Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Einige Zahlen zur Kaufkraft möchte ich in Erinnerung rufen: 2008 gab es eine große Untersuchung von Kaufkraftströmen, in Auftrag gegeben vom Assessorat für Wirtschaft. Zwei Beispiele im Vergleich seien angeführt: Mals und Naturns. Mals hatte 2008 ein Kaufkraftvolumen von jährlich 41 Millionen Euro, Naturns 40,3 Millionen. „Unter Kaufkraft wird die Fähigkeit einer Person, bzw. eines Haushaltes verstanden, mit verfügbarem Geld in einem bestimmten Zeitraum Güter erwerben zu können.“ Von diesem Volumen haben die Gemeindebürger von Mals 25,7 Millionen Euro in der Gemeinde ausgegeben, in Naturns waren es 21,5 Millionen. 15,4 Millionen Euro haben die Malser außerhalb ihrer Gemeinde, vor allem in Schlanders, Landeck und Schluderns ausgegeben, die Naturnser haben 18,8 Millionen vor allem in Richtung Meran getragen. Aufschlussreich und zum Nachdenken vor allem in der Gemeinde Mals anregend sind die Kaufkraftzuflüsse. Während in Naturns 16 Millionen von auswärts gekommen sind, waren es in Mals lediglich 7,7 Millionen Euro. Die „wirksame Kaufkraft“ für Naturns, das ist die Summe der ortsgebundenen Kaufkraft und der Kaufkraftzuflüsse, betrug 2008 in Naturns 37,5 Millionen Euro und in Mals 33,4 Millionen Euro. Was macht also Naturns besser als Mals? Diese oder ähnliche Fragen sollten sich vor allem die Malser Kaufleute und die Malser Politik stellen, wenn die Vision vorhanden sein sollte, den Einkaufsstandort Mals stärken und Mals als Mittelpunktsgemeinde festigen zu wollen.
Einzigartige und spektakuläre Naturkulisse, traumhafte Wanderwege, urige Almen und Schutzhütten
Allgemeine Beschreibung
„Vom Wasser und vom Licht“ - unberührte Natur im Zieltal im Naturpark Texelgruppe!
Im Rücken von Partschins liegt das spektakuläre wasserreiche Zieltal inmitten des Naturparks Texelgruppe.
Wasser ist ein wesentliches Grundelement des Naturparks. Es tritt im Zieltal als Wasserfall, Quelle, oder rauschendem Bach in Erscheinung und beweist hier auch imposant seine formende und landschaftsgestaltende Kraft. Hier stürzt der Zielbach als fast 100 m hoher Partschinser Wasserfall in die Tiefe.
Diese Wanderung durch das Zieltal, im Herzen des Naturparks Texelgruppe, wird Ihnen ein einzigartiges Naturerlebnis bescheren!
Diese Wanderung ist nur für Wanderer mit guter Kondition zu empfehlen!
Wegbeschreibung
Start: Bergstation Seilbahn Texelbahn
Ziel: Bergstation Seilbahn Texelbahn
Von Bergstation der Texelbahn in 5 Minuten zum Gasthof „Giggelberg“– Von da wandern wir auf dem bekannten „Meraner Höhenweg“ Nr. 24 bis zum Schutzhaus Nasereit (1.523 m, ca. 1 h). Hier zweigt Weg Nr. 8 ab, der uns durch das wildromantische Zieltal, an der Kaserstein-, Ginggl- und Zielalm (2.198 m – geschlossen) vorbei zur Lodnerhütte (2.295 m) führt. Das Schutzhaus ist direkt am spektakulären Zusammenfluss von Ziel- und Lafaisbach gelegen, und ist Ausgangspunkt für Bergtouren zu den schönsten 3.000ern wie dem Lodner (3.228 m - ca. 3,5 Std.), Roteck (3.337 m – ca. 3,5 Std.), Hohe Weiße (3.281 m – ca. 4 Std.), Tschigat (2.998 m – ca. 3 Std.), Zielspitze (3.001 m – ca. 3,30 Std.).
Der Abstieg erfolgt über den Aufstiegsweg.
Dauer: 5:36 h
Länge: 14,4 km
Schwierigkeit: schwer
Höhenmeter: 1062 m bergauf, 1062 m bergab
Höchster punkt: 2.242 m
Mals - Am Ende der Gemeinderatssitzung in Mals am 18. Juli griff BM Josef Thurner die Landesvrewaltung frontal an. Das Land habe das Vergabegesetz an die staatlichen Vorgaben angepasst und dabei für 13 Grenzgemeinden - darunter die Gemeinden Mals und Graun - vorgesehen, dass bei Vergaben von Ankäufen und Dienstleistungen auch die Wirtschaftsteilnehmer aus dem benachbarten Tirol für eine Offertabgabe einzuladen seien. Das sei ein Wahnsinn, sagte Thurner. Man habe sich im Vorfeld heftig gegen diese Bestimmung gewehrt - ohne Erfolg. Nun stehe in der Gemeinde Mals alles still. Denn eine Vergabe könnte dann angefochten werden, wenn nicht auch die Wirtschaftsteilnehmer aus Nordtirol eingeladen waren. Man könne nicht einmal mehr einen Bleistift einkaufen, wenn man nicht vorher ein wirtschaftliches Interesse in Nordtiol eingeholt habe, ärgert sich Thurner. Von einem umgekehrten Wege, dass nämlich die Nordtiroler Gemeinden und öffentlichen Institutionen um wirtschaftliche Interessen in Südtirol nachfragen, habe er nichts gehört.
Zudem habe man in Bozen als Abgrenzung auf die Kriterien der Tankstellenrabatte zurückgegriffen. Also seien jene Gemeinden betroffen, die eine Tankstelle in einem 20-Kilometer-Abstand von der Grenze beheimateten. „Eine Schnapsidee“, ereiferte sich Thurner. Von dieser Bozner „Schnapsidee“ seien alle öffentliche Betreibe betroffen. Schleierhaft sei ihm, was sich der Bozner Gesetzgeber und auch der Gemeindenverband dabei gedacht hätten. Der Gemeindenverband habe, trotz Protest und Wissen über diesen Wahnsinn, schließlich ein positives Gutachten zum Gesetz abgegeben. Ob das die Sommerhitze in Bozen war, fragte sich Thurner. (eb)
Vinschgau/Südtirol - Wie alle öffentlichen Betriebe und Behörden müssen auch die Gemeinden den Vorgaben der Antikurruptionsbehörde ANAC Folge leisten. Kommen Änderungen, müssen sie von den Gemeideausschüssen angepasst werden. Ansonsten drohen drakonische Strafen. So haben viele Ausschüsse letzthin die Leitlinen „Whistleblower“ genehmigt. Mit den Leitlinien werden für „Whistleblower“ „die Anonymität garantiert und es wird jede mögliche Diskriminierung unterbunden.“ „Als „Whistleblower“ wird jener bezeichnet, der eine ungesetzliche Handlung oder eine Unregelmäßigkeit am Arbeitsplatz während der Ausübung der eigenen Tätigkeit anzeigt und entscheidet, diesen Sachverhalt einer Person oder Behörde, die in diesem Kontext wirksam reagieren kann, mitzuteilen.“ Jede Gemeinde hat für „Whistleblower“ eine eigene Mail-Adresse. Für Schluderns etwa die whistleblowing@schluderns.eu. Der Schlanderser Generalsekretär Georg Sagmeister weist darauf hin, dass es diese Adressen bereits seit gut 10 Jahren gebe. Ihm sei bisher kein Eingang bekannt. (eb)
Bozen/Vinschgau - Am 18. Juli hat die Landesregierung in ihrer Sitzung das definitive Dokument zum Klimaplan einstimmig genehmigt. „Wir haben natürlich nicht den Anspruch, die Welt zu retten. Aber wir müssen, wollen und können Verantwortung für unseren Einflussbereich übernehmen“, sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher (Bild). Es soll auf allen Ebenen – angefangen von Bewusstseinsbildung und Kommunikation bis hin zu Plänen, Gesetzen und Vorschriften - alles getan werden, um die Ziele zu erreichen. „Das Erreichen der Klimaziele ist eine enorme Herausforderung, aber es ist keine Option oder eine Frage von Ehrgeiz, sondern es ist unsere Pflicht und die Pflicht aller Erdenbürgerinnen und Erdenbürger“, sagte Kompatscher.
Vom Wind gefunden - Vor 150 Jahren fand vom 1. Mai bis 2. November 1873 die fünfte Weltausstellung in Wien statt. Die erste gab es 1851 in London. Auf einem mehr als 230 Hektar umfassenden Ausstellungsgelände im Wiener Prater präsentierten 35 Staaten (darunter auch Japan, China und Brasilien) und 53.000 Aussteller in 194 Pavillons die bislang größte internationale Ausstellung mit technischen, handwerklichen und künstlerischen Neuheuten. Architektonisches Wahrzeichen war die Rotunde (1937 abgebrannt), mit 108 Metern Durchmesser der größte Kuppelbau der Welt. Aus Japan und China kam die Sojabohne, deren Verwendung erstmals einem breiten Publikum vorgeführt wurde. Auch der Laaser Marmor wurde in Wien präsentiert. Die Weltausstellung riss ein riesiges Loch in die Staatsfinanzen. Statt der erwarteten 20 Millionen Besucher kamen nur knapp 7,3 Millionen. Die Weltausstellung war trotzdem der Motor für die Entwicklung Wiens zur Weltstadt. Die Wiener Ringstraße entstand, Nobel-Hotels wurden eröffnet, die Bahnhöfe und das Schienennetz wurden ausgebaut, die Donau reguliert und auch die Versorgung der Millionenstadt mit Frischwasser aus den Alpen wurde in Angriff genommen. 33 regierende Fürsten waren zu Gast, darunter der russische Zar, der deutsche Kaiser, der Schah von Persien und der italienische König. Die Weltausstellung (heute Expo genannt) findet in der Regel alle fünf Jahre statt. Die letzten waren: Hannover 2000, Aichi (Japan) 2005, Shanghai (China) 2010, Mailand 2015, Dubai (Vereinigten Arabischen Emirate) 2020 bzw. wegen der Pandemie 2021/2022. Die nächste Weltausstellung EXPO ist 2025 in Osaka in Japan. (hzg)
Sulden/Trafoi/Watles/Schöneben/Nauders - Die 2- Länder-Skiarena schrumpft und wird die kommende Wintersaison ohne die Skigebiete Sulden und Trafoi bestreiten. Ein Image- und Partnerverlust, den im Oberland alle bedauern. Die Türen bleiben aber offen.
von Erwin Bernhart
Dass es in Partnerschaften zu Meinungsverschiedenheiten kommen kann, ist mehr als normal. Vor allem dann, wenn es um das Geschäft geht. Aus den Verhandlungen um die 2-Länder-Skiarena ist kürzlich Sulden und Trafoi ausgestiegen. Die Vorstellungen, die man im Oberland bzw. vor allem in Nauders ausbrütet, wollen die Suldner nicht mitmachen.
Die 2-Länder-Skiarena ist ein Kartenverbund, der sich an Gäste richtet und in den beteiligten Skigebieten einheitliche Preise für Mehrtageskarten bietet. Damit steht es den Gästen frei, ob sie mit beispielweise einer Wochenkarte zwei Tage am Watles, zwei Tage in Schöneben und zwei Tage in Sulden skifahren möchten. Beteiligt am Kartenverbund waren in den vergangenen Saisonen die Skigebiete Nauders, Schöneben-Haideralm, Watles, Trafoi und Sulden. Es ging vor allem auch darum, ein gutes und geeintes Angebot an Pistenkilometern und Aufstiegsanlagen bieten zu können. Damit ließ sich die Preisgestaltung in der 2-Länder-Skiarena begründen.
Zur Erinnerung: Weil es zwischen Schöneben und Nauders 2016 gekracht hat und das damalige „Skiparadies Reschenpass“ in Tilt gegangen ist, ist Sulden eingestiegen und man hat gemeinsam mit Schöneben, Haideralm und Watles die VinschgauCard ins Leben gerufen. Nauders ist nach nur einer Saison Abstinenz reumütig wieder eingestiegen und daraus ist die 2-Länder-Skiarena entstanden. Mit dem Einstieg von Nauders haben sich die Vorzeichen für Sulden bereits damals geändert. Das wird nun nach 6 Saisonen (inkl. des Coronastillstandes) spür- und sichtbar.
Denn in der Wintersaison 2023/24 werden Pistenkilometer und Aufstiegsanlagen in der 2-Länder-Skiarena schrumpfen. Sulden hat sich vertschüsst, zumindest für heuer. „Jedem Skigebiet steht es frei, eigene Strategien zu fahren“, sagt der Präsident der Schöneben AG Christian Maas. Man sei nicht im Streit auseinandergegangen. Die Türen sind für ein übernächstes Jahr von allen Seiten offen gelassen worden. Aber es haben sich halt unterschiedliche Auffassungen über die Preisgestaltung und über das Marketing ergeben. Watles-Präsident Ronald Patscheider bedauert ebenfalls den Schritt der Suldner. Denn die 2-Länderskiarena verliere damit natürlich an Attraktivität und der Watles einen starken Partner im Verhandlungsgetriebe.
Vor allem das in der 2-Länder Skiarena ins Auge gefasste „dynamic pricing“, welches in einigen Skigebieten in den Alpen bereits Anwendung findet, ist mit bestimmten Risiken behaftet. „Dynamic pricing“ kann zeit-, saisons- und wetterbedingt unterschiedliche Preise setzen. In einer ersten Ausbaustufe hat man voriges Jahr einen 3%igen Rabatt für online-Vorbestellungen ausprobiert. Heuer soll die Ausbaustufe 2 folgen - „eine risikominimierte Annäherung“, sagt Maas.
Die Suldner wollten da nicht mitgehen. Vor allem auch, weil sich die Gästefluktuationen vor allem zwischen Nauders und Schöneben abspielen. Auch zwischen Watles und Schöneben. In Sulden bleiben Gäste eher standorttreu. Zudem unterscheidet sich die Suldner Hochsaison wesentlich von den Hochsaisonen im Oberland. Eine dynamische Preisgestaltung wie es sich die Nauderer vorstellen, so sagt es Sulden-Präsident Erich Pfeifer, sei für Sulden nicht realistisch. Auch deshalb der Ausstieg.
Partschins - Dass Bauwerber und Gemeinden unter dem unausgegorenen Landesgesetz für Raum und Landschaft zu leiden haben, dafür gibt es jede Menge Beispiele. Eines davon in Partschins. Dort hat die OG Projekt GmbH um ein Genehmigungsverfahren zwecks Änderung des Bauleitplans angesucht. Ursprünglich sollten es knapp 1000 m2 sein. Aber die Gemeindekommission für Raum und Landschaft hat den Antrag auf rund 2000 m2 erweitert, die von landwirtschaftlichem Grün in eine Mischzone M1 umgewandelt werden. Das Grundstück liegt oberhalb des Seniorenheimes und es sind schon Wohnungen errichtet worden, die, so steht es im Ausschussbeschluss, zu 100% Einheimischen zum Verkauf angeboten werden sollen. Das Genehmigunsverfahren ist mit sämtlichen positiven Gutachten weit fortgeschritten.
Nun rudert der Bauwerber allerdings zurück, weil aufgrund der Gesetzeslage höchstens 1000 m2 in ein Mischgebiet M1 umgewandelt werden können. Der Bauwerber hat deshalb seinen Antrag zurückgezogen und den ursprünglichen wieder eingereicht.
„Mit dieser Gesetzesauslegung entpuppt sich die derzeit laufende Bauleitplanänderung als potenziell rechtswidrig!“, schreibt Architekt Paul Reichergger unter anderem in seiner Begründung, der diese durch den Rechtsanwalt Hartmann Reichhalter unterfüttert hat. Fazit: Wenn nicht einmal die Gemeindekommission für Raum und Landschaft weiß, wie das Gesetz anzuwenden ist, wird das Gesetz zum großen Spielfeld der Anwälte. (eb)
Am Dienstag, den 18. Juli, lud der Svp-Bezirk Vinschgau in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Prad und der Bezirksgemeinschaft zu einer Informationsveranstaltung zum Thema Mobilität für Morgen. Landesrat Daniel Alfreider präsentierte im großen Saal des Aquaprad den neuen Landesplan für nachhaltige Mobilität. Zeitgleich nutzten die drei Vinschger SVP-Kanditaten Verena Tröger, David Frank und Sepp Noggler sich dem anwesenden Publikum vorzustellen und ihre Visionen bezüglich der Mobilität im Vinschgau kundzutun.
von Bruno Telser
Bei der Veranstaltung, welcher an die 100 Vinschger und Vinschgerinnen beiwohnten, lobte allen voran Moderator Abi Plangger die gute Zusammenarbeit mit LR Alfreider und dankte dem „Daniel“ für seine kompetente Arbeitsweise in der vergangenen Legislatur und sein rasches Handeln, z.B. bezüglich des Felssturzes in der Latschander. Man habe ein herzliches Verhältnis zueinander und die Zusammenarbeit funktioniere gut, betonte auch der Präsident der Bezirksgemeinschaft Dieter Pinggera. An Selbstlob mangelte es der SVP nicht. Eines wurde auf der Veranstaltung im Aquaprad jedoch klar. Die Vinschger leiden trotz Bahnverbindung und Radweg unter dem ständig mehr werdenden Verkehr im Tal und schnelle Lösungen hierfür stehen momentan nicht auf der Tagesordnung.
Anhand der Wortmeldungen des Publikums wurde deutlich, wo den Vinschgern, allen voran den Pradern, in punkto Verkehr der Schuh drückt. Mit den Wortmeldungen begannen dabei also die Prader: Valentin Wallnöfer fragte sich, warum es in Eyrs gleich zwei Unterführungen der Landesstraße für die Bauern gäbe und ob eine solche auch für Spondinig geplant sei, denn es käme immer wieder zu Rückstauungen am Bahnübergang in Spondinig und ob man dafür auch 18 Jahre warten müsse, wie die Eyrser für ihre gerade im Neubau befindliche Fußgängerunterführung an der Kreuzung nach Tschengls. LR Alfreider konnte darauf allerdings keine befriedigende Antwort liefern und meinte, momentan seien dafür keine Gelder vorgesehen. Daraufhin meldete sich der bekannte Prader Umweltschützer Rudi Maurer zu Wort und wies darauf hin, dass zur Zeit vor allem die Prader Bevölkerung, welche an der Straße aufs Stilfserjoch lebe, arg unter dem immer mehr werdenden Verkehr zu leiden habe. Vor allem Motorradgruppen, welche zum Teil auch Nachts durchs Dorf rattern, sorgen bei der an der Straße lebenden Bevölkerung für schlaflose Nächte. Zudem sei beim momentanen Verkehrsaufkommen die Sicherheit der Fußgänger im Dorf nicht mehr gegeben und es leide die Lebensqualität im Dorf. Auch die Tourismusbetriebe hätten große Probleme mit der großen Lärmbelästigung an Stoßzeiten. Maurer meinte, es brauche keine zusätzliche mit Steuern finanzierte Werbung für das Joch und auch nicht ständig neue Events welche für ein erhöhtes Verkehrsaufkommen sorgen. Die Prader Bevölkerung solle hierbei nicht vergessen und erhört werden. Alfreider wollte hierzu nicht viel sagen und verwies darauf, dass hier die Prader Gemeinde gefragt sei, Lösungen zu finden. Der Landesrat betonte aber, dass die Landesregierung mit Rennevents nichts am Hut habe und dass heuer die Verkehrskontrollen verdoppelt wurden, dies aber bisher nicht dazu beitrug, etwaige Rennen zu unterbinden. Alfreider meinte später diesbezüglich auch, dass früher alle an der Straße leben wollten, vor allem Gastbetriebe und Geschäfte, um davon zu profitieren. Heute wolle man genau das Gegenteil. Man könne es nicht immer allen Recht machen.
Nach den Pradern meldete sich der Goldrainer Ortsobmann der SVP, Harald Stampfer zu Wort und meinte, auch sein Dorf sei geplagt vom Verkehrslärm. Die Goldrainer Umfahrung durchschneide das Dorf in zwei Teile und wurde zu einer Zeit geplant, als das Verkehrsaufkommen noch sehr gering war. Stampfer forderte eine Lärmschutzwand entlang der Staatstraße, da vor allem für den in der Nähe liegenden Kindergarten als auch für die Volksschule die Lärmbelästigung erheblich sei. Mit einer solchen Maßnahme ließe sich auch das Goldrainer Wahlvolk wieder für die SVP begeistern, so Stampfer. Des Weiteren fragte Stampfer, ob denn nun im Zusammenhang mit der Sicherung der Straße am Beginn der Latschander auch eine Unterführung nach Latsch geplant sei. Alfreider meinte dazu, dass die momentanen Arbeiten an der Straße in der Latschander im Eilverfahren möglich gemacht wurden, für eine Unterführung brauche es eine neue Planung und Ausschreibung, diese könne im Zusammenhang mit den Sicherungsarbeiten nicht ausgeschrieben werden, aber man sei an der Sache dran.
Zu den Lärmschutzwänden in Goldrain stellte Alfreider klar, dass das Land nicht einfach so nach Gutdünken Lärmschutzwände errichten könne, sondern dass hierfür spezielle Messwerte erhoben und Vorgaben eingehalten werden müssten. Da vielerorts der Lärm nur zu Stoßzeiten messbar sei, fehle der notwendige Durchschnittswert, welcher gegeben sein müsse, um ein Lärmschutzprojekt in die Wege zu leiten. Würden sich allerdings Private oder die Gemeinde beteiligen und ein solches Projekt vorantreiben, so könne man auch vom Land aus ein solches rasch mitfinanzieren. Das Land müsse sich sonst aber an komplexe Vorgaben halten und Projekte, wie etwa an der Autobahn, vorziehen.
Der Schlanderser Heinrich Müller lobte bei seiner Wortmeldung eingangs den Vinschger Radweg und die Bahn welche eine Bereicherung für das gesamte Tal darstellen. Dann kritisierte er allerdings die Verkehrspolitik des Vinschgaus der letzten Jahre scharf. Alle bestehenden Umfahrungen im Tal seien noch zu Zeiten Durnwalders oder Benedikters errichtet worden, seitdem sei diesbezüglich nicht mehr viel geschehen und man folge immer noch einem Verkehrskonzept Knoflachers, welches in den vergangenen drei Jahrzehnten offensichtlich nicht den erwünschten Erfolg brachte und den Verkehr im Vinschgau abgewürgt habe. Zudem verwies Müller auf den problematischen Zebrastreifen an der Töll, wo es immer wieder zu erheblichen Staus komme, als auch auf die problematischen Ampeln in Rabland und Partschins. Hier habe man seit 10 Jahren nur geredet aber nichts getan. Auch sei eine notwendige Unter- bzw. Überführung der Hauptstraße in Tartsch immer nur angedacht aber nie realisiert worden. Die drei Vinschger Kandidaten täten ihm leid, denn in fünf Jahren wird wieder nichts passiert sein. Der Vinschgau habe einfach zu schwache Vertretungen im Land und dies würde sich auch zukünftig nicht ändern. Alfreider ließ dies so stehen und sagte zum Teil stimme dies auch, er sei erst seit knapp 4,5 Jahren im Amt und in dieser Zeit konnte er sich nicht um alles kümmern. Alfreider verwies darauf, dass auch die Vinschger selbst hier gefragt sind. Einen vernünftigen Gesamtplan habe es nie gegeben und in den vergangenen 20 Jahren wurden viele Projekte eingereicht, allerdings fehle es an einer gemeinschaftlichen Haltung der Vinschger und es gebe immer „jeder seinen Senf dazu“, was nicht dazu beitragen würde, Projekte schnell zu realisieren. Wenn eine Trasse gefunden wird, muss diese auch ausgeführt und von allen getragen werden. Die Probleme seien also auch hausgemacht. Manfred Lechner fragte bei seiner Wortmeldung, ob denn für die Zukunft auch ein zweites Geleis für den Vinschgerzug geplant sei, worauf Alfreider sagte momentan sei dies nicht notwendig, denn es gäbe genügend Ausweichstellen.
Wie auch in seiner Präsentation des Mobilitätskonzeptes betonte Alfreider die Wichtigkeit der nun endlich erfolgenden Elektrifizierung der Bahn und allen voran die zukünftige Möglichkeit der Durchfahrt ohne Haltestellen der Vinschgerbahn von Meran nach Bozen, wodurch sich die Fahrtzeit erheblich verkürzen wird.
Im Rahmen der Diskussion stellte sich auch kurz der Direktor der neu gegründeten Stilfserjoch GmbH Roland Brunner vor, welcher verlauten lies, dass momentan letzte juristische Fragen bezüglich eines Tickets für die Überfahrt übers Joch geklärt würden und dass man zuversichtlich sei, dass ein solches Ticket spätestens bis zur 200 Jahrfeier der Passstraße im Jahr 2025 eingeführt werden könne. Moderator Abi Plangger würgte die Wortmeldungen schlussendlich ab und lud zu einem kühlen Bier um dort die Diskussion im kleineren Kreis fortzuführen.
Die drei SVP-Landtagskandidaten, die im Rahmen der Präsentation Alfreiders ihre Visionen für den Verkehr im Vinschgau kundtaten, waren sich in einem Punkt einig: die momentane Situation müsse sich verbessern und sei so nicht mehr länger tragbar. David Frank betonte die Wichtigkeit einer funktionierenden Mobilität für die jungen Menschen im Tal. Die Jugend würde gerne im Tal leben, es bedürfe aber einer schnellen und guten Anbindung an die Städte und es könne nicht sein, dass Pendler wie er täglich zwei mal zwei Stunden Fahrtzeit beispielsweise nach Bozen auf sich nehmen müssen. Seine Vision wäre eine schnelle Bahnverbindung nach Bozen mit nur einer Stunde Fahrtzeit. Alfreider meinte dazu, dass dies nach der erfolgten Elektrifizierung gar nicht so abwegig und durchaus möglich sei. Verena Tröger stellte sich ebenso dem Publikum kurz vor und betonte, dass das zentrale Thema Verkehr im Vinschgau nun endlich angegangen werden müsse. Vor allem die Hotspots an der Töll und in Rabland und Partschins müssen gelöst werden und man müsse auch neue Überholspuren für einen flüssigen Verkehr andenken. Momentan sei nur auf der Laaser Geraden sicheres Überholen möglich, dies solle sich in Zukunft ändern. Tröger sagte auch, dass sich der öffentliche Nahverkehr verbessern muss, um nachhaltig attraktiv für die Vinschger Bevölkerung zu sein. Des weiteren betonte sie die Wichtigkeit, dass die Vinschger wählen gehen und damit dafür sorgen, dass eine breitere Vertretung des Bezirkes im Landtag bzw. der Landesregierung möglich wird.
Der Langzeitabgeordnete Sepp Noggler schlug in diese Kerbe ein und betonte ebenso die Wichtigkeit einer breiteren Vertretung des Vinschgaus im Landtag. Momentan sei es für ihn als alleinigen Vertreter etwas schwierig. Noggler lobte die nun endlich erfolgte halbstündliche Busanbindung von Mals nach Landeck. „Was lange währt wird endlich gut...“, sagte Noggler und bezog sich dabei auf die 18-jährige Wartezeit bezüglich der Einrichtung dieser Busverbindung. Laut Noggler lag dies an der Nordtiroler Politik, welche nun endlich ihre Versprechungen der Lösung des Problems einhielt. Alle drei Kandidaten waren sich einig, dass der Vinschgau stärker im Land vertreten werden muss, um mehr Gehör zu finden. Das momentane Problem mit der Elektrifizierung der Bahn sei bald vom Tisch und Alfreider versprach, dass die Fertigstellung vielleicht schon im September, spätestens bis zum 30. November erfolgen wird. Die Problematik bezüglich des pleite gegangenen Betriebes, wodurch sich die Verzögerung ergab, sei fast gelöst, auch wenn ein großer Teil der investierten Gelder verloren gegangen sei. Man müsse sich in Zukunft besser überlegen an welche Betriebe öffentliche Projekte vergeben würden um derlei Probleme zu vermeiden. Bezüglich der Sanierung der Luegbrücke am Brenner und den damit drohenden Verkehrskollaps auch im Vinschgau war auf der Veranstaltung noch nichts zu hören.
Schlanders - Über die Stauanlagen und Druckleitungen im Vinschgau haben Landesrat Schuler und die zuständigen Techniker informierten am 13. Juli 2023 bei einem Informationsabend informiert.
Das Amt für Hydrologie und Stauanlagen sowie das Amt für nachhaltige Gewässernutzung beschäftigen sich intensiv mit dem Thema „Stauanlagen und Druckleitungen“ im Vinschgau. Um die politischen Vertreterinnen und Vertreter vor Ort sowie die freiwilligen Feuerwehren umfassend zu informieren und auf mögliche Risiken hinzuweisen, fand auf Einladung des Präsidenten der Bezirksgemeinschaft Vinschgau, Dieter Pinggera, gestern (13. Juli) in Schlanders ein Informationsabend mit Zivilschutzlandesrat Arnold Schuler und den zuständigen Technikern statt.
Über Wartung, Instandhaltung und Risikovermeidung informiert
Über 80 Interessierte nutzten die Gelegenheit, dem Landesrat und den Experten Fragen zu stellen und Anliegen vorzubringen. „Das Ziel dieses Informationsabends bestand darin, über die Maßnahmen gegen Hochwassergefahr und den sicheren Umgang mit Druckleitungen aufzuklären“, erklärte Schuler. Roberto Dinale, Direktor des Landesamtes für Hydrologie, Hydrographie, Stauanlagen, Glaziologie und Luca Corona, stellvertretender Direktor des Amtes für nachhaltige Wassernutzung, sprachen über Wartung, Instandhaltung und Risikovermeidung im Bereich Stauanlagen und Druckwasserleitungen, um das Bewusstsein für mögliche Gefahren zu stärken.
Neues Warnsystem IT-Alert und Zivilschutzbrowser vorgestellt
Im Rahmen seines Vortrags behandelte Roberto Dinale Themen wie die Warnphasen im Zivilschutz. Er stellte auch das neue Warnsystem IT-Alert vor, das im Ernstfall eine schnelle und effektive Kommunikation ermöglicht. Dinale betonte zudem die enge Zusammenarbeit mit den örtlichen Feuerwehren, die eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung von Notfällen spielen. Er gab außerdem einen Einblick in den Zivilschutzbrowser, auf den Interessierte freien Zugang haben und der unter anderem Informationen zur Überflutungsfläche sowie möglichen Szenarien eines Dammbruchs bietet. Corona wies in diesem Zusammenhang auf regelmäßige Wartungsarbeiten an den Stauanlagen hin, die eine sichere Funktionsweise gewährleisten sollen. Kontrollen und Maßnahmen sind entscheidend, um mögliche Risiken zu minimieren und die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.
„Diese Informationen und Sensibilisierung für Zivilschutzmaßnahmen sind für die Vorbereitung auf mögliche Notfälle von großer Bedeutung“, erklärte Landesrat Arnold Schuler: „Die lokalen Vertreter und Feuerwehrleute sind bei den Einsätzen unverzichtbar. Daher möchten wir sie kontinuierlich informieren und den Austausch mit ihnen suchen. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir die Sicherheit unseres Landes gewährleisten.“
Prad/Projektpräsentation - Im Bürgersaal der Marktgemeinde Prad wurde am 13. Juli das Siegerprojekt des Planungswettbewerbes „Betreutes Wohnen Plus und Kindertagesstätte“ vorgestellt. Es ist ein landesweites Pilotprojekt in zweifacher Hinsicht.
von Heinrich Zoderer
Durch dieses Projekt werden neue Wege in der Seniorenbetreuung beschritten. Die Realisierung des Bauvorhabens erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Land und den beiden Nachbargemeinden Stilfs und Schluderns. Es war die Vorgängerverwaltung unter BM Karl Bernhart, die hartnäckig das Ziel verfolgte und den Weg bereitete, um die alten Menschen so lange wie möglich im eigenen Dorf zu behalten und zu pflegen. Während in Schluderns ein Seniorenwohnheim für die drei Gemeinden gebaut wird, will Prad zu den bereits bestehenden 13 Kleinwohnungen noch 16 Wohnzimmer für Betreutes Wohnen Plus bauen. BM Rafael Alber konnte bei der Projektvorstellung Vertreter der Gemeinden Stilfs und Schluderns, Karin Tschurtschenthaler, die Direktorin der Sozialdienste, Gerlinde Prugg, die Koordinatorin vom Planungswettbewerb, Andreas Flora, den Vorsitzenden der Fachjury, sowie mehrere Architekten und interessierte Bürger:innen begrüßen. Zuerst erklärte Michaela Platzer, die Vize-BMin das neue Konzept. Das mehrstufige Betreuungskonzept ermöglicht eine 24 h Präsenz, weil in den Nachtstunden und an Wochenenden der Präsenzdienst vom Weißen Kreuz übernommen wird. Gerlinde Prugg vom Architekturbüro plan werk stadt aus Bozen erläuterte die Abläufe beim Planungswettbewerb, während der Architekt Andreas Flora die Kriterien für den Wettbewerb erklärte und die drei erstplatzierten Projekte vorstellte. Der Planungswettbewerb wurde EU-weit ausgeschrieben. 26 Teilnehmer haben sich beworben und 10 Planungsbüros wurden ausgesucht, ein Projekt einzureichen. Das Projekt vom Planungsbüro Höller & Klotzner aus Meran wurde von der Jury zum Projektsieger erklärt. Der Architekt Gianfranco Berardesca erläuterte das Siegerprojekt. Die Grundidee des Projektes besteht darin, für die neuen Wohneinheiten nicht einen Neubau zu errichten, sondern das bestehenden Wohnheim St. Antonius durch einen Zubau und einen Umbau des Dachgeschosses zu erweitern und so eine funktionale Wohnstruktur zu schaffen. Gegenüber dem bestehenden Kindergarten entsteht als eingeschossiger Neubau die Kindertagesstätte. Im Mittelpunkt der verschiedenen Wohnstrukturen gibt es Platz für einen Anger als Begegnungs- und Spielraum mit Durchgängen für Radfahrer und Fußgänger. Der Neubau- und Umbau wird oberirdisch vor allem in Holzbauweise ausgeführt.
Mals/Landeck - Seit vielen Jahren fordern Pendlerinnen und Pendler, vor allem Studierende, der westlichen Landeshälfte eine schnellere, unkomplizierte Busverbindung vom Obervinschgau über Landeck nach Innsbruck. „Mit dem 10. Dezember dieses Jahres wird aus dem Vorhaben Realität. Die Busverbindung ist ein attraktives Angebot, das von vielen Vinschgerinnen und Vinschgern angenommen und genutzt werden wird. Die Nachfrage war nämlich sehr groß“, ist Bezirksobmann Albrecht Plangger überzeugt.
Einen großen Mehrwert für die Jugend verspricht sich Matthias Tappeiner, Bezirksjugendvorsitzender. „Ab dem 10. Dezember wird diese Verbindung an sieben Tagen pro Woche mit je 14 Hin- und Rückfahrten verkehren. Ich erhalte sehr viele positive Rückmeldungen von Studentinnen und Studenten“, freut sich Bezirksjugendreferent Matthias Tappeiner.
Auch Landtagsvizepräsident Sepp Noggler ist mehr als überzeugt von der Notwendigkeit dieses Projekts: „Der Vinschgau hat gemeinsam mit dem Tiroler Oberland lang an einer gemeinsamen Lösung gearbeitet. Nun können endlich die Bürgerinnen und Bürger von dieser Arbeit profitieren.“
„Anhand dieses Projektes wird der konkrete Nutzen der Euregio verdeutlicht: Diese Busverbindung lässt zwei Landesteile näher aneinanderrücken und das ist schlussendlich Sinn und Zweck von grenzüberschreitenden Kooperation“, sagt Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider
Den Blick nach vorne gerichtet haben auch die zwei SVP-Landtagskandidat/innen des Vinschgau David Frank und Verena Tröger. Beide sind überzeugt davon, dass mit Inbetriebnahme der Linie sich auch weitere positive Entwicklungen für das Tal einstellen werden, bspw. bei der Förderung von Staatsgrenzen übergreifender Regionalität, Tagesausflügler und bessere Erreichbarkeit.
Vereinbarung Land-Gemeinde:
Mehr Sicherheit für die Verkehrsteilnehmenden wollen Land und Gemeinde Schluderns an der Kreuzung mit der Staatsstraße schaffen. Die Landesregierung hat die Vereinbarung dazu genehmigt.
Der Vereinbarung zwischen dem Land Südtirol und der Gemeinde Schluderns zur Errichtung eines neuen Kreuzungspunktes an der Staatsstraße (SS 40) hat die Landesregierung bei ihrer Sitzung am Dienstag, 18. Juli, zugestimmt.„Die Neugestaltung dieses Kreuzungsbereiches an der Staatsstraße ist vorrangig, weil wir so für die Verkehrsteilnehmenden mehr Sicherheit erreichen“, sagt Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider: „In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Schluderns ist es gelungen, die Planungen zu diesem Projekt voranzutreiben und nun in die nächste Phase überzugehen.“ Die Umsetzung des Vorhabens wird nach Angleichung der Kosten an das Richtpreisverzeichnis 2023 rund 1,4 Millionen Euro kosten. Die Gemeinde Schluderns beteiligt sich, wie in der Vereinbarung festgelegt, mit 165.000 am Projekt.
Wien/Mödling/Vinschgau - Am Sonntag, den 16. Juli ist Florin Florineth im 77. Lebensalter nach einem erfüllten und zufriedenen Leben ganz plötzlich verstorben. In Südtirol ist Florineth bekannt als einer der Gründer und Vordenker der Umweltbewegung. Im Jahre 1981 gründete Florineth zusammen mit den Biologen Angelica Gurschler, Wolfgang Platter, Hans Pichler und Christian Köllemann und dem Kortscher Künstler Karl Grasser die Umweltschutzgruppe Vinschgau und leitete diese bis 1994. 1982 war er Gründungsmitglied und Hauptinitiator zur Gründung des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz in Südtirol und auch der erste Präsident des Dachverbandes. Beruflich war Florineth im Landesdienst bei der Wildbachverbauung für die Begrünung und Hangsicherung zuständig.
Florineth, der am 17. November 1946 in Mals geboren und dort aufgewachsen ist, studierte Biologie an der Universität in Innsbruck und Wien und schloss das Studium 1973 ab. Als Umweltschützer engagierte er sich gehen den Straßenausbau, vor allem gegen die geplante Autobahn Ulm-Mailand, sowie gegen den Ausbau der Vinschger Straße und gegen die Errichtung einer 380 kV-Leitung durch den Obervinschgau. Die Erhaltung der Auwälder, die Neuordnung des Stilfserjoch Nationalparks und die Erhaltung und Modernisierung der Bahnlinie Meran – Mals waren zentrale Anliegen der Umweltschutzgruppe. Florineth lebte mit seiner Frau Susanna und seinen drei Töchtern Birgit, Kathrin und Barbara in Schlanders und arbeitete dort auch bei der Umsetzung der Fußgängerzone tatkräftig mit. Er war auch Mitglied des Männergesangsvereins in Schlanders.
1994 erhielt er eine Berufung zum Professor an der Universität für Bodenkultur in Wien. Er übersiedelte mit seiner Familie nach Mödling und war bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2015 Professor und Leiter des Instituts für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau und zeitweise auch Leiter des Departments für Bautechnik und Naturgefahren. Er leistete europaweit Pionierarbeit in den Bereichen Ingenieurbiologie und Vegetationstechnik. In Fachkreisen bekannt ist sein Buch „Pflanzen statt Beton“, ein Handbuch zur Ingenieurbiologie und Vegetationstechnik. Florineth plante und betreute nicht nur Projekte in Europa, sondern auch in Asien und Südamerika, er hielt weltweit Vorträge und Vorlesungen und war bis zuletzt aktiv und engagiert, auch in Südtirol.
Für alle, die ihn kannten, wird er aber nicht nur als Fachmann und überzeugter Naturschützer in Erinnerung bleiben, sondern auch als gradliniger, kompromissbereiter und humorvoller Mensch.
Für die Familienangehörigen, Freunde und Bekannten aus Südtirol wird am Mittwoch, den 16. August um 10 Uhr in der Pfarrkirche von Schlanders eine Seelenmesse gefeiert.
Heinrich Zoderer
Glurns/BASIS Schlanders - Im Rahmen eines großen Festes in der BASIS von Schlanders feierte die Moriggl GmbH ihr 30-Jähriges der Rohrsanierung von Innen - Moriggl Risan. Moriggl-Chef Thomas Moriggl hatte am 7. Juli 2023 dazu Kunden, Lieferanten, Freunde und natürlich die eigene Belegschaft nach Schlanders in die BASIS geladen. So hat sich eine internationale Festgemeinschaft mit Gästen aus Deutschland, aus der Schweiz, aus Italien und aus Südtirol eingefunden, die vom Catering-Service von Karlheinz Steiner mit Leckerbissen durch den Nachmittag und durch den Abend begleitet worden ist.
Thomas Moriggl blickte auf die Geschichte der Rohrsanierung von Innen durch die Firma Moriggl zurück, die sich 1993 die Exklusivvertretung in Italien eines Schweizer Patentes gesichert hatte.
Die Hans Moriggl GmbH entstand aus jenem Betrieb, der bereits in den 50er Jahren Rohre verlegt hat. Moriggl ist es gelungen, im Hydraulikergeschäft Fuß zu fassen und die Firma wuchs beständig. Dass man versucht hat, immer mit der Zeit zu gehen und sich nicht gegenüber Neuerungen und technische Entwicklungen zu stellen, beweist die Tatsache, dass ab 1993 ein ganz neuer Zweig Einzug gehalten hat. Es war Luis Frank, der im Mai 1993 auf einer Messe eine Firma, die Rohrsanierungen angeboten hat, gestoßen ist. Die Teilhaber der Hans Moriggl GmbH, neben Hans Moriggl selbst sein Bruder Peppi und Lorenz Wallnöfer, zeigten Interesse und inspizierten des Öfteren die Schweizer Anbieter und deren Produkt. Im August 1993 kommt ein Vertrag mit der „Inter Techno LSE-Systems“ zustande. Mit dieser „Optionserfüllungserklärung“ wird die Moriggl Hans & Co OHG Lizenznehmer. Im firmeninternen Protokoll wurde unter anderem vermerkt: „Somit kann der 24.08.1993 für die Firma Moriggl ein entscheidender Tag in ihrem Geschäftsleben werden. Die Zukunft wird uns zeigen, ob wir den richtigen Schritt im richtigen Moment gemacht haben, oder ob es ein Sprung ins kalte Wasser war.“ Man habe sich, so Thomas Moriggl, damals mit Mut auf das Bauchgefühl und auf eine Vision verlassen. Senior Hans Moriggl blickte so zurück: „Wir waren auf der Suche nach etwas Neuem. Mit Schulden in der Kasse, so haben wir gedacht, kann uns bei diesem Risiko nicht viel passieren, außer dass die Schulden etwas größer werden.“
Thomas Moriggl wies darauf hin, dass man im Laufe der Zeit das Rohrsanierungssystem selbst verbessert habe, in den Jahren 2016 bis 2019 selbst eine Harz entwickeln hat lassen und mit „Risan 20.20“ über eine zertifiziertes Produkt verfüge.
Moriggl hat in seiner Feier auch ein Charity-Event eingebaut. Petra Theiner, die mit ihrem Verein „Hoffnung auf einen besseren Morgen“ seit Jahren Kinder in Kalkutta mit Spendengeldern auch aus Südtirol unterstützt, referierte eindringlich und anschaulich über die Lebens- und Arbeitsbedingungen am Rande Kalkuttas. Sie leiste Hilfe zur Selbsthilfe und so würden die Spendengelder direkt ankommen. Bei der Charity konnte Thomas Moriggl rund 6000 Euro an Petra Theiner überreichen.
Ehre wurde den Mitarbeitern der Moriggl GmbH zuteil. Thomas Moriggl holte viele Mitarbieter auf die Bühne und ehrte sie mit einem Diplom, auf dem die Firmenzugehörigkeit dokumentiert ist.
Musikalisch begleitet wurde das Jubiläumsevent von Noah Thanei. Man habe die Basis deshalb als Location gewählt, weil es keine Sperrstunde gebe, hat Thomas Moriggl en passant in seine Moderatin eingestreut. (eb)
Psychologie
Alle meine Gefühle
Gefühle geben uns Orientierung für uns selber und beeinflussen so die Beziehungen, die wir zu unseren Mitmenschen pflegen. Je deutlicher und differenzierter es gelingt, Gefühlen nachzuspüren, sie zu benennen und mitzuteilen, umso lebendiger fühlen wir uns.
Trauer
„Wie schade, dass das gelungene Fest schon vorbei ist“. Gefühle des Bedauerns treten auf, wenn ein besonderes Ereignis zu Ende geht oder uns etwas Schlimmes widerfahren ist. Besonders der Verlust eines geliebten Menschen durch Tod oder Trennung kann unsägliches Leid und Verzweiflung auslösen. Die Gedanken kreisen nur noch um das, was verloren gegangen ist und was so sehr vermisst wird. Traurigkeit macht schwach, kraftlos und müde. Wir fühlen uns innerlich leer und ausgebrannt, alles erscheint sinnlos und nichtig. Vielleicht fließen Tränen und wir lassen die Trauer zu. Und die nahestehenden Freunde und Verwandte stehen uns verständnisvoll, anteilnehmend und mitfühlend zur Seite. Dann können wir den Verlust nach einer sehr belastenden Zeit irgendwann verarbeiten. Ausschlaggebend ist es, dem Schmerz den Raum und die Zeit zu geben, den er braucht, so dass er langsam von alleine wieder abklingen kann. Dies kann individuell sehr unterschiedlich sein. Dem einen Menschen ist es ein Bedürfnis, über den Verlust zu sprechen und er verarbeitet so seinen Schmerz. Ein anderer verstummt und findet eher im zeitweisen Rückzug Trost. Beides sind Möglichkeiten, die eigenen Energiereserven aufzufüllen und wieder langsam so etwas wie Lebensfreude zu gewinnen.
Elisabeth Hickmann
Systemische Beratung (SG)
Tel. 333 269 0799
beratung@hickmann.it
Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Wolf-Population förmlich explodiert
Ja, immer wieder dasselbe Thema… manchmal überlege ich mir, warum gibst du dir solche Mühe und schreibst du solche Artikel, wenn doch im Grunde genommen wohl alles für die Katze ist!?... Ja warum, eventuell in der Hoffnung dass ich doch noch gehört werde… Es vergeht kein Tag, ohne dass man in den Medien über Wolfsrisse lesen kann. Alleine im Südtirol sind seit Jahresbeginn 88 Schafe, Ziegen und Kälber von Wölfen gerissen worden, dabei hat die Almsaison vielerorts gerade erst begonnen. Im gesamten Vorjahr sind 504 Nutztiere dem Wolf zum Opfer gefallen. Das Land hat dafür Entschädigungen in Gesamthöhe von über 130‘000 € ausbezahlt.
Der Wolf ist keine vom Aussterben bedrohte Tierart! Ich verstehe daher nicht, warum er über allem stehen soll und geschützt werden soll, trotz zunehmender Schäden für die Menschen und Nutztiere, die in den Gebieten mit Wölfen leben müssen.
Den Nutztieren, Bauern und Hirten macht der Wolf das Leben schwer. In nur drei Jahren hat sich die Zahl der Rudel im Alpenraum mehr als verdreifacht.
Alles andere als beruhigende Zahlen, kein Wunder, dass auch in Südtirol die Zahl der Wölfe stetig steigt. Hochgerechnet dürften in drei Jahren mindestens 150 Wölfe durchs Land streifen! Wie rasch sich die Wölfe in Ermangelung natürlicher Feinde und ohne Erlaubnis der Entnahme von Problemtieren vermehren, hat sich auch in den betroffenen Gebieten gezeigt. Die Tatsache, dass sich die Wolfspopulation innerhalb von nur drei Jahren verdreifacht, birgt wenig erfreuliche Aussichten für Bauern und Tierzüchter, aber auch für alle Naturliebhaber, die es in Wälder, auf Berge und Almen zieht. Auch Feriengäste aus dem Unterland wollen beim Wandern, Biken und Pilze suchen weder Wölfen, Herdenschutzhunden, noch verängstigten nervösen Nutztieren begegnen.
Wirtschaft und Landschaftsbild ist geprägt von Kulturlandschaft, die entsteht durch Nutzung und Pflege durch den Menschen und seine Nutztiere.
Aber wollen wir wirklich sowohl auf Landwirtschaft, als auch Tourismus in den Berggebieten verzichten? Die Abwanderung der Bevölkerung fördern, damit Wildtiere diese Gebiete übernehmen können? Dies ist die Konsequenz einer ungebremsten Vermehrung des Wolfes, der keinen Feind hat.
Darum bitte ich jeden Einzelnen, vor allem auch in den Städten, über die Konsequenzen einmal nachzudenken. Man fordert von der Politik schon seit geraumer Zeit rasches Handeln, passieren tut nichts. Als Schweizer will ich diese Politiker nicht namentlich erwähnen, aber der Einheimische kennt diese Leute und die sollten nicht mehr gewählt werden.
Giacumin Bass, Müstair
HAIKU
Thema „Umgangssprache“;
(*volkstümlich für Kugeldisteln)
Gewitterfront –
stahlblau leuchten erste
Donnerkugeln*
©Helga Maria Gorfer, Schlanders
Kommentare und Anfragen an:
helga.gorfer58@gmail.com
Spende an Vinzenzgemeinschaft
„Lasst uns alle kleine Steinchen sein, die ins Wasser fallen, Wellen schlagen, die sich ausbreiten und etwas bewirken.“ Unter diesem Motto wurden im Rahmen der Theateraufführung „Plopp - die Welt passiert vor deinen Augen“ Spenden für die Vinzenzgemeinschaft gesammelt. Am 26.06. wurde die Spende von 1.000 Euro an die Vinzenzgemeinschaft Mals übergeben. Der Betrag setzt sich aus den Spenden der Besucher und einem Beitrag aus den Einnahmen der Veranstaltung zusammen. Die Vinzenzgemeinschaft ist eine Organisation, die im Stillen dort hilft, wo es Hilfe braucht. Aus dem Vinzenzverein hervorgegangen ist die Tafel, die Lebensmittel an Bedürftige verteilt. Jede Spende kommt so dort an, wo sie am dringendsten gebraucht wird. Das Plopp-Team und die Vinzenzgemeinschaft möchten sich noch einmal herzlich bei allen bedanken, die gespendet haben.
Judith Prugger für das Plopp-Team
„Ohrenbetäubender Lärm“
Sehr geehrte Redaktion,
wir verbringen seit über 20 Jahren unseren Urlaub im Martell-Tal. Nun kamen wir am Montag, den 10. Juli mit dem Bus um 10.15 Uhr am Talschluss-Parkplatz an und wollten zur Zufall-Hütte wandern. OHRENBETÄUBENDER LÄRM empfing uns: Ein dunkelgrauer Hubschrauber transportierte Baumaterial aus einem Betonmischer zur Baustelle neben dem Wanderweg unter der Zufall-Hütte. Mit Fingern in den Ohren - unter stark wogenden Ästen und herabfallendem Grünzeug machten wir uns auf den Weg. Wir kehrten jedoch wegen des unerträglichen Krachs bald um und beschwerten uns bei den Arbeitern beim Betonmischer, dass der Hubschrauber über dem Wanderweg dauernd hinauf und hinunter flog, und der Materialkübel am Seil etwas über Baumhöhe DIREKT ÜBER DEN KÖPFEN DER WANDERER schwebte. Gibt es da keine Sicherheitsbestimmungen?
Wir wurden angefahren, dass wir verschwinden sollten, ansonsten würden wir angezeigt. Ja - sollen denn die Gäste aus dem Martell-Tal wirklich verschwinden? Oder sollten nicht eher diese Anzeige erstatten, was in diesem „Wanderparadies“ gerade ZUR HAUPTSAISON FAHRLÄSSIG passiert? Wären diese stark störenden Bauarbeiten nicht zu einem anderen Zeitpunkt möglich gewesen?
Dr. Axel Kuhn, Leonberg
Ortspolizei Vinschgau
Die Ortspolizei Vinschgau dein Freund und Helfer die für Ordnung und Sicherheit garantieren, Orginalton vom Kommandant Herrn Carli.
Dazu möchte ich meine Gedanken und Meinung äußern, Freunde bestrafen einen nicht und Helfer sind rund um die Uhr erreichbar, dem ist leider nicht so bei diesen Herrschaften.
Was haben sich wohl die selbsternannten SVP- Dorffürsten im Vinschgau dabei gedacht, als sie diese Entscheidung getroffen haben eine weitere Institution zu schaffen um die Bevölkerung zu schützen oder zu bestrafen. Aber es ist einfach Entscheidungenzu treffen für die man hinterher nicht in der Verantwortung steht bzw. für die man nicht selbst die Geldtasche öffnen muß. Denn diese Kosten tragen sowieso die fleißigen Steuerzahler in diesem „Landl“, oder die vielen Verkehrssünder.
Neuesten patrouillieren die Ortspolizisten sogar mit Motorräder und nicht nur mit Autos, alles zum Schutz der Bevölkerung. Was kommt wohl als nächstes, patrouillieren sie dann „Hoch zu Ross“ um uns von oben her besser überwachen zu können.
Haben wir nicht schon Sicherheitskräfte und Ordnungshüter genug im Tale, oder hat man in diese kein Vertrauen.
Ich jedenfalls glaube, dass die Politiker/innen der SVP die Realität verloren haben, unser schwer erarbeitetes Steuergeld so zum Fenster hinaus zu werfen, wo man täglich lesen und hören kann, dass der normal verdienende Bürger Südtirols nicht mehr bis zum Monatsende kommt mit seinem bescheidenen Einkommen.
Deshalb liebe Bürger/innen macht bei den Landtagswahlen im Herbst das Kreuzchen an der
richtigen Stelle, damit wir in Zukunft von Politiker/innen regiert werden die uns Bürger helfen und nicht bestrafen.
Elmar Karl Müller, Naturns
Robin Diana, 25, hat in der Musik die passende Ausdrucksweise gefunden. Mit akustischer Gitarre und Mikro tritt er als Robin’s Huat auf. Inspiration für den kreativen Prozess des Liederschreibens findet er in seinem Umfeld. Konzertbesuche steigern zwar seine Fantasie, seine Dialektlieder entstehen jedoch vor allem, indem er sich hinsetzt und konsequent daran arbeitet. Auch in der Tontechnik kennt er sich aus.
Von Maria Raffeiner
Mit der Sagenfigur Robin Hood hat Robin’s Huat nichts am Hut. Er war nach der Suche nach einem Künstlernamen und fand gerade diesen witzig und passend. Gelegentlich trägt er sogar Hut. Mit 15 Jahren hat der Schlanderser die ersten Gitarrengriffe versucht. Dazu zu singen, war dann eine logische Folge. Instrumente waren zuhause griffbereit, denn Robin Diana ist der Sohn von Musiker und Produzenten Marco Diana. Bei seiner ersten Musikformation saß Robin noch als Schlagzeuger am Cajón. Aus einer Theaterband entwickelte sich die Coverband „Stubmradio“. Robin blickt auf lehrreiche und „flotte Phasen“ zurück. Die ersten Projekte gingen wieder auseinander, aber das gemeinsame Musikmachen und die Bühnenerfahrungen stuft er als wertvoll ein. Auftritte als DJ kamen dazu. Doch die Wiedergabe von fremden Werken stellte ihn nie richtig zufrieden: „Ich habe gemerkt, dass ich eigene Musik machen möchte. Etwas Bestehendes einzustudieren, ist nicht einmal die Hälfte der Arbeit. Ein Lied zu schreiben, die Musik dazu zu komponieren und in eine Gruppenformation zu bringen, das ist ein langer Prozess. Um eine Konzertstunde mit eigenen Songs zu füllen, muss man sich als Band intensiv zusammensetzen“, führt Robin’s Huat die enorme Kreativleistung aus. Er begann, an eigenen Texten samt Gitarrenbegleitung zu feilen. Und probierte sich bei „Open Mic Sessions“ in der Innsbrucker Bäckerei aus. Nun hat der Musiker ungefähr die Stunde Musikmaterial beisammen. Es bleibt flexibel, da er seine Musiktitel immer wieder variiert. „Da kann sich ein Akkord verändern, eine Textzeile, vielleicht auch die Tonlage“, skizziert er die Beweglichkeit seiner Kunst, die auch mal nach Reggae klingt. Viele seiner Lieder entstehen im Improvisieren. Es sei wie in der Malerei: Werde Farbe mit dem Pinsel auf die Leinwand aufgetragen, entstehe nach und nach ein stimmiges Bild. Ähnlich ergehe des dem Liedermacher. Mehr als Notizen unterstützen ihn dabei Jamsessions. Mit anderen Musiker:innen frei zu improvisieren, fördert Ideen und löst Barrieren auf. Woher die Songs kommen, beantwortet er ohne Zögern. Sie seien in ihm drinnen. Er merke, dass er Musik machen müsse und dazu berufen sei. Eins ist für ihn klar: „Ich will Musiker sein, weil es dem Bild entspricht, das ich von mir selbst kreieren möchte.“ Und dann: „Anmaßend sein will ich nicht. Aber irgendwie ist alles da, bereit, um es zu nützen. Einerseits ist es mir in die Wiege gelegt worden, vielleicht ein vererbtes Talent. Andererseits steht mir durch meinen Vater ein Tonstudio zur Verfügung. Dort sind Aufnahmen möglich.“ Als kleiner Junge hat er die Erfolge von Marco Diana miterlebt oder kennt sie von Musikvideos auf Kassette. Die Söhne imitierten ihn, wie er mit langen Haaren an der Gitarre aufgetreten war, und jubelten über Siege beim Grand Prix der Volksmusik, bei denen Marco Diana als Komponist Anteil hatte. Wobei Robin im Repertoire an guten CDs die wichtigste musikalische Erziehung sieht. Pink Floyd, Supertramp, Queen, Michael Jackson und andere Musikgrößen fuhren im Auto immer mit. Während die Eltern den Einkauf erledigten, durften Robin und sein Bruder laut Musik hören. „So kam der Rhythmus in die Handgelenke“, lacht Robin. Heute mag er Musik von den „Punch Brothers“ und Nick Mulvey, an den „Parcels“ gefällt ihm außerdem der Vintage Kleidungsstil.
Den gelernten Koch zog nach der Ausbildung der Sound an. Überhäuft von Möglichkeiten, fehlte ihm eine klare Vision. Bis er in Innsbruck auf einen geeigneten Kurs stieß. An der „Akademie Media“ belegte er „Electronic Music Production“ und andere Module, um sich mit dem Rüstzeug für die Aufnahme und Bearbeitung von Musik auszustatten. Für den Abschluss des Bachelorstudiums Tontechnik müsste Robin noch einige Theorieteile drauflegen, was er fest vorhat. Nach der technischen Phase bevorzugt er wieder das Künstlerische. Dafür bedarf es Wochenenden, die der Musik gehören, weshalb er an Werktagen in der Gastronomie arbeitet. Heuer hat ihm eine Reise nach Edinburgh die Pub-Kultur Schottlands eröffnet und Muße für Gitarre und Songschreiben geschenkt. Ergriffen von der lebendigen Musikkultur stellt er fest: „Sobald ich die Kombi aus Gitarre, Banjo, Mandoline und Geige höre, bin ich in der Musik gefangen.“ Die Folkmusik trug ihn in seiner Erinnerung zur echten Tiroler Volksmusik zurück, die er bei einem Projekt im Zillertal angetroffen hatte. Auch dort war die erstaunlich starke Präsenz von Musik faszinierend gewesen.
Sein Schaffen bleibt vorläufig aus einem einfachen Grund mit dem Dialekt verbunden: Es sei die Sprachvariante seiner Gedanken. In dieser wolle er schreiben. 2022 ist „Klaus“ erschienen, eine seiner Singles mit Musikvideo. Die Hymne über den sensitiven Charakter, der sich Zeit für sich nimmt, fand viel Zustimmung. Irgendwann möchte Robin’s Huat ein Album veröffentlichen. Ohne Druck, wie er betont. Unterdessen will er weiter an seiner Musik experimentieren und auftreten. Da er in einer WG in Schluderns lebt, sitzt er oft in der dortigen Au am Bach. Er schätzt die Ruhe und Gelassenheit. Und am Wasser kommen ihm neue Ideen.
Aus dem Gerichtssaal - Zum wiederholten Male lese ich nun schon das Landesgesetz über den Geschlossenen Hof aus dem Jahre 2001. Aber nicht etwa, weil es keine schönere Sommerlektüre für einen pensionierten Juristen gäbe. Sondern weil es das klassische Beispiel darstellt für einen verunglückten Gesetzestext. Wie ein roter Faden ziehen sich durch das ganze Gesetzeswerk vielleicht gendergerechte, aber absolut überflüssige Wiederholungen wie „Eigentümer/Eigentümerin“, „Hofübergeber/Hofübergeberin“, „Arbeiter/Arbeiterin“, „selbstbewirtschaftender Bauer/selbstbewirtschaftende Bäuerin“, „Junglandwirt/Junglandwirtin“, „Mitarbeiter/Mitarbeiterin“, „Ehegatte/Ehegattin“, „Pächter/Pächterin“, „Vermächtnisnehmer/Vermächtnisnehmerin“, „Erblasser/Erblasserin“, „Erben/Erbinnen“, „Schuldner/Schuldnerin“, „Richter/Richterin“, „Landesrat/Landesrätin“ usw.
Sollte dem Leser dieser Rubrik nicht inzwischen die Lust vergangen sein, dann kann er sich auch noch an der im Gesetz beschriebenen Zusammensetzung der Landeshöfekommission ergötzen. Ihr gehören nämlich an: ein „pensionierter Richter/pensionierte Richterin“, der/die vom „Präsidenten/Präsidentin“ des Landesgerichtes vorgeschlagen wird, „ein/eine Sachverständige/r im Bereich Landwirtschaft“, ein „Landwirt/Landwirtin“, und als „Sekretär/Sekretärin“ der Kommission fungiert „ein Beamter/eine Beamtin“ aus der Abteilung Landwirtschaft.
Nun, liebe Leserinnen und Leser, reicht es Ihnen? Das sind nur ein paar Kostproben aus einem meines Erachtens an Hässlichkeit kaum zu überbietenden Gesetzeswerk, das außerdem an seinem Zweck vorbeigeschrieben wude. Denn Aufgabe eines Gesetzes ist schon nach römisch-rechtlichem Verständnis zu gebieten oder zu verbieten, aber nicht zu disputieren („lex iubeat, non disputet“, so Seneca), also in knappen und klaren Worten verbindliche Rechtsvorschriften zu erlassen und nicht Abhandlungen zu verbreiten. Schon gar nicht sollte ein Gesetz als Exerzier- oder Schlachtfeld für geschlechterbedingte ideologisierte Glaubenskriege dienen. Dass sich der ansonsten nicht gerade als Vorreiter für die Geschlechtergleichstellung verschrieene Bauernbund seinerzeit (2001!) nicht gegen diese schauerliche Formulierung des Höferechts verwahrt hat, wundert mich im nachhinein sehr. Hier wäre eine gesunde Dosis an Konservativismus im besten Sinne des Wortes, nämlich des Bewahrens von Althergebrachtem, richtig gewesen. Auch Frauen wie die deutsche Schrifstellerin Elke Heidenreich sprechen in diesem Zusammenhang von „feministischem Getue in der Sprache“ und von „Sprachverhunzung“.
Peter Tappeiner
Rechtsanwalt
info@rechtsanwalt-tappeiner.it
Mals - Im Erdgeschoss der Bibliothek Mals gibt es bis Ende Oktober eine Ausstellung des Ortler Sammlervereins Erster Weltkrieg zu sehen.
von Maria Raffeiner
Des Ortler Sammlerverein stellt Bild- und Kartenmaterial sowie Fundstücke aus, die den Gebirgskrieg im Ortlergebiet 1915-1918 dokumentieren. Das Ausstellungskonzept erläuterte bei der Eröffnung Vize-Präsident Gerald Holzer. Er betonte die gute Zusammenarbeit mit dem Bibliotheksteam und dem Bildungsausschuss von Mals. Dessen Vorsitzender Michael Pinggera dankte allen, die zur Realisierung beigetragen hatten, und hob das große Interesse am Thema hervor. Kriegsrelikte seien vereinzelt beim Wandern noch sichtbar und blieben dadurch und durch die Initiativen des Sammlervereins im Bewusstsein. Da es zwar regelmäßig Filmvorführungen, aber schon länger keine Präsentation der Fundstücke gegeben hatte, stieß die Ausstellungseröffnung auf reges Interesse. Anwesende Vereinsmitglieder halfen dabei, die Exponate aus ihren Sammlungen richtig einzuordnen und gaben Auskunft zu Relikten und Fundstellen.
Vereinspräsidentin Melanie Platzer hielt einen kurzen Vortrag, bei dem sie, angepasst an die Ortschaft Mals, die historische Figur Ignaz Verdroß vorstellte. Sie verwies auf die dünne Quellenlage, dennoch gelang ihr die Nachzeichnung seiner steilen militärischen Karriere. Er war 1851 in Mals im Ortsteil Russland geboren, in Innsbruck zur Schule gegangen und ins Tiroler Kaiserjägerregiment eingetreten. Bald hatte er das Kommando übernommen und sich Verdienste erworben, die ihn bis nach Montenegro führten. Mit Dokumenten belegte Platzer seine Adelung zum „Edlen von Droßberg“. Eigentlich war er vor Kriegsausbruch schon in den Ruhestand getreten, doch 1914 hatte er in Innsbruck in Erwartung des italienischen Kriegseintritts die Standschützen neu aufgestellt. 1915 hatte der Heerführer die Verteidigung des Südfrontabschnitts Folgaria-Lavarone übernommen. Begleitet von Malser Standschützen, die mit dem Bataillon Glurns nach Vielgereuth gekommen waren. Die dortige Schützenkompanie ist nach Ignaz von Verdroß benannt. Aufgrund seines Verantwortungsbewusstseins um seine Truppen war er als „Vater der Kaiserjäger“ bezeichnet worden und hatte Ehrungen, hohe Dienstgrade und Titel von den Habsburgern erhalten. Den Malser:innen wurde in Erinnerung gerufen, nach wem ihre Hauptstraße benannt ist. Dort befindet sich auch die Bibliothek. Die gut erhaltenen Fundstücke rund um Ausrüstung, Kriegsalltag und den schwierigen Umgang mit Schnee und Eis können während ihrer Öffnungszeiten besichtigt werden: Mo-Fr von 8-11 Uhr; Mo, Mi und Fr von 14.30-17.30 Uhr.
pr-info VIP
Die Ernte der Vinschger Marillen hat begonnen. VIP, der Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse, erwartet eine durchschnittliche Erntemenge und gute Qualität.
Mit Mitte Juli, einige Tage früher als im Vorjahr, begann im Vinschgau die Ernte der Marillen, die dann bis Mitte August andauert. Wie VIP mitteilt, erfolgte bereits im Mai eine erste Einschätzung der Ernte: „Wir gehen heuer von einer Gesamtmenge von 350 Tonnen Marillen aller Sorten aus. Dies entspricht dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. Größere Frostschäden sind in diesem Jahr zum Glück ausgeblieben. Gibt es in den Tagen vor und während der Ernte stabiles und trockenes Wetter, werden die Vinschger Marillen zudem eine gute Qualität aufweisen. Die Fruchtgröße ist bereits besser als im Vorjahr“, erläutert Kurt Ratschiller, Vertriebsleiter bei VIP.
Marillensorten und Erntemengen
In den Einzugsgebieten der Mitgliedsgenossenschaften von VIP werden mehrere Marillensorten angebaut. Auf die einzelnen Sorten bezogen, ergibt sich folgendes Bild: Die Erntemenge bei der Original Vinschger Marillen liegt mit 240 Tonnen über jener des Vorjahrs. Bei der Sorte Goldrich erwartet VIP hingegen einen Rückgang. Bei allen anderen im Vinschgau angebauten Marillensorten sollte es leichte Steigerungen bei der Erntemenge geben. Diese Steigerungen beziehen sich auf alle Anbauzonen, insbesondere auf jenen in den höheren Lagen. Bei den Bio-Marillen gibt es hingegen keine Veränderung: Die Ernteschätzung von VIP liegt wie im Vorjahr bei 2,5 Tonnen.
Die Merkmale der Original Vinschger Marille
Aushängeschild von VIP ist die Original Vinschger Marille, die exklusiv im Vinschgau angebaut wird. Das besondere Zusammenspiel von Zucker und Säure verleiht dieser Sorte ihr intensives Aroma und den charakteristischen süß-säuerlichen Geschmack. Der kleine Nachteil dieser Marillensorte liegt darin, dass sie leider nicht sehr lange haltbar ist. Aus diesem Grund sollte die Original Vinschger Marille erntefrisch verzehrt oder rasch verarbeitet werden. Besonders beliebt ist dabei die Zubereitung von hausgemachter Marmelade. Mit ihrem fruchtig-frischen Aroma und der leuchtend orangen Farbe schenkt die Marmelade aus Original Vinschger Marillen das ganze Jahr über echte Genussmomente.
„Marmor & Marillen“ in Laas
Rund um die Vinschger Marille dreht sich auch das beliebte Genuss- und Kulturfest „Marmor & Marillen“. Seit mehr als zwanzig Jahren feiert Laas dabei seine zwei Hauptprodukte: den Marmor und die Marillen. „Marmor & Marillen“ findet heuer am 5. und 6. August statt und bietet wieder ein vielfältiges Programm mit Live-Musik, Marktständen, Kinderprogramm und Kunstausstellungen. Begleitend dazu laden mehrere Gastbetriebe zur Marillen-Spezialitätenwoche ein und servieren allerlei Köstlichkeiten mit der Vinschger Marille.
Vinschgau/Bozen - Bei der letzten Aussprache des Vereins Freunde der Eisenbahn mit Landesrat Daniel Alfreider wurde darauf hingewiesen, dass es notwendig ist, die Planung für den zweigleisigen Ausbau Meran – Bozen bald abzuschließen, damit nach der Elektrifizierung der Vinschger Bahn, die Strecke nach Bozen schnell durchfahren werden kann.
Weiters wurden folgende Probleme besprochen: SüdtirolPlan für die Mobilität 2035, Meran – Töll, Virgltunnel, sowie neue Haltestelle St. Jakob. Meran – Töll soll bereits im Oktober fertig sein.
Breiten Raum nahm die Anschaffung von neuen Zügen ein. Ein Zug wird 11 Millionen € kosten. Der Verein plant im Herbst das Werk in Piemont zu besichtigen. Das Amt für Mobilität wird die Gruppe begleiten.
Franz-Tumler-Literaturpreis – Die Nominierungen: Teil 2
Irina Kilimnik:
Sommer in Odessa.
Kein & Aber, 2023.
Irina Kilimniks Debütroman Sommer in Odessa ist für den Franz-Tumler-Literaturpreis 2023 nominiert. Er spielt im Jahr 2014, als Russland die Krim annektiert. Die Autorin führt ihrem Lesepublikum eine Familie vor Augen, deren Leben um den Großvater kreist. Dieser ist überzeugter Kommunist und mischt sich regelmäßig in die Angelegenheiten seiner Angehörigen ein. Er fungiert als Patriarch, dessen Wünsche und Anordnungen erfüllt werden müssen. Trotz aller Bemühungen macht er keinen Hehl daraus, dass er lieber einen männlichen Nachkommen hätte als drei Töchter und vier Enkelinnen. Dennoch ist er aber auf seine Enkelin Olga stolz, da sie seinem Willen folgt und Medizin studiert. Sie ist die Ich-Erzählerin und beschreibt ihr Studium als wenig interessant. Die mäßige Begeisterung für ihren zukünftigen Beruf teilt sie mit ihrem indischen Kommilitonen Radj. So wird ersichtlich, welch hohen Stellenwert die Themen (familiäre) Zusammengehörigkeit und Freundschaft im Buch einnehmen. Es ist nämlich einerseits als Familienroman ausgelegt, kann aber andererseits auch als Anspielung auf das Zusammentreffen verschiedener Kulturen gelesen werden. Hierbei wird deutlich, dass Letzteres nicht immer unkompliziert verläuft. Die Mutter von Olgas bester Freundin, Mascha, ist beispielsweise eine Anhängerin der ukrainischen Kultur, während der Vater an der russischen Lebensweise festhält. Dadurch wird angedeutet, dass Odessa sowohl ukrainisch als auch russisch geprägt ist. Neben kulturellen bzw. politischen Spannungsverhältnissen kommt es auch zu zwischenmenschlichen Herausforderungen. Als David, der älteste Freund des Großvaters, zu dessen fünfundsiebzigsten Geburtstagsfeier auftaucht, wird die vorherrschende Familienordnung in Frage gestellt und ein lang gehütetes Geheimnis droht gelüftet zu werden. Gewohntes gerät ins Wanken und neue Perspektiven eröffnen sich. Gelingt es Olga nun einen neuen selbstbestimmten Lebensweg einzuschlagen? Was wird aus Odessa? Inmitten dieser Aufregungen gelingt es der Autorin immer wieder humorvolle Passagen einzuknüpfen und dadurch für ein spannendes Leseerlebnis zu sorgen.
Kathrin Renner
Über die Autorin
Irina Kilimnik wurde 1978 in der Hafenstadt Odessa (Ukraine) geboren. Sie kam 1993 nach Deutschland, wo sie später Humanmedizin und Mediapublishing studierte. 2015 wurde sie mit zwei Preisen beim MDR-Literaturwettbewerb ausgezeichnet.
Partschins - Flouraschworz - die Vinschger Band um Heiner Stecher - gastierte am 15. Juli 2023 erstmals in Partschins. Eingeladen vom Bildungsausschuss Partschins unter Obfrau Wally Nardelli bespielte die Band den wunderbar hergerichteten Widumanger.
von Erwin Bernhart
2017 wird der Maler-Poet Luis Stefan Stecher 80. Sohn Heiner widmet seinem Vater drei Karrnerlieder in neuer und eigener Vertonung. Dies war die Geburtsstunde von FLOURASCHWORZ, der Band mit Heiner Stecher, Hannes Ortler, Michael Reissner und Franco Micheli. Es ist Heiner Stecher und seiner Combo zu verdanken, die Karrnerliadr vor dem musikalischen Versinken in picksiaser Erdbeermarmelade gerettet zu haben. Wenn das vielleicht gar nicht die Absicht von Stecher und seiner Band war. Die Neuvertonungen in internationale und vinschgaueigene Musik kommen gut an, Flouraschworz hat 2019 eine erste CD herausgebracht. Eine zweite soll demnächst folgen.
Dies verkündete Heiner Stecher beim Konzert im neu gestalteten Widumanger in Partschins und die Band brachte gleich mehrere Kostproben neu vertonter Korrnerliadr auf die Bühne. Die Lieder ließen aufhorchen. Mehr als 100 Leute haben bei herrlichsten Bedingungen den melancholischen, heiteren, traurigen, rotzfrechen und immer nachdenklich stimmenden Korrnerliadr-Texten von Luis Stefan Stecher und der in diesen Bahnen folgenden Musik von Flouraschworz gelauscht und mit herzlichem Applaus belohnt.
Dabei hat es den im Laaser Dialekt verfassten und mittlerweile als Volksgut berühmten Korrnerliedern keinen Abbruch getan, als Stecher darauf hinwies, dass sein eigener Dialekt aufgrund seiner Muttersprache etwas wienerisch eingefärbt sei. Grandios vorgetragen und technisch vom genialen Gregor Marini begleitet hat sich Flouraschworz rasch und dauerhaft in die Herzen der Zuhörer gespielt. Heiner Stecher, im Übrigen als Arzt am Krankenhaus Schlanders tätig, hat mit Gesang und Gitarrre und Mandoline Pfeffer in die Musik gestreut, Franco Micheli am Bass und Michl Reisinger am Schlagwerk haben die rhythmischen Bahnen vorgegeben und das Spiel damit zusammengehalten und Hannes Ortler hat die Zwischenräume und die Liedstimmungen mit diversen Blas- und Tastenstrumenten und mit Begleitgesang gefüllt und gefühlt.
Stimmig hat sich der neue Widumanger, in dem die Musikkapelle von Partschins ausgesprochenes Gastrecht genießt, auch für ein Konzert von Flouraschworz bestens bewährt.
Begrüßt und willkommen geheißen und eingestimmt wurde das Publikum und die Band von Wally Nardelli, Obfrau des veranstaltenden Bildungsausschusses Partschins, der nach dem Konzert zu Wein und Getränke und zur Konzertverarbeitung eingeladen hat.
15 Jahre hat Iris Cagalli das Annenbergheim in Latsch geführt, am 1. August geht ihre Zeit als Direktorin zu Ende. „Unser Heim hat sich unter Frau Cagalli – trotz schwieriger Zeiten – sehr gut entwickelt, auch weil sie sehr viel Zeit, Aufwand und Engagement in unsere gemeinsame Vision eines selbstbestimmten Lebens im Alter gesteckt hat“, erklärt dazu Präsident Alexander Janser. Das Auswahlverfahren für Cagallis Nachfolgerin bzw. Nachfolger läuft bereits.
Kolping im Vinschgau - In Ruanda – ja in ganz Ostafrika – lebt die Mehrheit der Menschen von kleinbäuerlicher Landwirtschaft. Damit diese Familien ihre Einkommens- und Ernährungssituation dauerhaft verbessern können, ist es nicht nur wichtig, dass sie lernen, durch moderne Anbaumethoden ihre Ernten zu steigern. Sie müssen auch wettbewerbsfähiger werden, indem sie ihre Feldfrüchte veredeln und so ihre Wertschöpfungskette ausbauen.
Kolping RUANDA hat dies durch die staatliche Zertifizierung von Saatgut geschafft. In Butete im Norden des Landes startete der Kolping-Verband ein landwirtschaftliches Pilotprojekt, bei dem in einem Gewächshaus und auf Verbandsfeldern Saatgut für Kartoffeln produziert wird. Dieses Saatgut wird anschließend an die Kolpingmitglieder verteilt, die die schmackhaften Knollen auf ihren Feldern anbauen. Kartoffeln sind auch in Ostafrika ein wichtiges Grundnahrungsmittel und die Nachfrage ist groß, insbesondere nach hochwertigen Sorten. Dank der Zertifizierung und der damit offiziell verbrieften Qualität der Speisekartoffeln können die Kolpingmitglieder ihre Ernten nun zu besseren Preisen verkaufen- und das nicht nur auf dem Markt, sondern auch an kommerzielle oder staatliche Abnehmer. Ein neu errichtetes Lagerhaus für die Ernten der Bauernfamilien verbessert die Vermarktungsmöglichkeiten zusätzlich: Händler können dank der zentralen Lagerung größere Mengen abnehmen. Dadurch steigen Einkommen und Lebensstandard der Familien.
Nach diesem Erfolg soll dieses Kolpingprojekt nun mit Hilfe von Spendengeldern an weiteren Orten in Ruanda etabliert werden.
Otto von Dellemann
am 5. & 6. August in LAAS
In Laas ist man stolz auf den Marmor. Und stolz auf die Vinschger Marille. Beide Produkte - beides authentische Botschafter - werden seit genau 24 Jahren im Marmordorf gefeiert. Mit der Veranstaltung Marmor & Marillen, kurz m&m, hat man ein authentisches, einzigartiges und unvergleichliches Kulturfest zu bieten, das auch heuer traditionell am ersten Augustwochenende, dem 5. und 6. August, stattfindet. Der Laaser Marmor und die Vinschger Marille haben in Laas in einem gut bestückten Programm mit Kunstveranstaltungen, Marktständen, mit kulinarischen Genüssen und mit Musik ihren Auftritt.
Die Einladung des m&m-Komitees am Wochenende vom Samstag, 5. August und Sonntag, 6. August ist eine Einladung für die Sinne, für ein fröhliches Miteinander, für ein gemütliches Flanieren, für ein spannendes Entdecken von Kultur & Genuss, ist eine Hommage an das weiße Gold und an die aromatische Marille – eine Kombination, die nicht nur farblich einiges hergibt.
KULINARIUM
Düfte von Marillenknödeln, von Kirchtagskrapfen, von Marillenschnitten werden im Zentrum von Laas die Gäste empfangen. Die Gastwirte kochen auf und servieren das, was einem kulinarischen Rundgang um die Marille gleichkommt. Eine Einladung an Nase und Gaumen ist jene vom Obstbauernhof Fohlenhof: Zur Verkostung von Fruchtdestillaten und Likören lädt die Familie Gartner am Sa. 05.08. und So. 06.08. um 17.00 Uhr sowie jeden Donnerstag um 17.00 Uhr (Anmeldung erbeten).
Infos unter Tel. 335 6932000
Ausstellung:
Freitag 4. August 2023
Ausstellungseröffnung um 19 Uhr
in der Marxkirche Laas
von Ernst Müller
„ Landschaften“
Melodie der Farben!
Die Ausstellung bleibt
am Samstag, 05.08. von 11 – 20 Uhr und am Sonntag, 06.08. von 11 – 19 Uhr geöffnet.
In verschiedenen Kreationen ihren Auftritt hat die Marille bei den Marillen-Spezialitätenwochen vom Samstag, 29. Juli bis am Mittwoch, 15. August in folgenden Gastbetrieben: Gasthaus Zur Krone - Gasthaus Zur Sonne - Gasthaus Sonneck/Allitz – Pizzeria Odler – Pizzeria St. Sisinius.
Mit erfrischenden Getränken, Marillenspezialitäten und hausgemachtem Marillenkuchen wartet die Musikkapelle Laas und der ASC Laas-Raiffeisen im Festbereich Peernstadel am Sa. 10 – 20 Uhr und So. 11 – 20 Uhr auf.
Im Festbereich Santl lädt hingegen die Schützenkompanie Laas zum Genuss. Verwöhnt werden die Gäste mit herzhaften Gerichten, wie Grillhendl auf dem Holzgrill und einer Showküche mit tollen Gerichten und erfrischenden, durstlöschenden Getränken. Dieser Festbereich wird auch von ASC-Laas Raiffeisen und der MK-Laas betrieben. Venustis (neben Peernstadl) bietet gar eine Marillenbar mit Marillenbier, Marillo uvm. Dazu Ziehorgelklängen am Nachmittag des 5. August und Schaukochen mit Alex Waltenhauser am Sonntag von 12 – 14.30 Uhr. Silvi wird ihr neues Kräutersalz mit Vinschger Marille präsentieren. Und die Kinder malen auf einer Laaser Marmorplatte.
M&M MARKT
Einer der Höhepunkt ist jedes Jahr der M&M Markt. Heuer findet dieser am Samstag, 5. August von 10 – 19 Uhr und am Sonntag 6. August von 10 – 19 Uhr statt. Krapfen, Marillenknödel, authentische, regionale Köstlichkeiten, Produkte, deren Rohstoffe aus dem Vinschgau sind – das zeichnet den m&m-Markt aus ist auch der Erfolg, der dem Kultur-Event jedes Jahr aufs Neue zuteil wird. 41 Marktstände bieten entlang der Vinschgaustraße bis zur Laaser Marmorwelt Marillen, Kunsthandwerk aus Laaser Marmor und typische Produkte aus dem Vinschgau und Südtirol.
LAASER MARMORWELT
Kinder wie Erwachsene kommen bei einem umfangreichen m&m-Unterhaltungsprogramm auf ihre Kosten.
Heuer neu ist der Spielbereich in der Laaser Marmorwelt mit Spiel und Spaß, zum Beispiel Laaser Marillenkerne klopfen, Spielen in der Laaser Marmor-Sandkiste oder Marmoranhänger basteln.
Im schönen Ambiente der Laaser Marmorwelt lädt zudem eine Marmorbar zu erfrischenden Getränken oder zu köstlicher Goulaschsuppe. Peter Mair zaubert in der Showküche leckere Süßspeisen.
Abseits davon bieten die Sonderausstellung und künstlerische Skulpturen der letzten Marmorsymposien einen kleinen Einblick in die Geschichte des Vinschgaus rund um den Laaser.
HÖHEPUNKT:
„Marmor trifft Marille“
Bildhauerwerkstatt von Mo. 31.07. bis Sa. 5. August 2023 am Santlplatz in Laas
Carletto Bonavigo aus Laas und Alfred Mevissen, (D) Präsident des Vereins – art moves Europe und Ideengeber dieses Projekts, schaffen gemeinsam eine Skulptur aus Marillenholz und Laaser Marmor. Das Ergebnis - eine künstlerische Verschmelzung beider Materialien und beider Bildhauer.
MUSIK
Musik wird an beiden Tagen der gute Ton der Veranstaltung sein, mitwirken und beste Unterhaltung garantieren. Zu den Musikern, die in Laas an verschiedenen Ecken und Plätzen am Samstag und Sonntag ihr Bestes geben, zählen unter anderem die Laaser Böhmische mit Zünftigem, die Pflerer Gitschn, Andrews Music Project, dabei wechselt Andreas mit seiner „Quetschn“ immer wieder seinen Spielort, Nadine Theis, eine junge Ziachorgelspielerin aus Laas, die Gruppe Holzklang mit Florin Pallhuber, das Arton Duo mit Mattia Demetz, dem Harmonika-Juniorweltmeister 2013. Zudem gibt es ausgewählte Hits der 80iger und 90iger Jahre.
KULTUR & KUNST
Künstler bereichern die m&m-Veranstaltung mit ihrem Tun, z. B. „Kunscht in Stodl“ am Sa. 05.08. und So. 06.08. von 10 – 19.00 Uhr, wo 5 Künstler ihre Werke präsentieren - mit musikalischer Begleitung von Evelyn Kerschbaumer. In der Laaser Marmorwelt gibt es Marmorgeschichte im Freilichtmuseum und die Fachschule für Steinbearbeitung bietet am So. von 11 - 18 Uhr Ein- und Ausblicke. Alle zusammen bereichern die Kulturveranstaltung und tragen zum vielfältigen Erleben von Marmor und Marillen bei.
FÜHRUNGEN:
- Marmor Erlebnis Führungen mit Filmpräsentation und Werksbesichtigung „Lasa Marmo“
Sa. 05.08. und So. 06.08. um 12/14/16 Uhr (deutsch)
und um 15 Uhr (italienisch)
Treffpunkt: Laaser Marmorwelt - Dauer: ca.: 1,5 Stunden
Sonderpreis für m&m: 8 €
Infos unter Tel. +39 347 40 95 404, www.marmorplus.it
- Häuser - Leute - Geschichten …
auf Winkelwegen durch Laas
In anderthalb Stunden werden Sie durch einige Gassen
des Dorfes geführt, hören vom harten Leben früher, von
Festen und Bräuchen und wie Schriftsteller diese Gegend
und ihre Menschen beschrieben haben.
Sa. 05.08. um 10.45 Uhr in deutscher Sprache
Treffpunkt unter dem Palapirnbam am Bahnhof Laas
Infos unter Tel. +39 347 40 95 404
Freiwillige Spende zugunsten Schülerinnen von Soroti
Vinschgau/Innsbruck - Peter Waldner hat drei neue CD’s herausgebracht. Eine davon auf Orgeln im Vinschgau eingespielt: „Die CD Italiani & Oltremontani (CD-Reihe der Tiroler Landesmussen Innsbruck Musikmuseum 65), die ich im Mai 2022 an den vier weitgehend original erhaltenen barocken Orgeln der Kirchen St. Luzius in Tiss in Goldrain (Carlo Prati, 1651), St. Helena auf der Töll in Partschins (Johann Caspar Humpel, 1704), St. Georg in Agums/Prad (Johann Caspar Humpel, 1723–26) und der Spitalskirche in Latsch (Andreas Jäger, 1741) im heimatlichen Südtiroler Vinschgau eingespielt habe.“
CD-Bestellung unter
info@peterwaldner.at
Meran/Vinschgau - Am Freitag 23. Juni fand in der Sommerresidenz des Ost West Country Club Meran, die zweite Vorrunde zur „Südtiroler Poetry Slam-Landesmeister:innenschaft 2023“ statt. Unter freiem Himmel und mit Vinschger Wind brachten 10 Teilnehmer:innen aus ganz Südtirol (drei davon aus dem Vinschgau) in einem 5 min. Zeitlimit ohne Kostüme und Requisiten selbst verfasste Texte auf die Bühne. Unter dem zahlreich erschienenen Publikum wurden fünf Juror:innen gewählt. Sie bewerteten die teils sehr persönlichen Texte. Lene Morgenstern, die zweifache Südtiroler Poetry-Slam-Landesmeisterin (2011, 2013) moderierte den gefühlsgeladenen Abend. Es war schließlich Valentina Gander aus Glurns, die mit zwei sprachrhythmisch sanften Texten die höchste Gesamtwertung der beiden Runden erhielt. Sie erinnert sich darin an ihre Kindheit und ihre beste Freundin. Die zweitplatzierte Maria Fliri aus Naturns, 1940 auf einem Bergbauernhof geboren, erzählt über das Verschwinden der Telefonzellen und über Kommunikation in früheren Zeiten. Im zweiten Text sinniert sie über „Huamat“ und ist erstaunt, dass ihre Erlebnisse aus vergangenen Tagen heutzutage so gut ankommen. Gut ankamen auch die Worte über viele Gedanken zu vielen Themen des Bruneckers Georg Eigner (KI). Er schaffte es als drittplazierter in das Finale, welches im September stattfindet. Die Stadtbibliothek Brixen ist Austragungsort der dritten und letzten Vorrunde am 21. Juli. (chw)
Weitere Infos unter:
info@saav.it
Buchbesprechung
Margot Schwienbacher:
Bäuerliche Kapellen in Südtirol.
Hrsg. v. der Südtiroler Bäuerinnen-organisation. Folio: 2023. 400 S.
Unter Landesbäuerinnen scheint sich die anerkennenswerte Tradition etabliert zu haben, eine Tirolensie herauszugeben. Sie stellt ein Thema, das sich landesweit beleuchten lässt, in den Mittelpunkt. Landesbäuerin Antonia Egger hat sich mit zahlreichen Helfer:innen den bäuerlichen Hofkapellen gewidmet und eine nahezu vollständige Erhebung durchgeführt. Die Hintergrundrecherchen stammen von Margot Schwienbacher, ihre Texte über Volkskultur und allerlei Wissenswertes rund um Religion, Kunst, Bautechnik und Formsprache ergänzen die vielen Fotografien von Armin Huber und Josef Gutmann, sodass sich ein breit aufgefächertes Bild ergibt. Einige Kategorien von Kapellen erleichtern die Übersicht: Ansitzkapellen, Badlkapellen bei Bädern, Klosterhofkapellen, Wegkapellen, Alm- und Bergkapellen und Hauskapellen kommen vor. Eine weitere Zuordnung ergibt sich über die Heiligen, denen die Kapellen geweiht sind. Es gibt viele Marien- und Josefikapellen im Land, bäuerliche Heilige für Schutz und Fürsprache, aber auch kriegerische Episoden oder besondere familiäre oder landschaftliche Bedingungen sind Anstoß für die Errichtung einer Hofkapelle gewesen. Schwienbacher gibt legendenhafte Entstehungsgeschichten wieder, etwa bei der Lechtlkapelle in Muntetschinig (Tartsch). Dass die Tradition nicht abbricht, belegt das Kapellenbuch anhand von Bauwerken, die in jüngster Vergangenheit entstanden sind. Da leuchten zwei Vinschger Beispiele, die auch architektonisch interessant sind: Die 2018 erbaute Kapelle zum guten Hirten am Gemassenhof oberhalb von Tartsch. Und die weitum sichtbare, 2022 dem Hl. Bernhard von Menthon und der Hl. Anna geweihte Hofkapelle der Familie Ruepp am Gialhof oberhalb von Schluderns.
Im Kapellenbuch lässt sich mit Genuss blättern. Es ist zwar aufgrund der großzügigen Bebilderung ein dicker Wälzer geworden, doch das spricht auch für Sorgfalt im Büchermachen und für Lesefreundlichkeit. So kann es lange am Stubentisch liegen bleiben und wird immer wieder dazu einladen, in ein Kapitel einzutauchen. Am Schluss listet ein Verzeichnis die Kapellen auf, nach Landesteilen sortiert, mit Eckdaten und Bildern. 54 zählt der Vinschgau. Allen soll, so steht es im Buch geschrieben, mit Respekt begegnet werden. Da sie im Privatbesitz stehen, ist bei den Besitzer:innen anzufragen, ob eine Besichtigung möglich ist.
Maria Raffeiner
Grundschule Göflan - Dass an unserer Schule so einiges in Bewegung war, davon können die Schüler*innen und auch wir Lehrpersonen der Grundschule Göflan berichten. Bereits im Herbst planten wir Aktivitäten, die sich rund um das Thema „Bewegte und gesunde Schule“ drehten.
Neben den traditionellen Ausflügen waren heuer für die kleineren Schüler*innen das Lama-Trekking und für die größeren der Besuch eines Hochseilgartens geplant. Erlebnisse also, die außergewöhnlich und reizvoll sind und doch auch die Gemeinschaft, Körpererfahrung und Bewegung in den Mittelpunkt rücken.
Da der Winter eine eher „bewegungsarme“ Zeit ist, nutzten wir als Schulgemeinschaft die Gelegenheit, den nahen Eislaufplatz in Schlanders zu besuchen. Dort tummelten sich unsere Schüler*innen vormittags auf der Eisfläche und kehrten nach einem tollen Wintererlebnis zufrieden in ihr Schulhaus zurück.
Anfang April fand ein weiterer „Event“ statt, nämlich unser Sporttag am Göflaner Sportplatz! Auch hier standen neben verschiedenen sportlichen Aktivitäten die Gemeinschaft, der Teamgeist aber auch „das Köpfchen“ im Vordergrund. So gab es doch einige Spiele, die man gemeinschaftlich und strategisch lösen sollte. Genügend Raum wurde auch dem freien Spiel eingeräumt und da Bewegung im Freien bekanntlich auch hungrig macht, wurde von den Lehrpersonen eine reichliche und vor allem gesunde Jause zubereitet.
Anfang Juni hofften wir auf gutes Wetter, denn unsere Schulgemeinschaft begab sich wiederum ins Freie: Nun überraschten wir die Kinder mit einem „Schwimm- und Planschtag“! Ein Tag, an dem jeder seinen Fähigkeiten entsprechend das kühle Nass genießen und auch in diesem Element Bewegungserfahrungen sammeln konnte.
Wir Lehrpersonen haben uns heuer wiederum bemüht, mit diesen und anderen Aktionen unseren Schüler*innen hinsichtlich ihrer Bewegungsfreude und -bedürfnisse entgegenzukommen und Angebote zu schaffen, welche „Schule bewegen“ und aktiv erleben lassen.
Schloss Kastelbell/Multivision-Konzert - Zu einem Multivisions-Konzert der besonderen Art lud der Bildungsausschuss Kastelbell-Tschars am Freitag, den 14. Juli ins Schloss Kastelbell. Die Südtiroler Band „ZeitLous“ begeisterte das Publikum mit ihren Instrumenten, ihren Liedern und am Schluss noch mit ihrem neuen Musikvideo mit dem Titel „Kennsch du den?“. Die aus dem Wipptal stammende Musikerin und Liedermacherin Michaela Schölzhorn lebt seit 20 Jahren in Morter und ist Gitarrenlehrerin in den Klassen mit musikalischer Ausrichtung der Mittelschule Schlanders. In ihrer Freizeit spielt sie bei verschiedenen Gruppen. Mit der „Storchen Musi“ werden alte Volkslieder und Korrnerlieder gespielt. Weltmusik spielt Michaela Schölzhorn mit der Gruppe ZeitLous zusammen mit Amin Aarab und Markus Gasser. Verschiedene Percussion Instrumente, Didgeridoos, Flöten, Maulorgel und Gitarre, verbunden mit eigenen Liedtexten im Dialekt erzeugen einen unverwechselbaren Klang. Beim Konzert im Schloss Kastelbell wurden ihre Lieder mit Bildern und Kurzvideos im Hintergrund umrahmt und haben so ein besonderes multimediales Ton- und Bilderlebnis erzeugt. Michaela Schölzhorn erzählt in ihren Liedtexten von der Burg Ober- und Untermontani in Morter, von der Welt, die sich trotz Corona immer weiter dreht, aber auch von Kindheitserinnerungen. In den Liedern fordert sie das Publikum auf: „Net zi gach“, „Lous a moll“ und „Trau di“. Zum Abschluss wurde das Musikvideo „Kennsch du den?“ vorgeführt. Das Video kann auch auf YouTube angesehen werden. (hzg)
Jedes Kind braucht seinen/ihren Namen, so auch die verschiedenen Handlungsräume der Jugendarbeit. Gesehen oder ungesehen findet Jugendarbeit an vielen sichtbaren aber auch an vielen nur den Insider*innen sichtbaren Orten statt.
An verschiedenen Beispielen wollen wir versuchen diese Handlungsräume und ihre Bezeichnungen fassbar zu machen. Wenn wir zum Beispiel vom Jugendraum, Jugendtreff oder Jugendzentrum sprechen, dann denken wir an einen fixen Ort, es handelt sich also um standortbezogene Jugendarbeit. Diese Jugendarbeit wird zur hinausreichenden Jugendarbeit, wenn punktuell Aktionen und Projekte, Ausflüge oder Konzerte außerhalb dieses fixen Ortes stattfinden. Was diesen beiden Orten gemein ist, sie sind für Jugendliche gemacht und werden von Jugendlichen besucht. Die Jugendlichen kommen zur Jugendarbeit.
Umgekehrt verhält es sich mit der mobilen Jugendarbeit, da kommt die Jugendarbeit zu den Jugendlichen, sie besucht nämlich die Jugendlichen in ihrem „Reich“. Mobile Jugendarbeit ist unterwegs (mobil), im Zug, im Bus, im Camper, auf Straßen Plätzen, Hinterhöfen, aber auch auf Konzerten, Events und Festivals.
Dann noch der digitale Raum, hier bewegen sich alle im fremden und vertrauen Raum. Die digitale Jugendarbeit begleitet Jugendliche im virtuellen Raum und in sozialen Netzwerken.
Es sind verschiedene Zugänge und verschiedene Aufgaben und Herausforderungen der Jugendarbeit, gemein ist diesem Handlungsräumen doch immer, dass alle nach den Prinzipien der offenen Jugendarbeit arbeiten: Offenheit, Vielfalt, Gendersensibilität, Niederschwelligkeit, Freiwilligkeit, Lebensweltorientierung, Begleitung, Partizipation, Vernetzung und Nachhaltigkeit.
Der Sommer beginnt und so auch das Nachtschwimmen in Laas. Jeden Mittwoch geht der Jugendtreff Laas von 17-21 Uhr mit den Jugendlichen ins Schwimmbad um dort gemeinsam den Abend zu verbringen. Jeden zweiten Mittwoch sind auch die Jugendlichen vom Jutsche Tschengls dabei.
Egal ob Turm springen, Beachvolleyball-Matches oder das traditionelle Wasserball, alles was Spaß macht, wird gemacht!
Kemmps vorbei wenns lust hobs! :)
Die Kartause entwickelt sich immer mehr zum Treffpunkt zur anspruchsvolleren Kunstsprache. Bereits seit 1987 wurden zuerst der Kreuzgang und zunehmend weitere Räume des ehemaligen Kartäuser Klosters „Allerengelberg“ in Karthaus im Schnalstal von Mitte Juli bis Ende August zur Galerie. Heuer wurden im Rahmen von „Kunst in der Kartause“ Carmen Müller und Manfred Alois Mayr vom Kulturverein Schnals eingeladen, den Ort künstlerisch zu bespielen. Kurator der Ausstellung ist Luciano Fasciati aus Chur.
Es ist ein fantastischer Anblick, wenn man heute den Kreuzgang des Klosters betritt. Folien und Naturlicht allein ergeben ein gewaltiges Farbspiel. Das Schauen wird zum Erlebnis, es braucht keine Interpretationen.
Die Ausstellung „SteinNelkeFeuerRot“ ist auch eine Hommage an den Ort und will eine Beziehung zum Ort herstellen. Die philosophisch/poetische Titelgebung der Ausstellung nimmt Bezug auf die feurig/rote „Schnalser Nelke“. Kartäusernelken, Dianthus Cartusianorum, wurden vermutlich in den Klostergärtchen gezüchtet und im Tausch gegen Andachtsbildchen weitergegeben.
Manfred A. Mayrs natürliche Lichtprojektionen im Kreuzgang der Kartause, thematisieren die verschiedenen Zonen einer Kerzenflamme, bzw. den Dorfbrand von 1924, der fast das ganze Kloster und das Dorf zerstörte.
Carmen Müller und Manfred Alois Mayr
Carmen Müller und Manfred Alois Mayr sind keine Unbekannten. Carmen Müller erlangte 1978 das Diplom an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Auch Manfred A. Mayr studierte bis 1977 in Wien an der Akademie der Bildenden Künste, Grafik und Malerei bei Prof. Maximillian Melcher, wo er anschließend bis 1981 einen Lehrauftrag innehatte. Nach ihrem Wienaufenthalt wohnten beide gemeinsam bis zum Jahre 2008 in Goldrain, heute leben sie in Meran.
Carmen Müller definiert sich selbst als „Gartenforscherin“. Gärten und Pflanzen im Allgemeinen sind ihre Inspirationsquelle und Lehrmeisterinnen. Den Leitgedanken ihrer Recherche bringt Charles Jencks auf den Punkt. „Der Garten ist ein idealer Ort, um sich auf die großen Fragen einzulassen.“
Der Garten ist eine Spielwiese, wo Träume und Sehnsüchte verwirklicht werden. Viele Jahre hat sich die Künstlerin bereits mit dem Thema Garten auseinandergesetzt und ihre Installationen in sämtlichen Ausstellungen, Parkanlagen und Büchern präsentiert. Carmen Müller hat etwas von einer Botschafterin. Sie ist eine Botin, die etwas überbringt. Sie recherchiert in privaten Gärten, sucht den Kontakt zu den jeweiligen GartenpflegerInnen und läßt sich Geschichten über einzelne Pflanzen erzählen. Es geht um den Erfahrungsaustausch und um
das Wissen über Pflanzen, das über Generationen vermittelt wurde. Neben ihren malerischen Werken, integriert sie ortsbezogene Fundstücke – vom Mobiliar bis zum Myrtenkranz der Großmutter, den Hexenschnaps einer Schnalser Bäuerin, sämtliche mundartliche Pflanzennamen – in die aktuelle Installation. Ihre Gedanken, manchmal vielleicht auch mit etwas schamanistischem Hintergrund, können nicht über das Denken, sondern nur über das Fühlen im Kontext erschlossen werden.
Manfred Alois Mayr ist im wissenschaftlichen Sinne ein Farb-Poet, der jegliches Material mit hoher gestalterischer Sicherheit zum Ausdruck bringt. In der Kartause versucht er mittels natürlichem Licht eine Harmonie zwischen den Objekten und dem Raum des Kreuzganges herzustellen. Auf die Frage, wie er dazu kam, antwortet er: „Ich wollte keine Tafel-Bilder hängen, sondern den Kreuzgang selbst zum Bild machen. Die Besucher sollen sich nicht vor dem Bild, sondern “im Bild” bewegen. Auch war es mir wichtig, die Mystik des Kreuzgangs zu bewahren und ohne ein physisches Objekt auf das Vorhandene zu intervenieren. Es geht mir also darum, für den geschichtsträchtigen und religiös aufgeladenen Ort mit einfachen Mitteln – d. h. mit semitransparenten Farbfolien und durch rein natürlich projiziertes farbiges Licht eine Stimmung zu erzeugen, die atmosphärisch bzw. assoziativ an die damalige Brandkatastrophe erinnert und zugleich ein mystisches Kolorit schafft. Durch die Beschäftigung mit der Geschichte des Klosters kam ich in Kontakt mit dem Feuer und somit auf die Idee der Thematisierung einer Kerzenflamme, die in der Kartause sicher auch eine große Bedeutung hatte. Das Farbspektrum der natürlichen Lichtinstallation ist also eine Ableitung der Flammenzonen einer Kerzenflamme.“
Eine optimale Konstellation
Seit ihrer Studienzeit leben Carmen Müller und Manfred Alois Mayr jetzt schon zusammen. Man kann ihre Beziehung als eine optimale künstlerische Konstellation bezeichnen, obwohl beide eine andere künstlerische Sprache sprechen. In der Kartause kommen die zwei Welten zusammen und finden sich. Während Manfred A. Mayr sich mit anonymen Farbgebungen und Farben, auch Zufallsfarben in dem gebauten Raum beschäftigt, so beschäftigt sich Carmen Müller mit natürlichen, gewachsenen Räumen. Ihre erste gemeinsame Arbeit – eine aufwendige Grafik-Edition die sog. „Berliner Mappe“, die beide 1995 realisiert haben, ist in der Klosterzelle unter dem Titel „Augenspiel“ ausgestellt.
LR Philipp Achammer, der die 34. Ausstellung in der Kartause offiziell eröffnete, zeigte sich sehr erfreut über den „Paarlauf“, der in diesem Sommer in der Kartause stattfindet. „Kunst in der Kartause gehört zu den ganz besonderen Kunstmomenten dieses Landes“, sagt er. Bürgermeister Karl Josef Rainer sprach von einem „besonderen Kraftort“ und mit leicht ironischem Unterton fügte er hinzu „deshalb bin ich auch schon so lange hier“.
Die Kartause hat auf jeden Fall etwas Besonderes und verlangt aufgrund seiner Geschichte und allem, was hier passiert ist, eine respektvolle Annäherung und einen respektvollen Umgang. Dies ist den beiden Künstlern Carmen Müller und Manfred Alois Mayr mit ihrer Kunst mit Sicherheit gelungen.
Musikalisch umrahmt wurde der Abend von der Klarinettistin Sylvia Schweigl aus dem Passeiertal und der Saxophonistin Sonja Wallnöfer aus Tisens. Umtrunk und Buffet wurde bereitgestellt von den Gastwirten des Schnalstal, insbesondere von Erwin und Paul Grüner, den Wirten des Dorfes.
Peter Tscholl
Die Ausstellung ist zugänglich vom
16. Juni bis 20. August 2023, Montag bis Samstag
von 14.00 – 18.30 Uhr und Sonntag und Feiertag
von 10.00 bis 12.00 und 14.00 bis 18.30 Uhr.
kulturverein-schnals.it/kunst-in-der-kartause
Kortsch - Stolz auf das Erreichte waren die insgesamt 28 Maturantinnen und Maturanten bei der Diplomfeier am 3. Juli in der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung in Kortsch. 17 MaturantInnen nahmen das Maturadiplom der Fachrichtung „Önogastronomie und Gastgewerbe“ der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung entgegen. 11 hingegen hielten nach der erfolgreich bestandenen Prüfung das Maturadiplom „Landwirtschaft und Entwicklung im ländlichen Raum“ der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg in der Hand. Zur Diplomfeier gekommen waren Direktorin Monika Aondio, Kommissionspräsident Werner Oberthaler vom Oberschulzentrum in Mals und Schulleiter Andreas Paulmichl. Mit der Übereichung der Diplome gingen Gratulationen und die besten Wünsche für die Zukunft einher. Beide Fachschulen zeichnet neben einer fundierten Allgemeinbildung eine vertiefte fachliche Ausbildung mit Praxisunterricht und Praktika aus. Die Diplomfeier und das anschließende Buffet, zubereitet vom Koch Martin Tschenett mit seinem Team bildeten den Abschluss einer erfolgreichen Ausbildungszeit. (ap)
Sulden - Reinhold Messner kommt nicht zur Talstation der Seilbahnen Sulden, er erscheint. Zum traditionellen Yakauftrieb haben sich heuer am 19. Juli 2023 mehrere hundert Leute an der Talstation eingefunden. Messner erscheint mit seiner Frau Diane und die Leute drängeln sich um ihn, fotografieren, filmen und sie sind sichtlich angetan von seiner Präsenz. Es sind Gäste aus Deutschland, aus dem italienischen Staatsgebiet, Einheimische und auch andere Zungenschläge.
Messner ist ein Magnet, nach wie vor und ungebrochen. Während viele Metropolen Italiens als rote Zonen aufgrund der Affenhitze auf dem Stiefel ausgerufen sind, ist es in Sulden kühl und das bevorstehende Wetter verheiße nichts Gutes. Messner eröffnet den auf Wanderung getrimmten Gästen, dass sich ein Teil der Yaks bereits bei der Madritschhütte befinden. Er schlägt vor, sich zu Fuß oder mit der Seilbahn zur Bergstation zu begeben, um dann gemeinsam in Richtung Madritschhütte zu wandern. Er sagt das in Deutsch und in Italiensch. Wer Hunde mitführe, solle die Yaks meiden.Denn die ansonsten friedlichen Yaks sehen Hunde als Wölfe an und gehen unter Umstaänden auf Angriff über. Wenn ein Yak angreife, so Messner eindringlich, so solle man den Hund von der Leine lassen. Der Hund würde dann schon flüchten und der sei schneller als die Yaks. Auf keinen Fall solle man bei einem Yakangriff den Hund bei sich an der Leine halten. Denn ansonsten könne der Yak auch den Menschen angreifen.
Die Gäste besteigen zu hunderten die Seilbahn und lassen sich nach oben bringen. Reinhold und Diane Messner folgen. Es beginnt zu regnen und zu stürmen. Der Wetter-Spuk ist allerdings rasch vorbei und die Gäste können mit Messner ein Stück Himalaya, ein Stück Tibet erfühlen - mit den Yaks und mit der Bergsteigerlegende Messner. In den Jahren zuvor war im Juni Yakauftrieb in Sulden - heuer hat man diesen auf Mitte Juli verlegt, auch um mehr Leute an diesem spektakulären Event beteiligen zu können. (eb)
Eurac/Vinschgau - Die Trockenhänge am Sonnenberg sind charakteristisch für das Vinschgau und dementsprechend im ganzen Land und darüber hinaus bekannt und bei Wanderern und Bikern beliebt. Eine besondere Bedeutung haben sie jedoch auch als Lebensraum für zahlreiche spezialisierte Tier- und Pflanzenarten. Dies konnte einmal mehr das Biodiversitätsmonitoring Südtirol bestätigen: Ein Forscherteam von Eurac Research ist seit 2019 im ganzen Land unterwegs, um die Artenvielfalt in unseren wichtigsten Lebensräumen zu erheben. Drei Trockenlebensräume im Vinschgau hat das Team bisher untersucht: Die unvergleichlichen Annaberger Böden im Jahr 2019, eine wertvolle Trockenweide bei Matsch 2021 und schließlich die Großböden, eine schöne Trockenweide bei Allitz im Vorjahr. Die Ergebnisse aus diesen Erhebungen liegen großteils bereits vor.
Die Ergebnisse
Auf der Trockenweide bei Matsch konnte der Tagfalterexperte Elia Guariento ganze 26 Arten erheben. Darunter fanden sich einige geschützte Arten, wie der Rote Scheckenfalter, der Apollofalter oder der Schwalbenschwanz. Besonders interessant war für ihn das Vorkommen des Weißdolch-Bläulings, der bei uns stark gefährdet ist. In den letzten Jahren konnte dieser Tagfalter für Südtirol nur noch im Obervinschgau gemeldet werden. All diese Tagfalterarten sind auf extensiv bewirtschaftete, blütenreiche Lebensräume angewiesen. Auch der Vogelexperte Matteo Anderle kann Interessantes von der Weide berichten. Er fand hier 12 Vogelarten, darunter den gefährdeten Neuntöter, der ebenfalls auf extensive Wiesen und Weiden angewiesen ist. Hier kommen nämlich noch Strukturelemente wie Sträucher oder Steinhaufen vor, wo er brüten sowie Schutz und Nahrung finden kann. Auch die stark gefährdete Goldammer und das vom Aussterben bedrohte Braunkehlchen kamen hier vor. Sie und weitere Bodenbrüter, also Vögel, die ihr Nest am Boden bauen, stehen stark unter Druck. Das liegt daran, dass Wiesen immer öfter und früher gemäht werden, die Vögel ihre Eier also nicht ausbrüten, bzw. ihre Jungen nicht aufziehen können. Was die Fledermäuse betrifft, konnte Chiara Paniccia hier acht Arten erheben, darunter die gefährdete Mopsfledermaus, die ihren Namen ihrer mopsartigen Schnauze verdankt.
Auf den Annaberger Böden oberhalb von Goldrain konnte die Botanikerin Lisa Angelini 38 Pflanzenarten erheben, darunter das Grauscheidige Federgras, eine typische Pflanze von Trockenrasen: Ihre charakteristischen flauschigen Grashaare dienen dazu, ihre Samen weitmöglichst zu verbreiten. Hier konnte der Tagfalterexperte 13 Arten erheben, die allesamt an warme, offene Hänge gebunden sind, wie das Blaukernauge – ein typischer Bewohner von Trockenrasen. Ebenso ließen sich hier das Schachbrett, welches aufgrund seines Schachbrettmusters leicht zu erkennen ist, und der Admiral, dessen Raupen sich von Brennnesseln ernähren, beobachten.
Auf den Großböden oberhalb von Laas/Allitz konnte Angelini 36 Pflanzenarten erheben, darunter die Gelbe Schafgarbe, auch Filz-Schafgarbe genannt. Die typischen Härchen an den Blättern, denen sie ihren Namen verdankt, dienen einerseits dazu, das viele Sonnenlicht auf den Trockenhängen zu reflektieren, andererseits die wenige Feuchtigkeit die in ihrer Umgebung vorkommt aufzunehmen. Hier konnte der Ornithologe 19 Vogelarten erheben, darunter auffallend viele gefährdete Arten: Zippammer, Neuntöter, Bluthänfling, Braunkehlchen und Sperbergrasmücke. Letztere ist gar vom Aussterben bedroht und einer der seltensten Brutvögel Südtirols. Dass all diese gefährdeten Tier- und Pflanzenarten einen geeigneten Lebensraum in einer Trockenweide finden, zeigt einmal mehr die Wichtigkeit dieser extensiv bewirtschafteten Flächen. Leider werden sie vielerorts aufgelassen, was zu ihrer Verbuschung und langfristig zur Ausdehnung des Waldes in diese Flächen führt. Dadurch geht ein wichtiger Lebensraum verloren. Die günstigeren Lagen hingegen wurden längst intensiviert und sind, da mehrmals jährlich gedüngt, gemäht und bewässert, kein geeigneter Lebensraum für diese sensiblen Arten.
Julia Strobl, Eurac Research
Die Malereien und Zeichnungen in der Hauskapelle „Nikolaus von der Flüe“ in Schlanders gehören zum exemplarischen Werk des Künstlers. Eine Aquarellskizze für das große Wandfresko (gegenüber dem Altar) behandelt zentrale Themen: die Nächstenliebe, die Brotvermehrung, die Erschaffung der Erde. Für das Seniorenhaus von Schlanders wurde auf Vorschlag einer Ordensschwester aus dem Münstertal der Schweizer Nationalheilige als Namenspatron gewählt; damit sollte an die uralte Verbindung des Vinschgaus mit dem Engadin und dem Bistum Chur erinnert werden.
Nikolaus von der Flüe (1417-1487) hat es vom Bauern zum Hauptmann, Ratsherrn und Richter gebracht; er verhütete 1481 den Bürgerkrieg unter den Eidgenossen. Deshalb bekam er auch den Ehrentitel „Vater des Vaterlandes“. Weil der „Bruder Klaus“ in seinen letzten Jahren als Einsiedler lebte, gleicht er auch darin den „Heimsenioren“.
Robert Scherer, der Farbenkünstler aus Kortsch, hatte in Wien eine Wohnung, die er studierenden Südtirolern zur Verfügung stellte. So lernte ich ihn im Wintersemester 1965 als hilfreichen Landsmann kennen.
Das viele Glas in den lichtdurchströmten Räumen des 1981 eröffneten Bürgerheimes und die sich darin bewegenden Bewohner leben in einer Überwelt und lassen an Wasser denken; die erzählten Lebensberichte wachsen wie Tropfsteine. Freiheit und Weisheit zeigen sich im aufgewühlten Meer als farbige Strömungen. Aus segnenden Händen wächst brennende Liebe, im blauen Meeresgrund verfangen sich Gedanken wie Fische im Netz. Aus den farbigen Betonfenstern der Kapelle strömt Morgenlicht auf eine segnende Gestalt. Sonnengesang, Vögel für Freiheit, Fische als Nahrungsbringer, die Mondsichel für Weibliches.
Alles schwebt, wie in Venedig. In der Fucina degli Angeli hat der Robert beim Formen der glühenden Glasmasse selbst Hand angelegt. Franziskus oder Nikolaus? Auf dem ausgeführten Wandbild steigen sie, sich verschmelzend, aus dem Meer.
Einer der frühen Förderer des Bürgerheimes war der Bauer Hans Weber vom Kortscher Thomasnhof; zusammen mit dem Deutschen Orden gaben „Familiaren“ 1461 der Spitalsstiftung die Anweisungen für das Armen- und Pilgerhaus, in dem auch Kranke gepflegt wurden. Hier verbringt der Robert zur Zeit (Juli 1923) einen Pflegeurlaub.
Hans Wielander
Siegmundskron - Kürzlich präsentierte, bei einer Vorpremiere im kleinen Kino des MMM Firmian auf Schloss Sigmundskron, der ehemalige Extrembergsteiger Reinhold Messner seinen neuen Dokumentarfilm „Sturm am Manaslu“ der Presse. Der Film, welcher in der Coronazeit hätte fertiggestellt werden sollen, läuft nun in den Kinos und zeichnet eine Aufarbeitung der Ereignisse am Manaslu der „Tiroler Himalaya Expedition“ von 1972 nach. Der Dokumentarfilm, der einen Tatsachenbericht der Bergsteigerkameraden Wolfgang Nairz, Oswald Ölz, Hansjörg Hochfilzer, Horst Frankhauser und Reinhold Messner wiedergibt, gliedert sich in etwa drei Teile, so Messner. Einem Vorspiel, wo sich die Überlebenden der damaligen Expedition auf Schloss Juval bei gemeinsamem Essen und Trinken die erlebte Geschichte erzählen. In diesem Zusammenhang wird auch ein während der Aufnahmen erfolgter Heiratsantrag Messners an seine jetzige Ehefrau Diane wiedergegeben. Im weiteren Drittel folgen eindrucksvolle Bilder und originale Funkaufnahmen der gewagten Expedition, bei welcher die zwei Tiroler Bergsteiger Andreas Schlick und Franz Jäger bei einem Schneesturm kurz vor der Besteigung der Südwand des 8.136 m hohen Manaslu, einem heiligen Berg der einheimischen Nepalesen, ihr Leben verloren. Die Filmszenen hierzu wurden teilweise am Ortler nachgedreht. Die Bergsteigerkameraden von damals werfen dabei die Frage der Verantwortung für die Geschehnisse auf und sprechen von einer jugendlichen Naivität und dass die dramatische Situation dem damaligen Leichtsinn geschuldet war. Messner beschreibt die Erfahrungen am Manaslu als intensiver als jene am Everest. Die Bilder und Nahtoderlebnisse vom Manaslu verfolgen die Bergsteiger bis heute. Nach wie vor stellen sich die Bergsteiger die Frage ob es klug war, trotz des Sturmes und Lawinenabgängen, weiterzugehen. Denn im selben Schneesturm verloren auch neun Sherpas und sechs Teilnehmer einer parallel laufenden koreanischen Expedition ihr Leben. Für Messner waren die Erlebnisse am Manaslu entscheidend dafür, später Touren auf eigen Faust zu unternehmen. Das letzte Drittel des Filmes befasst sich mit der Frage, was kommt nach dem Leben und wie unterschiedlich die Bergsteigerkameraden mit dem nahenden Lebensende umgehen. Messner meint dazu: „Wer nicht zu sterben gelernt hat, kann nicht intensiv leben“ und die Folge des Lebens sei der nun mal der Tod. Der Film gibt eine gekonnte Rückblende der Geschehnisse am Manaslu und zeigt fünf mit der Zeit gereifte Männer die sich gemeinsam an die vergangene Zeit erinnern und wie sie heute damit umgehen. Auf die Frage ob Messner noch weitere Filmprojekte plane, meinte Messner bis zum 80igsten im nächsten Jahr seien noch einige Projekte geplant, dann sei Schluss mit der Filmemacherei und er wolle sich dem wohlverdienten Ruhestand widmen. (uno)
Mals - Mit der Eintragung der Rollerbahn in der Örtlichkeit „Zellaua“ in Schlinig in den Gemeindeplan für Raum und Landschaft hat der Gemeinderat von Mals der Rollerbahn in offiziellen Dokumenten Sichtbarkeit verschafft. Eine Art späte Legalisierung. Die Rollerbahn ist im alpinen Grün und laut Gefahrenzonenplan in der blau/roten Zone, also lawinengefährdet. Bei Gefahr in Verzug, hat der BM eine zeitweilige Schließung zu verfügen. Das wird auch so bleiben. Mit der Eintragung ist es erst ab jetzt möglich, über eine mögliche Hangsicherung bzw. Lawinenverbauung nachzudenken. Bis eine solche errichtet ist, darf an der Rollerbahn kein Nagel geschlagen werden.
Das war einer der Malser Rats-Beschlüsse am 18. Juli. Ein weiterer betrifft die Erweiterung des Bezirksschlachthofes in Mals. Der Gemeinderat hat dazu das Einreicheprojekt genehmigt, welches die Verlegung der Geflügelschlachterei in die bisherige Kühlzelle der Jäger vorsieht und eine Kühlzelle für das Jagdrevier Mals soll neu gebaut werden. Weil die Dichte auf der betreffenden Bauparzelle damit überschritten wird und weil es sich um eine Zone öffentlicher Einrichtungen handelt, ist der Gemeinderat für die Abänderung zuständig.
Auch hat der Gemeindert den Stellenplan der Gemeinde auf Anregung der Generalsekretärin Monika Platzgummer Spiess abgeändert. Von derzeit 34,9 soll der Stellenplan auf 36,6 Vollzeitäquivalente erhöht werden. Das Bauamt und die Buchhaltung werde in Kooperation mit der Gemeinde Schluderns seit längerem bearbeitet, das Lizenzamt sei dazugekommen, erläuterte die Generalsekretätin den Schritt. Im Bereich der öffentlichen Arbeiten/Vermögen und Bauerhaltung seien die „portalsüchtigen PNRR-Portale“ zu pflegen. Durch die Einstufungen in die 7. Funktionsebene von leitendem Personal soll neben den gehobenen Ansprüchen auch ein Zeichen der Wertschätzung ausgeprochen werden. Durch das Fehlen von 4-5 Arbeitsstellen in den letzten Jahren sei man an die Grenzen gelangt. Zudem habe die Gemeinde mit möglichen insgesamt 42 Stellen noch Luft nach oben.
Abgeschlossen hat man auch den neuen Führungsvertrag mit dem Martinsheim. (eb)
Hintermartell/Einweihung - Unter Beteiligung des Landeshauptmanns, verschiedener Politiker, von Vertretungen mehrerer Landesämter, Vereine, Betriebe und Institutionen, sowie der Gemeinde Martell, wurde am 22. Juli das neu errichtete Museum Badhaus und die neu sanierte Zufallhütte auf 2.264 m eingeweiht.
von Heinrich Zoderer
Die Zufallhütte wurde 1882 von der Sektion Dresden des Alpenvereins erbaut und 1913 stark erweitert. 1999 ging die Schutzhütte vom Staat an das Land über und wurde in den letzten beiden Jahren unter der Leitung der Abteilung Vermögensverwaltung umgebaut und saniert. Die Gemeinde Martell hat das ehemalige Badehaus im Rahmen eines Leader-Projektes wieder aufgebaut und als Museum eingerichtet. Hintermartell ist Ausgangspunkt für viele Bergwanderungen, aber auch ein historischer Ort. Im Ersten Weltkrieg war es Teil der Ortlerfront. Ab 1915 gab es auf dem Zufallboden ein ganzes Barackendorf mit einer Unterkunft für Offiziere, zwei Mannschaftsbaracken für 350 Mann, Waschhaus, Schneiderei, Schusterei, Feldschmiede, Pferdestall und Schlachthaus. Das Badehaus, das sogenannte „Lausoleum“ war die Entlausungsstation für die Soldaten, die sich alle vier Wochen für 45 Minuten ins „Chemiebad“ setzen mussten und anschließend ärztlich untersucht und neu eingekleidet wurden. Vor allem der Altbürgermeister Erwin Altstätter und der Ortlerfront-Experte Manfred Haringer haben sich dafür eingesetzt im Museum die Erinnerungen an die schlimmen Kriegszeiten und das harte Leben der Soldaten wach zu halten. Sebastian Marseiler und Laurin Kofler haben zusammen mit Manfred Haringer das Museumskonzept erstellt und in den kurzen Texten und Bildern den Lebensalltag der Soldaten spürbar gemacht. In Zusammenhang mit den Umbau- und Sanierungsarbeiten wurde auch das Konzept „Infrastrukturen Hintermartell“ unter der Koordination vom damaligen LR Richard Theiner umgesetzt. Neben der Kanalisation und dem Bau von zwei Kläranlagen, wurde auch die Glasfaserleitung für Breitband und das Stromnetz neu verlegt, sowie die Löschwasserversorgung gebaut. In den verschiedenen Ansprachen von BM Georg Altstätter, Landesrat Massimo Bessone, Sebastian Marseiler und LH Arno Kompatscher wurde sowohl auf die Geschichte, als auch auf die Bedeutung der Bauten hingewiesen. Kompatscher lobte die gute Koordination bei der Ausführung der verschiedenen Projekte, er sprach vom Wahnsinn des Krieges und von der Wichtigkeit der eigenen Wurzeln und der Nachbarschaft. Sebastian Marseiler meinte, dass das Museum aufzeigen soll, dass es in Zeiten des Krieges auch menschliche Begegnungen zwischen „Feinden“ gab und die Berge nicht getrennt, sondern auch verbrüdert haben.
Naturns - Wie oft beklagt man sich über Kleinigkeiten und vergisst dabei die Mitmenschen, denen es viel schlechter geht? Nicht so Germar Schweitzer. Aufgrund seiner Krankheit wollte sich der Naturnser bei all jenen für die Hilfe bedanken, die ihm bei der Überbrückung einer schwierigen Zeit zur Seite gestanden waren – jedoch auf eine besondere Art und Weise. Zum ersten Mal organisierte er bei sich zu Hause im Jahre 2019 für seine Helfer einen Konzertabend.
Im heurigen Mai gab es dann die Zugabe: Der Hof Schupfer in Naturns verwandelte sich wieder in einen Konzertplatz. Als Musiker und Gäste waren Familie und zahlreiche Freunde geladen, die sich ihre gute Stimmung von Kälte und Regen nicht nehmen ließen. Die Betreiber der Sportbar Naturns hatten sogar ihre mobile Theke aufgestellt und sorgten für das leibliche Wohl aller. Der Erfolg des Konzertes spricht für sich. Am 22. Juni konnte dem Präsidenten des Vereins Kinderherz Ulrich Seitz ein Scheck von 1.200 € überreicht werden. „Zu helfen ist mir ein großes Anliegen, weil auch mir immer wieder Hilfe zu Teil wird, gleichzeitig möchte ich auch für mehr Verständnis für Menschen mit psychischen Krankheiten werben“, so Germar Schweitzer.
Und mit einem Grinsen auf den Lippen verrät er, dass es sicher nicht das letzte Konzert auf dem Hof Schupfer in Naturns gewesen sein wird.
Kastelbell/Schlinig - Am Mittwoch, den 12.07.23, hat das Kastelbeller Jahrgangstreffen des Jahrganges 1948 stattgefunden. Ziel war der Anigglhof in Schlinig. Die muntere Truppe hat einen schönen und interessanten Tag verbracht, gut gegessen und viel gelacht.
Mals - Ob beim Lauftraining, Klettern, Beachvolley oder Slackline - wann immer die jungen Sportbegeisterten aus Tirol, Südtirol und dem Trentino im Sportcamp in Mals den angebotenen sportlichen Aktivitäten nachgehen, liegen die zwei Sprachen der Euregio, Deutsch und Italienisch, in der Luft.
Südtirol ist in diesem Sommer Gastgeber des Euregio-Sport-Camps. Bereits zum dritten Mal richtet die Sportoberschule Mals das Sportcamp in Zusammenarbeit mit der Euregio im Oberschulzentrum „Claudia von Medici“ aus. 60 sportbegeisterte Jugendliche aus Südtirol, Tirol und dem Trentino im Alter von zwölf bis 14 Jahren verbringen seit Samstag, 15. Juli, und noch bis zum Samstag, 22. Juli, eine gemeinsame Woche im Zeichen des Sports und der Begegnung. Neben körperlichen Aktivitäten steht auch der Austausch, sei es sprachlich als auch kulturell, im Vordergrund. Geschulte Trainerinnen und Trainer, Betreuende, Animateurinnen und Animateure begleiten die jungen Leute und helfen dabei, Hindernisse zu überwinden und sprachliche Stolpersteine aus dem Weg zu räumen. Im Mittelpunkt der Sportwoche steht die Ausübung von Sportarten wie Leichtathletik, Lauftraining, Schießsport, Tennis und Kanufahren. Angeboten werden aber auch Aktivitäten wie Fußball, Beachvolleyball, Spike Ball, Slackline und Gruppenspiele. Außerdem unternehmen die Jugendlichen verschiedene Ausflüge, beispielsweise zum Stabhochsprung-Meeting in Schlanders oder zum Bunker Nr. 23. Auch interaktive Workshops mit Expertinnen und Experten aus dem Sportbereich stehen auf dem Programm.
Bei einer geführten Wanderung entlang der Ortlerfront des Ersten Weltkriegs am Stilfserjoch konnten die Jugendlichen bereits Einblick in die Geschichte und das Leben an der Grenze in diesem Gebiet nehmen. Besondere Erlebnisse der gemeinsamen Woche dürften auch das Erleben eines Sonnenaufgangs am Watles mit anschließendem Frühstück auf der Plantapatschhütte sowie der Grillabend zum Ausklang des Sportcamps darstellen.
Vorzeige- und Traditionsbetriebe sichtbar machen: Das ist das Ziel unseres Sonderthemas. Das Niveau der Vinschger Betriebe ist ein hohes. Auch das wollen wir auf den folgenden Seiten zeigen. Vorzeigebetriebe sind Vorbild-Unternehmen, sind Traditionsbetriebe, sind Familienbetriebe. Es sind jene Betriebe, die Arbeitsplätze sichern und gleichzeitig Innovation und Nachhaltigkeit jeden Tag aufs Neue leben. Es sind Betriebe, die Garant für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit sind, die großes Know-How auf sich vereinen können und die hohes Verantwortungsbewusstsein auszeichnet.
Holzius ein Vorzeige-Betrieb in Sachen Nachhaltigkeit. Die Philosophie des Betriebes ist ein zukunftsorientiertes und vor allem nachhaltiges Wirtschaften. In den vergangenen Jahren ist holzius stark gewachsen, hat Alleinstellungswert im Vinschgau erlangt und produziert seit Jahresanfang in der neuen „Heimstatt“ – der Betriebsstätte – in Eyrs.
Es ist dies ein Vorzeigeprojekt für ökologisches Bauen, holzius selbst mit Herbert Niederfriniger an der Spitze ein Vorzeigeunternehmen, eines, das Zukunft denkt.
Namhafte und international bekannte Unternehmen sind mit Pedross Sockelleisten oder Systems auf den folgenden Seiten präsent. Es sind die größten Betriebe im Vinschgau, und gleichzeitig auch jene Betriebe, die allein wegen ihrer Größe Initiativen anbieten, die einzigartig sind und die andere Betriebe nicht bieten könnten. Beide haben klein angefangen, sich entwickelt und stehen heute zweifelsohne als Vorzeigeunternehmen da. Systems etwa ist als kleiner Fachhandel für EDV in Schlanders gestartet und heute eines der führenden IT-Unternehmen Südtirols und Vorreiter in Service und Digitalisierung.
Ein hochspezialisierter und technischer Betrieb ist die WMH, wo Innovation jeden Tag aufs Neue der Antrieb und die neue Generation in den Startlöchern ist, um das Unternehmen in eine nachhaltige Zukunft zu führen.
Fematec ist erst 11 Jahre jung und hat eine bemerkenswerte Entwicklung hinter sich. Komplexe Teil-Fertigungen sind das Spezialgebiet des Latscher Unternehmens. Hohe Qualität zu liefern, zählt zum Selbstverständnis. Modernste Maschinen helfen bei ausgeklügelten Verfahrenstechniken.
Kostner, Holzbau Pedross oder Möbel Wallnöfer sind Betriebe wo Innovation bereits Tradition hat, wo verlässliche Arbeitgeber am Werk sind und bei denen die Mitarbeiter das Herz des Betriebes sind und zusammen mit den Betriebsinhabern im Team arbeiten. Es sind dies Betriebe, wo einfach Menschen mit Leidenschaft jeden Tag ihr Bestes geben.
Die Fuchs AG etwa ist Vorzeigebetrieb in Sachen Regionalität. Mit der Marteller Granit-Plima ist dem Vinschger Betrieb eine kleine Sensation gelungen. Der Marteller Granit Plima wird vom renommierten italienischen Keramikhersteller FLORIM in Zusammenarbeit mit der FUCHS AG als Fliese „reproduziert“. Der Marteller Granit-Plima ist ein Kind des Seniorchefs Günther Fuchs. Er hat den blaugrau glimmernden Granit in den 1980er Jahren entdeckt, als er einen großen Felsbrocken vom Ufer des Flusses Plima verarbeiten ließ. Der Marteller Granit-Plima steht auch für Kreislaufwirtschaft. Denn der Abfall wird als Füllmaterial oder im Garten-und Landschaftsbau eingesetzt. Einmalig ist auch, dass es eben keinen Steinbruch gibt, wo der Naturstein abgebaut wird. Denn der Marteller Granit kommt in Findlingen vor, in großen Blöcke sind eine Seltenheit und die Menge limitiert. Jeder Stein ist ein Unikat.
Das gilt auch für das Produkt der Lasa Marmo. Die Lasa Marmo hat mit dem Marmor, dem weißen Gold, natürlich ein einzigartiges Produkt und ist auf der internationalen Bühne Zuhause. Spätestens seit der Realisierung des World Center Transportation Hub in New York hat die Lasa Marmo alle Aufmerksamkeit auf sich gelenkt und hat sich Bewunderung und Anerkennung vor Ort und auf dem internationalen Parkett verschafft.
Natursteine sind das Spezialgebiet von Natursteine Lechner in Eyrs, Einrichtungslösungen hingegen vom Einrichtungsstudio Gerstl in Latsch. Exklusiv im Vinschgau werden bei Natursteine Lechner mit dem sogenannten Waterjet Natursteine und viele andere Materialien mit höchster Schnittgenauigkeit – auf Wunsch und nach Maß – verarbeitet. Das Einrichtungsstudio Gerstl ist immer auf der Suche nach Neuheiten, Trends und exklusiven Besonderheiten. Ein Vorzeigebetrieb für besondere Wohnideen, Einrichtungstrends und Neuheiten.
Jeder Betrieb ist auf seine Weise ein Vorzeige-Unternehmen oder Traditionsadresse. Die Betriebe auf den folgenden Seiten stehen stellvertretend für jene Betriebe im Vinschgau, die Unternehmenskultur leben und auf die wir – und das möchten wir betonen - stolz sind.
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Jakobus, 25. Juli 2023
Am Mittwoch, 12. Juli hat das EU-Parlament in Brüssel mit einer knappen Mehrheit von 324 Ja- zu 312 Nein-Stimmen das sogenannte Renaturierungsgesetz verabschiedet. Das Gesetz soll einen bedeutender Beitrag zum Klimaschutz und zum Erhalt der Biodiversität bringen, wenn es dann Rechtskraft erreicht.
Die EU will bis 2050 klimaneutral werden. Die EU-Kommission hatte 2022 den Gesetzesvorschlag ausgearbeitet und nunmehr dem Parlament vorgelegt. Nach Plänen der EU-Kommission soll es bis zum Jahr 2030 im Rahmen des European Green Deal für mindestens 20% der Land- und Meeresgebiete der EU-Mitgliedsstaaten sogenannte Wiederherstellungsmaßnahmen geben.
Konkret geht es um die Wiederaufforstung von Wäldern, die Begrünung von Städten sowie um die Renaturierung von Mooren, die trockengelegt wurden. Geplant sind Wiederbewässerungen, Renaturierungen von Flussabschnitten und die Reduzierung von Pestiziden.
Umweltschützer fordern ein ambitioniertes Naturschutzgesetz; Landwirte protestieren dagegen und sehen ihre Flächen gefährdet. Die Fraktion der Europäischen Volkspartei hat im EU-Parlament die Position der Landwirtschaft vertreten. Hunderte von Forschern und Wissenschaftlern haben im Vorfeld der Parlamentsdebatte Überzeugungsarbeit und Lobbyismus für die Verabschiedung des Gesetzes gemacht.
Die Vertreter der Landwirtschaft haben als Gegenargument zum Gesetz unter anderem vorgebracht, dass die Produktion von Lebensmitteln in ausreichenden Mengen gesichert bleiben muss. Dem kann entgegengehalten werden, dass wir in der EU pro Jahr 88 Millionen Tonnen Lebensmittel verschwenden und verwerfen. Dies entspricht umgerechnet einer Menge von 173 Kilogramm pro Person und Jahr. (Quellen: Eurobarometer und FAO, 2017).
Warum sollen Moore renaturiert werden?
Weil intakte Moore insgesamt doppelt so viel Kohlenstoffdioxid speichern wie alle Wälder der Erde. Moore sind unerlässlich für den Klimaschutz. Nur: In Deutschland, zum Beispiel, sind 95 Prozent der Moore trockengelegt. Durch die Trockenlegung werden Moore zu Emittenten von Treib-hausgasen: Trockengelegte Moore setzen rund 7 Prozent der CO2-Gesamtemission frei. Im vernässten Zustand sind Moore hingegen Treibhaussenken.
Das Wiedervernässen ist daher für Klima, Umwelt und Biodiversität zwingend notwendig.
Dass degradierte Moore für 5 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich sind, ist weniger bekannt. In Deutschland stammen rund 7 Prozent aller Treibhausgasemissionen aus entwässerten Moorböden, das entspricht ca. 53 Mio. t Kohlenstoffdioxidäquivalenten im Jahr – weit mehr als der gesamte Flugverkehr in Deutschland freisetzt.
Das stimmenmehrheitlich vom EU-Parlament genehmigte Renaturierungsgesetz sieht ebensolche Renaturierungsmaßnahmen nicht nur auf Flächen im öffentlichen Eigentum vor, sondern auch auf Flächen, die im privaten Eigentum stehen. Immer wenn Auflagen im Interesse der Gemeinschaft und im übergeordneten Interesse das Privateigentum betreffen, berühren sie einen kritischen Bereich. Oft wird dann das Argumentieren schwierig und von den unterschiedlichen Zielen konditioniert: Hier das Allgemeinwohl z.B. als Beitrag zur Eingrenzung des Klimawandels und andrerseits die Erwartung, dass das private Eigentum respektiert wird. Allzuleicht kippt die Diskussion dann in fundamentalistische Extrempositionen, die keine gemeinsame Diskussionsebene und keine Kompromissfindung akzeptieren und zulassen. Beispiele aus den letzten Jahren und Monaten gibt es mehrere: die Covidmaßnahmen, die Einwanderungsproblematik, den Ukrainekrieg, die Wolfs- und Bärenproblematik, um nur einige zu nennen. Gegenseitiger Respekt, konsensfähige Diskussionskultur, die Sicht auf das globale Ganze, gemeinschaftsorientiertes Handeln zu echter Nachhaltigkeit sind gefragt und notwendig.
Mit dem Entscheid im EU-Parlament ist das Europäische Renaturierungsgesetz noch nicht in Kraft. Aber die EU-Kommission ist beauftragt, mit den Mitgliedsländern Verhandlungen zur konkreten Umsetzung des Gesetzes zu führen. Bis zur Rechtskraft werden dann hoffentlich auch noch taugliche Lösungen für einen Vertragsnaturschutz gefunden, welche ökologische Nachhaltigkeit, Erhalt der Biodiversität und effizienten Klimaschutz zulassen. Den Bauern könnten mit dem Instrument des Vertragsnaturschutzes ihre Beiträge für Klimaschutz und Erhalt der Biodiversität abgegolten werden. Die im Rahmen des Interreg Programmes VA Italien – Österreich 2014-2020 schon umgesetzten Maßnahmen auf 215 Hektaren Wiesen von 83 landwirtschaftlichen Betrieben für spätere Mahd zum Schutz der bodenbrütenden Vogelarten sind nur ein Beispiel für einen solchen Vertragsnaturschutz.
Schluderns
von Magdalena Dietl Sapelza
So eine super geile Party habe ich noch nie erlebt“, schwärmte ein Kellner, der sich freiwillig in den Dienst der Beachfete 2023 in Schluderns am 7. und 8. Juli 2023 gestellt hatte. Es war ein Fest der Superlative. Sport und Party gingen zwei Tage lang eine wundervolle Symbiose ein. 20 Volleyballmannschaften – die sich zum Teil spontan zur Beachfete zusammengetan hatten - aus ganz Südtirol und aus Österreich spielten gegeneinander. Den Sieg holte sich die Mannschaft „Pock mors Beer“ aus Lana, vor der Mannschaft „Schlandraunbachler“ aus Schlanders und der Mannschaft „Schlechtschmetterfront“ aus Kortsch.
Acht DJ’s aus Südtirol heizten den Gästen bei der anschließenden Party mächtig ein. Die Jugendlichen aus dem Vinschgau und darüber hinaus waren begeistert wieder richtig feiern zu können. Und auch viele Ältere tanzten mit. Für Aufsehen sorgten heuer zum zweiten Mal die 30 Fußballspieler in weißen Bademänteln aus Bayern, die den Abschluss des Trainingslagers im Obervinschgau bei der Beachfete feierten. Für einen Aha-Effekt sorgte die Mitternachtseinlage mit bunter Lasershow. Erinnert wurde auch an Martina Sapelza/Matschgi und an Jörg Lingg, die einst treibende Kräfte im Beachkomitee waren.
Für Ordnung sorgte ein 13-köpfiges Team von Wachmännern. Das Beachkomitee um Stephan Schöpf und seine Frau Christiane hatte in Zusammenarbeit mit dem Sportverein Schluderns wiederum für eine perfekte Organisation gesorgt. Die Organisatoren bedanken sich bei der Gemeindeverwaltung, bei den Ordnungskräften und bei den Sponsoren. Ein ganz spezieller Dank gilt den Anrainerinnen und Anrainern, den rund 150 freiwilligen Helferinnen und Helfern bei den Vorbereitungen, während des Festbetriebes und beim Aufräumen am Morgen danach.
Dem Beachkomitee gehören an: Stephan Schöpf, Christiane Heinisch, Kristian Perkmann, Andreas Marseiler, Ronald Anstein, Gustav Punter, Fabian Mair, Patrik Platzer, Lukas Eller, Yannik Pinggera, Lukas Lingg, Jörg Niederegger, Stefan Koch und Elmar Sapelza. Chapeau!
Sportoberschule Mals - Die Pisten sind ausgeapert und der Müll der abgelaufenen Wintersaison wird in den Skigebieten sichtbar. Bevor Gras drüberwächst, säuberten kürzlich Athlet*innen und Trainer der Sportoberschule Mals gemeinsam mit Mitarbeitern der RAIKA Oberland die Ski- und Langlaufpisten in Schlinig und auf dem Watles.
Die Sportoberschule, die RAIKA Oberland und die Gemeinde Mals zeichnen gemeinsam für diese Initiative. Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit standen dabei im Vordergrund. Nachdem die Sportoberschule in der Wintersaison auch die Trainingspisten in Schlinig und auf dem Watles nützt, war es naheliegend, dass auch die Athlet*innen – unterstützt und angeleitet von ihren Trainern - ein Zeichen für Umweltbewusstsein setzen.
Belohnt wurden sie mit einer Marende der RAIKA Oberland.
Bürgermeister Josef Thurner, Direktor Markus Moriggl von der RAIKA Oberland, der Direktor des Oberschulzentrums Mals Werner Oberthaler und der Präsident der Touristik und Freizeit GmbH und des Skigebietes Watles Ronald Patscheider waren sich einig, dass diese Initiative Beispielcharakter hat.
Schlanders - Es war heuer das 5. Junior Fußball-Camp des ASC Schlanders-Raiffeisen in Zusammenarbeit mit der Haching Fußball Schule. Vom 3. bis zum 7. Juli 2023 trainierten 52 Kinder und Jugendliche aus Schlanders und Umgebung zwischen 6 und 14 Jahren täglich von 9 bis 16 Uhr auf dem Sportplatz am Gröbm in Schlanders. An den verschiedenen Stationen standen Koordination, Technik und Torschuss unter den Argusaugen der Unterhachinger Trainer im Fokus. Und natürlich Spiel und Spaß. Täglich gab es eine Quizrunde und verschiedene Teamspiele, die das Training abrundeten.
Und während die Kids auf dem unteren Sportplatz trainierten, gehörte der Fußballrasen am oberen Sportplatz einmal mehr den Profis der Spielgemeinschaft Unterhaching. Die SpVgg Unterhaching hat heuer zum achten Mal die Trainingszelte in Schlanders aufgeschlagen und war beim Goldenen Löwen untergebracht. Auf die kommende Spielzeit hat man sich gut vorbereiten wollen. Heuer spielt Unterhaching nach zwei Jahren wieder in der 3. Liga Deutschlands. Neuer Chefcoach bei Unterhaching ist der ehemalige U19-Trainer Marc Unterberger, der in Schlanders seine erste Einheit geleitet hat.
Eine kleine Sensation: Den Unterhachingern einen Besuch stattete Felix Magath ab. Der ehemalige deutsche Fußballtrainer, Fußballspieler und Manager wurde als Spieler Europameister, Vizeweltmeister und drei Mal Deutscher Meister. Magath, wegen seines eisernen Trainings auch Quälix genannt, ist eine Ikone des deutschen Fußballs und wurde und wird immer dann gerufen, wenn Not am Mann ist. (ap)
Knapp 2800 Läuferinnen und Läufer pilgerten am 15. Juli nach Graun zum Reschensee, um an der 23. Ausgabe des Reschenseelaufs teilzunehmen. Sowohl im Herrenrennen als auch bei den Damen gab es jeweils einen souveränen Sieg. Der Deutsche Konstantin Wedel feierte einen Hattrick, die Tschechin Tereza Hrochova setzte sich bei ihrer ersten Teilnahme an diesem Lauf gleich die Seekrone auf.
Von Sarah Mitterer
Auch bei seiner 23. Ausgabe hat der Reschenseelauf seine Magie nicht verloren. Erneut lockte das Sportevent tausende Sportbegeisterte aus dem In- und Ausland an und jeder der Teilnehmer wollte an diesem Tag den See – bei dessen Umrundung man 15,3 Kilometern zurücklegen muss - umrunden. Bei strahlendem Sonnenschein und für Obervinschger Verhältnisse sehr warme Temperaturen fiel um 17 Uhr der Startschuss des Hauptlaufes beim Grauner Kirchturm. Der deutsche Konstantin Wedel, der als Titelverteidiger an den Start ging, ging von Beginn an ein hohes Tempo an und konnte schon bald etwas Vorsprung zwischen sich und seine ersten Verfolger herauslaufen. Nach 48.09 Minuten erreichte Wedel das Ziel und feierte eine erfolgreiche Titelverteidigung. Zugleich war es für den Deutschen, der mit 47.23 Minuten den Streckenrekord hält, ein Hattrick: Denn neben den Siegen in den Jahren 2022 und 2023 war er bereits beim Nachtlauf im Jahr 2019 erfolgreich. Platz 2 ging an einen Südtiroler. Michael Hofer hatte am Ende über eine Minute Rückstand auf den Sieger. Daniele Felicetti sicherte sich Rang 3.
Im Damenrennen zeigte die Tschechin Tereza Hrochova ein unglaubliches Rennen. Sie überquerte die Ziellinie nach 55:49 Minuten und hatte exakt vier Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierte Greta Haselrieder. Sara Giomi holte sich den dritten Platz. Das Rennen der Handbiker, welche wenige Minuten vor dem Hauptlauf die Seeumrundung in Angriff nahmen, gewann Fredy Widmer vor Valentin Stecher und Roland Ruepp.
Auch heuer gab es wieder die Möglichkeit ohne Zeitmessung am Lauf teilzunehmen. Schließlich waren es 936 Läuferinnen und Läufer, die in der Kategorie Just-for-Fun das Ziel erreichten. Am Nordic Walking Bewerb waren 104 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Start. Bereits am Nachmittag wurden die Kinderläufe ausgetragen.
Am Ende des Tages konnte das OK-Team rund um Gerald Burger auf ein weiteres erfolgreiches Kapitel des Reschenseelaufes – der wie jedes Jahr mit perfekter Organisation glänzte - zurückblicken.
Reschenseelauf - Der Latscher David Oberhofer war der schnellste Vinschger des Hauptlaufes. Er belegte mit der Zeit von 52.51 Minuten den siebten Platz. Bei den Damen war Ylvie Folie die schnellste Vinschgerin. Sie erreichte nach 1:02:58 Stunden das Ziel und sicherte sich Rang 6. (sam)
Reschenseelauf - Das Datum der 24. Ausgabe steht bereits fest. Sie wird am 13. Juli 2024 ausgetragen. (sam)