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Jahres-Abo für Studierende in Südtirol, Tirol und im Trentino

Ab dem 1. April 2024 ändert sich der Jahrestarif für das Euregio Ticket Students gegenüber dem Vorjahr geringfügig und beträgt nun 341,50 Euro.

Studierende mit einem Südtirol Pass abo+

Studierende, die bereits ein Südtirol Pass abo+ besitzen, können innerhalb von 2 Monaten ab der Neuausstellung oder ab der erfolgten Erneuerung des abo+ durch die Zuzahlung von 191,50 Euro das Euregio Ticket Students beantragen.

Mit dem Euregio Ticket Students kann mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Südtirol, in Tirol und im Trentino gefahren werden. Aufrecht bleibt der jährliche Gültigkeitstermin des Südtirol Pass abo+.

Weitere Infos gibt es hier: Euregio Ticket Students (suedtirolmobil.info)

 

Euregio Ticket Students, adeguamenti da aprile 

Abbonamento annuale per viaggiare in Alto Adige, Tirolo e Trentino

Dal 1° aprile 2024 la tariffa annuale dell’Euregio Ticket Students varierà lievemente rispetto all’anno precedente, diventando del valore di 341,50 euro.

Studenti con AltoAdige Pass abo+

Gli studenti già in possesso dell’AltoAdige Pass abo+ possono fare richiesta per l'Euregio Ticket Students entro 2 mesi dalla nuova emissione o dal rinnovo del loro abbonamento, versando un supplemento di 191,50 euro.  

L’Euregio Ticket Students così integrato potrà essere utilizzato per tutta l'Euregio e la data di validità annuale del precedente AltoAdige Pass abo+ rimane invariata.

Ulteriori dettagli su Euregio Ticket Students (suedtirolmobil.info).

 

Dienstag, 26 März 2024 15:58

Team K: Schule über dem Limit

Eine Mutter sucht über Facebook eine Mitarbeiterin für Integration für ihre Tochter mit Behinderung für eine Mittelschule im Schlerngebiet. Diese Annonce im Netz zeigt, dass beim Thema Integration in der Schule einiges im Argen liegt. Lediglich 17 Vollzeitstellen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Integration gibt es aktuell an der deutschen Schule.  Jetzt wird von Bildungslandesrat Achammer auch noch die Idee präsentiert, dass diese Mitarbeiter neben den Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen die Lehrpersonen entlasten sollen. 

“So kann und darf die Umschichtung von Ressourcen im Schul- und Bildungsbereich absolut nicht funktionieren. Es geht am Ende zu Lasten der Kinder und ihrer Eltern, die einen Integrations- und Betreuungsanspruch haben. Eine inklusive Schule ist ein Versprechen, das gegeben wurde. Ressourcen für Beton, Stichwort Straßen und Olympia, scheinen genügend vorhanden zu sein. Also sollten sie auch für den Bereich der Inklusion zur Verfügung stehen”, nimmt der Team K Abgeordnete Alex Ploner die Landesregierung in die Pflicht. 

Seit Jahren werden mehr Vollzeitstellen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Integration gefordert. Auch fehlt es an Lehrpersonen für Integration. Der Bedarf steigt, doch jahrelang haben die Verantwortlichen in der Bildungs- und Integrationspolitik offensichtlich geschlafen. Den 17 Vollzeitstellen in der deutschen Schule stehen 425 Teilzeitstellen gegenüber. Bei der Stellenwahl blieben davon viele unbesetzt, weil unattraktiv. 

Zum Vergleich: Die Ladinische Bildungsdirektion vergab im heurigen Schuljahr 9 Vollzeitstellen und 17 Teilzeitstellen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Integration, die Italienische Bildungsdirektion gar 130 Vollzeitstellen und 61 Teilzeitstellen.

”Auf meine Anfrage vom Jänner 2024 hin, weshalb so wenige Vollzeitstellen für dieses Berufsbild in der deutschen Schule vergeben würden, erhielt ich von Landesrat Achammer folgende Begründung: “Die zugewiesene Stundenanzahl orientiere sich an der Diagnose eines Kindes. Zudem sei die deutsche Schullandschaft weit verzweigt, und deshalb sei die Kombination zwischen verschiedenen Standorten zu komplex.” Diese Komplexität geht aber zu Lasten vor allem der Mitarbeiterinnen für Integration, die mit diesem Teilzeitmodell kaum über die Runden kommen und dieser wichtige Beruf deshalb immer unattraktiver wird. Wenn jetzt schon eine Mutter in ihrer Verzweiflung über Facebook eine Mitarbeiterin für Integration für ihre Tochter mit Behinderung für die Mittelschule suchen muss, sollten alle Alarmglocken schrillen.”, sagt Alex Ploner.


Das Team K fordert deshalb “Schluss mit den Sonntagsreden und wohltemperierten Versprechungen vor den Wahlen. Das Kontingent der Vollzeitstellen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Integration muss deutlich angehoben werden. Schluss auch damit, dass diese Menschen, die mit viel Herzblut zum Wohle unserer Kinder arbeiten, mit Berufsbild fremden Arbeiten zusätzlich belastet werden. Eine Mitarbeiterin für Integration ist keine Integrationslehrperson und umgekehrt.  Eine solche Politik gehe an den Bedürfnissen von Eltern, Kindern mit Behinderung, an den Lehrpersonen und am Anspruch gelingender Inklusion an den Schulen vorbei.

Natur und Landschaft des größten Naturparks in Südtirol hautnah und mit allen Sinnen erleben: Ab morgen ist das und vieles mehr im neuen Naturparkhaus in Naturns möglich.

Ab dem morgigen Dienstag, 26. März, steht das neue Naturparkhaus Texelgruppe in Naturns erstmals für Besucherinnen und Besucher offen. Das neue Besucherzentrum am Bernardin-Astfäller-Platz Nr. 1 wurde von der Gemeinde Naturns (Gebäude) in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Natur und dem Landesamt für Hochbau Ost errichtet, die für die Einrichtung und Dauerausstellung verantwortlich zeichnen. Die offizielle Eröffnungsfeier wird am 13. Juni stattfinden.

Aufgabe des Naturparkhauses Texelgruppe ist es, über den Naturpark und die Umgebung zu informieren, Freude für die Natur und das Schutzgebiet zu wecken und zu einem achtsamen Umgang damit hinzuführen. "Mit der Eröffnung des neuen Naturparkhauses gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Achtsamkeit gegenüber unserer Natur, insbesondere für das kostbare Element Wasser", unterstreicht Peter Brunner, Landesrat für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz. "Das Wasser ist nicht nur eine lebenswichtige Ressource, sondern prägt auch unser Landschaftsbild und stellt einen unverzichtbaren Teil unseres Ökosystems dar." Er sei überzeugt, dass das Naturparkhaus zu einem Ort des Lernens und des respektvollen Umgangs mit dieser kostbaren Ressource werde, so Brunner.

Neue Dauerausstellung: Fokus auf Wasser

"Nach einer langen und intensiven Bau- und Einrichtungsphase eröffnen wir mit Freude und Genugtuung dieses neue Besucherzentrum", erklärt Leo Hilpold, Direktor des Landesamtes für Natur. "Der Umzug vom alten an den neuen Standort bot die Gelegenheit, die Dauerausstellung völlig neu zu konzipieren und an die modernen Anforderungen der Vermittlung, Didaktik und Präsentation anzupassen." 
Auf rund 600 Quadratmetern dreht sich in der neuen Dauerausstellung alles rund um das Element Wasser, das den Naturpark prägt wie kein anderes. Nach dem Motto "Dem Wasser entgegen" führt die Reise die Besucherinnen und Besucher durch das beeindruckende, im Inneren schneckenförmig angelegte Gebäude vom Talboden bis ins ewige Eis der Gletscher und in das Herz einer Schlammlawine – und dabei durch die verschiedenen Höhenstufen des Naturparks Texelgruppe. Wie in einer Wunderkammer präsentieren sich Tiere und Pflanzen, die in den unterschiedlichen Lebensräumen vorkommen. Und auch den Waalen und Almen, Höfen und Mähwiesen sind eigene Stationen gewidmet. Nicht zuletzt erhalten Interessierte Einblick in die Geologie des Naturparks mit ihren unterschiedlichen Gesteinsformationen und ihrem Reichtum an Mineralien.

"Es geht darum, Erwachsenen und Kindern die komplexen Zusammenhänge in der Natur spielerisch, abwechslungsreich und interaktiv näherzubringen", berichtet die Naturparkhausleiterin Annamaria Gapp und ergänzt, dass sie es kaum erwarten könne, den ersten Besucherinnen und Besuchern im Haus die vielen kleinen Wunder des Naturparks zeigen zu dürfen.

Das neue Besucherzentrum bleibt bis 30. November geöffnet, von Dienstag bis Samstag von 9.30 bis 12.30 Uhr und von 14.30 bis 18.00 Uhr. Montags und an Feiertagen bleibt das Naturparkhaus geschlossen. Im Juli und August ist es auch sonntags geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Informationen und Anmeldungen im Naturparkhaus Texelgruppe unter der Rufnummer 0473 668201, per E-Mail info.tg@provinz.bz.it oder auf der Webseite www.provinz.bz.it/naturparke.

red/mpi

Energiegemeinschaften (CER auf italienisch, EEG auf deutsch) in Italien sind heute bürokratisch überlastet und wirtschaftlich wenig interessant. Das ist Realität. Aber es ginge auch anders. Den Weg dazu haben wir als Team K heute im Landtag aufgezeigt, der unserer Argumentation gefolgt ist und unseren Antrag angenommen hat. In ganz Europa arbeiten Energiegemeinschaften mit einem einfachen Modell und konkreten Ersparnissen für jene, die in die Erzeugung erneuerbarer Energie investieren. In Italien hingegen - einzigartig in Europa - wird der Sektor leider von der Lobby der großen Stromerzeuger dominiert. Dank der Annahme des heutigen Antrages des Team K wird Südtirol nun als erste Provinz in Italien versuchen, das EEG-Modell, das sich überall als das rationellste und günstigste für die Umwelt und die VerbraucherInnen durchgesetzt hat, einzuführen und zu erproben.

Um uns so schnell wie möglich aus der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu lösen, müssen wir vermehrt auf Strom aus erneuerbaren Quellen setzen, und hier spielen die Energiegemeinschaften eine bedeutende Rolle. Wenn zum Beispiel jedes Kondominium sein Dach für die Installation von Fotovoltaikanlagen nutzen und saubere Energie produzieren würde, wäre ein doppeltes Ziel erreicht, nämlich deutlich geringere Stromkosten für die an der Investition beteiligten Wohnanlagen und Produktion von ‘sauberer’ Energie", erklärt  Erstunterzeichner Paul Köllensperger: "Was fehlt, ist die Möglichkeit, die produzierte Energie selbst zu nutzen und die von der Stromrechnung in Abzug bringen zu lassen, wie es im übrigen Europa der Fall ist. Stattdessen hat man sich in Italien wieder einmal dafür entschieden, den Interessen der großen Lobbies den Vorrang vor denen der Bürger zu geben. Und so hat man die EEG gezwungen, die gesamte erzeugte Energie ins Netz einzuspeisen und im Gegenzug die gesamte benötigte Energie zum Börsenpreis zu kaufen, wobei sie eine Prämie von etwa 10 Cent/KWh erhalten, die überdies zu Lasten aller anderen VerbraucherInnen geht. Die bisherige  Vorgehensweise Italiens geht zugunsten von ENEL, macht aber die Gründung einer Erneuerbaren-Energie-Gemeinschaft (EEG) uninteressant. Mit der Annahme unseres Antrags im Südtiroler Landtag heute haben wir erreicht, dass Südtirol nun Vorreiter in Italien sein könnte mit einem neuen, Europäischen Modell der EEG. Jetzt muss die Landesregierung und ihre  Techniker und Juristen sich mit der staatlichen Regulierungsbehörde ARERA zusammensetzen, damit die EEG auch bei uns endlich einen Sinn haben.”

Nach zehn Jahren als Präsident des Kommunikationsbeirats hat Roland Turk in einem Abschiedsbesuch bei Landeshauptmann Arno Kompatscher Bilanz über die Entwicklung des Medienwesens in Südtirol gezogen.

Zehn Jahre Präsidentschaft im Landesbeirat für das Kommunikationswesen sind auch zehn Jahre Südtiroler Mediengeschichte: Dieser Meinung waren der scheidende Präsident des Kommunikationsbeirats, Roland Turk und Landeshauptmann Arno Kompatscher beim Abschiedsgespräch am gestrigen Mittwoch (20. März) im Landhaus 1 in Bozen. 

Die Medienlandschaft habe sich auch durch die Entwicklung der sozialen Netzwerke im Internet stark verändert, stellten Turk und Kompatscher fest: Die Inhalte darin würden sich äußerst schnell verbreiten und viele – vor allem jüngere – Menschen würden die sozialen Netzwerke als erste Informationsquelle nutzen. Dies wirke sich auch auf den klassischen Journalismus im Print- und Onlinebereich sowie in Fernsehen und Radio aus: Dieser sei der Information auf Grundlage von Fakten und Recherche verpflichtet. Das brauche Zeit und setze verantwortlichen Journalismus einer Art "Geschwindigkeitswettbewerb" aus.

Gerade vor diesem Hintergrund wertete Turk die gemeinsam mit dem Landesamt für Film und Medien ins Leben gerufenen Kurse für Lehrpersonen der Mittel- und Oberstufe zum Thema "Medienkompetenz" als Erfolg: "Es ist wichtig, junge Menschen möglichst früh für einen aufgeklärten und reflektierten Umgang mit Inhalten und deren Quellen zu sensibilisieren." Landeshauptmann Kompatscher dankte dem scheidenden Beiratspräsidenten für dessen Bemühen um eine korrekte Berichterstattung in Südtirol in den vergangenen zwei Amtsperioden. Zur Wahrung der Neutralität des Komminikationsbeirats habe auch Turks Parteiunabhängigkeit stark beigetragen.

Als positiv wertete Turk die staatliche Finanzierung der Medien: Sie trage zur Erhaltung der Medienvielfalt bei. Auch habe sich der Kommunikationsbeirat stets um einen sachlichen Zugang zur so genannten Par Conditio bemüht. "Sinn dieser staatlich vorgeschriebenen Regelung ist es, den wahlwerbenden Kandidatinnen und Kandidaten in Vorwahlzeiten gleichwertigen Zugang zur Öffentlichkeit zu ermöglichen", sagte Turk.

Als positive Entwicklung nannte Turk schließlich, dass die Zahl an Streitfällen zwischen den Telefonanbietern und ihren Kunden in den vergangenen Jahren fast halbiert werden konnte (von 1000 auf 600 pro Jahr): Auch dank der Aufklärungsarbeit des Beirats seien die Kunden oft besser in der Lage, eventuelle mangelhafte Dienstleistungen in Angeboten frühzeitig zu erkennen. 

Aufgaben und Zusammensetzung 

Der Landesbeirat für das Kommunikationswesen ist ein Organ des Südtiroler Landtags. Das sechsköpfige, unabhängige Garantiegremium des Medienwesens auf lokaler Ebene übernimmt Überwachungs- und Kontrollfunktionen zum Schutz der Mediennutzer und der Medienbetreiber. Gleichermaßen setzt es sich für die Erhaltung und Verbesserung der Qualität und Vielfalt im Medienwesen Südtirols ein. Am 5. März hatte der Südtiroler Landtag die sechs neuen Mitglieder des Kommunikationsbeirats namhaft gemacht, aus deren Reihen das Landtagspräsidium den neuen Präsidenten oder die neue Präsidentin sowie Vizepräsidenten oder -präsidentin ernennen wird. Roland Turk hatte sich nicht für eine weitere Amtszeit beworben.

Weitere Informationen sind im Portal des Kommunikationsbeirates auf der Internetseite des Südtiroler Landtags zu finden.

gst

Landeshauptmann Arno Kompatscher hat heute im Landtag vom Stand der Dinge bei den Autonomieverhandlungen mit Rom berichtet. „Der Landeshauptmann legt Wert darauf, dass die Landtagsabgeordneten über die jetzt beginnenden Verhandlungen informiert sind und wird weiterhin regelmäßig im Landtag darüber berichten“, erklärt SVP-Fraktionsvorsitzender Harald Stauder. 

In seinen Ausführungen ging Landeshauptmann Kompatscher auf das Warum, die Ziele, den Zeitplan der beginnenden Verhandlungen und seine letzten Gespräche mit der römischen Regierung ein.

„Infolge der Verfassungsreform 2001 hat der Verfassungsgerichtshof in seiner Rechtsprechung die Grenzen der autonomen Gesetzgebung Südtirols enger ausgelegt als bis dahin; auch in Bezug auf jene Zuständigkeiten, die das Land Südtirol bereits vor 2001 hatte. Zwar wurden keine Kompetenzen entzogen, neue Kompetenzen sind sogar hinzugekommen. Insgesamt kommt man aber nicht umhin, durch eine generelle Reform des Autonomiestatuts die Standards der Gesetzgebung bezogen auf alle Kompetenzen, die Südtirol hat, wiederherzustellen“, so der Landeshauptmann zur Dringlichkeit dieser Verhandlungen.

Ministerpräsidentin Meloni hat in ihrer Regierungserklärung im Oktober 2022 bereits eine diesbezügliche Aussage getroffen. Die Regierung in Rom hat zugesichert, jene Autonomiestandards wiederherzustellen, die 1992 zur Streitbeendigungserklärung durch die Republik Österreich geführt haben.

Auf Basis des Entwurfs eines Verfassungsgesetzes, den Kompatscher im Rahmen des Festivals "Italien der Regionen" in Turin, in seiner Funktion als Koordinator der Regionen und Provinzen mit Sonderstatut, Ministerpräsidentin Giorgia Meloni Anfang Oktober letzten Jahres in Mailand persönlich überreicht hat, sollen nun die Verhandlungen beginnen und bis Juni abgeschlossen sein.

Der Entwurf sieht eine Änderung der Sonderstatute vor und zielt darauf ab, im Verfassungsgesetzwege die vollen Gesetzgebungsspielräume für die Zuständigkeiten der autonomen Regionen und Provinzen (u.a. in den Bereichen Ämterordnung und Personal, Vergaberecht, Raumordnung, Jagd, Ortspolizei, Umweltschutz) wiederzuerlangen, die das Verfassungsgericht durch seine Rechtsprechungspraxis seit 2001 eingeschränkt hat.

Dieser Entwurf ist ein wichtiger Schritt für alle Regionen mit Sonderstatut - für das Land Südtirol ist er darüber hinaus auch eine Frage internationalen Rechts: Immerhin hat der bis im Jahr 1992 erreichte Autonomie-Standard zur Streitbeendigungserklärung durch die Republik Österreich und somit zu einem Ende der im Jahr 1960 vom damaligen österreichischen Außenminister Bruno Kreisky vor der UNO aufgeworfenen Südtirol-Frage geführt“, betont Kompatscher die Bedeutung dieser Verhandlungen.

Im Entwurf ist auch ein Einvernehmensmechanismus vorgesehen. Demnach wäre künftig für Änderungen des Autonomiestatuts statt einer bloßen Stellungnahme des Regionalrates beziehungsweise Landtages deren Zustimmung notwendig. „Somit würden diese Änderung die Autonomien zusätzlich schützen und stärken“, erklärt Kompatscher. Wobei gleichzeitig darauf verwiesen werden muss, dass Südtirol insofern bereits besser geschützt ist, weil Italien durch das Gruber-Degasperi Abkommen und die nachfolgende Staatenpraxis (Paket, Operationskalender, Streitbeendigungserklärung, Notenwechsel...) völkerrechtlich verpflichtet ist, die vereinbarten Mechanismen zum Schutz der Minderheiten zu gewähren.

Ziel der Verhandlungen ist ein Regierungsbeschluss zur Genehmigung dieses Verfassungsgesetzentwurfes. Anschließend soll der Text dem Parlament in Rom zur Genehmigung vorgelegt werden.

Gemäß Vereinbarung muss auch die Mitteilung an die Republik Österreich über die geplante Änderung des Autonomiestatuts erfolgen, im Sinne und in der Tradition der Notenwechsel wie sie bereits in den vergangenen Jahren bei Änderungen des Autonomiestatuts erfolgt sind.

„Wie im Artikel 103 des Autonomiestatus vorgesehen, muss der Text zudem dem Regionalrat und den beiden Landtagen in Bozen und Trient übermittelt werden, damit diese innerhalb von zwei Monaten ihre Stellungnahme dazu abgeben. Wir sind daher sehr froh, dass der Landeshauptmann im Landtag laufend über den Fortgang der Verhandlungen berichten wird“, so Fraktionsvorsitzender Stauder zur Rolle des Landtages in diesem Prozess.

sa

 
Dienstag, 19 März 2024 15:05

Landesjugendbeiräte neu ernannt

Die Landesregierung hat die Landesjugendbeiräte für die drei Sprachgruppen, die deutsche, italienische und ladinische, ernannt. Sie bleiben drei Jahre lang bis Jahresende 2026 im Amt.

Wenn es um Jugendanliegen, Jugendförderung oder Jugendarbeit geht, dann sind die Jugendbeiräte als beratende Gremien der Landesregierung gefragt. Die Landesregierung hat heute (19. März) auf Vorschlag der Landesräte Philipp Achammer, Marco Galateo und Daniel Alfreider im Sinne des Jugendförderungsgesetzes (LG Nr.13/1983) die Landesjugendbeiräte für die deutsche, italienische und ladinische Sprachgruppe ernannt, die gemeinsam den sprachgruppenübergreifenden Landesjugendbeirat bilden.

Der deutsche Jugendbeirat

Im Jugendbeirat für die deutsche Sprachgruppe sind weiterhin alle Landesteile, die Jugendvereinigungen, die Jugendzentren, Gemeinden und Schulen vertreten. Im Zeitraum 2024-2026 werden Iris Achmüller aus Pfalzen, Alex Giovanelli aus Bozen, Georg Profanter aus Andrian, Friedrich Hainz aus Lengstein am Ritten, Heidi Siller aus Brenner, Tobias Laimer aus Bruneck und Sara Burger aus Bozen die Jugendvereine im Beirat vertreten. Auf Vorschlag der Gemeinden werden Dominik Alber aus St. Martin in Passeier, Andreas Völser aus Jenesien und Daria Habicher aus Schlanders dem Jugendbeirat angehören. Philipp Bernhartaus Kortsch, Raphael Mittelberger aus Lana und Vivian Rustige aus Bozen werden hingegen in den kommenden drei Jahren die Jugendzentren im Deutschen Jugendbeirat vertreten. 

Der italienische Jugendbeirat

13 Mitglieder zählt der Jugendbeirat für die italienische Sprachgruppe. Sieben davon wurden von Jugendorganisationen vorgeschlagen, nämlich die Salurner Studentin Matilde Maines D'Acquisto, der Bozner Erzieher Daniel Valentini, der Meraner Kulturarbeiter Manfredi Minniti, der Animateur Riccardo Juri (Sinich/Meran), der Bozner Student Fabrizio Pittoni, die Bozner Event-Koordinatorin Lucia Rose Buffa und die Brunecker Studentin Giusy Cupo. Auf Vorschlag der Jugendzentren wurden die Journalistin Anna Michelazzi, der Kulturveranstalter Enrico Tarò und die Studentin Chiara Casarin (alle Bozen) in den Beirat berufen. Die Studentinnen Alice Ravagnani (Bozen) und Sara Canale (Pfatten) sowie Larissa Bianchi sind von den Gemeinden für diese Aufgabe vorgeschlagen worden, während der Student Valentino Boduri im Beirat den Landesbeirat der Schülerinnen und Schüler vertritt. 

Der ladinische Jugendbeirat

Der ladinische Jugendbeirat setzt sich ebenfalls aus 13 Mitgliedern zusammen. Von den Jugendvereinigungen vorgeschlagen wurden Elia Adang, Lukas Castlunger und Greta Lerchner aus Abtei, Marco Ellecosta aus Enneberg sowie Aron Moroder und Pauli Moroder aus St. Ulrich. Elvis Burchia aus Abtei, Nicole Insam aus Wolkenstein und Julian Stuffer aus St. Christina gehören als von den Gemeinden vorgeschlagene Vertreter dem ladinischen Landesjugendbeirat an. Die von den Jugendzentren vorgeschlagenen Fachleute sind Felix Nagler aus Wengen, Martina Obwegs aus Enneberg und Nadine Thomaseth aus St. Ulrich. Auf Vorschlag des Landesschulrats sitzt Martin Putzer aus St. Christina im Jugendbeirat.

Die drei Landesjugendbeiräte treffen sich mindestens einmal im Jahr zur Beratung und zur Besprechung gemeinsamer Probleme. Bei ihrer konstituierenden Sitzung werden die Jugendbeiräte dann den jeweiligen Vorsitzenden oder die Vorsitzende wählen. Mindestens einmal im Jahr kommen die drei Landesjugendbeiräte zusammen, um gemeinsame Anliegen zu besprechen. 

jw

Landeshauptmann Arno Kompatscher wird eine schriftliche Kooperationsvereinbarung zwischen Landesforstkorps und Carabinieri unterzeichnen. Dazu hat ihn heute (19. März) die Landesregierung ermächtigt. 

Im August 2015 wurde der Staatsforstkorps per Gesetz als Einheit in die Carabinieri aufgenommen – ausgenommen wurden damals die Landesforstkorps der autonomen Provinzen und Regionen. "Diese Tatsache wird auch weiterhin unangetastet bleiben. Südtirol hatte und hat primäre Kompetenzen im Bereich Jagd, Fischerei, Almwirtschaft, Parks zum Schutz von Fauna und Flora, Wälder und Forstkorps", unterstreicht Land- und Forstwirtschaftslandesrat Luis Walcher. Landesforstkorps und Carabinieri haben aber immer schon zusammengearbeitet; bewusst warhnehmbar war das beispielsweise im Falle von Ermittlungen nach Waldbränden, bei Kontrollen von Tierarten, die dem Artenschutzabkommen (CITES) unterliegen oder bei Fällen von Wilderei.

Durch eine Vereinbarung zwischen der zuständigen Carabinieristelle beim Generalkommando in Rom, den Forst-, Umwelt-, Agrar- und Ernährungseinheiten (CUFA), welche vom gebürtigen Südtiroler, Armeekorpsgeneral Andrea Rispoli, angeführt werden, und Landeshauptmann Arno Kompatscher für das Landesforstkorps, soll diese Zusammenarbeit schriftlich verankert werden. Im Abkommen wird der Rahmen für die Zusammenarbeit festgelegt. Die Landesregierung hat bei ihrer heutigen Sitzung den Landeshauptmann ermächtigt, die Unterschrift unter diesen Verwaltungsakt zu setzen.

uli

Im Jänner 2023 wurde das Umsetzungsdokument für die ländliche Entwicklung (CSR) 2023 - 2027 der Autonomen Provinz Bozen genehmigt - die vorgesehenen Auszahlungen zur Unterstützung der landwirtschaftlichen Betriebe in Südtirol für das abgelaufene Jahr sind aber erst zu einem kleinen Teil geflossen. „Derzeit ist die Unsicherheit groß“, unterstreicht der SVP-Landtagsabgeordnete Franz Locher

Bereits gegen Ende des Jahres 2023 hätten die Zahlungen bei den Gesuchstellern eintreffen sollen. Locher spricht von einer negativen Stimmung: „Leider warten die Bauern immer noch auf einen Großteil der Beiträge. Nach verspäteten Auszahlungen in der Vergangenheit bei anderen Förderungen im Bereich Land- und Forstwirtschaft schwindet das Vertrauen in die Entscheidungsträger immer mehr.“ Kleinstrukturierte landwirtschaftliche Betriebe tun sich laut Locher ungleich schwer, da diese Förderungen ein wichtiger Bestandteil ihres landwirtschaftlichen Einkommens darstellen und wichtig für Investitionsplanungen und Rückzahlungen von Darlehen sind.

Zusätzliche Kriterien ab 2025

Für großen Unmut sorge vor allem die ehemalige „Alpungsprämie“, also Förderung für die Beweidung von Hochalmen und jetzt auch Heimweiden. Sie ist in der neuen Förderperiode 2023 – 2027 spezifisch für Rinderhalter für die Jahre 2023 und 2024 an die Registrierung des Betriebs im „Classyfarm“, ein von italienischen Gesundheitsministerium eingeführtes System zur Klassifizierung von Tierhaltungsbetrieben in Bezug auf Tiergesundheit und Tierwohl gebunden. Parallel läuft ein Antibiotikamonitoring, das auf die Daten im digitalen Pharmaka-Register des Betriebs zugreift. Erschwerend kommt dazu, dass die landwirtschaftlichen Betriebe zwar in den Jahren 2023 - 2024 mit einer einfachen Registrierungsnummer im Classyfarm-System relativ kleine Auflagen zu erfüllen haben, ab 2025 dann aber noch zusätzliche tierärztliche Erhebungen und Einstufungen des Betriebs zum Förderkriterium werden sollen.

Datenmenge lähmt das System

Locher blickt deshalb sorgenvoll in die Zukunft: „Was schön klingt, ist nicht immer auch vernünftig. Gewiss sind Tierschutz und Lebensmittelsicherheit von oberster Priorität, aber das Verfahren zur Datenermittlung und Datenüberprüfung ist langwierig und lässt den Motor, der die Auszahlungen an unsere Bauern antreibt, arg stottern.“ Der Landtagsabgeordnete weiß von vielen Klagen, da sich unsere landwirtschaftlichen Betriebe in den Berggebieten sehr stark von den italienischen Großbetrieben in der Ebene unterscheiden und die Maßstäbe im „Classyfarm“ für unsere Realität teilweise absurd sind. Dazu kommt, dass die Dateneingabe nur aus der Hand von Betriebstierärzten und Amtstierärzten erfolgen darf, die ohnehin schon dünn gesät sind und unter der Arbeitslast und Bürokratie stöhnen.

Überarbeitung der Kriterien nötig

Die Medikamentengabe in Südtirols Ställen sei laut Locher reduziert, da es hierzulande keine wirklich großen Viehbetriebe mit hunderten von Tieren gibt und demnach das Risiko von Krankheiten vergleichsweise gering sei. „Es trifft wie so oft die Kleinen, die ohnehin schon unter schwierigen Bedingungen arbeiten und nun abermals unter bürokratischen Lasten leiden müssen, die nicht zielführend sind“, unterstreicht Locher. Er fordert deshalb eine sinnvolle Überarbeitung und Verschlankung der Kriterien, die eine schnellere Auszahlung der Förderungen ermöglichen sollen und den Bedürfnissen der heimischen Landwirtschaft angepasst werden.

BF


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