Innernördersberg - Keine Angst, es haben sich nicht Amerikaner am Spießhof des Schlanderser Innernördersberg eingekauft und es steht auch kein Besuch von US-Staatspräsident Donald Trump an. Nein, Alteingesessene feierten den 100sten Ski-Alpin-Weltcup-Sieg der US-amerikanischen Skirennläuferin Mikaela Shiffrin. Sie setzte sich im Slalom in Sestriere am 23. Februar nach zwei Läufen souverän mit 61 Hundertstelsekunden Vorsprung vor Zrinka Ljutic (Kroatien) und Paula Moltzan (USA) durch. Shiffrin kämpfte sich damit nach einer schweren Verletzung zurück an die Spitze. So hing am Andreas Hofer-Sonntag auf dem Hof im Nationalpark Stilfserjoch anstelle der Tiroler Fahne die US-amerikanische Flagge. Der große Shiffrin Fan Martin Stieger, selbst passionierter Skifahrer und Tourengeher, lud am Sonntagnachmittag zu sich ein, um auf sein Idol anzustoßen. Die erfolgreichste Skifahrerin in der Weltcupgeschichte wurde anständig begossen und die restlichen Amerikaner können gerne in Amerika bleiben. Die Feste soll man bekanntlich feiern wie sie fallen und demgemäß klang der Andreas Hofer-Sonntag am Innernördersberg aus. (chw)
Weltkulturerbe der UNESCO. Bald sollen auch die aus Schluderns stammenden Haflinger dazukommen. Die Waale auf der Malser Haide,
die Transhumanz der Schafe in Schnals sind schon dabei. Aber die Liste kann unendlich verlängert werden: Die Stilfserjoch-Straße, das Scheibenschlagen, ....
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Einige Gedanken...
Manchmal gibt es Momente in denen alles still zu stehen scheint, in denen man sich fragt ob man wirklich den richtigen Weg geht. Innehalten, nachdenken über Dinge die wirklich zählen.....
In der heutigen Zeit, in der die sozialen Strukturen zunehmend von einem Wettkampf geprägt sind, in dem jeder nur für sich selbst kämpft, scheint es, als sei das Ideal des gemeinschaftlichen Miteinanders, das durch freiwilliges Engagement und politische Teilhabe repräsentiert wird, langsam verblasst. Die Ellenbogengesellschaft, die von individueller Durchsetzung und egozentrischen Interessen bestimmt ist, hat Werte wie Selbstlosigkeit und Solidarität überlagert.
Einst war es eine Selbstverständlichkeit, sich für das Wohl der Gemeinschaft einzusetzen – sei es durch ehrenamtliche Tätigkeiten, politisches Engagement oder schlicht durch den Glauben an eine bessere Gesellschaft. Doch in einer Welt, die von der Jagd nach Macht und Geld bestimmt wird, scheint der Wunsch, sich selbst zurückzunehmen und für das Wohl anderer zu kämpfen, eine immer rarer werdende Eigenschaft zu sein. Der Gedanke, dass es mehr gibt als das eigene Ego, dass man Verantwortung für das Gemeinwohl trägt, ist von der Jagd nach Erfolg, Status und materiellen Gütern weitgehend verdrängt worden.
Wir leben in einer Zeit, in der es einfacher ist, sich in die Anonymität des digitalen Raums zurückzuziehen und sich um nichts anderes zu kümmern als um den eigenen Vorteil. Die einst so lebendige Kultur des Ehrenamts, der freiwilligen Hilfe und der politischen Partizipation stirbt in vielen Bereichen aus. Zu oft wird das Engagement für die Gesellschaft als Zeitverschwendung betrachtet, während der individuelle Erfolg als das einzig erstrebenswerte Ziel gilt. Der Blick auf die nachfolgende Generation ist daher von Besorgnis geprägt:
Was bleibt ihnen, wenn die Werte der Solidarität und des Engagements ausgehöhlt sind? Was wird aus der Gesellschaft, wenn das Gemeinwohl nur noch als leeres Wort klingt und nur noch der eigene Vorteil zählt?
Die Tragik dieses Wandels liegt nicht nur in der Tatsache, dass wir denjenigen, die auf das Wohl anderer angewiesen sind, zunehmend weniger zur Seite stehen, sondern auch darin, dass wir uns selbst in einem ewigen Streben nach Macht und Reichtum verlieren. Wir verlieren den Blick für das, was wirklich zählt – menschliche Beziehungen, gegenseitige Unterstützung und das Gefühl, gemeinsam etwas zu bewirken. Wenn das Streben nach individuellem Erfolg den Platz der gemeinschaftlichen Verantwortung einnimmt, riskieren wir, als Gesellschaft zu zerbrechen und den Sinn des Lebens in einer endlosen Jagd nach mehr zu verlieren.
Und doch stelle ich mir die Frage: Können wir dieser Entwicklung entkommen? Ist es möglich, die Verantwortung füreinander wiederzuentdecken, das Bewusstsein für das Gemeinwohl zu schärfen und den Mut zu finden, für die Zukunft unserer Kinder und der Gesellschaft insgesamt einzutreten? Vielleicht liegt die Antwort nicht in einer Rückkehr zu früheren Idealen, sondern in einer Neubewertung unserer Werte – im Erkennen, dass wahre Erfüllung nicht im Besitz von Macht oder Geld liegt, sondern im Teilen, im Geben und im Engagement für das Wohl der anderen. Es ist eine Herausforderung, die wir nicht nur annehmen müssen, sondern auch für die kommende Generation weitertragen müssen – auf dass die Hoffnung auf eine bessere, gerechtere Gesellschaft nicht erlischt
Sabine Zoderer
Gemeinderätin Freie Wähler Partschins
Präsidentin ASV Partschins Raiffeisen
Entscheidung! Seelsorge statt Politik
Vor fünf Jahren im September 2020 stellte ich mich den Gemeinderatswahlen. Sie, liebe Wählerinnen und Wähler haben mir Ihr Vertrauen geschenkt und in den Gemeinderat von Kastelbell-Tschars gewählt. Ich möchte mich auf diesem Wege herzlich für dieses Vertrauen bedanken, welches Sie mir geschenkt haben!Meine Anliegen waren, sind und bleiben: dynamischer auf die Zeichen der Zeit zu reagieren, mehr Veränderungsbereitschaft zu zeigen und offen zu sein für die Anliegen der Bevölkerung.Hinhören auf die Stimmen, die sonst nicht gehört werden: auf Stimmen der Schwachen, Einsamen, Alten, Jungen, auf die Bedürfnisse der Familien und auch Menschen mit Beeinträchtigung.Die Schere zwischen den sozialen Schichten, zwischen den sogenannten Marktschreiern und denen, die keine Lobby haben, wird immer größer.Und genau deshalb ist Solidarität, Nachbarschaftshilfe, Familienhilfe,achtsames Hinhören auf die Bedürfnisse der Menschen - der sog. Ottonormalverbraucher-ein Zeichen unserer Zeit, das gehört werden muss. Füreinander und Miteinander: Als Trauerbegleiterin mit theologischem und spirituellem Schwerpunkt habe ich entschieden, mich auf politischer Ebene zurückzuziehen und den Menschen in den Mittelpunkt meines Tuns zu stellen.
Karin Mitterer, Kastelbell-Tschars
„Der Gordische Knoten am Niederjochferner“
Auf die von Elmar Pichler Rolle in seiner Eigenschaft als „Kommunikator“ der Athesia-Gruppe begehrte Richtigstellung m Sinne des Pressegesetzes (Vinschgerwind vom 20.02.2025) folgende kurze Erwiderung:
- Die Athesia-Gruppe war nicht Adressatin meines Beitrages, sondern die Schnalstaler Gletscherbahenen AG. Somit hätte diese eigentlich die Richtigstellung verlangen können.
- In der Sache beschränke ich mich daruf, das Urteil des Landesgerichtes Bozen vom 16.08.2022 wörlich zu zitieren: „ Es ist unbestritten, dass im Konzessionsvertrag aus 1974 ein Erbbaurecht vorgesehen war, welches nicht mehr erneuert wurde (s. 4).
„Die Konzessionsverlängerung (vom 23.03.2000) kann nicht in die Richtung interpretiert werden, dass sie Titel darstellen würde, um das Erbbaurecht grundbücherlich anzumerken.“
Diese Urteil scheint bis zur Stunde nicht aufgehoben worden zu sein.
Peter Tappeiner
Rechtsanwalt
Einigkeit in der Sache
Der Beschlussantrag „zur Förderung der lokalen Wirtschaft“, eingebracht von der Bürgerliste und dem Ratsmitglied der SVP und hds-Bezirksvertreter Adolf Erlacher, in welchem es um die Problematik des „Geschäftesterbens“ der letzten Jahre in der Gemeinde Partschins ging, wurde in dieser Form zwar nicht angenommen, jedoch waren sich alle Rät:innen aller Fraktionen darin einig, dass Handlungsbedarf besteht. Der Antrag wurde vertagt. Es wurde die Einrichtung eines Arbeitstisches von Verbänden und Gemeindevertretern:innen vorgeschlagen, ebenso die Klärung rechtlicher Rahmenbedingungen sowie das Abwarten eines staatlichen Gesetzes, welches bereits in Ausarbeitung sein soll.
Die VertreterInnen der neuen Bürgerliste
Partschins Rabland Töll
HAIKU - GEDICHT
Trüber Märztag –
die Bettlerin wünscht uns
schlechtes Karma.
©Helga Maria Gorfer
Kommentare und Anfragen zum Thema Haiku an: helga.gorfer58@gmail.com
Burgeis/Vinschgau - Die Mitglieder des Maschinenrings Vinschgau trafen sich auf Einladung von Obmann Joachim Weiss am 20. Februar 2025 zur Vollversammlung im der Fürstenburg in Burgeis. Es wurde Bilanz gezogen und ein neuer Vorstand gewählt.
von Magdalena Dietl Sapelza
Das Grundprinzip des Maschinenrings ist folgendes: Jedes Mitglied kann mit seiner eigenen Maschine Arbeiten im Bereich Land- und Forstwirtschaft für ein anderes Mitglied ausführen, (bis 25.822 Euro), ist dabei unfall- und haftpflichtversichert und steuerlich begünstigt. In Südtirol sind rund 9.000 Bäuerinnen und Bauern Mitglieder im Maschinenring. Im Vinschgau sind es 1159 Mitglieder. Die Koordination der Arbeiten hierzulande läuft über den Geschäftsführer Rene Kuppelwieser, der die Maschinenring-Arbeiten im Vinschgau und im Burggrafenamt koordiniert. Er vermittelt zwischenbetriebliche Hilfe für die Mitgliedsbetriebe und vermittelt die Dienstleistungen mit modernsten Maschinen. Dadurch wird die Zukunft der Betriebe gesichert, wobei der Maschinenring selbst keinen Gewinn erzielt. Vom MR organisiert werden auch Sammelbestellungen, Fortbildungen, Beratungsseminare, Lehrfahrten und vieles mehr. Die Südtiroler Agrarmaschinenring Service GmbH ist eine Tochterfirma des Maschinenrings. In diesem Zusammenhang können Dienstleistungen für öffentliche Körperschaften wie Gemeinden, Fraktionen und Private übernommen werden. Geschäftsführer Bernhard Lechner berichtete über die Tätigkeiten. Er sprach von einem herausfordernden vergangenen Jahr mit dem stetigen Ausschreibungskampf um Aufträge. Die SAM greift auf Maschinenring-Mitglieder zurück. Diese Dienstleistungen unterliegen allerdings den privatwirtschaftlichen und steuerlichen Vorgaben. MR-Landesobmann Anton Mairhofer stellte das österreichische Projekt „Bauern für Bauern“ vor, in dem nun auch die Südtiroler eingebunden sind und das wie der „Bäuerliche Notstandfonds“ funktioniert. Er regte dazu an, die vom MR angebotenen Sprechstunden beim Sachverständigen für Versicherungen zu nutzen, um im Notfall richtig versichert zu sein. Über die wichtigsten Regeln des überbetrieblichen Maschineneinsatzes referierte Thomas Wieser von der Abteilung Steuerberatung im SBB. Der Vinschger MR-Obmann Joachim Weiss (Latsch) trat in die zweite Reihe zurück, da er zum BB-Bezirksobmann gewählt worden war. Er bekleidet nun das Amt des Vizeobmannes. Zum neuen Obmann gewählt wurde Heinrich Thöni (Langtaufers). Im Vorstand unterstützen ihn Andreas Hauser (Schluderns), Harald Paris (Schlanders), Andreas Prantl (Kastebell), Raimund Prugger (Tschengls) und Simon Mair (Kastelbell).
Latsch - Zukunft im Handwerk: Die Ortsversammlung in Latsch bot eine wertvolle Gelegenheit für Austausch, Vernetzung und praxisnahe Einblicke in aktuelle Entwicklungen.
Ortsobmann Andreas Nagl begrüßte die Anwesenden bei der lvh-Ortsversammlung in Latsch und stellte die aktuellen sowie geplanten Aktivitäten der Ortsgruppe vor. Er bedankte sich beim Wirtschaftsverband lvh.apa für die Unterstützung, insbesondere für die Mitgliederprämie, die der Ortsgruppe zugutekommt. Ein weiteres Highlight: Ein neues Mitglied konnte für die Gemeinschaft gewonnen werden.
Ein zentrales Thema des Abends war das Referat „1,2,3 der KI“, das Einblicke in die Möglichkeiten und Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz für das Handwerk bot. Kathrin Pichler, von der lvh-Abteilung Innovation & Neue Märkte, gab wertvolle Impulse und verdeutlichte, wie digitale Technologien die handwerkliche Praxis optimieren können.
Besonderes Interesse galt auch der Betriebsbesichtigung bei Stahlbau Pedross, einem Familienunternehmen in dritter Generation. Geschäftsführer Patrick Pedross führte durch den Betrieb und präsentierte eindrucksvoll die Geschichte, Projekte und Innovationen des Unternehmens. Dabei erhielten die Teilnehmenden einen praxisnahen Einblick in moderne Fertigungsprozesse und den Einsatz fortschrittlicher Maschinen.
Neben den wirtschaftlichen Themen wurde auch die Zusammenarbeit mit der Bildung gestärkt: Verena Rinner, Direktorin der TFO Schlanders, richtete ein Grußwort an die Anwesenden und unterstrich die Bedeutung der dualen Ausbildung für das Handwerk. Zudem sprach Bürgermeister Mauro Dalla Barba über aktuelle Entwicklungen in der Gemeinde und deren Bedeutung für die lokalen Betriebe.
Die Ortsversammlung in Latsch zeigte einmal mehr, dass Vernetzung und der Austausch mit Wirtschaft, Politik und Bildung essenziell sind, um das Handwerk zukunftsfit zu machen.
Fürstenburg/Seniorenvereinigeung im SBB - Vor Kurzem hielt der Bezirk Vinschgau der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund in der Fachschule Fürstenburg seine Jahresversammlung ab.
Wenn sich die Vertreterinnen und Vertreter des Bezirks Vinschgau der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund zu ihrer jährlichen Versammlung treffen, dann geht es immer sehr unterhaltsam zu: Im Mittelpunkt stehen nämlich die Berichte des Bezirksausschusses und der neun Vinschger Ortsgruppen über ihre Tätigkeit, und die ist äußerst vielfältig und umfangreich.
Martina Plörer, die Bezirkspräsidentin Vinschgau der Seniorenvereinigung, betonte: „Die Arbeit von euch Ortsgruppen ist ganz wichtig. Keine Gruppe macht das Gleiche wie die anderen, und das ist das Schöne, denn in jedem Ort wird genau das veranstaltet, was die jeweiligen Mitglieder interessiert. Schaut weiterhin so gut auf eure Leute und lasst niemanden alleine!“ Der Bezirksausschuss Vinschgau bot im vergangenen Jahr unter anderem eine Fahrt ins Ultental und einen Ausflug nach Sulden sowie das Bezirksfest in Göflan an. Und auch im heurigen Jahr steht wieder einiges auf dem Programm. Das Bezirksfest wird heuer von der Ortsgruppe Eyrs ausgetragen. Die Tätigkeit der Ortsgruppen reichte bzw. reicht von religiösen Veranstaltungen, wie Andachten und Wallfahrten, über Ausflüge und Wanderungen in der näheren und weiteren Umgebung bis hin zu Spielenachmittagen, Faschings- und Weihnachtsfeiern sowie Törggelepartien. Zudem sind alle Gruppen ein fester Bestandteil ihrer Dörfer und helfen so auch bei verschiedenen örtlichen Veranstaltungen, wie dem Kirchtag und dem Erntedankfest, fleißig mit.
Einen weiteren Schwerpunkt der Bezirksversammlung bildete der Vortrag der Brüder Hans Peter und Oskar Plangger aus Taufers im Münstertal zum Thema „Gesund bis ins hohe Alter“. Sie gaben den Anwesenden Tipps, wie sie möglichst lange gesund bleiben können und betonten, dass einer der wichtigsten Schlüssel dazu die richtige Ernährung sei.
Im Anschluss daran kamen noch die anwesenden Ehrengäste zu Wort, die den Seniorinnen und Senioren für ihren Einsatz dankten. Eine große Freude für alle Anwesenden war es, dass auch Georg Stillebacher, der frühere Bezirks- und jetzige Ehrenpräsident des Bezirks Vinschgau der Seniorenvereinigung, bei der Versammlung mit dabei war.
Mals - Die Ferienregion Obervinschgau und die Gemeinde Mals möchten auf Basis einer Leader-finanzierten Studie endlich Schwung in den Verkauf von bäuerlichen Produkten in Richtung Hotel und Gastronomie bringen. Ein erstes Vortasten gab es kürzlich.
von Erwin Bernhart
Selbstvermarktende Gemüsebauern und Gastwirte hatten die Gemeindereferenten Andreas Pobitzer (Tourismus), Günther Wallnöfer (Landwirtschaft) und die Direktorin der Ferienregion Obervinschgau, Katharina Fritz, zu einem ersten größeren Treffen in den Malser Gemeinderatssaal geladen. Nach Ausflügen ins Poschiavo und ins Eggental, nach Gesprächen mit Gastronomen sagten Pobitzer und Wallnöfer, dass Luft, Potenzial und Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln in der Ferienregion vorhanden seien. Man wolle, so sagte es Fritz, klein starten und deshalb die Einladung vorerst an die Gemüseanbauer. Ziel sei es, Wertschöpfungspartnerschaften auszubauen, erläuterte Friedl Sapelza die Studie und er regte den „Mut zu kleinen Schritten“ an. Ein „Kümmerer“, also eine Person, die Kontakte nach allen Seiten knüpft, die die Organisation in die Hand nimmt, sei vonnöten. Die Gemeinde solle die Rahmenbedingungen setzen, selbst mitmachen (Mensen), sich aber in die Details nicht einmischen. Vertrauen müsse die Basis für Verbindlichem bilden.
Georg Steiner vom Biohotel Panorama in Mals machte eine Rechnung auf, die das ökonomische Potenzial sichtbar machen sollte. In seinem Hotel werde pro Nächtigung um die 5 Euro an regionalen Bioprodukten eingekauft. Rechne man dies auf die gesamten Nächtigungen in der Ferienregon Obervinschgau um, ergebe das ein Potenzial von rund 2,5 Millionen Euro.
Um die Hoteliers zu mehr regionalem Einkauf zu bewegen, sei ein Ansprechpartner und ein Lieferant wichtig, sagte Wallnöfer. Die Gemeinde könnte für einen Lagerplatz, für eine geeignete Struktur sorgen. In der Diskussion gab man von allen Seiten der Idee eines Kümmerers, eines Projektmanagers recht. Auch sollte man über einen gemeinsamen Anbauplan nachdenken, wobei vorerst erhoben werden sollte, was alles schon angebaut wird. Auch eine gemeinsame und verbindliche Preisgestaltung sei wichtig. Man wolle die Produkte nicht auf bio beschränken, deshalb heiße das Projekt auch nicht mehr „Bioregion“ sondern „Modellregion“ wollte Wallnöfer präzisiert haben. Die Landwirte, so das Resümee, seien bereit zu starten. Eine Startfinanzierung könne, so Katharina Fritz, durch den Tourismusverein gemeinsam mit der Gemeinde aufgebracht werden.
Die Spezialbier-Brauerei FORST hat eine solidarische „Spitzbuabm-Aktion“ ins Leben gerufen. Die Spendenaktion fand am 28. Februar, dem internationalen Tag der seltenen Krankheiten, mit der offiziellen Scheckübergabe ihren Höhepunkt. 17.837,20 Euro wurden von Cellina von Mannstein von der Spezialbier-Brauerei FORST und dem Schauspieler Thomas Hochkofler an Anna Faccin, der Präsidentin des Vereins DEBRA Südtirol – Alto Adige überreicht.
Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West arbeitet am Schlandraunbach, am Vetzanerbach und an der Etsch oberhalb von Göflan
SCHLANDERS/LATSCH (LPA). Das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West führt derzeit mehrere Arbeiten an Bächen im mittleren Vinschgau aus, um die Sicherheit und Stabilität der umliegenden Gewässer zu gewährleisten, berichtet Amtsdirektor und Bauleiter Peter Egger.
Am Schlandraunbach vom Rückhaltebecken bis zum Fischerteich Priel führt die Mannschaft mit Vorarbeiter Hansjörg Stricker derzeit Instandhaltungsarbeiten durch. Dabei nehmen sie Ausholzungsarbeiten vor, räumen das Bachbett und setzen die Uferschutzmauern vom Rückhaltebecken bis zum Fischerteich Prielinstand, fasst Baustellenleiter Florian Nössing zusammen.
Auch im Rückhaltebecken des Tarschergrabens bei der Sportzone Latsch wird eine Bachbetträumung durchgeführt, die Ufer werden durchforstet und ausgeholzt, um die Speicherkapazität und den Hochwasserschutz wieder zu erhöhen. In der Etsch oberhalb der Vinschger Brücke bis Holzbrugg und beim Camping Latsch wird mit Baggern Geschiebematerial entnommen, um den ursprünglichen Durchflussquerschnitt der Etsch wieder herzustellen.
Entlang des Vinschger Radweges von Brugg nach Göflan setzen die Arbeiter die Uferschutzmauern instand, das Bachbett wird aufgeweitet und die Bachbettsohle mit Querriegeln aus großen Zyklopensteinen konsolidiert, dabei erfolgt auch eine Gestaltung des Uferbereichs. Durch die Aufweitung des Flussbettes und die strukturreiche Ausformung der Bachsohle und der Uferböschungen kommt es zu einer wesentlichen gewässerökologischen Verbesserung dieses Bachabschnittes.
Am Vetzanerbach im Bereich des Sportplatzes Vetzan wird die Uferschutzmauer erhöht, um gemäß Vorgaben des Gefahrenzonenplanes einen ausreichenden Durchflussquerschnitt zu erreichen.
Die Wildbacharbeiter haben mit den Arbeiten Anfang Februar begonnen und werden sie voraussichtlich bis Ostern abschließen.
Auch der Bautrupp um Vorarbeiter Florian Albrecht ist seit Anfang dieses Jahres damit beschäftigt, Pflegemaßnahmen an den Ufern der Etsch und deren Seitengräben in der Talsohle in verschiedenen Abschnitten zwischen Staben und Schlanders durchzuführen. Hauptaugenmerk liegt dabei in der Durchforstung der Ufervegetation, damit größere und abgestorbene Bäume nicht ein Hindernis für den Hochwasserabfluss bilden können.
mac
Wohnreform 2025: Mit Konventionierungspflicht will Wohn-Landesrätin Ulli Mair Wohnraum für Einheimische sichern – "Bestand bietet genug Potenzial für den privaten Markt"
BOZEN (LPA). In Gemeinden mit hohem Zweitwohnungsanteil liegt die Konventionierungsquote bereits heute bei 100 Prozent. Mit der Wohnreform 2025, die die Landesregierung am Dienstag beschlossen hat, soll diese Regelung auf neue Wohnkubatur in allen Südtiroler Gemeinden ausgedehnt werden. "Und das ist absolut notwendig", unterstreicht Wohnlandesrätin Ulli Mair.
"Es ist in einem Land wie Südtirol, in dem Bauland knapp und teuer ist, nicht zu verantworten, dass neue Baugründe als Zweitwohnungen oder für den Tourismus genutzt werden und die entsprechenden Wohnungen die meiste Zeit im Jahr leer bleiben", bringt Mair die Problematik auf den Punkt. Mit der Neuregelung, die für die Neukubatur und Umwidmungen gelten wird, verfolgt die Landesregierung das Ziel, Wohnraum für die ansässige Bevölkerung zu sichern und auszubauen – auch in jenen Gemeinden, in denen bisher noch eine Quote von 60 zu 40 zwischen konventionierter und freier Kubatur gilt.
Im Gegenzug werden mit der Reform die Voraussetzungen, die für die Nutzung einer konventionierten Wohnung gelten, stark vereinfacht. Eine "Wohnung für Ansässige" (umgangssprachlich konventionierte Wohnung) kann künftig von Personen genutzt werden, die mindestens 5 Jahre in Südtirol ansässig sind oder die ihren Arbeitsvertrag bzw. Studienplatz in Südtirol haben. "Nicht mehr ins Gewicht fällt mit der Neuregelung, ob der Nutzer weitere Wohnmöglichkeiten hat und welcher Art", erklärt Luca Critelli, der Direktor des Ressorts für Wohnbau und Sicherheit. Weiterhin ausgeschlossen bleibt die touristische Nutzung, die Nutzung als Zweitwohnung oder die Nicht-Nutzung des Wohnraums über einen längeren Zeitraum hinweg (über 6 Monate). Der Kauf einer konventionierten Wohnung steht jedem Privaten frei, lediglich die Besetzung ist geregelt.
Zumal die Konventionierung erst seit 2007 "auf ewig" gilt, und vorher zeitbefristet auferlegt wurde, wird in den nächsten Jahren fortlaufend Bestand frei. "Dieser Bestand bietet für den freien Wohnraum ausreichend Potenzial", ist Landesrätin Mair überzeugt. "Vielleicht gelingt es uns dadurch, den einen oder anderen Leerstand im Bestand aufzuheben. Für mich ist wichtig, dass jeder neu ausgewiesene Quadratmeter für Ansässige reserviert ist", betont Mair.
Nicht zu verwechseln ist die Konventionierung, die im Landesgesetz für Raum und Landschaft geregelt ist, mit der Sozialbindung, die mit der Wohnreform von 10 auf 20 Jahre ausgedehnt werden soll. "Diese ist vom Wohnbauförderungsgesetz und direkt als Gegenleistung für die Beanspruchung einer Landesförderung vorgesehen", erklärt Critelli. Sie bewirkt, dass für die Dauer der Bindung die Wohnung direkt vom Förderungsempfänger und seiner Familie bewohnt werden muss und ist somit - im Unterschied zur Konventionierung - auf eine bestimmte Person bezogen.
Details zur Wohnreform 2025, die in Kürze dem Landtag zur Begutachtung vorgelegt wird, sind auf einer eigenen Homepage nachzulesen.
Die Wohnreform 2025 soll den Ansässigen zu mehr Wohnraum verhelfen, die Förderungen und Unterstützungsmaßnahmen stärken und die Abwicklung der Anträge vereinfachen und beschleunigen. (Foto: LPA)
BOZEN (LPA). Am 25. Februar hat die Landesregierung den Gesetzentwurf Wohnreform 2025 genehmigt. Dabei handelt es sich um ein Omnibus-Gesetz, das von Wohnbau-Landesrätin Ulli Mair, Luis Walcher, dem Landesrat für Landwirtschaft und Tourismus sowie Peter Brunner, dem Landesrat für Umwelt- und Klimaschutz sowie Raumordnung und Sport, ausgearbeitet wurde. Die Wohnreform enthält zahlreiche neue Bestimmungen und Richtlinien, die in erster Linie Wohnraum für die ansässige Bevölkerung ausbauen und sichern sollen. Weiters sind neue finanzielle Anreize und Fördermaßnahmen vorgesehen und die bestehenden Förderschienen werden deutlich vereinfacht und beschleunigt. Der Gesetzentwurf wird nun von den drei zuständigen Gesetzgebungsausschüssen geprüft und anschließend dem Südtiroler Landtag zur Behandlung vorgelegt.
pir/gm