Laas/Buchvorstellung - Über die Geschichte der Industrialisierung Südtirols gab es bisher keine umfassenden Publikationen. Nun hat Hansjörg Telfser aus Kortsch im Rahmen eines Forschungsdoktorates in den letzten vier Jahren in den verschiedenen Archiven Material gesammelt und das Ergebnis seiner Recherchen in zwei Büchern veröffentlicht und am 30. Mai in der Remise der Lasa Marmo einem interessierten Publikum vorgestellt. Der erste Band behandelt die Industriegeschichte Südtirols, der zweite Band beschäftigt sich mit den verschiedenen Industrieprojekten in der Kleinregion Laas und Prad. Nachzulesen sind spannende Geschichten über den Ausbau der Wasserkraftwerke, die Industrieansiedlung in Bozen und Meran, aber auch über internationale Verflechtungen, den Versuch der Italianisierung, von großen Versprechungen neuer Arbeitsplätze und gescheiterten Projekten. Am 16. September 1981 wurde den 65 Arbeiterinnen und 6 Arbeitern der Blusenfabrik Bohne in Prad mitgeteilt, dass der Betrieb geschlossen und alle entlassen werden. Am 18. Oktober 1984 meldete die Krumm-Alpina in Laas Konkurs an. Der bundesdeutsche Betrieb hinterließ einen Schuldenberg von 6,5 Milliarden Lire, über 80 Personen wurden arbeitslos. Das sind zwei besondere Ereignisse in der Industriegeschichte des Vinschgaus. Dabei begann alles ganz hoffnungsvoll. In Prad wurde die erste Gewerbezone im Vinschgau ausgewiesen und nach der Eröffnung der Blusenfabrik Bohne 1962 sollten bald 300 Arbeiterinnen beschäftigt werden.
In der Krumm-Alpina sollten laut Vertrag aus dem Jahre 1970 sogar bis zu 400 neue Arbeitsplätze entstehen. Die beiden bundesdeutschen Betriebe erhielten große Flächen mehr oder weniger gratis, kamen in den Genuss von Steuerbegünstigungen und Fördergeldern und sperrten den Betrieb nach wenigen Jahren zu. Neben der Geschichte dieser Industrieprojekte erzählt Telfser auch die sehr komplexe Geschichte des Marmors, von den Kalköfen und vom Magnesitabbau in Prad, der Ansiedlung der Firma Hoppe in Schluderns und Laas, der Firma Isoblock und Polyfaser in Prad und vom Großprojekt zur Bonifizierung der Auen und Möser des Mittelvinschgaus. (hzg)
Zwischen Nauders und Pfunds ist die Finstermünzstrasse bis voraussichtlich Ende Juni gesperrt. Die B 180 Reschenstraße ist zwischen Nauders und Pfunds-Kajetansbrücke wegen Instandhaltungsarbeiten für den Verkehr GESPERRT. Eine Umleitung führt über die B 185 Martinsbrucker Straße (A), die H 27 Engadiner Straße (CH) und die B 184 Engadiner Straße (A). Sattelkraftfahrzeuge, Omnibusse über 13 m Gesamtlänge und Fahrzeuge mit Anhänger müssen großräumig über den Brenner ausweichen. (aw)
Im kürzlich verabschiedeten Wachstumsdekret (DL 34/2019) welches bereits im Amtsblatt der Republik veröffentlicht wurde, sind wieder eine Reihe von Neuerungen enthalten. Auf einige davon soll nachfolgend kurz eingegangen werden:
- Wiedereinführung der sogen. Sonderabschreibung von 130% für den Erwerb neuer abschreibbarer Anlagegüter welche im Zeitraum 1.04.2019 – 31.12.2019 erworben wurden, bzw. für welche bis 31.12.2019 eine Anzahlung von mindestens 20% geleistet wurde und welche bis 30.06.2020 geliefert werden.
Der anerkannte Höchstbetrag wird auf 2,5 Millionen begrenzt.
- Ein Steuerguthaben für die Teilnahme an „internationalen Messen“ soll ab 1. Mai 2019 kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) gewährt werden. Das Steuerguthaben beträgt 30% der für die Messen getragenen Ausgaben wie Standmiete, Ausstattung, Werbung usw., bis zu einem anerkannten Höchstbetrag von 60.000,00 Euro.
- Die Sabatini-Zins Förderung sieht einen Zinszuschuss von 2,75% bzw. 3,575% (für 4.0 Investitionen) für die Finanzierung für den Kauf von beweglichen Gütern mit einer Laufzeit von maximal 5 Jahren vor. Der Höchstbetrag der Begünstigung wird von 2 auf 4 Millionen Euro angehoben. Bei einer Investition von unter 100.000,00 Euro wird der Beitrag in Zukunft einmalig ausbezahlt und nicht in jährlichen Raten.
- Hochqualifizierte ausländische oder italienische Staatsbürger, die ab dem Jahr 2020 nach mindestens 2 Jahren Steueransässigkeit im Ausland nach Italien zurückkehren, erhalten für die Dauer von bis zu 8 Jahren umfangreiche Steuerbegünstigungen von 30% bis zu 90%.
- Die Wachstumsverordnung sieht einen reduzierten Einkommensteuersatz auf Gewinne vor, die nicht ausgeschüttet, sondern einer Rücklage zugewiesen werden. Die Reduzierung des Steuersatzes soll Schrittweise erfolgen, und zwar um 1,5% im Jahr 2019, weitere 1,0% in 2020 und 2021 und 0,5% in 2022. Die davor eingeführte Steuerreduzierung für reinvestierte Gewinne, wurde hingegen vor dessen Inkrafttreten wieder abgeschafft und durch diese einfachere Begünstigung ersetzt.
Die Laaser und Eyrser Energie Genossenschaft LEEG feiert ihr 15-jähriges Jubiläum. Dazu lädt der Vorstand der LEEG die Bevölkerung der Gemeinde Laas, vor allem die Genossenschaftsmitglieder, die Kunden und Lieferanten zu einem Tag der offenen Tür. Am Samstag, den 15. Juni kann hinter die Kulissen des Fernheizwerkes geblickt werden. Informationen über die Energieerzeugung, über die laufenden Verbesserungen, über die Investitionen in die Fotovoltaikanlage, über die Holzvergaser-Anlage werden von Heizwart Hugo Trenkwalder und vom LEEG-Obmann Andreas Tappeiner gegeben werden.
Am Tag zuvor, am Freitag den 14. Juni ist Laas Gastgeber für ein besonderes Treffen, nämlich für den Stammtisch der Heizwärter. Vor 15 Jahren waren die Heizwärter zum ersten Mal Gäste in Laas. Die Treffen finden mindestens einmal im Jahr statt und zwar abwechselnd an den Fernheizwerkstandorten. Mittlerweile sind die Treffen grenzüberschreitend und es findet ein offener Austausch zwischen den Fernheizwerken Südtirol, Nordtiorl, Salzburg und Voralrberg statt.
Am 14. Juni mit Beginn um 9.00 Uhr werden im Josefshaus interessante Fachvorträge abgehalten. So wird Thomas Egger vom Südtiroler Enrgieverband (SEV) über die Ergebnisse des Projektes „Fernwärme 2030 berichten. Stärken und Schwächen der Fernheizwerke sollen beleuchtet werden, die Holzlagerungslogistik wird Thema sein. Marcel Huber, der Geschäftsführer der Fa. Syncraft wird die neue Holzvergasungsanlage in Laas und erste Ergebnisse vorstellen. Denn in Laas ist seit dem vergangenen September ein zweiter Anlauf für eine Holzvergasungsanlage gemacht worden. Die anlage läuft bisher sehr zufriedenstellend, berichtet Heizwart Hugo Trenkwalder bei der Vorstellung des Programmes für den Heizwärterstammtisch am 7. Juni im Fernheizwerk Laas.
Weil bei der Holzvergasung Kohle abfällt, wird Benjamin Hupfauf von der Alpenkohle GmbH aus Fließ über die mögliche Nutzungsformen von Holzkohle.
Hugo Trenkwalder ist Vertreter in der Arbeitsgruppe Sicherheit bei Fernheizwerken und wird darüber berichten. Seit einem Jahr gibt es eine Arbeitsgruppe der Verbände Vorarlberger Biomasseverband, Südtiroler Energieverband, Tiroler Heizwerkeverband und Dachverband Biomasseheizwerke Salzburg, wo alle praktischen Informationen zum Thema Scicherheit zusammenlaufen.
Nicola Renke von der Fa. Polytechnik wird verschiedene Kessel-Reinigungssysteme vorstellen und Wolfgang Seppi von den Stadtwerken Bruneck wird über Fernwärmeübergabepunkte referieren.
Begleitet werden die Heizwärterstammtische seit 12 Jahren auch vom Südtiroler Energieverband.
Südtiroler Volkspartei Bezirk Vinschgau
Gut besuchte Informationsversammlung der SVP Ortsgruppen der Gemeinde Stilfs
Auf Einladung der SVP Ortsgruppen von Stilfs, Gomagoi/Trafoi und Sulden haben der SVP-Bezirksobmann und Parlamentarier Albrecht Plangger und der Landtagspräsident Sepp Noggler an einer Informationsversammlung teilgenommen. Unter den Referenten war auch Bürgermeister Hartwig Tschenett und die Stilfser Gemeindeausschussmitglieder, welche über aktuelle Themen der Stilfser Gemeindepolitik berichten konnten.
Der Landtagspräsident Sepp Noggler hat über aktuelle Themen der Landespolitik im Vinschgau, wie z.B. Vinschger Bahn, Krankenhaus, Mobilität und Oberschulen berichtet. SVP-Bezirksobmann Albrecht Plangger stellte kurz das Projekt „Zukunftswerkstatt SVP“ vor und ersuchte um Unterstützung der Partei. Das Amt eines Ortsobmannes sei zeitaufwendig und ehrenamtlich, aber man habe das Recht sich um jedes Thema in der Gemeinde zu kümmern bzw. man könne jedes Problem thematisieren und somit auch Lösungen einfordern und etwas bewegen, so Albrecht Plangger. Er berichtete auch über den Stand des Parkplanes, der Neuzonierung beim Stilfser Joch Nationalpark und über wieder gestartete Initiativen zur Aufwertung der Stilfser Joch Straße, sowie des Pass-Areals. In Bezug auf die an Stilfs vorbeiführenden Hochspannungsleitungen versuche man jetzt langfristig eine Alternativtrasse durch die TERNA zu erarbeiten.
Die Informationsversammlung war sehr gut besucht und es wurde von den Bürgern eifrigst die Möglichkeit genutzt, ihre Probleme der Gemeinde - und Landespolitik weiterzureichen und Lösungen einzufordern. Es ging um die Sicherung der Nahversorgung, um öffentliche WCs, um frühere Öffnungszeiten der Stilfser Joch Straße, um die Instandhaltung der Gemeindestraßen, um den Radweg ins Tal, mehr Gemeindepersonal und selbstverständlich um den Nationalpark und den Wolf. Gemeinde und Vinschger Politik wissen jetzt, wo bei den Bürgern die Prioritäten liegen. So könne man aufeinander zugehen. „Solche Treffen vor Ort und der direkte Meinungsaustauch zwischen den Bürgern und den politischen Mandataren wünsche ich mir jährlich in jeder Gemeinde. Nur so könne man das „Ohr beim Volk“ haben und die Prioritäten erkennen“, so abschließend der SVP-Bezirksobmann Plangger.
Die Gemeinden Meran und Schlanders haben eine Kooperationsvereinbarung mit dem Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister (lvh) getroffen. Das Ziel: verstärkt Projekte rund um das Thema Innovation, Unternehmensgründung und Jugendarbeit aufzugreifen.
Heute haben lvh-Präsident Martin Haller und Paul Rösch, Bürgermeister der Gemeinde Meran sowie Dieter Pinggera, Bürgermeister der Gemeinde Schlanders eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.
Für viele ist das Wort Innovation zu abstrakt und weitläufig. Und dennoch ermöglicht es Interpretationsräume, in denen neue Ideen und Projekte entstehen können. Diesen Grundgedanken verfolgen auch die zwei Gemeinden Meran und Schlanders. Gemeinsam mit dem lvh wollen sie dem Thema Innovation neuen Raum und Inhalt geben.
„In Südtirols Handwerksbetrieben entstehen täglich neue kreative Ideen, innovative Produkte und neue Wege im Dienstleistungsbereich. Gemeinsam mit öffentlichen Institutionen möchten wir einige Themen vertiefen und auch den Südtiroler Bürgern die Möglichkeit bieten, an verschiedenen Projekten teilzuhaben“, erklärt lvh-Präsident Martin Haller anlässlich der Unterzeichnung des Kooperationsabkommens.
"Wir haben uns als Stadtregierung zum Ziel gesetzt, in Meran ein lokales, nachhaltiges und innovatives Ökosystem aufzubauen. Der lvh ist ein wichtiger Partner auf dem Weg zu diesem Ziel“, erklärter der Meraner Bürgermeister Paul Rösch.
„In den vergangenen Jahren haben wir nicht zuletzt dank der Mittel aus den EU-Projekten MESTECH und MIND bereits ein reges Netzwerk und entsprechende Infrastrukturen aufgebaut, um die Innovationskraft und den Unternehmergeist in Meran zu fördern“, unterstrich Innovationsstadtrat Diego Zanella. „Die Zusammenarbeit mit dem lvh wird die Potentiale unserer Stadt noch mehr zur Geltung bringen.“
In dieselbe Kerbe schlägt auch der Bürgermeister von Schlanders Dieter Pinggera: „Es freut uns sehr, dass es uns gelungen ist, eine Zusammenarbeit mit dem lvh auf die Beine zu stellen, welche den Gründer- und Innovationsgeist in Schlanders und im Vinschgau stärken wird. Der lvh ist bei diesem Vorhaben ein wichtiger Partner, der mit seinem Know-how und seiner Struktur einen Mehrwert für die Betriebe und die Bevölkerung bieten kann.“
Konkret vereinbart wurde mit dem Abkommen eine Zusammenarbeit bei der Organisation von Sensibilisierungsveranstaltungen hinsichtlich Unternehmensgründung und Innovationsprozessen in Betrieben, um Initiativen für Kinder und Jugendliche, mit denen sie für das innovative Handwerk begeistert werden, um Beratungsangebote sowie die Umsetzung gemeinsamer Initiativen.
Aufbauen kann die Kooperationsarbeit auf einige bereits erfolgreich umgesetzte Projekte. Dazu zählen das Basis Space Camp zum Thema Strom in Eyrs und das Robo-Lab für Kinder und Jugendliche in Meran. Beide Veranstaltungen sind bei den interessierten Teilnehmern und Besuchern sehr gut angekommen. „Wir haben bereits einige innovative Ideen in der Schublade. Diese werden wir nun herausholen und schon bald umsetzen“, kündigte Haller an.
Der Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige (SWR-EA) Bezirksausschuss Burggrafenamt fordert schnellstmögliche Realisierung der strategischen Infrastrukturprojekte. Die Stadträtinnen von Meran, Madeleine Rohrer und Gabriela Strohmer berichteten zu aktuellen Themen.
Vor allem der Verkehr brennt den Wirtschaftsvertretern des Burggrafenamtes derzeit unter den Fingernägeln. Für den Bezirksausschuss im SWR-EA ist klar: Bei den bereits geplanten Infrastrukturprojekten, wie der Fertigstellung der Nord-West Umfahrung muss endlich eine Lösung her. Die Meraner Stadträtinnen Gabriela Strohmer und Madeleine Roher berichteten im Rahmen der Sitzung zu weiteren aktuellen Themen. Bei einer Betriebsbesichtigung in der Firma Geier Raupenfahrzeuge in Marling, bekamen die Wirtschaftsvertreter zudem einen Einblick in ein Vorzeigeunternehmen.
Die Arbeiten und damit die Realisierung des zweiten Bauloses der Meraner Nord-West Umfahrung sollten eigentlich bereits seit über einem Jahr laufen. Aufgrund eines Rekurses steht derzeit noch immer alles still. „Es muss endlich eine Lösung her, wir warten schon allzu lange darauf. Die bisherige Verzögerung des Bauvorhabens belastet die ohnehin angespannte Verkehrssituation sehr“, bringt es Wolfgang Alber, Bezirkspräsident vom Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige auf den Punkt.
Mobilitätsprojekte: Lange Liste anzugehen
Die Liste der weiteren geforderten Mobilitätslösungen ist ebenso lang, wie bekannt und reicht vom Bau des Küchelbergtunnels, der Realisierung der Kavernengarage, dem Wunsch nach einer Lösung des Mobilitätsproblems rund um die Gemeinden Dorf Tirol, Schenna und Meran bis hin zu einer Lösung für die Straßenabschnitte Forst – Töll – Rabland.
Was die Gemeinde Meran angeht, will diese mit dem neuen Verkehrsplan den motorisierten Individualverkehr um acht Prozent senken. Der Plan hat auch Vorschläge aus der Wirtschaft übernommen, z. B. die Online-Reservierung von Ladezonen. "Wir wollen zudem den öffentlichen Verkehr stärken, mit Bike-Sharing und Carpooling neue Angebote für Pendler schaffen und durch intelligente Systeme die Verkehrsflüsse besser lenken", erklärte Stadträtin Madeleine Rohrer.
Stadträtin Gabriela Strohmer gab den Wirtschaftsvertretern einen Überblick zu weiteren aktuellen Themen. Was die Kasernenareale angeht, gelte es ein Nutzungskonzept vorzulegen. „Dazu muss man sich nun dringend intensiv auseinandersetzen und auch volkswirtschaftliche und soziale Überlegungen mit einfließen lassen“, so Stadträtin Gabriela Strohmer. Die Wirtschaftsvertreter des Burggrafenamts wollen auf diesen ersten gemeinsamen Austausch aufbauen und im Rahmen weiterer Treffen gemeinsam an Lösungen zu aktuellen Themen arbeiten.
Der Nationalpark Stilfserjoch ist das zweitgrößte Schutzgebiet im Alpenbogen und einer von derzeit 24 Nationalparks in Italien. Seine Fläche umfasst die gesamte Ortler-Cevedale-Gruppe, sowie die Täler von Livigno und Cancano. Südtirol hat mit 53.447 ha (40,6%) Anteil an der Parkfläche, davon die Gemeinden des Vinschgau mit 45.724 ha.
Nationalpark Stilfserjoch mein Name.
Gestatten, ich bin eines der größten Naturschutzgebiete Europas. Der Steinadler ist mein Wappentier. Hirsche, Bartgeier und Gämsen, Insekten und Vögel, Edelweiß und Alpenrosen, Lärchen, Zirben ... unzählige Lebewesen fühlen sich hier wohl in ihrem Habitat. Und erst die Menschen! Sie schätzen das Wasser meiner Gletscher, Bäche und Seen! Gemeinsam verfolgen wir ein Ziel:
Die Vielfalt der hochalpinen Natur für die Nachwelt zu erhalten.
Überzeugt euch selbst von meiner Schönheit.
Gesamtfläche:
130.734 ha
Höchste Erhebung:
Ortler 3.905m
Nationalparkprovinzen:
Südtirol, Trient, Brescia und Sondrio
10 Nationalparkgemeinden in Südtirol:
Stilfs, Prad, Glurns,
Taufers im Münstertal, Mals, Laas, Schlanders, Martell, Latsch, Ulten
Gründung:
1935
Wappentier:
Steinadler
Besucherzentren des Nationalparks
Auch dieses Jahr wieder:
Freier Eintritt für ABO+ Inhaber während der Sommerferien in allen Besucherzentren
AVIMUNDUS
Ausstellungen:
Welt der Vögel
Fressen und gefressen werden
Öffnungszeiten
(Mai–Oktober):
Di.–Sa. 09:30–12:30 Uhr
14:30–18:00 Uhr
AQUAPRAD
Ausstellungen:
Unter Fischen: eine Reise
in fremde Welten
Gletscher - weiße Welt in Bewegung
Prad am Stilfserjoch
Öffnungszeiten
(ganzjährig):
Di.–Fr. 09:30–12:30 Uhr + 14:30–18:00 Uhr
Sa.–So. und Feiertage 14:30–18:00 Uhr
NATURATRAFOI
Ausstellungen:
Leben an der Grenze
Die Lärche – Lichtkind der Alpen
Trafoi
Öffnungszeiten
(Mai–Oktober und Jänner–März):
Di.–Sa. 09:30–12:30 Uhr
14:30–18:00 Uhr
Juli/August zusätzlich
So. 14:30–18:00 Uhr
CULTURAMARTELL
Ausstellungen:
In Martell, in mein Tol
Blumen - Wiesen - Leben
Martelltal
Öffnungszeiten
(Mai–Oktober):
Di.–Sa. 09:30–12:30 Uhr + 14:30–18:00 Uhr
Juli/August zusätzlich
So. 14:30–18:00 Uhr
LAHNERSÄGE
Ausstellungen:
Wald und Holz
Tierkinder – Born to be wild
St. Gertraud/Ulten
Öffnungszeiten
(Mai–Oktober und
Jänner–März):
Di.–Sa. 09:30–12:30 Uhr
14:30–17:30 Uhr
Juli/August zusätzlich
So. 14:30–17:30 Uhr
Nationalpark Stilfserjoch ERLEBNIS NATUR
Auf dieser geführten Wanderung zur Prader Alm in Trafoi erfahren Sie, wie aus frischer Milch Käse und Butter gemacht wird!
Jeden Montag: von 1. Juli bis 26. August
Besucherzentrum naturatrafoi
Im Verlauf des Kräuter-Workshops sammeln Sie mit einer erfahrenen Kräuterpädagogin verschiedenste Wildkräuter und verarbeiten diese zu Salben und anderen Naturmitteln.
Jeden Donnerstag:
vom 20. Juni bis 12. September Besucherzentrum culturamartell
Kreativwerkstatt - Zeichnen, malen und basteln
Hier entdecken Kinder gemeinsam die einzigartige Vogelwelt der Alpen und gestalten anschließend ihre Lieblingsvögel.
Jeden Samstag: von 25. Mai bis 14. September Besucherzentrum avimundus
Wo ist Hechti?
Eintauchen in die Welt der Fische
Entdecken Sie die Unterwasserwelt im Besucherzentrum. Auf der Suche nach Hechti begegnen Ihnen Fische, die Millionen von Eiern ablegen oder sich in Hochgebirgsseen heimisch fühlen.
Jeden Donnerstag: von 4. Juli bis 29. August (außer 15.08.) Besucherzentrum aquaprad
Radtag Stilfserjoch
Die Stilfserjochstraße gehört allein den Radfahrern, sie ist von 08.00 bis 16.00 für den motorisierten Verkehr gesperrt. Der Nationalpark Stilfserjoch lädt alle Radfahrer zur Königsetappe!
www.stelviobike.com
Samstag: 31. August
Viele weitere Wanderungen und Veranstaltungen finden Sie in der Broschüre des Nationalparks oder unter www.nationalpark-stelvio.it
Informationen und Anmeldungen online oder telefonisch in den Besucherzentren:
aquaprad - 0473/618212 | avimundus - 0473/730156 | culturamartell - 0473/745027
lahnersäge - 0473/798123 | naturatrafoi - 0473/612031
Bikers welcome – so lautet das Motto im Tiroler Kaunertal. Die englischen Worte „soulful driving“ beschreiben wohl
am besten das Fahrgefühl, das Motorradfahrer auf der Kaunertaler Gletscherpanoramastraße erfasst.
von Daniel Frizzi
Langgezogene Serpentinen, eine hohe Kurvendichte und abwechslungsreiches Gefälle auf einer der schönsten Alpenstraßen Österreichs erzeugen ein Wechselspiel mit einer Bergwelt, die vor Millionen von Jahren vom Gletschereis geformt wurde.
Im Westen Tirols, genauer gesagt im hinteren Kaunertal, verbirgt sich ein besonderes Kleinod für Motorradfahrer: Im Winter meist unter einer dicken Schneedecke versteckt, kommen hier im Sommer faszinierende Naturschauspiele zum Vorschein, wie man sie nur am Gletscher findet.
Entlang der 26 km langen, mautpflichtigen Kaunertaler Gletscherpanoramastraße, die bis auf 2.750 m führt, kann man Millionen Jahre Erdgeschichte in den unterschiedlichsten Facetten hautnah erleben.
Schönste Sackgasse in den Alpen
Fahrgenuss und Naturgenuss lassen sich auf der Kaunertaler Gletscherpanoramastraße mühelos vereinen:
Rund 1.500 Höhenmeter werden mit 29 Kehren vom Ort Feichten bis an den Gletscherrand des Weißseeferners – unter anderem vorbei am Gepatsch-Stausee (1765 m) – überwunden und bieten während der Fahrt eine traumhafte Aussicht auf die umliegende Bergwelt. Liebhaber bezeichnen die Strecke als die „schönste Sackgasse in den Alpen“.
Bei der Auffahrt verändert sich die Landschaft Höhenmeter für Höhenmeter. Auf Obstbäume und Ackerland im Tal folgen Lärchen- und Zirbenwälder, alpine Rasenlandschaften mit bunten Alpenblumen, Gebirgsseen, Moränen-Hänge und letztlich das nackte Gletschereis. Was hier auf sehr kurzer Distanz erlebt werden kann, kann man sonst nur auf einer Reise von Nord-Deutschland bis nach Grönland erfahren.
Gondeln bis zur Staatsgrenze
Die Kaunertaler Gletscherpanoramastraße bietet auf ihrer Fahrt vom Tal bis an den Rand des ewigen Eises zahlreiche Einkehrmöglichkeiten – von urig bis klassisch-modern. Oben angekommen, bietet sich für eine Rast und zur Stärkung das Gletscherrestaurant Weißsee an.
Wer jedoch die Bergwelt des Kaunertaler Gletschers erkunden möchte, hat mehrere Möglichkeiten: Grenzgänger bringt die Karlesjochbahn, die vom Gletscherparkplatz aus erreichbar ist, bequem auf 3.108 Meter zur Aussichtsplattform Dreiländerblick, von wo aus sich ein riesiges Bergpanorama in Österreich, Italien und der Schweiz eröffnet. Bei idealer Sicht kann man einige der höchsten alpinen Erhebungen wie die Weißseespitze (3.526 m – AT), die Weißkugel (3.738 m – AT), den Ortler (3.905 m – IT) oder die Berninagruppe (mit Piz Bernina, 4049 m – CH) betrachten. Oben am Grat verläuft zudem die Staatsgrenze zwischen Italien und Österreich. Somit ist es möglich, mit einem Fuß auf Südtiroler und mit dem anderen auf Tiroler Boden zu stehen.
100 Jahre altes Eis
Für alle jene, die sich nach der Fahrt abkühlen wollen, ist am unteren Ende des Weißseeferners, ganz in der Nähe des Gletscherparkplatzes, eine V-Gletscherspalte für Besucher zugänglich. Das mehr als 100 Jahre alte Eis, das aus dem Nährgebiet des Weißseeferners bis in den Bereich der begehbaren Gletscherspalte geflossen ist, erzählt seine eigene Geschichte und wartet mit allen möglichen Blautönen sowie einem bezaubernden Lichterspiel darauf erkundet zu werden.
Wissenswertes für Motorradfahrer:
• Öffnungszeiten: Ganzjährig: 7.00 – 17.00 Uhr /
Juni – August: 7.00 – 19.00 Uhr
• Mautpflichtig
• Länge: 26 km
• Steigung: Ø 10% (max. 12%)
• Serpentinen: 29 Kehren und 28 m Kurvenradius
• Höhendifferenz: 1.500 m (von 1.273 m bis 2.750 m)
• Schwierigkeitsgrad: 3 – mittel
• Region: Tirol / Österreich
Biker-freundliche Hotels und Unterkünfte in der Umgebung:
• Hotel Weißseespitze: www.weisseespitze.com
• Hotel Edelweiß: www.hoteledelweiss.com
• Hotel Kirchenwirt: www.kirchenwirt.com
Weitere Informationen:
www.kaunertaler-gletscher.at
Ludwig Schöpf, ein Experte der Zeitgeschichte seines Dorfes und Mitglied des Vereins „Oculus“ führt uns zum Bunker Nr. 20. Dieser Verein hat die Wehranlage für die Bevölkerung zugänglich gemacht.
von Andreas Waldner
Treffpunkt ist die Infotafel beim Sportplatz oberhalb von Reschen, die die „Historischen Grenzbefestigungen im Dreiländereck Italien-Österreich-Schweiz“ zeigt. An der Tafel sehen wir Alt-Finstermünz, ein Nadelöhr, das über die Jahrhunderte als Zollstätte und Grenzfestung verwendet wurde. An der orografisch rechten Seite vom Inn liegt Schweizer Territorium, links Österreichisches mit Sigmundseck und Klausenturm. Die erste Brücke haben die Römer gebaut. Die Brücke, die wir heute sehen, stammt aus dem Mittelalter und besteht aus einem Turm und einer überdachten Holzbrücke. Weitere Bilder zeigen Details der Bunker in der Talsohle und die Panzersperre Plamort. „Plamort“ heißt auf Rätoromanisch: toter Boden oder tote Ebene und wurde von den Faschisten fälschlicher Weise mit „piano dei morti, Ebene der (Kriegs-) Toten übersetzt. „Das ist eine historische Fälschung. Wir haben keine Möglichkeit, den Namen richtig zu stellen. Ich verwende den rätoromanischen Namen“ lässt Schöpf die Besucher wissen. Auf dem Weg zum Bunker halten wir an einer zweiten Tafel, die neun rot eingekreiste Bunker am Reschenscheideck und die schwarz eingekreisten Bunker auf Plamort graphisch darstellt. Obwohl Mussolini mit Hitler befreundet war, traute er der Sache nicht. Um eine Invasion Deutscher Truppen nach Italien zu verhindern, sicherte er zwischen 1936 und 1942 die Reschengrenze. Die Verteidigungsanlage entstand unter größter Geheimhaltung und bestand aus Bunkern, Gefechtsständen, Panzersperren, Kasernen und Nachschubstraßen. Spannend ist, dass die einheimische Bevölkerung nichts davon wusste, was hier neben und unter ihrem Dorf passierte. Die Bauarbeiten wurden von Süditalienern durchgeführt – Einheimische waren daran nicht beteiligt.
Wir betreten nun den Bunker Nr. 20. Der Bunker ist teils in den Felsen gegraben und teils in Beton ausgeführt. Er hat eine Länge von ca. 270 m und eine begehbare Fläche von 450 m². Alles, was wir sehen, ist im Originalzustand mit Ausnahme der Elektroanlage. Diese musste komplett erneuert werden, um den gesetzlichen Bestimmungen zu entsprechen, damit Führungen gefahrlos angeboten werden können. 50 Mann konnten im Bunker stationiert werden. Weil sie während des Kampfeinsatzes den Bunker nicht verlassen konnten, gab es Lebensmittelrationen: Jeder bekam für 8 Tage einen 12 Liter Kanister Wasser, kalte Mahlzeiten und hochprozentigen Alkohol zugewiesen. Damit wollte man erreichen, dass sich die jungen Soldaten ausreichend Übermut antranken, um gedankenlos zu kämpfen. Zum Glück ist es an der Reschenfront nie dazu gekommen. Der damals verteilte Alkohol wäre heute verboten.
Etschquelle und der Bunker in der Felskaverne
Im Inneren des Bunkers Nr. 20 befindet sich bergseitig eine betonierte Wasserstube, vermutlich die „echte“ Etschquelle. Wir können dorthin nicht vordringen, aber wir hören es rauschen und sehen das Wasser durch Plexiglasrohre aus dem Bunker fließen. Die Gemeinde hatte wegen des Sperrgebietes ein tiefergelegenes Rinnsal zur Etschquelle erklärt und als solche erschlossen. Verschiedene Schautafeln im ehemaligen Schlafraum der Soldaten klären die Besucher über die Bedeutung der Bunkeranlage im italienischen Verteidigungssystem, dem sogenannten Alpenwall- Vallo Alpino Littorio, sowie über dessen Funktion im Kalten Krieg auf. Wir sehen u.a. den Grenzzaun Italien-Österreich, die Kasernen in Langtaufers und den Weg nach Plamort. Diese sogenannte Kanonenstraße wurde 1934 gebaut, um oben die Verteidigungsanlage mit Panzersperre zu verwirklichen. Eine Kopie des originalen Bauplanes vom Bunker Nr. 20 zeigt uns, wo wir uns befinden. Der Bunker ist mit zwei Ein- und Ausgängen und mit 5 Maschinengewehrständen ausgestattet. Im Lebensmittelmagazin wurde unter Verschluss „die letzte Ration“ aufbewahrt. Die Offiziere hatte einen eigenen Schlafraum. Eine interessante Lichtsignalanlage diente dazu, mit dem nächsten Bunker mit Morsezeichen zu kommunizieren. Wir verlassen nun den Bunker, begeben uns zum neu gestalteten Etschquellareal und auf die Kuppe des Bunkers. Hier betrachten wir fünf Lüftungsglocken, mit denen Frischluft in die Maschinengewehrstände angesaugt wurde. Und immer wieder sehen wir MG-Scharten, die über „Fensterläden“ verfügen. Eine Besonderheit ist die Tarnung. Es wurden teilweise ganze Felsblöcke nachgebaut und modelliert. In Spalten wurden Erde und typische Pflanzen gesetzt, so dass die Bunker nach kurzer Zeit perfekt in die Umgebung integriert waren. Zu guter Letzt erfahren wir, dass das Land der Gemeinde Graun bereits vor einiger Zeit ein 30-jähriges Nutzungsrecht der Anlagen zugestanden hat. Als Teil des „Alpenwalls“ sind die Bunkeranlagen und die Panzersperre auf Plamort im Dreiländereck Italien, Österreich und Schweiz heute ein eindrucksvolles historisches Zeugnis jener Zeit und bilden mit dem Museum Altfinstermünz ein grenzübergreifendes Kulturprojekt. Die Besucher sind eingeladen, die einstigen Grenz- und Verteidigungsanlagen zu besuchen bzw. sie zu erwandern.
Führung im Bunker
Nr. 20 – Etschquellbunker
Anmeldung erforderlich
Tourismusbüro oder
+39 0473 633101
info@reschenpass.it
Veranstalter Ferienregion Reschenpass
Preise 5,00 €