestellten ein imposantes Bild und ihre Präsenz unterstreicht die Bedeutung des geplanten Einsatzes. Seit Juli 2020 führen die zum Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) gehörende Grenzwache, die Kantonspolizei Graubünden und die Carabinieri grenzüberschreitende Kontrollen durch, «pattuglie miste», gemischte Patrouillen genannt. An diesem Vormittag kontrollieren sie im Val Müstair an unterschiedlichen Orten etliche Fahrzeuge. Die Fahrzeuglenker müssen den Identitäsausweis sowie Führer- und Fahrzeugausweis vorlegen. Die Motorfahrzeuge werden auf ihre Fahrtüchtigkeit und auf mitgeführte Waren inspiziert. Betrifft die Kontrolle ein Fahrzeug mit italienischen Nummernschildern, kommen die Carabinieri zum Einsatz, die sich sonst im Hintergrund halten. Solche «pattuglie miste» finden regelmässig im Wechsel im jeweiligen Land statt.
Nach einer kurzen Mittagspause fährt ein Grenzwachteam auf den Ofenpass zum mobilen Einsatz. Verstärkung erhalten sie vom Kollegen des Grenzpostens La Drossa. Die Fahrzeuglenker müssen den Kofferraum öffnen und ihr Gepäck offenlegen. Es sind vorwiegend Reisende aus dem Livigno mit tschechischen Nummernschildern. Auch der Linienbus aus Livigno wird angehalten und die Passagiere müssen ihr Gepäck vorzeigen. Eine Touristin führt zu viele Zigaretten mit. Sie muss aussteigen und die Zollgebühr sowie eine Busse bezahlen. Der Bus ist inzwischen weitergefahren, der nächste Linienbus kommt erst in zwei Stunden vorbei. Es ist ihr Glück, dass sie von einer Privatperson bis nach Zernez mitgenommen werden kann.
Der Tag ist bereits fortgeschritten, das Einsatzteam trifft sich am Grenzposten Müstair zum Debriefing. Es war ein intensiver Arbeitstag, der von allen Beteiligten viel Fingerspitzengefühl, Flexibilität und nicht zuletzt auch körperlichen Einsatz gefordert hat.

Das BAZG (Bundesamt für Zoll- und Grenzsicherheit), der Mitarbeiterstab der Lokalebene Zoll Graubünden, die Mitarbeiter der Kantonspolizei Graubünden und die Carabinieri haben keine Mühe gescheut, für die vorliegende Reportage einen umfassenden Einblick in ihre Tätigkeit zum Schutze der Bevölkerung zu ermöglichen. Ihnen allen gebührt grossen Dank, grazia fich, grazie mille!

 

Sorglos durch den Zoll: Seit 2018 können private Importe von überall online angemeldet und mit wenigen Klicks bezahlt werden
(www.quickzoll.admin.ch).
Ein fortschrittlicher Service, der Privatpersonen den Grenzübertritt mit Waren wesentlich erleichtert.

Dienstag, 02 Mai 2023 13:25

Gemeinde schwimmt in Geld

Mals - Im Gemeinderat von Mals geht es ruhig und beschaulich zu. So auch in der Ratssitzung vom 27. April 2023. Und dies, obwohl es einen Haufen Geld zu erteilen gab. Denn in der Abschlussrechnung für das Finanzjahr 2022 wird ein verfügbarer Verwaltungsüberschuss von 5,4 Millionen Euro ausgewiesen. Eine Million Euro davon wurde bereits in den Haushalt eingebaut und 1,8 Millionen waren als Haushaltsänderung bei der Ratssitzung vorgesehen. Die Generalsekretärin Monika Platzgummer bekräftigte, dass der Verwaltungsüberschuss ein Polster für ein Damoklesschwert biete. Denn es sei noch nicht klar, ob und wieviel Geld aus den Stromeinnahmen im Laufe des heurigen Jahres an den Staat abgeführt werden müssten.
Anhand von einigen Grafiken erläuterte Platzgummer die Entwicklungen der Ein- und Ausgaben der Gemeinde in diversen Bereichen. Erkennbar dabei: Die Coronajahre 2020/2021 haben zu einem enormen Rückgang bei Ein- und Ausgaben geführt. Mit 2022 sei wieder so etwas wie der Normalzustand erreicht worden. Dieser sei in einigen Bereichen sogar übertroffen worden. Bei der Ortstaxe etwa, die zwar nicht der Gemeinde zur Verfügung steht, aber als Indiz für Entwicklungen durchaus hergenommen werden kann. Hat die Ortstaxe im Jahr 2019 noch 526.000 Euro betragen, so ist sie im Jahr 2022 auf 715.000 Euro gestiegen.
Der Verschuldungsgrad der Gemeinde Mals sei, so Platzgummer, erfreulicherweise auf 156 Euro pro Einwohner und Jahr gesunken.
Die Haushaltsänderungen für die 1,8 Millionen Euro gingen fraglos über die Bühne. Für die Planung der Sanierung des Kulturhauses Burgeis werden 30.000 Euro, für die Planungen einer Unterführung an der Schleiser Kreuzung 100.000 Euro vorgesehen - Projektanschiebungen also, die in Zukunft Geld erforderlich machen werden.
Abgeschlossen wurde eine Vereinbarung mit dem Vintschger Museum. Dort soll eine volle Arbeitsstelle geschaffen und von dieser auch einige Kulturstätten mitbetreut werden. Finanziert wird diese Stelle zu 80 % om Museumsbeirat des Landes und für die umliegenden Gemeinden, so auch für Mals, trifft es 2.400 Euro pro Jahr bereitzustellen.
Eine einzige Frage tauchte in der Diskussion auf. Bruno Pileggi formulierte diese spitz: Ob es nun so sei, dass die General-Verdross-Straße frei befahrbar sei. Tatsächlich werde in Mals durch die Fußgängerzone gefahren, als ob es sie gar nicht geben würde. Mit dem Greifen der Polizeivereinbarung werde das geändert, sagte M Josef Thurner. (eb)

Dienstag, 02 Mai 2023 13:25

Zoderer ist F-Spitzenkandidatin

Partschins/Südtirol - Im Februar zur neuen Parteiobfrau gewählt, wird Sabine Zoderer die Freiheitlichen auch auf Platz eins der Kandidatenliste in die Landtagswahlen führen. „Ob leistbares Wohnen, Energiepreise, Löhne oder öffentliche Sicherheit – in den zentralen Faktoren unseres täglichen Lebens hat sich Südtirol eine bessere Politik verdient“, ist die 43-jährige Arbeitnehmerin überzeugt. „Zwischen millionenschweren Immobilien- und Baugeschäften und völlig überteuerten Wohnungspreisen und Lebenshaltungskosten bleibt immer öfters Südtirols arbeitender Mittelstand auf der Strecke – egal ob angestellt oder selbstständig in einem mittlerem Unternehmen, betont die Parteiobfrau und Listenführerin. Beruflich ist Sabine Zoderer Angestellte in einem Handwerksbetrieb, ist verheiratet und Mutter zweier Söhne. Zudem ist sie ehrenamtlich im Sportverein tätig, ist Jägerin und sitzt im Gemeinderat von Partschins.
„Unser Land braucht endlich weniger Arroganz und Selbstdarstellung in der Landespolitik und der regierenden Volkspartei, dafür wieder mehr Demut, Bürgernähe und demokratiepolitische Frischluft“, so Sabine Zoderer.

Dienstag, 02 Mai 2023 13:24

Dunning-Kruger-Effekt

Vom Wind gefunden - Es gibt Menschen, die nicht klug genug sind, um zu erkennen, dass sie dumm sind. Selbstüberschätzung und Ignoranz sind die Folgen. Dieses Phänomen wird als Dunning-Kruger-Effekt bezeichnet. Der Begriff geht auf eine Publikation der amerikanischen Psychologen David Dunning und Justin Kruger im Jahr 1999 zurück. Dunning und Kruger formulierten vier Stufen der Selbstwahrnehmung: Inkompetente Menschen überschätzen oft ihre eigenen Fähigkeiten. Sie sind unfähig, das Ausmaß ihrer Inkompetenz zu erkennen. Bedingt durch ihre Ignoranz bauen sie ihre Kompetenz nicht aus. Dadurch unterschätzen sie die überlegenen Fähigkeiten anderen Menschen. Seit der Präsidentschaft von Trump steht der Dunning-Kruger-Effekt im Mittelpunkt vieler Diskussionen. Von ihm formulierte Sätze wie „Das kann nur ich“ werden als Beispiel für Inkompetenz im Zusammenspiel mit Ignoranz zitiert. Studien haben gezeigt, dass es kulturelle und geschlechtsspezifische Unterschiede gibt. Beispielsweise tendieren Japaner dazu, ihre Fähigkeiten zu unterschätzen. Auch Frauen neigen dazu, ihre Begabungen geringer zu bewerten als Männer. Trotzdem kann Selbstüberschätzung auch positive Folgen haben. So strahlen Menschen, die von sich überzeugt sind, eine entsprechende Kompetenz und Entschlusskraft aus. Das kann privat und beruflich nützlich sein. Das kann zur „sich selbst erfüllenden Prophezeiung“ führen. Ist jemand von sich und seinem Tun überzeugt, legt er viel Energie an den Tag, um sein Ziel zu erreichen. Und es kann gelingen. „Der Glaube kann Berge versetzen“, steht schon in der Bibel. Das genaue Gegenteil ist natürlich auch möglich. (hzg)

Mittwoch, 03 Mai 2023 10:10

Nur verzögert

Sulden/Prad - Der Staatsrat hat kürzlich den Rekurs der Umweltverbände gegen das Ansinnen des Projektes Hintergrat in Sulden angenommen und das Fehlen einer strategischen Umweltprüfung geltend gemacht. Damit wurde das Urteil des Bozner Verwaltungsgerichtes über den Haufen geworfen.

von Erwin Bernhart

Die Enttäuschung ist groß, entmutigen lässt man sich aber nicht: Die Seilbahnen Sulden mit Präsident Erich Pfeifer, Geschäftsführer Heinrich Tumler und der Stilfser BM Franz Heinisch haben ein anders Urteil erwartet und sind dementsprechend enttäuscht. Der Staatsrat hat den Umweltverbänden Associazione Mountain Wilderness Italia, Wwf Italia, Fai – Fondo Ambiente Italiano, Associazione Touring Club Italiano, Associazione Club Alpino Italiano – Regione Lombardia, Legambiente, Lipu Onlus, Italia Nostra, Federazione Nazionale Pro Natura im Urteil vom 18.04.2023 recht gegeben und den Rekurs gegen den Bau der Seilbahn Hintergrat angenommen. Bemerkenswert ist, dass kein Südtiroler Umweltverband oder Alpenverein diesen nach dem Verwaltungsgericht Bozen zweiten Rekurs befürwortet hatte. Erich Pfeifer hat in seiner Enttäuschung spöttisch geäußert, dass die Umweltverbände wahrscheinlich nicht einmal wissen, wo Sulden liege. Jedenfalls lasse man sich durch dieses Urteil nicht beirren und wolle das Projekt neu aufrollen und eine, wie gefordert, große Umweltprüfung anstreben. Nachdem das Projekt seit Jahren von allen Ämtern, einschließlich des Nationalparkes, mit porsitiven Gutachten bedacht und infolgedessen 2018 von der Landesregierung genehmigt worden sei, will man das Projekt noch einmal aufrollen und damit die „Ortler Ronda“ mit 9 Liften komplettieren. Auch um dann mit einer Verkehrsberuhigung, ähnlich wie Zermatt, Sulden attraktiver und zukunftsfit gestalten zu können.
„Diese Bahn bedeutet für Sulden die Zukunft“, sagen Erich Pfeifer und Heinrich Tumler. Die Rosimbahn war einer der Schritte in Richtung Ortler Ronda und mit der Hintergratbahn würde dieses Karussell geschlossen werden. In der D-2 Zone ist die Hintergratbahn bereits berücksichtigt und vom damaligen Generaldirektor des Nationalparkes Wolfgang Platter in Verbindung mit der Verkehrsberuhigung befürwortet worden. Das Projekt liege, so Pfeifer, eben nicht in einem Natura 2000-Gebiet, wie fälschlicherweise behauptet.
Inhaltlich habe der Staatsrat nichts gegen das Projekt vorgebracht, es sei allerdings eine strategische Umweltprüfung vonnöten. Letztlich handle es sich um eine Seilbahn mit nur einer Kabine.
BM Franz Heinisch pflichtet den Verantwortlichen der Seilbahnen bei. Denn gerade in einer abwanderungsgefährdeten Gemeinde seien solche Investitionen zukunftsträchtig. Das Skigebiet liege auf 2000 bis 3200 Meter, gerade dort sei eine solche Investition sinnvoll.

Dienstag, 02 Mai 2023 13:22

Palabirabam tot

Morter - In Morter herrschen Irritation, Trauer und auch Wut. Denn in Morter ist mitten im Dorf kürzlich ein an sich prächtiger Palabirabaum gefällt und verräumt worden. Man hat in Morter gesagt, „treffen wir uns beim Palabirabaum“. Diesen Treffpunkt gibt es seit 18. April nicht mehr. Auf dem Stumpf des Stammes steht eine Kerze, eine Trauerkerze, die Nachbarn dorthin gestellt haben. Während man in Glurns den Wert der Palabirnen und der Bäume längst erkannt hat, ist Morter noch lange nicht so weit. Der stattliche Baum bzw. dessen Früchte hätten Probleme gemacht, heißt es und niemand habe sich um den Baum und um die Früchte gekümmert. Der Baum stand bzw. der Baumstumpf steht auf dem Grund eines Kondominiums und die Kondominiumsverwaltung hat beschlossen, den Baum zu verräumen. „Es ist ein Unterschied, ob man den Baum zurückschneidet oder ganz verräumt“, bedauert der Latscher VizBM Christian Stricker den Vorfall. Allerdings räumt Stricker auch Verständnis ein, denn mit dem Herabfallen der Palabirnen seien zum Kondominium gehörende Parkplätze nicht mehr benutzbar gewesen und zudem sind die Bienen, die sich auf die am Boden liegenden Früchte stürzen, einfach lästig geworden. Genau dieses Bienenproblem habe man bei den zwei kleineren Palapirabäumen bei der Mittelschule in Latsch auch. Wegen der Bienengiftallergiker werde man sich da etwas überlegen müssen, sagt Stricker. (eb)

Dienstag, 02 Mai 2023 13:21

David zwischen den SVP-Goliaths

s4 DavidDavid Frank aus Glurns tritt für die JG auf der Liste der SVP zu den Landtagswahlen im Herbst an. Frank, Jahrgang 1992, ist aufgewachsen in Matsch und wohnhaft in Glurns. Masterstudium der Agrarwirtschaft an der BOKU Wien, arbeitet als staatlich geprüfter Agronom beim Wirtschaftsdienstleister IDM. In seiner Freizeit ist er mit seiner steirischen Harmonika als Komponist und Musiker anzutreffen. Auch die Jagd gehören zu seinen Hobbys. Mitglied im SVP-Ortsausschuss Glurns. Ehrenamtlich aktiv in Gremien zur Stärkung der Regionalentwicklung im Vinschgau.

Dienstag, 02 Mai 2023 13:20

Tourismus im Umbau

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Der Gasthof zu den drei Kreuzen in Kortsch ist dem Erdboden gleich gemacht, der Schnalserhof in Naturns steht seit langem leer, das Hotel Adler in Morter kommt nicht in die Gänge, das Post-Hirschen in Spondinig - ein ewiges Eingerüste... Es gibt sicher noch viele Beispiele solcher oder ähnlicher Art im Vinschgau. Und nun wird auch das Hotel Maria Theresia in Schlanders in eine Mischzone umgewidmet und damit dem Tourismus entzogen. Die Gründe, die touristischen Standorte aufzugeben oder einen Umbau auf die lange Bank zu schieben mögen jeweils individuelle und unterschiedliche sein. Aber in Summe ist das die Kehrseite des aufstrebenden Tourismus im Vinschgau. Der Tourismus hinterlässt, wenn man nicht um- oder weiterbaut, Ruinen in der Landschaft. Das ehemalige Hotel Paradiso in Martell ist so eine Art Mahnmal für Hybris, vielleicht auch das ehemalige Suldenhotel in Sulden. Hybris hinterlässt Hässliches.
Auf der anderen Seite bauen die heute Fitten unter den Hoteliers, als ob es kein Morgen gäbe. Der Tourismus im Tal hat eine relativ kurze Vergangenheit, er hat vor allem Gegenwart und offensichtlich immer Zukunft. Trotzdem sei vor Hybris gewarnt. Dabei geht es nicht unbedingt um die Anzahl der Betten im Vinschgau insgesamt, sondern um deren Konzentration. Eine Streuung täte gut und würde auch eher für touristische Stabilität sorgen. Und eine Streuung der Betten würde weniger Spekulation und weniger touristische Ruinen bedeuten.

Dienstag, 02 Mai 2023 09:29

Sehenswertes Abenteuer: Peter Pan

Theaterverein Schlanders

Erwachsen werden? Nein niemals. Erwachsen - was für ein schlimmes Wort. Erwachsene haben ihre Träume verloren. Kinder nicht. Doch nur jene Kinder, die wirklich an ihn glauben, können Peter Pan sehen. Als er seinen Schatten sucht, landet Peter Pan im Zimmer von Wendy und Michael. Und dann - mit ein wenig Feenstaub - fliegen die beiden mit Peter Pan ins Nimmerland mit dem bösen Kapitän Hook, mit Indianern, mit Piraten, Meerjungfrauen, jeder Menge Fantasie und Träumerei...
Gespannte Gesichter und viele funkelnde Augenpaare gab es bei der Premiere am 1. Mai im s62 9085Kulturhaus Schlanders. Die vielen kleinen Zuschauer fieberten eifrig mit: Schafft es Peter Pan dem bösen Kapitän Hook das Handwerk zu legen und Tiger-Lilli, Wendy und die Verlorenen Kinder zu befreien?
Hut ab: Die Spielerinnen und Spieler des Theatervereins Schlanders - Neuzugang Kathrin Pinzger, Jungstar Silas Hölbling und die bekannten Gesichter Hannes Telser, Hansjörg Wallnöfer und Elfriede Gruber - verzauberten das Publikum restlos. Bemerkenswert ist das, was die fünf an Mimik, Gestik, kurzum an Schauspiel auf die Bühne bringen. Nahtlos werden die Rollen getauscht, es wird Großes Theater für Klein und Groß mit dem Stück Peter Pan geboten. Regisseur Daniel Clemente hat ein märchenhaftes Stück traumhaft inszeniert. Und ob erwachsen oder nicht, die Botschaft kommt an: Wichtig sind die, die man lieb hat. Ein großes Vergnügen zuzusehen! (ap)


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