Partschins - Den Auftakt für das 25-jährige Bestehen des Schreibmaschinenmuseums Peter Mitterhofer in Partschins bildete ein Vortrag des Museumsstifters Kurt Ryba. Thema: Die Geschichte und Technik des mechanischen Rechnens. Der leidenschaftliche Sammler Ryba hat mittlerweile rund 300 Rechenmaschinen gesammelt und mit ebensolcher Leidenschaft führte Ryba eine kleine Zuhörerschar in die faszinierende Welt der Rechenhilfsmittel (Rechenbücher, Rechentafel wie den berühmten „Faulenzer“), der Rechengeräte (den römischen Abacus, den Rechenschieber) und vor allem in die Welt der Rechenmaschinen ein. Den Älteren ist das Geklappere von Rechnern auf dem Schreibtisch noch gut in Erinnerung. Bekanntlich hat das Rennen dann doch die Elektronik gemacht, die mechanischen Rechenmaschinen sind mittlerweile Geschichte und zum Sammlergut geworden. In den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts haben die Schnellrechenmaschinen die Grenze der Mechanik erreicht. Mit bis zu 800 Umdrehungen pro Minute der mechnischen Trommeln waren die Maschinen extrem schnell, konnten den Wettlauf mit der Elektronik allerdings nicht gewinnen, auch wenn mit der „Anita“ 1961 die erste elektrische Tischrechenmaschine auf dem Markt kam, auch wenn mit der „Diehl transmatic“ ein unvergleichlicher Siegeszug in die Büros einsetzte und trotz der rund 7.000 mechanischer Teile der „Olivetti Logos 27“ (die allerdings nie richtig funktionierte).
Rechenhilfen sind mit Steinen, Kerbhölzern und Ähnlichem seit 30.000 v. Chr. bezeugt. „Also weit vor der Schrift“, führte Dyba in die Geschichte ein. Die erste Rechenmaschine war der astronomische Rechner von Antikythera. Von Leonardo da Vinci über Schickard, Pascal („Pascaline“), Leibnitz, de Colmar, Burkhard... Ryba zählte alle bedeutenden Erfinder und Mathematiker auf, die sich mit Staffelwalzen, Sprossenrad und Schaltklinkersystemen befasst haben. Ein faszinierendes Universum von ineinander greifenden Räderwerken, die letztlich in die mechanischen Vollautomaten bis in die 70er und 80er Jahre gemündet sind.
Einige Rechenmaschinen hatte Dyba im Museum ausgestellt, die gestellte Rechenoperationen mit wehmütig-faszinierendem Geklappre durchführten. (eb)
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