Puni Energie GmbH
Architektonisches Konzept
Die Grundidee für das neue Kraftwerk in Planeil besteht darin, dass die sanfte Hügellandschaft ihre Fortführung in dem neu zu errichtenden Wasserkraftwerk „Punibach“ findet. Das Bauwerk soll sanft und harmonisch, den Geländelinien folgend, in die Landschaft eingebettet werden. Das Kraftwerk verschwindet und soll wie durch einen Riss in der Erde zum Vorschein kommen. Diese architektonische Aussage, wird durch die zum Einsatz kommenden Materialien (alle in Erdfarben und naturbelassen) verstärkt.
Nachts wechselt das Erscheinungsbild: Während die Landschaft in der Nacht verschwindet, kommt des Krafthaus, durch das durch die Lamellenfassade (Lärchenholzfassade) scheinende Licht zum Vorschein und präsentiert sich den vorbeifahrenden Autos auf der gegenüberliegenden Hangseite als dezentes „Landmark“.
Verwendete Baumaterialien
Die tragende Struktur wird aus wasserdichtem Beton ausgeführt. Die Außen- und Innenoberflächen der Betonteile bleiben auf Sicht (Sichtbeton).
Die Außenmauern aus Stahlbeton (Fassade Süd und West) werden mit Holzlamellen abgedeckt. Die Holzfassade erhält ein unregelmäßiges, horizontal verlaufendes Erscheinungsbild und wird in naturbelassener Lärche ausgeführt. Die Holzfassade zieht sich außen als durchgehende Haut um das Krafthaus, sodass ein homogenes und kompaktes Erscheinungsbild entsteht. Das Dach ist als begrüntes Dach geplant (der natürliche Geländeverlauf, wird über das Krafthaus gezogen – fließende Hügellandschaft).
Wasserfassung bei der Brücke zur Planeiler Alm (Örtlichkeit Pettersettes)
Das Einzugsgebiet an der Wasserfassung beträgt ca. 25,1 km². Die Wasserfassung ist als Sohlentnahme mittels Tiroler Wehr konzipiert und besteht aus einem Vorbecken mit Einlaufschwelle, einem Überfallwehr mit Sohlrechen, einem linksseitig angeordneten Zweikammerentsander sowie einer Druckhalte- und einer Apparatekammer. Der Oberwasserspiegel der Druckhaltekammer liegt auf 1.974,90 m ü.d.M. Die Entsanderkammern und die Druckhaltekammer werden unterirdisch ausgeführt und nach Beendigung der Arbeiten zum größten Teil begrünt. Orographisch rechts der Wasserfassung ist ein Fischpass vorgesehen. Die Energieversorgung und Steuerung der Wasserfassung erfolgt über eine Niederspannungs- und Steuerleitung vom Krafthaus aus.
Es müssen verschiedene Betriebsorgane an der Wasserfassung mit Energie versorgt, überwacht und gesteuert werden.
Krafthaus
Kugelschieber, Turbinen, Generatoren und Transformatoren werden im Krafthaus oberhalb der Wasserfassung des SELEDISON Kraftwerks Glurns in Planeil untergebracht. Die Turbinenachse liegt auf Kote 1.517,25 m ü.d.M.. Die Außenabmessungen des Krafthauses betragen ca. 24,20 x 14,65 m mit einer durchschnittlichen Höhe von 11,10 m und einer Gesamtkubatur von ca. 3.850 m3. Das Krafthaus wird in den anstehenden Hang integriert.
Die Rückgabe des abgeleiteten Wassers erfolgt über einen kurzen Freispiegelkanal aus Stahlbeton. Zur Schalldämmung ist ein Düker vorgesehen. Die Rückgabe erfolgt über ein Überfallwehr in den Zulaufkanal zum Entsander der Wasserfassung Punibach des Kraftwerks Glurns (SELEDISON).
Text und Bild: Jury Pobitzer Anton
(monovolume architecture+design)