Und das stimmt ihn zuversichtlich, dass die historische Stadt lebendig bleibt. Attraktiv sind auch die Förderungen (die Rede ist von fast 50 Prozent, 359 Euro pro Kubikmeter), die es möglich machen, dass die Wohnungen auch leistbar sind. Übergeben werden diese schlüsselfertig. Außerdem besteht die Möglichkeit, in der neuen Tiefgarage eine Garage dazu zu kaufen. Als 2008 die ersten beiden leerstehenden Häuser „Schallerhaus“ und „Söleshaus“ in den Lauben angekauft wurden, war die Skepsis noch groß. Die gut ausgeklügelte Planung in Absprache mit dem Landesdenkmalamt und die behutsame Sanierung schafften eine gute Wohnqualität mit dem besonderen Flair. Das überzeugte die Skeptiker und bestärkte die Verwalter zu weiteren Schritten. Mittlerweile hat die Stadtgemeinde auch das „Fiegele/Prieth Haus“ ebenfalls in der Laubengasse gekauft. „Sieben Bewerber haben sich schon gemeldet“, erklärt Frank.
Kürzlich informierte sich LR Richard Theiner in Begleitung von Heimatpflegern vor Ort über die Initiative zur Wiedergewinnung der alten Bausubstanz. „Wir haben in den Ortskernen so viel leerstehende Kubatur, dass wir über Jahre hinaus keine neuen Bauzonen ausweisen müssten“, sagt Theiner. Besonders viel Leerstand gibt es in den Obervinschger Orten. Der Landesrat ist derzeit dabei, ein neues Raumordnungsgesetz auf die Beine zu stellen mit dem Ziel, so wenig wie möglich Bauland ausweisen zu müssen. Und er wünscht sich, dass das Beispiel Glurns einen wirkungsvollen Nachahmungseffekt hat. „Das neue Gesetz soll das Bauen in Ortskernen mit gezielten Förderungen erleichtern und das Bauen im Grünen erschweren“, sagt Theiner. Er stellte jedoch klar, dass die Verantwortung nach wie vor bei den einzelnen Gemeinden liege, denn er wolle sich grundsätzlich nicht einmischen. Die Vorsitzende des Heimatpflegeverbandes, Claudia Plaikner, lobte die Glurnser Initiative als großartiges Beispiel für eine gelungene Sanierung.
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