Geplant hat diese „Camera obscura“ der Vinschger Architekt Werner Tscholl. Das 23 Tonnen schwere und für rund 40 Personen geeignete Kino ist an Stahlseilen an Mauer und Fels befestigt und wird allein durch die Zugangsbrücke stabilisiert. Messner und Tscholl verfolgen damit konsequent jene Idee, so vorzugehen, dass alle Eingriffe zu jedem Zeitpunkt wieder rückgängig gemacht werden können. Die neue Architektur bleibt dabei im Hintergrund und dient als Bühne. Als Materialien hat Tscholl in Sigmundskron ausschließlich Stahl, Glas und Eisen verwendet, moderne und gleichzeitig zeitlose Werkstoffe, die sich von den alten Mauern abheben.
Zu einer kleinen Feier unter Freunden und Bekannten hat Magdalena Messner, die die Museen als Direktorin führt, am 12. April nach Sigmundskron geladen, um das neue Kino vorzustellen und um es seiner Bestimmung zu übergeben. Magdalena und Reinhold Messner ist es dabei gelungen, einen seltenen Moment herbeizuführen: Landeshauptmann Arno Kompatscher und sein Vorgänger Luis Durnwalder treffen aufeinander. Kompatscher ließ in seiner kurzen Begrüßung über die Bedeutung Messners und seines MMM-Projektes für den Tourismus keinen Zweifel aufkommen. Auch deshalb stehe die Landesregierung hinter dem Projekt, habe beim Neubau des Kinos über das Ressort von Christian Tommasini tatkräftig mitgeholfen und werde das, wenn nötig, künftig auch tun.
Reinhold Messner selbst wies darauf hin, dass es nicht seine Absicht sei, seine Museen wissenschaftlich auszurichten. Er sei ein Geschichtenerzähler, „story-telling“ heißt das in der Marketing-Fachsprache. Und genau dazu dient auch das neue Kino. „10 Jahre nach der Eröffnung des MMM Firmian auf Schloss Sigmundskron hat das umstrittene Projekt Messner Mountain Museum die Feuerprobe bestanden. Inzwischen ergänzt mit fünf Satelliten ist es zum weltweit erfolgreichsten Begegnungsraum zum Thema Berg geworden – ein Motor für den Tourismus in Südtirol,“ sagt Reinhold Messner. Dass er das historische Gemäuer von Schloss Sigmundskron mit seinen Ideen bespielen hat können, welches über mehrere Jahrhunderte brach gelegen habe und dem Zerfall preisgegeben war, verdanke er dem Wort des ehemaligen Landeshauptmannes Luis Durnwalder. Auch gegen den massiven medialen Widerstand aus dem Hause Athesia sei es gelungen, ein Vorzeigeprojekt zu machen.
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