Schlanders/Informationsabend - Frauen verdienen nicht nur rund 17 % weniger als Männer, auch die Renten sind mit durchschnittlich 775 Euro nur rund halb so hoch wie jene der Männer. Deshalb ist die Sozial- und Familienlandesrätin Waltraud Deeg seit Jahren im Lande unterwegs, um über die finanziellen Unterstützungen durch den Staat, die Region und das Land zu informieren und vor allem die Frauen darauf aufmerksam zu machen, sich um die eigene Rentenvorsorge zu kümmern. Beim Informationsabend „Mami sorgt vor“, im Rahmen des Familienmonats Mai der Marktgemeinde Schlanders, berichtete am 15. Mai die Landesrätin über das neue staatliche Kindergeld (Assegno unico), auch Einheitsscheck genannt. Bis zum 21. Lebensjahr erhalten Eltern pro Kind und Monat je nach Einkommen und Vermögen zwischen 54,10 und 189,20 Euro. Um das Geld zu beantragen, muss eine ISEE Erklärung (Indikator der Einkommens- und Vermögenslage) auf der Seite des INPS oder über ein Patronat gemacht werden. Bis zum dritten Lebensjahr erhalten Eltern zudem und unabhängig vom Einkommen das Landesfamiliengeld in Höhe von 200 Euro pro Kind und Monat. Außerdem gibt es unter bestimmten Voraussetzungen vom Land das „Familiengeld+“ von 400 bis zu 800 Euro monatlich. Neben dem staatlichen Kindergeld gibt es das Landeskindergeld bei einem ISEE-Wert unter 40.000 Euro. Für Frauen mit geringem Einkommen, die ein Kind geboren, adoptiert oder in Pflege genommen haben, gibt es ein staatliches Mutterschaftsgeld, das einmalig ausgezahlt wird. Im Jahr 2023 beträgt dieser Betrag insgesamt 1.917,30 Euro. Außerdem gibt es den Kita-Bonus von max. 3.000 Euro pro Jahr bei einem ISEE-Wert unter 25.000 Euro und 1.500 Euro pro Jahr bei einem ISEE-Wert über 40.000 Euro. Große Änderungen gibt es durch die Rentenreformen der letzten Jahre. Seit 1. Jänner 1996 gibt es die beitragsbezogene Rentenberechnung, d.h. der Pensionsbetrag wird auf die eingezahlten
Beträge berechnet. Da viele Frauen vor allen in Erziehungs- und Pflegezeiten keine Löhne erhalten und deshalb auch für die Rentenvorsorge keine Beiträge einzahlen, gibt es entsprechende Beiträge der Region in Höhe von 2.000 bis zu 9.000 Euro pro Jahr. Informationen dazu gibt es bei allen Patronaten und bei der Agentur für soziale und wirtschaftliche Entwicklung (ASWE) (hzg)