Laas/Eyrs - Der Laaser Gemeinderat hat am 26. Juni einem Big Deal zugestimmt: Mit Christian Siller wurde ein Raumordnungsvertrag genehmigt und anschließend die Bauleitplanänderungen für das Siller- Areal. Damit werden auch Rechtsstreitigkeiten saniert.
von Erwin Bernhart
Christian Siller tritt der Gemeinde Laas ein Grundstück im Ausmaß von 2.550 m2 und einem Wert von 279.000 Euro kostenlos ab. Darauf soll ein Parkplatz, eine Zufahrtsstraße und die neue Eyrser Feuerwehrhalle entstehen. Im Gegenzug wandelt die Gemeinde Laas die verbleibenden 5.550 m2 des Siller-Areals in eine C1-Zone um. Darauf möchte Siller zu 60% Wohnungen bauen und zu 40% Detailhandel und Dienstleistungen. Die Wohnungen jedenfalls müssen zu 100 % konventioniert werden, d.h. der Verkauf darf nur an Einheimsiche erfolgen. „Das ist der Deal“, sagte der Eyrser Gemeindereferent Benedikt Zanglere bei der Gemeinderatssitzung am 26. Juni im Laaser Josefshaus. Nach langwierigen Verhandlungen mit Christian Siller sei man zu diesem Ergebnis gekommen. Natürlich habe es Diskussionen wegen des möglichen Detailhandels gegeben, sagte Zangerle. Weil der Detailhandel aus dem Ortszentrum draußen sei. Im Dorf Eyrs sei allerdings ein Detailhandel im Ortszentrum verkehrstechnisch nicht möglich. Immerhin sei die Klausel im Raumordnungsvertrag, dass der Detailhandel eine Fläche von höchstens 499 m2 haben dürfe, damit kein Großverteiler zum Zuge komme. Für Eyrs sei das eine gute Lösung, da das Siller Areal mitten im Dorf liege. Zudem schwäche das den Detailhandel im Dorf Laas nicht. „Wir haben nicht schlecht verhandelt“, sagte Zangerle. Siller muss die Fläche für die Gemeinde aufgeräumt und lastenfrei zur Verfügung stellen und für seinen Teil einen Durchführungsplan erstellen, ergänzte der Gemeindesekretär Georg Lechner. Damit würden die zwei Rechtsstreitigkeiten vor dem Verwaltungsgericht ad acta gelegt, sagte auch BM Andreas Tappeiner. Den Eyrsern gehe die Feuerwehrhalle gut und auch die Raumordnungskommission habe sich für diese Gangart ausgesprochen.
Einzig Ralf Muther kündigte seine Gegenstimme gegen den Raumordnungsvertag an, gestützt auch auf das negative Gutachten der Kaufleute Ortsgruppe Laas. Es sei zwar zielführend, die Rechtstreitigkeiten vom Tisch zu haben und sowohl Parkplatz als auch Feuerwehrhalle seien zu begrüßen. Allerdings hegten die Handelstreibenden die Befürchtung, dass da ein Großer reinkomme. Mit der Gegenstimme von Muther wurde der Raumordungsvertrag und einstimmig wurden die Bauleitplanänderungen für das Siller-Areal vom Gemeinderat genehmigt.
Schlanders/Drususkaserne - In der ehemaligen Palazzina der Drususkaserne in Schlanders wird seit einigen Jahren eifrig umgebaut, um ein Innovations- und Gründerzentrum und Kulturzentrum für kreative Köpfe und Startup-Unternehmen einzurichten. Seit dem 1. Oktober 2019 stehen moderne Büroräume zum Anmieten bereit. Auch die vier Projektwohneinheiten sind mehr oder weniger fertig. Für kulturelle Veranstaltungen kann sowohl das Freigelände als auch der Multifunktionsraum genutzt werden. Letztes Jahr gab es im Juli ein Jazzkonzert im Freien. Am 8. November wurde der „Open Coworking Day“ und am 26. Dezember ein Partykonzert organisiert. Derzeit ist die Wiener Firma „Pro Performance“ von Wolfgang Sauter, ein auf Raumakustik und Beschallungskonzepte spezialisiertes Unternehmen, damit beschäftigt, den Multifunktionsraum akustisch so zu gestalten, dass sowohl Konzerte als auch Diskussionen oder Kinoabende veranstaltet werden können. Wie Wolfgang Sauter erklärte, ist eine gute Akustik nicht nur für Konzertsäle wichtig, um ein optimales Klangerlebnis zu erzielen, sondern zunehmend auch für Büroräume und andere Arbeitsräume, um ein angenehmes Arbeitsklima zu erreichen. Bei der Raumakustik geht es darum eine optimale Zusammenführung vom Klangerlebnis und Raumgestaltung zu erzielen. Dabei soll der Schall nicht nur „geschluckt“ werden, sondern er soll gezielt gelenkt, gleichmäßig im Raum verteilt, der Nachhall reduziert und das Echo unterdrückt werden. Mehr als zwei Jahre wurde an dem Akustikkonzept für den Multifunktionsraum gearbeitet. In Zusammenarbeit mit der Firma Eurokustik aus Mals wurden Dämmplatten an der Decke, an der Vorderseite als auch an der Rückwand befestigt. Um die Schallwellen gezielt zu steuern, müssen sie teilweise absorbiert und teilweise reflektiert werden. So mussten nicht nur Dämmplatten befestigt werden, sondern auch Membranabsorber und Schallreflektoren. An den Seitenwänden wurden Bühnenvorhänge angebracht. Nach Fertigstellung der Arbeiten wurde am 4. Juli ein erstes Konzert im neu gestalteten Multifunktionsraum abgehalten. (hzg)
Weil uns im „Sommerwind“ im Museumsfenster ein kleiner Fehler unterlaufen ist, geben wir die Öffnungszeiten für das Museum in Marienberg gerne nochmals bekannt:
Ab dem 15. Juli gelten wieder normale Öffnungszeiten wie folgt:
15.03. bis 31.10. - Montag bis Samstag von 10.00 bis 17.00 Uhr; Geschlossen an allen Sonntagen und kirchlichen Feiertagen. Infos unter info@marienberg.it +39 0473 843980
von Albrecht Plangger - in Rom´s Altstadt ist man fast zur Normalität zurückgekehrt. Auch der Sommer und die Hitze sind da, aber ganz besonderes „heiß“ wird es jetzt bei uns in der Abgeordnetenkammer werden. Für nächste Woche ist die Vertrauensabstimmung zum sog. „Decreto rilancio“, welches 55 Milliarden Euro ausschütten soll , geplant. Was für Südtirol herausschaut , wird sich in den nächsten Tagen entscheiden. Zugeständnisse kommen immer erst im allerletzten Moment, damit ja keine Zusatzforderungen gestellt werden können, sollte man schon etwas erreicht und abgestimmt haben. Nach diesem Dekret soll das „Decreto semplificazione“ (Vereinfachungsdekret) kommen, welches Ministerpräsident Conte heute als „Mutter aller Reformen „ genannt hat. Mit diesem Dekret sollen bürokratische Hürden, die das Wirtschaftswachstum bremsen, aus dem Weg geräumt werden. Das Dekret sieht vereinfachte Prozeduren für den Start von Baustellen für öffentliche Aufträge, sowie für die Ausstellung von Anti-Mafia-Dekreten vor, aber auch Sonderkommissare für alle ganz großen Baustellen im Lande (wie z.B. die TAV). Bei diesen Themen besteht absoluter Handlungsbedarf, alle müssten sich darauf konzentrieren. So ist es aber nicht. Am 14. Juli sollen alle Kommissionsvorsitze neu besetzt werden, wie dies zu Halbzeit einer Legislatur geplant ist. Geht es aber um die sog. „poltrone“, dann steht leider meist alles andere still. Auch soll am 27. Juli wieder schon ein gänzlich neues Wahlgesetz ins Plenum kommen. Jetzt will man nicht mehr ein reines Verhältniswahlrecht, sondern ein Wahlgesetz wie es in Deutschland ist oder zumindest wie das Bürgermeisterwahlgesetz. Dazu kommt noch für den 27. Juli ein Gesetz zur Trennung der Karrieren für Richter und Staatsanwälte. Diese Sache ist höchst politisch. Zwischen der Postenbesetzung bei den Parlamentskommissionen, einem neuen Wahlgesetz und der Karrieretrennung von Richtern und Staatsanwälten wird wohl wenig Zeit für dieses „Vereinfachungsdekret“ bleiben, obwohl es höchste Priorität hat. Man will wohl wiedereinmal keine Nägel mit Köpfen machen....
Im Sommer ist Gelegenheit, "autofrei" zu nehmen und Südtirol mit Bus und Bahn zu erkunden: Hier erfahren Sie, wie es geht. Vor allem, wer das Rad mit an Bord nimmt, muss einiges beachten.
Mit Bus, Bahn und Rad kommt man auch ans Ziel. Gerade in den Sommermonaten kann man so umweltfreundlich unterwegs sein. Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider sagt: "Jeder, der Südtirol autofrei erkundet, leistet einen Beitrag zum Umweltschutz – mit dem Rad tut man zudem noch etwas für die eigene Gesundheit." Bei der kombinierten Nutzung von Bus, Bahn und Fahrrad gelte es allerdings einiges zu beachten.
Personentransport hat Vorrang
Vor allem sollte man sich wegen der beschänkten Anzahl vorab erkundigen, ob es genügend Platz gibt. „In den öffentlichen Verkehrsmitteln müssen wir dem Personentransport Vorrang geben", erklärt der Landesrat. Deshalb entscheide bei hohem Fahrgastaufkommen das Bordpersonal, ob sie auch Räder mitnehmen können.
Extra Rad-Transport im Vinschgau
Seit 1. Juli und bis 30. September wird auf der Vinschger Bahn ein eigener Fahrrad-Transport garantiert. An den Bahnhöfen Meran, Algund und Marling ist es zu den Hauptverkehrszeiten (9 bis 13 und 15 bis 17:30 Uhr) nicht gestattet, das Fahrrad in die Vinschger Bahn aufzuladen. Die Abfahrtszeiten des Fahrradtransportes am Bahnhof Meran sind um 9:16 / 10:16 / 11:16 / 15:16 / 16:16 und 17:16 Uhr. Bei wenig Nachfrage gibt es weniger Fahrten. Weitere Informationen zum Shuttledienst findet man hier.
Tageskarte, Südtirol Pass oder abo+ für die Fahrrad-Mitnahme
Wer sein Rad in den Öffis mitnimmt, kauft am besten bei den Fahrscheinautomaten und bei den südtirolmobil-Verkaufsstellen die Tageskarte für die Radmitnahme zu sieben Euro. Mit Südtirol Pass, Euregio Family Pass, Südtirol Pass abo+ mit aktivierter Zahlungsfunktion sowie Südtirol Pass 65+ mit aktivierter Zahlungsfunktion kann der Tagestarif für die Fahrrad-Mitnahme abgebucht werden. Pro Tag wird nur 3,50 Euro abgebucht. Alle Entwertungen sind immer bei Fahrtantritt vorzunehmen.
Diese Tarife gelten auf den südtirolmobil-Verkehrsmitteln innerhalb Südtirols bzw. auf den Regionalzügen bis Trient. Für Zugfahrten weiter Richtung Süden gibt es eigene interregionale Rad-Tickets von Trenitalia. Für Fahrten Richtung Nordtirol oder Osttirol sind bei ÖBB/VVT getrennte Tickets für die betreffende Teilstrecke (z. B. Brenner – Innsbruck oder Innichen – Lienz) zu lösen.
Kinderräder werden kostenfrei transportiert
Für die Mitnahme einiger Fahrrad-Typen muss man nicht zahlen, und zwar für Kinderfahrräder unter 20 Zoll, zusammengeklappte Faltfahrräder und Einräder (im Bus im Gepäckraum oder alternativ in einer Tasche), vom Rad abgehängte Radanhänger und Liegeräder (Handbikes). Elektro-Bikes und Pedelecs werden in den Regionalzügen und in den südtirolmobil-Seilbahnen wie gewöhnliche Räder befördert, auf Bussen mit Radträgern hingegen überhaupt nicht.
Fahrrad-Mitnahme: Wo und wie viele?
In den eigens vorgesehen Abteilen der Regionalzüge können haben etwa 16 bis 20 Fahrräder Platz. Es ist keine Platzreservierung möglich und es gibt auch keine Garantie, dass alle Fahrgäste – auch mit gültigem Fahrschein – mit ihrem Rad zusteigen können.
Fahrräder, auch Faltfahrräder und Einräder, können in Regionalbussen aus Sicherheitsgründen nur dann befördert werden, wenn im Bus getrennter Stauraum vorhanden ist, beispielsweise ein Gepäckfach. In Bussen mit Niederflureinstieg ist der Radtransport nicht möglich. Eigene Fahrradträger mit Platz für bis zu sechs Fahrräder gibt es auf den Linien 273 Mals – Martina (bis 8. November), 245 Meran – Ulten – Lana (bis 8. November) und 321 Brixen – St. Andrä – Palmschoß (bis 29. November).
Alle Haltestellen, an denen Elektro-Fahrräder aufgeladen werden können, sind im Fahrplan mit dem Rad-Symbol gekennzeichnet. In den Stadt- und Citybussen ist die Radmitnahme ist nicht gestattet. Für die Fahrrad-Mitnahme auf den Seilbahnen nach Ritten und Jenesien sowie bei der Mendel-Standseilbahn gelten die Fahrscheine und Tarife des Südtiroler öffentlichen Nahverkehrs. Bei den Seilbahnen nach Kohlern, Vöran, Mölten und Meransen gelten eigene Fahrscheine und Tarife.
Unterwegs mit dem Leihrad
"Wer gern Radausflüge macht, kann auch ein Fahrrad ausleihen und mit der bikemobil Card zudem die Öffis günstig nutzen", sagt Alfreider. Es gibt dazu eine enge Zusammenarbeit mit privaten Radverleihstellen mit insgesamt rund zwei Dutzend Stützpunkten auf vielen Bahnhöfen landesweit. Mit dem Kombi-Ticket bikemobil Card kann man alle öffentlichen Verkehrsmittel in Südtirol ebenso nutzen wie ein Leihfahrrad. Die bikemobil Card ist als 1-Tageskarte, 3-Tageskarte und 7-Tageskarte bei allen beteiligten Radverleihen, in den Tourismusbüros sowie bei den südtirolmobil-Verkaufsstellen erhältlich. Die ausgeliehenen Fahrräder können an einem beliebigen Stützpunkt derselben Radverleih-Organisation („Südtirol Rad“ oder „Papin Sport“) wieder abgegeben werden.
Infos:
Info Mobilität 840 000 471
https://www.sii.bz.it/de/radtransport
LPA/san
Gerade in Corona-Zeiten will die digitale Jobbörse die Arbeitssuche erleichtern sowie Angebot und Nachfrage zusammenzubringen. Das Land hat seine eJobBörse erneuert und bewirbt sie.
Die Corona-Krise hat auf Südtirols Arbeitsmarkt bereits ihre Spuren hinterlassen und wird es noch weiter tun. Besonders nach Ablaufen des staatlichen Entlassungsverbotes Mitte Juli rechnet die Landesabteilung Arbeit mit einem Anstieg der Arbeitlosen. Angesichts dieser Entwicklung hat sie ein wichtiges Vermittlungsinstrument, die digitale Jobbörse, die eJobBörse, weiterentwickelt und will sie nun bekannter machen.
"Wir wollen Arbeitsuchende ebenso wie Arbeitgebende bestmöglich gut unterstützen", betont der Direktor der Abteilung Arbeit, Stefan Luther. Dazu sei es wichtig, so viel Angebote wie möglich für beide Seiten zu sammeln. "Wir rechnen damit, dass in den kommenden Wochen auch in Südtirol viele gut und hochqualifizierte Menschen Arbeit suchen. Von der Verbesserung und Bewerbung unserer digitalen Dienste versprechen wir uns einen Mehrwert für die Vermittlungsarbeit und wünschen uns möglichst kurze Vermittlungszeiten", sagt der Abteilungsdirektor.
"Seit kurzem ist die eJobBörse auf Facebook und auf Instagram präsent", berichtet Klaudia Palfrader, die Koordinatorin des Arbeitsvermittlungszentrums Brixen, die auch den Helpdesk der eJobBörse für ganz Südtirol betreut, "zudem haben wir die Seite auch grafisch neu und ansprechend gestaltet." Über eine Kampagne soll die digitale Jobbörse des Landes ab kommendem Montag beworben werden. "Wir wollen vor allem Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen ansprechen und sie dazu einladen, unsere Jobbörse für eine kostenlose Veröffentlichung ihrer Stellenangebote zu nutzen", sagt Palfrader.
Die eJobBörse der Landesabteilung Arbeit steht Betrieben und Arbeitsuchenden seit mehr als 20 Jahren zur Verfügung. Derzeit sind pro Tag über 1000 Stellen als zu besetzend abrufbar. Besonders präsent sind Stellen im Gastgewerbe. Aber auch Stellen für Hochqualifizierte sind in der eJobBörse zu finden, beispielsweise höhere Verwaltungskräfte, Geschäftsführer, Produktions- und Logistikingenieure sowie Informatiker.
LPA/jw
Um Erfahrungen zu analysieren und für künftige coronaähnliche Entwicklungen gut vorbereitet zu sein, hat Landesrätin Deeg Fachleute aus den Bereichen Soziales und Gesundheitswesen versammelt.
Auf Einladung von Landesrätin Waltraud Deeg hat heute (3. Juli) die erste Sitzung des Monitoringausschuss "Soziales" stattgefunden. Dessen Ziel sei es, im Netzwerk kurz- und mittelfristige Strategien und Maßnahmen für die noch anstehenden Herausforderungen zu erarbeiten. Basis dafür ist die Analyse der Phase 1 und 2 der Coronakrise. "Die Erfahrung der vergangenen Wochen hat gezeigt, dass Rahmenbedingungen immer neu zu hinterfragen und weitzuerentwickeln sind. Es geht darum, sich insbesondere für einen erneuten Anstieg von Infektionszahlen zu rüsten", betont die Landesrätin für Soziales und Senioren. Im Monitoringausschuss sind Vertreter des Verbandes der Seniorenwohnheime, der sanitären Leiter der Heime, des Südtiroler Sanitätsbetriebes, der Sozialdienste, der Pflegeleiter, des Landesverbandes der Sozialberufe, der Interessensverbände für Menschen mit Behinderung, des Psychologischen Dienstes sowie der Landesämter (Soziales und Arbeitsschutz) vertreten. In der ersten Sitzung ging es vor allem um die Bestimmung und Festlegung der Aufgaben des Ausschusses.
"Gemeinsam wollen wir klare Krisenszenarien durchdenken und uns vor allem mit Blick auf den Herbst für verschiedene Szenarien gut aufstellen. Sollte in den Herbstmonaten eine weitere Infektionswelle starten, wollen wir gut vorbereitet sein", umschreibt Landesrätin Deeg den Zweck des Ausschusses. In der Krisenzeit habe sich zwar ein gutes und dichtes Netzwerk gebildet, dieses wolle man nun aber fortsetzen und weiterdenken. "Viele Aspekte konnten gut abgedeckt werden, andere gerieten jedoch in den Hintergrund. Im Monitoringausschuss Soziales wollen wir diese mitaufnehmen: Unter anderem ist nun auch die emotionale, psychologische Seite im Ausschuss vertreten“, berichtet die Landesrätin. Den Arbeitsfokus legt der Ausschuss auf die Seniorenwohnheimen ebenso wie auf die stationären und teilstationären Dienste für Menschen mit Behinderungen, mit psychischen Erkrankungen und Abhängigkeitserkrankungen. "Wir wollen gut vorbereitet sein und Menschen gut durch eine eventuelle nächste Phase begleiten. Darum müssen wir bereits heute an die möglichen Entwicklungen in den nächsten Monaten denken und entsprechend handeln", unterstreicht Soziallandesrätin Deeg.
LPA/ck
Wer im Zuge der Coronakrise innovative Produkte, Technologien und Dienstleistungen entwickelt hat, kann sich jetzt für den Euregio-Innovationspreis bewerben. Die Einreichfrist läuft bis 30. Juli.
Dass die Coronakrise nicht nur Probleme, sondern auch Entwicklungschancen mit sich gebracht hat, will der Euregio-Innovationspreis 2020 aufzeigen. Bewerben können sich Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Einzelpersonen, die Produkte, Technologien oder Dienstleistungen in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino erfunden oder konzipiert haben. Sie alle sind eingeladen, ihre Unterlagen bis zum 30. Julieinzureichen.
Laut Euregio-Präsident, Tirols Landeshauptmann Günther Platterbestätigt der ausgeschriebene Preis einmal mehr: "Die Euregio setzt gezielt auf Forschung und Innovation. Mit diesem Preis holen wir Menschen mit hervorragenden Projekten vor den Vorhang und unterstützen sie bei der Umsetzung. Wir freuen uns auf zahlreiche Bewerbungen." Das hofft auch Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher: „Wir haben wiederholt gesehen, dass Menschen aus allen drei Ländern immer wieder kreative Ideen haben. Ich wünsche mir viele wertvolle Impulse, die einen spannenden Wettbewerb garantieren und den Weg unserer Europaregion aus der Coronakrise stärken."
Bereits zum dritten Mal loben die Wirtschafts- und Handelskammern der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino den Preis aus. Alle Finalistinnen und Finalisten sind dann im Rahmen der Tiroltage des Europäischen Forums Alpbach vom 20. bis 23. August 2020 eingeladen, ihre Arbeiten vorzustellen und sich mit renommierten Vertreterinnen und Vertretern der Wissenschaft und Politik auszutauschen. Eine Jury unter der Leitung von Josef Margreiter, Geschäftsführer der Lebensraum Tirol Holding GmbH, wählt die besten Projekte aus.
Die Teilnehmenden sollten entweder aus der Europaregion stammen oder in einem Unternehmen, einer Universität, Hochschule oder Forschungseinrichtung in der Euregio tätig sein. Die ersten drei Preise umfassen ein gemeinsames Coaching der Standortagenturen im Wert von 5000 Euro pro Gewinner, zusätzlich wird ein Betrag von 5000 bis 1000 Euro als Preisgeld ausbezahlt.
Detaillierte Informationen auf der Internetseite der Europaregion.
LPA/gst
Wie der Unterricht im kommenden Schuljahr gestaltet wird, darauf haben sich Staat und Regionen geeinigt. Südtirol will seine autonomen Befugnisse ausschöpfen und so viel Regelbetrieb wie möglich.
Wie die Schule in Italien im Bildungsjahr 2020/21 arbeiten wird und in welcher Form der Unterricht stattfinden soll, legt der staatliche Schulplan (Piano scuola) fest. Im Zusammenhang mit dem Coronavirus kommt dem schulischen Neustart im Herbst besondere Aufmerksamkeit zu. Über den Planentwurf für das kommende Schuljahr haben heute (26. Juni) die Vertreter der Regionen und autonomen Provinzen im Rahmen der Staat-Regionen-Gemeinden-Konferenz (Conferenza Unificata) befunden, die am Nachmittag als Videokonferenz stattgefunden hat.
Für Regelunterricht ohne Maske
"Wir sind mit der Marschroute des Staates grundsätzlich einverstanden", erklärt dazu Landeshauptmann Arno Kompatscher, "wollen aber unsere autonomen Spielräume nutzen." So wird Südtirols Schule an ihrem Südtiroler Schulkalender festhalten: Kindergarten und Schule werden am 7. September beginnen. Landeshauptmann Kompatscher sprach sich heute in der Konferenz mit den Vertretern der anderen italienischen Regionen und mit der Regierung für "einen Regelbetrieb ohne Maske" aus. Vereinbart wurde, dass die Entscheidung aufgrund der epidemiologischen Situation Ende August getroffen werde. Die angepeilte Verlagerung von Unterricht auf den Samstag wurde zu einer "Kann"-Bestimmung umformuliert.
Soziale Kontakte ermöglichen
Auch der italienische Landeshauptmannstellvertreter und Schullandesrat Giuliano Vettorato, der sowohl gestern als auch heute an den Staat-Regionen-Konferenzen teilgenommen hat, verweist auf den vereinbarten Unterrichtsbeginn in Südtirol: "Wir haben uns darauf geeinigt, dass die Schule in Südtirol am 7. September wieder mit dem Unterricht beginnt und das der Unterricht in Anwesenheit erfolgt, in der Hoffnung, dass es nicht zu einer neuen Ansteckungswelle kommt." Landesrat Vettorato ist überzeugt, dass "unsere Kinder und Jugendlichen den persönlichen Austausch und die sozialen Kontakte mit den Lehrpersonen und den Klassenkameraden brauchen". Zudem unterstreicht der Landesrat, dass die Vertreter des Landes Südtirol in den vergangenen Tagen "intensiv mit den anderen Regionen zusammengearbeitet haben, damit der Plan so weit wie möglich den Bildungsbedürfnisse unserer Schülerinnen und Schüler entspricht".
Konzept mit drei Szenarien
"Wir müssen das Recht auf Bildung für unsere Kinder und Jugendlichen unter allen Umständen gewährleisten", sagt auch Landesrat Philipp Achammer. "Selbstverständlich ist es daher unser Wunsch, im Herbst mit einem Regelbetrieb in Kindergärten und Schulen zu starten mit nur wenigen Einschränkungen. Vor diesem Hintergrund haben wir ein Konzept mit drei verschiedenen Szenarien ausgearbeitet. Schließlich müssen wir auf alles vorbereitet sein."
Recht auf Bildung gewährleisten
Der ladinische Landesrat Daniel Alfreider unterstreicht, dass auch im ladinischen Bildungssystem bereits die Vorbereitung für den Start des neuen Schuljahres 2020/21 in vollem Gange sind. "Unser Ziel ist es, dass im September der reguläre Präsenzunterricht wieder stattfinden kann. Dafür erarbeiten wir in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten die notwendigen Sicherheitsbestimmungen. Bildung ist ein grundlegendes Recht aller Schüler und Schülerinnen, und es ist unsere Aufgabe, dieses Recht soweit es nur möglich ist, zu garantieren."
LPA/jw
Das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West nimmt in diesen Tagen die Arbeiten an Sperren und Ablenkdämmen im Zaytalbach in Sulden wieder auf.
Die Wassergefahr in der Gemeinde Stilfs war im Rahmen des EU-Projektes "flussaufwärts Suldenbach" untersucht worden, unter anderem auch am Schwemmkegel des Zaytalbaches in Sulden. Dabei wurde erkannt, berichtet der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Rudolf Pollinger, dass sich mehrere Gebäude - darunter auch ein großes Hotel - in Zonen mit hoher und sehr hoher Gefahr durch Hochwasser und Murgänge befinden. Deshalb wurden Maßnahmen ausgearbeitet, um die Sicherheit für die Siedlungsbereiche zu verbessern.
Im vergangenen Jahr begannen die Arbeiten zur Erhöhung des Hochwasserschutzes. In dieser Woche werden die Arbeiten nun fortgesetzt, coronabedingt etwas später als geplant.
Gearbeitet wird bis Ende Oktober
Das Projekt, berichtet Bauleiter Julius Staffler vom Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung West, sieht die Errichtung von acht Wildbachsperren im mittleren Bereich des Schwemmkegels und von Ablenkdämmen vor. Die Abflusssektion wird vergrößert und das Bachbett tiefer gelegt, um die Sicherheit für die Gebäude zu verbessern. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Ende Oktober andauern.
In das erste Baulos wird eine Million Euro investiert, es wird im Rahmen der Achse 4 "Sicherer Lebensraum" des operationellen Programms "Investitionen in Wachstum und Beschäftigung" EFRE 2014-2020 kofinanziert.
Landschaftsbild besonders im Blick
Die Maßnahmen wurden noch vom ehemaligen Direktor des Amtes für Wildbach- und Lawinenverbauung West Mauro Spagnolo projektiert. Sie werden von der Agentur für Bevölkerungsschutz in Eigenregie von einem Bautrupp mit Vorarbeiter Hansjörg Stricker ausgeführt.
Besonderes Augenmerk wird bei diesem Projekt auch auf die Erhaltung des Landschaftsbildes gelegt, da sich die Baustelle im Nationalpark Stilfserjoch befindet. Durch umfangreiche Geländemodellierungen, Bepflanzungen und Begrünungen sollen die Schutzbauwerke aus Stahlbeton und Steinen bereits wenige Jahre nach der Fertigstellung kaum noch sichtbar sein.
LPA/mac