Mit dem Motorrad auf der Kaunertaler Gletscherpanoramastraße - „Soulful driving“

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Foto: Kaunertaler Gletscherbahnen Foto: Kaunertaler Gletscherbahnen

Bikers welcome – so lautet das Motto im Tiroler Kaunertal. Die englischen Worte „soulful driving“ beschreiben wohl
am besten das Fahrgefühl, das Motorradfahrer auf der Kaunertaler Gletscherpanoramastraße erfasst.

von Daniel Frizzi

Langgezogene Serpentinen, eine hohe Kurvendichte und abwechslungsreiches Gefälle auf einer der schönsten Alpenstraßen Österreichs erzeugen ein Wechselspiel mit einer Bergwelt, die vor Millionen von Jahren vom Gletschereis geformt wurde.
Im Westen Tirols, genauer gesagt im hinteren Kaunertal, verbirgt sich ein besonderes Kleinod für Motorradfahrer: Im Winter meist unter einer dicken Schneedecke versteckt, kommen hier im Sommer faszinierende Naturschauspiele zum Vorschein, wie man sie nur am Gletscher findet.
Entlang der 26 km langen, mautpflichtigen Kaunertaler Gletscherpanoramastraße, die bis auf 2.750 m führt, kann man Millionen Jahre Erdgeschichte in den unterschiedlichsten Facetten hautnah erleben.

Schönste Sackgasse in den Alpen
Fahrgenuss und Naturgenuss lassen sich auf der Kaunertaler Gletscherpanoramastraße mühelos vereinen:
Rund 1.500 Höhenmeter werden mit 29 Kehren vom Ort Feichten bis an den Gletscherrand des Weißseeferners – unter anderem vorbei am Gepatsch-s96 kauner 2Stausee (1765 m) – überwunden und bieten während der Fahrt eine traumhafte Aussicht auf die umliegende Bergwelt. Liebhaber bezeichnen die Strecke als die „schönste Sackgasse in den Alpen“.
Bei der Auffahrt verändert sich die Landschaft Höhenmeter für Höhenmeter. Auf Obstbäume und Ackerland im Tal folgen Lärchen- und Zirbenwälder, alpine Rasenlandschaften mit bunten Alpenblumen, Gebirgsseen, Moränen-Hänge und letztlich das nackte Gletschereis. Was hier auf sehr kurzer Distanz erlebt werden kann, kann man sonst nur auf einer Reise von Nord-Deutschland bis nach Grönland erfahren.

Gondeln bis zur Staatsgrenze
Die Kaunertaler Gletscherpanoramastraße bietet auf ihrer Fahrt vom Tal bis an den Rand des ewigen Eises zahlreiche Einkehrmöglichkeiten – von urig bis klassisch-modern. Oben angekommen, bietet sich für eine Rast und zur Stärkung das Gletscherrestaurant Weißsee an.
Wer jedoch die Bergwelt des Kaunertaler Gletschers erkunden möchte, hat mehrere Möglichkeiten: Grenzgänger bringt die Karlesjochbahn, die vom Gletscherparkplatz aus erreichbar ist, bequem auf 3.108 Meter zur Aussichtsplattform Dreiländerblick, von wo aus sich ein riesiges Bergpanorama in Österreich, Italien und der Schweiz eröffnet. Bei idealer Sicht kann man einige der höchsten alpinen Erhebungen wie die Weißseespitze (3.526 m – AT), die Weißkugel (3.738 m – AT), den Ortler (3.905 m – IT) oder die Berninagruppe (mit Piz Bernina, 4049 m – CH) betrachten. Oben am Grat verläuft zudem die Staatsgrenze zwischen Italien und Österreich. Somit ist es möglich, mit einem Fuß auf Südtiroler und mit dem anderen auf Tiroler Boden zu stehen.

100 Jahre altes Eis
Für alle jene, die sich nach der Fahrt abkühlen wollen, ist am unteren Ende des Weißseeferners, ganz in der Nähe des Gletscherparkplatzes, eine V-Gletscherspalte für Besucher zugänglich. Das mehr als 100 Jahre alte Eis, das aus dem Nährgebiet des Weißseeferners bis in den Bereich der begehbaren Gletscherspalte geflossen ist, erzählt seine eigene Geschichte und wartet mit allen möglichen Blautönen sowie einem bezaubernden Lichterspiel darauf erkundet zu werden.

 

Wissenswertes für Motorradfahrer:

• Öffnungszeiten: Ganzjährig: 7.00 – 17.00 Uhr /
Juni – August: 7.00 – 19.00 Uhr
• Mautpflichtig
• Länge: 26 km
• Steigung: Ø 10% (max. 12%)
• Serpentinen: 29 Kehren und 28 m Kurvenradius
• Höhendifferenz: 1.500 m (von 1.273 m bis 2.750 m)
• Schwierigkeitsgrad: 3 – mittel
• Region: Tirol / Österreich

Biker-freundliche Hotels und Unterkünfte in der Umgebung:
• Hotel Weißseespitze: www.weisseespitze.com
• Hotel Edelweiß: www.hoteledelweiss.com
• Hotel Kirchenwirt: www.kirchenwirt.com

Weitere Informationen:
www.kaunertaler-gletscher.at

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