Schwere löst sich in Leichtigkeit auf

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Taufers i.M. - Schwere löst sich in Leichtigkeit auf: Gemeint ist damit das Werk des akademischen Malers Erwin Dariz in Taufers im Münstertal. Man könnte meinen, dass das Haus in Taufers und der Grund, auf dem das Kunstwerk steht, auf Erwin Dariz gewartet habe. 40 Jahre lang hat er nach einem geeigneten Platz dafür gesucht und ihn schließlich hier gefunden. Einen besseren Ort hätte er für sein Werk wirklich nicht finden können. Das Kunstwerk passt gut hierher und auch zu dem Haus, welches inzwischen ein bisschen verwittert ist.

Hinter dem „metaphysischen Werk“ steckt ein Traum. Mit 17 Jahren hatte Erwin Dariz einen Traum. Im Traum sah er eine Wand vor sich mit fünf Arkaden. Hinter den Arkaden war ein Raum und darin befanden sich Figuren, welche ausbrechen wollten, schafften es aber nicht. „Das war eigentlich alles, was ich geträumt habe“ sagt Dariz. Seinen Traum wollte er in einem Bild festhalten und s20 Kunst und Wissenschaftmachte schon am nächsten Tag eine Zeichnung. Seine Idee war jedoch, ein Kunstwerk in lebensgroßen Dimensionen zu schaffen. Er arbeitete 5 Jahre daran und es entstand eine Intarsie von 9 x 3.50 m. Dariz verwendete dafür 4 verschiedene Hölzer: Palisander, Nuss, Eiche und Ahorn. Inzwischen ist das Holz gebleicht, alles ist grau geworden, aber durch die Struktur der Intarsie kann man das Bild immer noch gut lesen. “Für mich wird das Kunstwerk immer schöner“, sagt Erwin Dariz. „Es geht immer mehr in die Natur über. Ich habe das Bild nicht vollendet. Die Natur wird es vollenden. Der Prozesss, der zur Zeit läuft, ist ideal und perfekt”.

Die Intarsie besteht aus einem vierteiligen Bilderzyklus. „Es ist unser Denkraum. Wir bewegen uns ein Leben lang in unserem Denkschemata. Wir wissen, das ist ein Baum, das eine Pflanze, ein Stein, ein Mensch. Das sind unsere Algorithmen, mit denen wir arbeiten. Aber die Welt ist nicht das. Die Welt ist kein Algorithmus. Die Algorithmen haben wir erfunden“, so Erwin Dariz.

Die Thematik der Bilder links und rechts der Mitte ist aus den zwei Grundprinzipien des Seins (Zeit und Materie) aufgebaut. Die Öffnung in der Mitte ist für Dariz der Raum der Leere und Stille, der Teil, der mit der Zeit immer sinnvoller und wertvoller wird. „Vielleicht ist es der Teil der Liebe, der Teil der Religion. Ich weiß es nicht. Ich kann es nicht erklären. Ich will es auch nicht erklären. Für mich wird es jedoch immer schlüssiger. Alles rundherum zerfällt, löst sich auf, aber die Öffnung bleibt“.
Peter Tscholl

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