Ausgabe 1/2022

Ausgabe 1/2022 (45)

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Das Interview mit LH Arno Kompatscher haben wir über Whatsapp geführt. Kompatscher spricht darüber, dass die SVP die SAD-Affäre aufarbeiten wird müssen, dass die Beschränkung von Athesia im Interesse aller Beteiligten sei, dass die Zeiten beim Nationalpark biblisch seien und dass die Corona-Pandemie Vieles überdeckt habe.

Vinschgerwind: Herr Landeshauptmann, Sie sind ein Vergesslicher...
Arno Kompatscher: Wieso denn?
Vinschgerwind: Die AHA-Regeln wären eine Lösung der Wahl in der Pandemie.
Arno Kompatscher: Ja, und?

Vinschgerwind: Die AHA-Regeln werden von Ihnen kaum mehr propagiert.
Arno Kompatscher: Stimmt nicht, bei jeder Pressekonferenz und in jeder Presseaussendung weise ich darauf hin. Außerdem läuft gerade wieder eine Landeskampagne dazu.

Vinschgerwind: Zu einer anderen Plage. Sie kennen die Sage von Herkules, der den Augiasstall ausmisten soll. Herkules hat einen Fluss in den Stall geleitet. Sie fordern eine lückenlose Aufklärung in der SAD-Affäre, bevor Sie noch einmal als LH kandidieren. Sind Sie ein Herkules im SVP-Augiasstall?
Arno Kompatscher: Ich bin in diesem Falle nicht in der Rolle des Herkules. Es ist Aufgabe der Parteigremien, des Obmannes, der Parteispitze. Es ist so, dass in den letzten Wochen und Monaten immer mehr Informationen an die Öffentlichkeit gelangt sind, die den schwerwiegenden Verdacht zulassen, dass es im Zuge der Neuvergabe der Busdienste den Versuch gegeben hat, von Seiten ehemaliger und amtierender Mandatare Entscheidungen zu beeinflussen, sogar die Bildung der Landesregierung zu beeinflussen und zwar nicht im öffentlichen Interesse sondern im Interesse privater Zielsetzungen. Dies gehört aufgearbeitet und zwar vor allem aus einem Grund: Die Basis für eine Zusammenarbeit und für eine Geschlossenheit ist das Vertrauen. Solange solche Dinge im Raum stehen, ist es schwierig, dass es dieses gegenseitige Vertrauen gibt. Dieses ist notwendig, um die Herausforderungen, die bevorstehen, bewältigen zu können. Es geht schlicht darum, das Vertrauen wiederherzustellen.

Vinschgerwind: Haben Sie das Gefühl, dass dies möglich sein kann?
Arno Kompatscher: Ich glaube schon. Das muss möglich sein. Es muss sichergestellt sein, dass miteinander und nicht gegeneinander gearbeitet wird. Es ist mehrfach der Eindruck entstanden, dass von Seiten einiger gegen die Landesregierung und gegen das öffentliche Interesse gearbeitet worden ist. Das ist aufzuklären und aufzuarbeiten, nichts anderes. Und das ist, was die Partei machen kann.

Vinschgerwind: Von dieser internen Parteisituation kommen wir auf Externes zu sprechen. Sie haben kürzlich verlautbart, dass Sie die Zielsetzungen von Senator Gianluca Bressa teilen, das Medienmonopol der Athesia in der Region mit einer Gesetzesänderung brechen zu wollen.
Arno Kompatscher: Schauen Sie, es gibt nicht zufällig auf EU-Ebene und auf staatlicher Ebene und in allen EU-Staaten Regeln gegen Medienkonzentration und gegen die Konzentration des Werbemarktes. Gegen Monopole gibt es grundsätzlich Regeln. Die Bildung von Monopolen wird in der ökosozialen Marktwirtschaft kontrolliert und möglichst verhindert. Noch viel strenger ist es bei den Medien. Einfach deswegen, weil medialer Wettbewerb eine Voraussetzung für funktionierende Demokratie ist. Wir haben in Südtirol und im Trentino ein Medienhaus mit einer marktbeherrschenden Position, wobei dieses über 80 Prozent des Werbemarktes hält. Das gibt es auf dem gesamten Staatsgebiet nicht. Berlusconi hatte seinerzeit eine Konzentration von 20 Prozent. Es hat dann Regelungen gegeben, die wurden aber wieder abgeschafft. Nun ist in der Region Trentino-Südtirol eine Situation eingetreten, wo eine Beschränkung im Interesse aller Beteiligten ist. Weil ansonsten zwangsläufig Situationen entstehen, in denen diese vorherrschende Stellung - sei es ökonomisch aber auch politisch - im Sinne von Beeinflussung ausgelöst werden kann. Ich bin dafür, dass man eine Regelung findet, um diese Anomalie zu überwinden.

Vinschgerwind: Wir bleiben in einen anderen Kontext beim Bild des Herkules. Sie sind ja Ansprechpartner für die Anliegen aus dem Vinschgau. Nach dem Rücktritt der jungen Jasmin Ladurner sollen Sie auch noch die Agenden im Burggrafenamt übernehmen. Ist der LH im Wilden Westen angelangt?
Arno Kompatscher: Mit Arnold Schuler in der Landesregierung und mit Sepp Noggler als Präsident des Regionalrates sind sehr wohl politische Vertreter aus dem Burggrafenamt und aus dem Vinschgau vorhanden. Aber ja, es stimmt, dass ich insbesonders Ansprechpartner für den Vinschgau bin, weil in der Landesregierung kein Vinschger sitzt. Es finden regelmäßige Treffen mit den Vertretern aus dem Vinschgau statt. Das mache ich mit anderen Bezirken, mit Ausnahme des Wipptales, nicht.

Vinschgerwind: Wir üben trotzdem Kritik. Trotz LH als Vertreter des Vinschgaus orten wir Stillstand im Vinschgau. Ein Beispiel: Herr Landeshauptmann, schenken Sie uns reinen Wein ein - es ist kein Geld für eine große Umfahrung auf der Töll und in Rabland vorhanden.
Arno Kompatscher: Es gibt für diese große Umfahrung noch kein Projekt, allenfalls eine Studie. Somit wäre es gar nicht möglich, dafür Geld zu parken. Das wäre ja Unsinn, wenn Millionen von Euro irgendwo lagern, während sie irgendwo anders fehlen. Die aktuellen Studien haben eine Größenordnung von 240 bis 300 Millionen Euro. Auch wenn man loslegen würde wie die Feuerwehr, wäre eine befahrbare Umfahrung allerfrühestens 2040 möglich. Das sind die normalen Verwaltungs- und Realisierungszeiten. Natürlich arbeiten wir an dieser Lösung. Aber wir konzentrieren uns auch auf kurz- und mittelfristige Lösungen. Tatsache ist, wir arbeiten an dieser Studie und es gibt noch mehrere Problemstellungen, die abzuarbeiten sind. Gleichzeitig hat aber Mobilitätslandesrat Alfreider die Aufgabe, bestehende Probleme – etwa die Fahrradüberquerung auf der Töll oder einen Kreisverkehr auf der Hauptstraße in Richtung Partschins – kurzfristig zu lösen. Solche Maßnahmen sollen auf dringlichem Weg erfolgen. Natürlich wird das auch einige Millionen Euro Kosten und natürlich wird das auch ein, zwei Jahre benötigen.

Vinschgerwind: Albrecht Plangger beklagt, dass sich beim Nationalpark die Akten stapeln und dass er frustriert ist, dass beim Nationalpark nichts weiter geht.
Arno Kompatscher: Es frustriert uns alle, dass die Zeiten beim Nationalpark biblisch sind. Als dem Richard Theiner bei den Durchführungsbestimmungen der Coup gelungen ist, haben wir uns das alle anders vorgestellt. Wir haben da geglaubt, dass wir nach zwei, drei Jahren die Regelungen haben. Wir haben immer noch nicht den Parkplan. Aber es stimmt nicht, dass nichts weitergeht. Es hat letzthin eine Reihe von abstimmenden Sitzungen auf der technischen Ebene mit dem Trentino und mit der Lombardei gegeben. Der Parkplan muss ja akkordiert sein. Zudem gab es die Ernennung der Parkkoordinatoren in allen drei Ländern. Im Parkkomitee, das eingesetzt werden muss, wird Südtirol jetzt den Vorsitz haben. Ich habe kürzlich den Minister daran erinnert, die Einsetzung des Parkkomitees endlich zu formalisieren. Wir haben die inzwischen verstrichene Zeit aber auch genutzt. Unter der Federführung von Georg Altstätter ist der Vorschlag für den Parkplan stark verbessert worden ist.

Vinschgerwind: Sie sind ein Ankündigungsweltmeister. Zwei Beispiele: Sie haben auf dem Stilfserjoch zweimal die Gründung einer Gesellschaft zur Aufwertung des Joches angekündigt. Und vor gut einem Jahr haben Sie im Dreiländereck vier Landeshauptleute versammelt, um ein Einvernehmensprotokoll über mögliche Zuganbindungen zu unterschreiben. Passiert ist bislang nichts.
Arno Kompatscher: Die Landesregierung hat gerade auch im Vinschgau bewiesen, dass sie umsetzt und nicht nur ankündigt. Die Elektrifizierung der Vinschger Bahn ist auf meinen Druck in das Regierungsprogramm aufgenommen worden, obwohl viele in der Partei nicht daran geglaubt hatten. Sicher, die Arbeiten haben sich verzögert, aber die Elektrifizierung kommt. Dasselbe gilt für die Kastelbeller Umfahrung, die Schutzbauten in der Latschander und andere Projekte. Bei der Stilfersjochgesellschaft hingegen gibt es unterschiedliche autonome Voraussetzungen. Die Lombardei musste ein eigenes Gesetz dazu erlassen. Nach ewigem Hin und Her soll in den nächsten zwei Wochen der Notartermin zur Gründung der Gesellschaft stattfinden. Unabhängig davon haben wir eine Sonderregelung gemacht, damit der Stromnetzbetreiber Finanzierungen für die unterirdische Stromnetzverlegung erhalten kann. Genauso haben wir Geld vorgesehen, um am Joch Gehsteige, Parkplätze und Beschilderung herzurichten. Diese kurzfristigen Maßnahmen sollen in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Stilfs rasch umgesetzt werden. In Bezug auf den Eisenbahnknoten Terra Raetica – exklusiv für den Vinschgerwind: Am 2. März 2022 wird es auf Basis der technischen Unterlagen ein politisches Treffen in Scuol geben, um die Vereinbarung für den Eisenbahnknoten zu treffen. Alle regionalen Regierungschefs haben Ihr Kommen zugesagt. Da wird entschieden.

Vinschgerwind: Die Schweizer würden sagen: „Das tönt gut“. Ein anderes Thema: Sie haben dem Malser Bürgermeister Josef Thurner zugesagt, eine Entscheidung über ein höchst notwendiges Schülerheim für die Sportoberschule treffen zu wollen.
Arno Kompatscher: Da sind wir recht zuversichtlich, dass dieses ein PNNR-Schulprojekt werden kann, also finanziert durch das EU-Recovery Geld. Landesrat Achammer hat mit dem Ministerium Kontakt aufgenommen und die Gespräche sind gut verlaufen, auch weil das Heim überregionale Bedeutung hat. Wir haben in unserem Hochbauprogramm immer noch das Siegerprojekt des Ideenwettbewerbes. Das könnte dann umgesetzt werden. Sollten alle Stricke reißen, würden wir auf die aktuelle PPP-Lösung zurückgreifen.

Vinschgerwind: Eine andere Frage. Wir wissen, dass in den Krankenhäusern aufgrund der Besetzung von Intensivbetten durch Corona-Patienten andere Operationen verschoben werden müssen. In Analogie dazu: Wie sehr erschwert bzw. behindert Corona das politische Gestalten?
Arno Kompatscher: Viel weniger als es den Anschein hat. Natürlich überdeckt die Pandemie in der Wahrnehmung der Kommunikation so ziemlich alles. Ich kann in der Pressekonferenz der Landesregierung bringen, was ich will, ich werde von den Journalisten verständlicherweise immer nach den Pandemiezahlen und nach den Regeln gefragt. Es hat aber in den letzten zwei Jahren durchaus Revolutionäres in Südtirol gegeben. Wir haben uns für die ökologische, soziale und ökonomische Entwicklung auf die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen eingeschworen. Dementsprechend reformieren wir ganze Bereiche, wie zum Beispiel den Tourismus mit dem neuen Vorschlag zum Bettenstopp. Dasselbe gilt für den Klimaplan, der noch innerhalb März mit unabhängigen Experten und Wissenschaftlern verbessert werden soll. Wir haben auch ehrgeizige Pläne für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, ebenso wie für neue Regelungen der Familienförderung. Von der staatlichen Reform werden unsere Familien profitieren, weil wir unsere Leistungen ausbauen werden. Große Anstrengungen gibt es auch in den Bereichen Boden- und Gewässerschutz, Wasserstoffstrategie, Ausschreibungen der Großkraftwerke u. a.
Aber auch unsere Finanzverhandlungen in Rom können als großer Erfolg verbucht werden: Wir zahlen künftig weniger und erhalten vom Staat mehr. Zudem kann der Staat auch in Krisenzeiten nicht mehr einseitig in die Finanzen eingreifen. Es gibt sogar einen neuen Briefwechsel mit Wien. Nach den Briefwechseln Renzi-Faymann und Gentiloni-Kern gibt es nun einen Briefwechsel mit Anerkennung der Schutzfunktion zwischen Draghi und Nehammer. Das wurde öffentlich kaum wahrgenommen. Da muss ich auch meiner Partei sagen, hoppala, das wurde 20 Jahre lang versucht. Rom hat jeden Versuch in diese Richtung blockiert. Inzwischen gibt es drei Notenwechsel, in denen Rom mitteilt, dass mit den Vertretern Südtirols Einvernehmen im Sinne des Pariser Vertrages und der Streitbeilegung herrsche. Auch die erstmalige Begnadigung eines Südtirol-Aktivisten war ein wichtiges Zeichen für Südtirol. Vieles ist in der Pandemie öffentlich kaum wahrgenommen worden.

Interview: Erwin Bernhart

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Schluderns/Laas - Der Bericht „Schrecken in den Obstanlagen“ in der Vinschgerwind Ausgabe Nr. 25 vom 16. Dezember 2021 hat einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Der Inhalt: Kurz nach der Apfelernte können Gastjäger aus dem italienischen Raum ganz legal in den Obstanlagen mit Schrotflinten Amseln, Singdrosseln und Wachholderdrosseln abschießen. Diese sind in gewissen Zeiträumen zum Abschuss freigegeben, wohlwollend goutiert von manchen Obstbauern, für die diese Vögel Schädlinge sind, weil sie die Äpfel anpicken. Die Verantwortlichen der Jagdreviere geben Tageskarten zu je 40 bis 50 Euro aus. Eine Praxis, die in Jägerkreisen nicht unumstritten ist. Ob bei den „Manövern“ nur die jagdbaren Vögel geschossen werden, wird bezweifelt. Denn, wenn die angelockten Vogel-Gruppen auffliegen, wird einfach wahllos abgedrückt. Der Bericht im Vinschgerwind – geschrieben nach Klagen von entsetzten Zeuginnen, denen die Knallerei in Schludernser Obstanlagen Angst gemacht hatte - wurde in den sozialen Netzwerken mehrfach geteilt und kommentiert: „Entsetzlich, das haben wir nicht gewusst… Deshalb werden die Vögel immer weniger… Wir füttern die Vögel damit sie gut über den Winter kommen, und die italienischen Vogeljäger knallen sie dann einfach ab…“, so einige Kommentare. Auch Karin Gamper von der „Neuen Südtiroler Tageszeitung“ hat das Thema in der Ausgabe vom 18/19 Dezember 2021 aufgegriffen und mit dem Amtsdirektor des Landesamtes für Landschaftsplanung Peter Kasal gesprochen. Dieser berichtete von entsprechenden Klagen aus dem Raum Laas. Kasal, der auch Tierschützer ist, findet die Vogeljagd verwerflich. „Aus Sicht des Tierschutzes aber generell aus ethnischen Gründen ist das eine beschämende Praxis, die so schnell als möglich abgestellt werden sollte“, so wird Kasal in der Tageszeitung zitiert. Er spricht von einem sinnlosen Gemetzel, bei dem Vögel oft verletzt zu Boden fallen, nicht eingesammelt werden und elend verbluten und verenden. Das beste Rezept gegen das Vogelmorden wäre, wenn das Jagdgesetz geändert würde oder ganz einfach, wenn die Reviere keine Lizenzen mehr ausstellen würden. Das Revier Schluderns sei dem bereits nachgekommen, teilte BM Heiko Hauser dem Vinschgerwind bereits im Dezember mit. Revierleiter Franz Kofler habe ihm das angekündigt. In der Tageszeitung von 21. Dezember kam Benedikt Terzer vom Südtiroler Jagdverband zum Abschuss von Vögeln in Laas zu Wort: Er habe bisher keine Klagen gehört. Laas sei das einzige Jagdrevier in Südtirol, das letzthin noch Gastkarten ausgestellt habe. Doch mittlerweile habe er auch aus Laas die Mitteilung erhalten, dass dort keine Lizenzen mehr an revierfremde Vogeljäger ausgegeben werden. Die Vogelfreunde können also vorerst beruhigt sein. Doch sie werden weiterhin aufmerksam durch die Obstanlagen spazieren. (mds)

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Vom wind gefunden - Um etwas Wichtiges und Großes zu kaufen hat man früher so lange gespart, bis man das Geld zusammen hatte. Das ist lange her. Später ging man zu einer Bank, lieh sich das Geld, um etwas Großes zu kaufen und dann wurde gespart, um das Geld wieder zurückzuzahlen. Das wird auch heute so gemacht. Es gibt heute noch andere Möglichkeiten, um etwas Großes zu kaufen oder große Ideen umzusetzen. Crowdfunding und Crowdinvesting sind zwei Möglichkeiten. Es gibt mehrere Crowdfunding-Plattformen, um z. B. soziale, künstlerische oder ökologische Projekte zu realisieren. Crowdfunding, auf Deutsch auch Schwarmfinanzierung genannt, ist eine Methode der Geldbeschaffung, um Projekte oder Aktionen umzusetzen. Die Finanzierungsidee durch Crowdfunding ist einfach: viele geben etwas. Jede kann ein Projekt mit individuell gewählten Beträgen unterstützen und erhält dafür eine kleine Gegenleistung. Es ist eine moderne Form des Spendensammelns, wobei über Internet das Projekt beschrieben und die Gelder eingesammelt werden. Beim Crowdinvesting wird nicht einfach gespendet, sondern man investiert, um Produkte, Startups oder Geschäftsideen zu realisieren und die Anleger erhalten eine finanzielle Rendite in Form von regelmäßigen Zinszahlungen. Ist das Projekt beendet, erhalten die Investoren das Kapital zurück. Über Internet-Plattformen können Einzelpersonen oder Gruppen ihre Projektideen präsentieren und Geldgeber zum Crowdfunding bzw. Crowdinvesting animieren. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 1/2022

St. Valentin - Am Montag, den 13. Dezember 2021, sind die ersten glasfaserverstärkten Kunststoffrohre mit einem Sondertransport von Spanien nach St. Valentin eingetroffen. Sie werden in den bestehenden Betonstollen eingeschoben. Dadurch soll auf einer Länge von einem Kilometer eine „total wasserdichte Situation realisiert werden“. Die Rohre werden Stück für Stück in den geöffneten Druckstollen unmittelbar nach dem „Ponte Canale“ mit einem Kranwagen zur Baustelle gebracht und dann mit einem eigenen Kompaktlader in den Druckstollen eingeführt. Der Hohlraum zwischen dem Stollen und den Rohren wird mit einer speziellen Betonmischung gefüllt. (aw)

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Glurns - Bei der Neuwahl des Katastervertreters für das Bonifizierungskonsortium Vinschgau ist es in Glurns und auch im Vorstand des Konsortiums zu einem ungewöhnlichen Wechsel gekommen. Der bisherige Vize-Präsident des Bonifizierungskonsortiums Armin Bertagnolli fiel durch den Rost.

von Erwin Bernhart

Am 24. Oktober wurden in den Gemeinden und Fraktionen die Katastervertreter, der Delegiertenrat des Bonifizierungskonsortiums Vinschgau gewählt. Üblicherweise eine Formsache, denn im Normalfall steht ein Vertreter der Bauern zur Wahl und die Sache hat sich’s. Nicht so in Glurns. Für den dortigen Katastervertreter Armin Bertagnolli wurde die Wahl zu einem Waterloo. Denn mit Egon Paulmichl tauchte zwei Tage vor den Wahlen ein zweiter Kandidat auf und Paulmichl wurde prompt mehrheitlich durchgewählt. An sich nichts Besonders. Aber Bertagnolli ist bzw. war auch Vizepräsident des Bonifizierungskonsortiums Vinschgau und Bertagnolli ist seit 20 Katastervertreter. Er hat so unter anderem den Bau der Beregnung auf der unteren Malser Haide maßgeblich mitbegleitet und weiß jeden Handgriff dieser Anlage. Mit der Abwahl von Bertagnolli geht also viel Know-How den Bach runter und das betrifft auch die Katastervertreter von Laatsch, Mals, Tartsch und Burgeis. Diese sind gegen die Abwahl von Bertagnolli Sturm gelaufen und haben - vergeblich - Egon Paulmichl den Rücktritt nahegelegt. Interveniert habensoll auch der Landtagsabgeordnete Sepp Noggler.
Rückhalt hat Egon Paulmichl in großen Teilen der Glurnser Bauern. In diesen Teilen hat sich im Laufe der Jahre große Unzufriedenheit mit Bertagnolli breit gemacht. Diese Unzufriedenheit ist auch politisch verankert. Denn Bertagnolli ist seit langem auch im Gemeinderat vertreten, hat für die Bürgerliste in Glurns kandidiert und wurde von Luis Frank in den Ausschuss berufen. Spästestens dann haben die Informationskanäle zu einem Großteil der Bauern und auch zur Bürgerliste nicht mehr funktioniert. Bertagnolli stand bei maßgeblichen Bauern spätestens dann auf der Abschussliste, als er im Gemeindeausschuss und im Gemeindrat neben anderem für die Naherholungszone bzw. für die Ausweisung eines Biotopes in der Oberen Au gestimmt hat, sehr zum Missfallen der betroffenen Bauern.
Weil auch die Gemeinde Glurns Grundbesitzerin ist und aufgrund der Grundgröße mit mehreren Stimmrechten bei der Wahl des Katastervertreters abstimmen hat können und weil sich mit der Mehrheit der Liste „Für Glurns“ die politischer Zusammensetzung in der Gemeinde grundlegend geändert hat, dürften die Gemeindestimmen in Richtung Paulmichl geflossen sein. Bertagnolli schrieb den Bauern sarkastisch: „Zu meiner Abwahl vom Bonifizierungskonsortium Vinschgau nach über zwanzig Jahren Einsatz und Arbeit Vergeltsgott euch allen“.

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Partschins/Bozen - Die junge Partschinser SVP-Landtagsabgeordnete Jasmin Ladurner ist am Silvestertag von ihrem Landtagsmandat zurückgetreten. Zum Verhängnis ist ihr eine allzu fehlerhafte Abrechnung beim Kilometergeld geworden. Aufgedeckt hat dies die Neue Südtiroler Tageszeitung. Eine parteiinterne Verteidigung hat es für Ladurner nicht gegeben, im Gegenteil, man hat Ladurner parteiintern den Rücktritt nahegelegt. Zudem hat die Neue Südtiroler Tageszeitung auf eine Anfrage von Seiten Ladurners Mutter hingewiesen, in der sie nachgefragt haben soll, ob es möglich wäre, Jasmin Ladurner für die Zimmervermietung in Hafling anstellen zu können. Bei einer Anstellung ist es vorgesehen, dass die Region die Sozialabgaben bezahlt. Dies gilt allerdings nur für eine Anstellung, die bereits vor der Wahl zum Landtag besteht. Die Anfrage ist vergleichbar mit der Anstellung vom ehemaligen Malser BM Ulrich Veith, der sich nach der Wahl zum BM bei seinem Bruder anstellen ließ und die Gemeinde Mals hat dann Sozialabgaben zahlen müssen. Allerdings musste Veith diese nach einem gerichtlichen Vergleich rückerstatten. Ladurners eigentlich dreiste Anfrage wurde im Regionalrat abgelehnt. Und nun ist die 2018 mit 6.825 Vorzugsstimmen gewählte Hoffnungsträgerin über ihr eigenes Fehlverhalten gestolpert. (eb)

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Dass die Landecker Straße seit 11. Dezember einspurig geöffnet ist, darüber haben wir in der Vinschgerwind Nmmer 23/2021 berichtet. Mittlerweile ist klar, dass es für den Landecker Tunnel weiterhin eine Vingnettenpflicht gibt, trotz unzumutbarer Umfahrungsmöglichkeiten. Der Gemeinderat von Landeck um BM Herbert Mayer hat sich trotz politischer Intervention bei LHStv. Ingrid Felipe und bei Umweltministerin Leonore Gewessler gegen die mächtige ASFINAG nicht durchsetzen können.

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Sepp Noggler ist einer von drei „grande elettore“ der Region und damit einer der 58 Delegierten, die mit Senatoren und Kammerabgeordneten den Staatspräsident wählen.

Publiziert in Ausgabe 1/2022

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Diese Pandemie fordert von uns allen eine gehörige Portion Resilienz, also geistige Widerstandskraft. Weniger die Pandemie selbst als die sich laufend ändernden Bestimmungen über diese G-Regeln (genesen, geimpft, getestet) oder über sonstige Bestimmungen. Das Hintreiben zum Impfen, ohne die Impfpflicht in den Mund zu nehmen (na gut, letzthin wurde in Italien die Impfpflicht ab 50 eingeführt und die Impfpflicht ab 40 soll demnächst folgen), geht vielen auf die Nerven. Tägliche oder wöchentliche Änderungen beim Impfen, Testen, Boostern, Greenpass, Supergreenpass, Ultrasupergreenpass... sind nicht nur höchst ungewöhnlich, sie können als lästig und störend, für viele sogar als verstörend empfunden werden. Also ist neben vielem anderen eine gute Resilienz gefragt, um diese sich dauernd wandelnde Situationen bewältigen zu können. Ich persönlich habe mir verordnet, nicht mehr dauernd und täglich die geänderten Bestimmungen zu studieren. Ich schalte bei den Nachrichten über Corona einfach um und will drei Tage lang nichts wissen. Erst jeden vierten Tag lasse ich die Corona-Informationen wieder zu. Das geht mir gut, ist ein Stück weit gedankliche Freiheit, das ist ein Teil meiner auf- und umgebauten Resilienz. Andere machen das vielleicht anders. In diesem Sinne wünschen wir unseren Leserinnen und Lesern für das neue Jahr neben einem ein gut aufgebauten Immunsystem ein ebenso gut aufgebautes Resilienzsystem, also einen guten psychologischen Widerstand auf allen Ebenen. 

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Rodeln Naturbahn Juniorenweltcup - Zwei Siege in zwei Rennen – für den Schleiser Daniel Gruber hätte der Auftakt des Juniorenweltcups der Naturbahnrodler nicht besser laufen können. Zum Jahresabschluss wurde die Saison auf der Winterleiten in Österreich eröffnet. Dort feierte der Schleiser im Einsitzer der Herren einen souveränen Sieg. Gruber, der in beiden Läufen die Bestzeit erzielte, gewann mit einem Vorsprung von 1,57 Sekunden auf seinen Teamkollegen Fabian Brunner. Auch bei den Damen gelang beim Saisonauftakt einer Vinschgerin der Sprung aufs Podest. Jenny Castiglioni holte sich den 3. Platz und war damit die beste bei den Azzurre.
s37 Jenny CastiglioniNur wenige Tage später fand in Latzfons bereits das zweite Rennen statt. Aufgrund der schlechten Wetterbedingungen wurde der Trainingstag auf den Renntag verschoben und lediglich ein Wertungslauf durchgeführt. Auch an diesem Tag war Daniel Gruber nicht zu schlagen. Der 19-Jährige siegte vor seinem Vinschger Teamkollegen Alex Oberhofer. Oberhofer sicherte sich zudem auch im Rennen der Doppelsitzer mit Andreas Hofer den zweiten Platz. (sam)

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Von Südtirol und Italien über Österreich bis hin nach Slowenien. Die Eishockeyteams der Alps Hockey League müssen viele Kilometer für die grenzüberschreitende Meisterschaft zurücklegen. Mittendrin sind drei erfahrene Vinschger Eishockeycracks. Es sind dies Manuel Lo Presti und Thomas Mitterer, welche im Kader des HC Meran Pircher stehen sowie Hannes Oberdörfer, der in Sterzing für die Wipptal Broncos Weihenstephan aufläuft.

Von Sarah Mitterer

Was haben Manuel Lo Presti, Thomas Mitterer und Hannes Oberdörfer gemeinsam?
Alle drei haben in Latsch ihre ersten Schritte auf dem Weg zum Eishockeyspieler gemacht, ehe sie nach Meran wechselten und dort noch einige Jugendkategorien durchliefen. Allen dreien gelang der Sprung in die erste Mannschaft des HC Meran und in den Folgejahren sammelten sie bei anderen Südtiroler Mannschaften und auch italienischen Teams in den unterschiedlichsten Ligen Erfahrung. Nach vielen Jahren treffen die drei Eishockeycracks nun endlich in der gleichen Liga - der Alps Hockey League - wieder aufeinander.
Der 32-jährige Hannes Oberdörfer, der von 2012 bis 2017 im Kader des HC Bozen stand und mit sich 2014 mit den Boznern den Meistertitel in der EBEL sicherte, ist jener Vinschger mit den meisten Spielen in der Alps Hockey League. Für den erfahrenen Verteidiger ist es bereits die fünfte Saison, die er mit den Wipptal Broncos Weihenstephan in dieser Liga bestreitet. Oberdörfer und seine Sterzinger starteten stark in die neue Saison und mussten sich in den ersten fünf Spielen lediglich dem HC Meran – im direkten Vinschger Duell – geschlagen geben. Doch im Rückspiel gelang „Obi“ die Revanche und Sterzing besiegte Meran.
Für die beiden Stürmer Manuel Lo Presti und Thomas Mitterer ist es gemeinsam mit dem HC Meran Pircher die Premierensaison in der Alps Hockey League. Die beiden Latscher, welche sich 2016 mit den Meranern den Titel in der Serie B holten und in den darauffolgenden Saisonen drei bittere Finalniederlagen hinnehmen mussten, stiegen im Sommer 2021 mit den Adlern in die AlpsHL auf und sorgen in ihrem ersten Jahr in dieser Liga für einige Überraschungen. Die Adler feierten einen starken Saisonauftakt und ärgern immer wieder die Favoriten.
Für Oberdörfer, Mitterer und Lo Presti geht in Kürze der Grunddurchgang zu Ende und die Zwischenrunde startet. Ob die Vinschger dort erneut aufeinandertreffen werden, wird sich wohl erst im letzten Rückrundenspiel des Grunddurchgangs Ende Jänner entscheiden.

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Eishockey Serie A - Alle Partien in der Alps Hockey League zwischen italienischen Mannschaften werden zusätzlich auch für die höchste italienische Liga – die Serie A - gewertet. Dort beginnen in Kürze die Play Offs. Fast hätten Lo Presti und Mitterer mit dem HC Meran Pircher (Bild) auch den Einzug ins Halbfinale der italienischen Serie A geschafft, das Team scheiterte im allerletzten Moment und musste das letzte Halbfinalticket Cortina überlassen. Ausgerechnet die Niederlage im „Vinschger Duell“ gegen Sterzing sorgte für das Aus in der italienischen Meisterschaft. (sam)

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Remigius, Kirchenpatron in Eyrs, 13. Jänner 2021

„Ein Vogel wollte Hochzeit machen in dem grünen Walde. Fiderirallala … Die Drossel war der Bräutigam, die Amsel war die Braute. Fidirallala … Die Meise, die Meise, die sang das Kyrie eleise. Fidirallala …
Wer kenn sie nicht, die Verse aus dem Kinderlied „Die Vogelhochzeit“? Aber welche Meise ist denn gemeint? Gibt es in der Vogelfamilie der Echten Meisen (Paridae) doch sechs verschiedene Arten. Meine Nichte Eva Grassl Raffeiner konnte die allermeisten Vertreter der einheimischen Meisen an ihrem Futterhäuschen in Tschengls fotoporträtieren. Dank ihrer Fotos kann ich im heutigen Beitrag die verschiedenen Arten der Meisen-Familie näher vorstellen.
Der Umstand, dass es möglich ist, in der Tschenglser Wohnzone Reith fast die vollständige Arten-Galerie der einheimischen Meisen zu fotografieren und damit ihr Vorkommen in diesem Gebiet zu dokumentieren, belegt die Bedeutung der Tschenglser Laubwald-Au als naturbelassenen park tabLebensraum inmitten von rundum besiedelten oder landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen. In Zeiten des massiven und dramatischen Schwundes von Tier- und Pflanzenarten und deren Populationen und Bestände sind naturbelassene Lebensräume, ökologische Korridore und „Trittsteine“ in der Landschaft überlebenswichtig für den Erhalt der Biodiversität.

Nahrungsumstellung als Überwinterungsstrategie
Die Echten Meisen bilden die eigene Vogelfamilie der Paridae innerhalb der Ordnung Sperlingsvögel (Passeriformes). Die Meisen sind überwiegend Waldbewohner und Höhlenbrüter. Die Kohlmeise, aber auch die Blaumeise sind Kulturfolger im Siedlungsraum geworden und sie nehmen Nistkästen als Bruthilfe an. Der dünne, kurze, spitze und Pinzetten-förmige Schnabel verrät die Meisen als Insektenfresser. Die allermeisten Meisen sind bei uns aber Jahresvögel, bleiben also auch im Winter bei uns, wenn es keine Insekten als Nahrungsgrundlage gibt. Als Überwinterungsstrategie stellen die Meisen daher von sommers Insekten auf winters öl- und fetthaltige Sämereien um. Sonnenblumenkerne locken sie daher leicht an unsere Futterhäuschen. Und bei früheren Hofschlachtungen von Schweinen zur Weihnachtszeit ist den Meisen ein Teil des Schweinefettes als Winterration in die hof-nahen Obstbäume gehängt worden. Die neuen Formen sind Meisen-Knödel in Kugelform, zusammengehalten im Netz als Gemisch aus Fett, Sonnenblumen-, Hanf- und anderen Samenkörnern.

Die Arten im Kurzporträt
Kohlmeise: Größte, häufigste und bekannteste einheimische Meise. Im gelben Hemd mit schwarzer Krawatte. Beim Männchen ist diese Krawatte als Bauchstreifen breit und durchgehend, beim Weibchen schmäler und unterbrochen. Die Kohlmeise ist wohl die Meise aus dem Kinderlied von der Vogelhochzeit.
Tannenmeise: Brütet vorwiegend im Nadelwald. Die Nahrungssuche erfolgt bevorzugt in Baumwipfeln und an Zweigenden. Besonders nördliche Populationen wandern im Herbst invasionsartig nach Süden. Tannenmeisen sind sehr neugierig und nähern sich im Geäst uns Menschen beim Waldspaziergang. Dann können wir auch die verschiedenen Ruftöne vernehmen, welche Paarpartner zur gegenseitigen Verständigung setzen, manche wehmütig wie „tüüh“ oder „tit tüh-e“. Kennzeichen der Tannenmeise sind der auffällig weiße Wangenfleck am schwarzen Kopf, der länglich weiße Nackenfleck am Hinterkopf und die doppelte weiße Flügelbinde.
Blaumeise: Die azurblaue Kappe am Kopf ist namensgebend. Weitere Kennzeichen sind der schwarze Augenstreif und viel weiß im Gesicht. Die Unterseite ist gelb mit
schmalem, schwarzem Längsstreifen auf dem Bauch. Die Flügel sind leuchtend blau besonders an den Großen Armschwingen und am Flügelbug. Die weißen Schwanzaußenfedern der Kohlmeise, die bei deren Flug sichtbar sind, fehlen der Blaumeise. Oft hängt die Blaumeise kopfüber in den Zweigen. Sie bewohnt auch Parkbäume in Siedlungsgebieten.
Haubenmeise: Brütet im Nadelwald und ist sehr standorttreu. Hackt Bruthöhlen in morsche Stämme oder Baumstümpfe. Die Tannenmeise hat eine braune Oberseite und eine beige Unterseite. Unverkennbar an ihrer dreieckigen Federhaube in schwarz-weißer Musterung. Diese Haube wird je nach Gemütszustand aufgerichtet oder angelegt getragen.
Die Sumpf- und die Weidenmeise sind in Körpergröße, Statur und Ausfärbung am schwierigsten zu unterscheiden, zumal sie mit dem feuchten Laubwald auch gleiche Lebensräume bevorzugen. Wo beide Arten vorkommen, dominiert die Sumpfmeise über die Weidenmeise.
Sumpfmeise: Hat eine glänzend schwarze Kopfplatte und einen braunen Rücken. Der schwarze Kehlfleck ist meist klein. Den Arm- und Handschwingen fehlt das helle Feld. Das sicherste Unterscheidungsmerkmal zur Weidenmeise ist für Kenner die Stimme.
Weidenmeise: Hat ebenfalls eine schwarze Kopfplatte; diese ist aber nicht glänzend wie bei der Sumpfmeise, sondern matt. Im Flügel gibt es ein helles Armschwingenfeld. Der Kehlfleck ist meist groß. Die Verwechslungsgefahr mit der Sumpfmeise ist groß.
park meisen2Die Schwanzmeise ist keine eigentliche Meise, sondern ein Mitglied der Gruppierung, zu der auch die Laubsänger, Schwalben und Lerchen gehören. Sie brütet in naturnahen Laub- und Mischwäldern mit viel Unterholz, ist sehr klein und rundlich und hat einen überlangen Schwanz. Sieht im Flug wie ein gestielter Ball aus. Fliegt häufig in Familientrupps. Baut kunstvolle geschlossene Moosnester in Astgabeln, welche von Spinnweben zusammengehalten und mit Stücken von Birkenrinde und Flechten getarnt werden.
Die Bartmeise ist am nächsten mit den Lerchen verwandt. Sie wird in den Bestimmungsbüchern nur wegen ihrer äußerlichen Ähnlichkeit in die Nähe der Echten Meisen gestellt. Bartmeisen sind Schilfbewohner, bauen ihr Nest niedrig zwischen Schilfhalmen und ernähren sich von Insekten und Schilfsamen. Die zweite Auflage des Südtiroler Vogelatlasses von der Arbeitsgemeinschaft für Vogelkunde aus dem Jahr 2017 führt die Bartmeise für Südtirol nicht an.
Die Beutelmeise wir unter anderem wegen ihrer Brutbiologie in eine eigene Vogelfamilie gestellt. Sie brütet in Laubbäumen an Flüssen und Seen und braucht für die Nestanlage geeignete Bäume mit lang herabhängenden Zweigen wie sie Birken, Erlen oder Weiden ausbilden. Die Beutelmeise baut nämlich ein kunstvolles, beutelförmiges Hängenest mit einer Einschlupfröhre. Das Nest ist außen hell und flauschig, weil Samenwolle von Pappeln, Weiden und Rohrkolben eingewoben werden. In Südtirol gibt es laut der 2. Auflage des Vogelatlasses (2017) keine Brutnachweise für die Beutelmeise mehr.

 

Wer alle Meisen-Arten auch im direkten Größenvergleich kennenlernen und bestaunen will, dem sei ein Besuch im Nationalparkhaus avimundus in der Schlanderser Fußgängerzone empfohlen

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Es ist lieb gewordene und gern gepflegte Tradition sich für das neue Jahr Vorsätze zu machen. Meistens gehen diese allerdings im Alltag nach wenigen Wochen verloren. Gute Absichten formulieren und kleine Ziele setzen ist realistischer und am Ende auch Erfolg versprechender. Einige Anregungen, Ideen und Tipps haben wir - nachstehend - in diesem Sonderthema zusammengetragen.

von Angelika Ploner

 

1 Das körperliche Immunsystem stärken.
s29 immunÖfter Mal zu Obst und Gemüse statt fettigem Essen und Süßigkeiten greifen. Oder anders formuliert: Die Lebensmittelvielfalt genießen und abwechslungsreich essen. Denn: Kein einziges Lebensmittel enthält alleine alle Nährstoffe, die der Körper braucht. Bei Gemüse und Obst gilt: nimm 5 am Tag, das heißt 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst. Und: Mehr trinken. Und zwar Wasser. Das körperliche Immunsystem stärken heißt auch ausreichend schlafen und sich an der frischen Luft bewegen. Es ist egal wie man sich bewegt, Hauptsache dass man sich bewegt. Bewegung trainiert nicht nur unseren Organismus, zusätzlich kann dadurch angestauter Stress verarbeitet werden: Die Muskeln lockern sich und Stresshormone wie Adrenalin werden abgebaut und das Herz-Kreislauf-System wird gestärkt. Deshalb – auch im Winter – jeden Tag an die frische Luft. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um körperlich aktiv zu sein: Zum Beispiel die täglichen Erledigungen wie Einkaufen zu Fuß erledigen. Treppen steigen statt den Lift zu nehmen oder Dehn-übungen beim Telefonieren.
Wussten Sie, dass auch Hausarbeit Bewegung bedeutet? Das gilt vor allem für die Männer. Staub saugen, putzen und Wäsche waschen zählen als Bewegung und beanspruchen Muskeln.

 

2 Öfter lächeln.

s30 lachenDass momentan lachen vor dem Hintergrund von Corona schwierig ist, versteht sich von selbst. Aber auch wenn es nichts zu lachen gibt: Um ein Lächeln kann man sich immer bemühen. Denn „Lachen ist die beste Medizin“ oder „Lachen ist gesund“ - an diesen alten Weisheiten ist etwas Wahres dran. Interessant: Beim Lachen werden vom Kopf bis zum Bauch rund 300 Muskeln angespannt, allein 17 im Gesicht.
Grundsätzlich gilt: Eine optimistische Haltung und positive Einstellung helfen den Alltag leichter zu bewältigen. Auch Dankbarkeit. Dankbar zu sein heißt den Fokus auf jene Dinge zu legen, die oft als selbstverständlich angesehen werden.

 

3 Sich mehr Zeit für sich selbst nehmen und abschalten. 

Und zwar nur für sich, ganz allein. Das Alleinsein liegt nicht jedem und will gelernt sein. Wer sich dieser Aufgabe stellt, weiß die Zeit mit sich selbst jedoch in der Regel sehr zu schätzen. Und: Abschalten. Das ist durchaus wörtlich zu nehmen. Denn: Das Smartphone ist überall mit dabei. Noch kurz vor dem Schlafengehen werden häufig E-Mails gecheckt, im Urlaub scheint es oft wichtiger zu sein, Erlebnisse auf Instagram zu posten, als diese tatsächlich zu genießen. Auch wichtig: Einfach einmal Nein sagen. Ohne schlechtem Gewissen. Damit gewinnt man Zeit und vor allem Energie. Will man nicht auf Anhieb Nein sagen, so wäre die Alternative sich eine Bedenkzeit auszubedingen und nicht sofort mit einem Ja oder Nein Tatsachen zu schaffen.

 

4 Die eigene Resilienz, also Widerstandsfähigkeit stärken.
s30 schutzDenn auch im Jahr 2022 wird Corona unser Leben mitprägen. Ein wichtiger Schutzfaktor in solchen Zeiten ist Resilienz, das bedeutet psychische Widerstandsfähigkeit, die Stärke mit Krisensituationen fertig zu werden. Resilienz leitet sich vom lateinischen Wort
„resilire“ ab, was soviel wie „abprallen“ heißt.

 

5 Regional einkaufen. 

s31 einkaufenWofür wir unser Geld ausgeben, hat einen großen Einfluss auf unsere Umwelt und unsere Gesellschaft. Nahrungsmittel bewusst regional einzukaufen ist ein kleiner, aber wichtiger Baustein für ein verantwortungsvolleres und gesünderes Leben.
Genauso wichtig ist es, keine Lebensmittel wegzuschmeißen.
Lebensmittel brauchen viele Ressourcen, sie einfach wegzuwerfen ist sinnlose Ressourcenverschwendung. Gleichzeitig hungert weltweit fast eine Milliarde Menschen. Ein Grund für Lebensmittelverschwendung ist die oftmals falsche Interpretation von „Mindesthaltbarkeitsdatum“ und „Verfallsdatum“.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) gibt den Zeitpunkt an, bis zu dem der Hersteller garantiert, dass das ungeöffnete Lebensmittel seine spezifischen Eigenschaften wie Geruch, Geschmack und Nährwert behält (mindestens haltbar bis...). Mögliche später eintretende Veränderungen machen das Produkt nicht zwingend ungenießbar. Grundsätzlich gilt: Was gut schmeckt, gut riecht und gut aussieht, ist in der Regel noch gut. Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist jedenfalls kein Wegwerfdatum. Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) unterschiedet sich aber grundlegend vom Verbrauchsdatum.
Alle Lebensmittel, die ein Verbrauchsdatum haben, sind leicht verderblich – auch wenn sie dem äußeren Anschein nach noch genießbar wären, kann nach Ablauf des Verbrauchdatums eine Gesundheits- gefahr beispielsweise durch Keime entstehen. Deshalb: Finger weg nach Verbrauchsdatum.
Tipps beim Einkaufen: Vermeiden Sie es, hungrig einkaufen zu gehen. Das führt in der Regel dazu, mehr einzukaufen, als benötigt wird.
Erstellen Sie einen Küchenplan mit den für die kommende Woche geplanten Mahlzeiten, bevor Sie einkaufen gehen.
Denken Sie daran, bereits vorhandene Lebensmittelvorräte zu prüfen. Die Einkaufsliste sollte nur jene Lebensmittel führen, die ergänzend benötigt werden. Auch hat jedes Fach im Kühlschrank eine eigene Temperatur. Umso tiefer, umso kühler. Fleisch wird auf der unteresten Ebene konserviert, Obst und Gemüse hingegen im Gemüsefach.
Lassen Sie sich nicht von Mengenrabatten verlocken, sondern kaufen Sie nur den tatsächlichen Bedarf ein. Und nicht zuletzt: Die Küchenabfälle sorgfältig analysieren. Das hilft die Einkäufe zu optimieren.
(Quelle: Autonome Provinz Bozen Kampagene Lebensmittelverschwendung)

 

6 Zuhause umgestalten und aufräumen.

Grundsätzlich gilt: Mindestens einmal im Jahr sollte ausgemistet werden. Dafür gibt es gibt verschiedene Systeme und Methoden, die versprechen Ordnung dauerhaft zu schaffen. Zwei davon seien hier stellvertretend kurz erklärt.

Die Konmari-Methode. Die nach Marie Kondo, der Bestsellerautorin von „Magic Cleaning: Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändern kann“ benannte Strategie eignet sich besonders gut zum Ausmisten. Im Mittelpunkt steht die Frage: Macht mich dieser Gegenstand glücklich? Nur wenn die Antwort „Ja“ lautet, dürfen Sie ihn behalten. Laut Marie Kondo lässt sich der Besitz am besten entrümpeln, wenn man sich an eine bestimmte Reihenfolge hält: Erstens „Kleider, Taschen und Schuhe“, dann „Bücher“, in weiterer Reihenfolge „Unterlagen und Dokumente“, „restlicher Kleinkram“ und zu guter Letzt „Erinnerungsstücke“. Alle Kategorien werden drei Schritten unterzogen:
1. Alles auf einen Haufen werden. Nur dadurch wird einem bewusst, wieviel man eigentlich besitzt. Gleichzeitig kann man dadurch leichter Sachen vergleichen und entscheiden, was man behalten möchte und was nicht.
2. Die Glücksfrage: Man nimmt jedes Teil und jeden Gegenstand in die Hand und fragt sich, ob es glücklich macht oder nicht. Jedes Teil, das kein Glücksgefühl hervorruft, wird gespendet oder entsorgt. Abseits vom Glücksgefühl ein Tipp: Zeigen Sie nie Ihrer Familie, was Sie wegwerfen wollen. Denn das führt einzig und allein zum Anhäufen der Dinge innerhalb der Familie.
3. Richtig aufbewahren und falten. Für den Kleiderschrank gilt: die Konmari-Faltmethode. Marie Kondo faltet alles so, dass es ein Paket ergibt und alleine stehen kann. Das heißt von jedem Teil ist nur soviel zu sehen wie bei den Büchern der Buchrücken. Und: Jedes Teil oder Ding bekommt seinen festen Platz. So wird gewährleistet, dass dieses nach jedem Benützen wieder zurück an seinen Platz kommt.

Einkaufstüten-Methode. Hier gilt die Devise: Kommt etwas Neues hinzu, muss etwas Altes gehen. Besonders nützlich ist diese Methode beim Kleidungskauf. Kommen Sie also mit einer Einkaufstüte nach Hause, müssen Sie auch eine Einkaufstüte voller Dinge weggeben.
Die Einkaufstüten-Methode ist so simpel und einfach und funktioniert wunderbar, wenn man sich an sie hält. In der Praxis heißt das: Will man ein neues Kleidungsstück kaufen, dann muss man vorher überlegen, was man loswerden könnte, um Platz für Neues zu schaffen. Und mit loswerden ist nicht gemeint, in den Müll werfen. Um Platz zu schaffen oder etwas los zu werden, kann man Kleidungsstücke spenden, verschenken, auf dem Flohmarkt verkaufen - es gibt so viele Möglichkeiten, verantwortungsvoll mit Dingen und Ressourcen umzugehen. Was kaputt ist, ist im Müll natürlich am besten aufgehoben.

TIPP: Mehr zur perfekten Kleiderschrankordnung erfahren Sie in der nächsten Ausgabe des Vinschgerwinds.

 

7 Helfen.

s31 helfenMenschen helfen, die es nicht so gut haben. Und das nicht nur zu Weihnachten. Not gibt es das ganze Jahr über.

 

 

 

Top Kundendienst

WEBTEAM 2000

Über drei Bereiche definiert sich WebTeam 2000 in Schlanders: Beratung, IT-Service und Datensicherheit.

Die Beratung.
Eine ordentliche Beratung beim Computerkauf spart Zeit, Geld, vor allem aber Ärger und Frust. Es braucht maßgeschneiderte Lösungen, abgestimmt auf die Bedürfnisse der Kunden.

Der IT-Service
Die Stärke von WebTeam2000: Ein schneller und und zuverlässiger KUNDENDIENST. WebTeam 2000 ist bei jedem Computerproblem zur Stelle. Zuverlässig und schnell! Seit dem Gründungsjahr 2000 ist das Schlanderser IT-Unternehmen für seinen effizienten Service bekannt: ob Hotline, Support, Fernwartung und Vor-Ort-Service. Denn die zuverlässige Dienstleistung rund um den Computer für Privatpersonen und Unternehmen macht schlussendlich den Unterschied aus.

Die Datensicherung und -sicherheit.
Eine effiziente Datensicherung einzurichten ist eines der wesentlichen Dinge rund um den Computer. WebTeam 2000 ist hier kompetenter Ansprechpartner.

 

Gerstl Einrichtungsstudio

Frigerio - italienische Polstermöbel

s30 9786s30 9826Frigerio steht für elegante italienische Polstermöbel und ist bereits seit Generationen auf die Herstellung hochwertiger Polstermöbel spezialisiert. Innovation, handwerkliche Sorgfalt und vor allem ein hohes Qualitätsniveau und ein ausgeprägtes Gespür für Design bestimmen die klassisch anmutenden Polstermöbel, die mit klaren Linien und ausgeklügelter Funktionalität überzeugen.

NEU und EXKLUSIV bei Einrichtungsstudio Gerstl in Latsch

 

Spechtenhauser Schuhe

Schuhe zum Wohlfühlen

Bei Schuhe Spechtenhauser in Laas ist der Winterschlussverkauf gestartet. Die besten Angebote auf einen Blick:

s32 spechtenh

 

Optik gritsch - Prad

KOMPETENZ AUF AUGENHÖHE

Damit sind wir als Optiker vertraut. In unserem Brillengeschäft in Prad am Stilfserjoch schärfen wir Ihren Blick für mehr Sehqualität und ein besseres Lebensgefühl. Tatiana und Peter steht Ihnen mit s32 gritschindividueller Beratung, feinsten optischen Geräten, viel Gespür für Trends und persönlichem Service kompetent zur Seite. So bekommen Sie genau die Brille oder Kontaktlinse, die in Funktionalität, Stil und Komfort zu Ihnen passt.

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Glurns - Mitten in der Pandemie erzielt die Moriggl RISAN GmbH ihr bestes Geschäftsergebnis der Unternehmensgeschichte.
Im Rahmen einer kleinen Weihnachtsfeier informierte Geschäftsführer Thomas Moriggl die Belegschaft über das abgelaufene Geschäftsjahr 2021, welches trotz Pandemie und Einschränkungen sehr erfolgreich verlief. „Die Umsätze konnten deutlich gesteigert werden, und mit einem Vertragspartner in der Schweiz sind wir nun auch dort sehr gut aufgestellt. Die Aussichten für das anstehende Jahr 2022 sind sehr vielversprechend“, so Moriggl.
Vor allem sei dies, so Moriggl, den motivierten und loyalen Mitarbeitern zu verdanken, welche seit Jahrzehnten für saubere Lösungen bei Kunden im In- und Ausland verantwortlich sind. Als erster und derzeit einziger Anbieter erfüllt Moriggl RISAN die strengen Auflagen im Trinkwasser für die Innensanierung von Trinkwasserleitungen in Gebäuden.
Mit Stolz und Dankbarkeit konnten im Zuge der Feierlichkeiten zwei Mitarbeiter für ihren jahrzehntelangen Einsatz ausgezeichnet werden:
Roland Telser für 20 Jahre
und Tristan Sandbichler für 25 Jahre
Nicht zuletzt dankte Geschäftsführer Thomas Moriggl dem gesamten Team für den beispielhaften Einsatz und verabschiedete die Mitarbeiter mit kleinen Weihnachtsgeschenken in die wohlverdienten Ferien. 

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Kochtipp

Zutaten (für vier Personen)
2 Eier; 90 g Gerstenmehl; 70 g Dinkelvollkornmehl; Salz; 1 L Fleischsuppe abgeschmeckt; Schnittlauch fein geschnitten
Zubereitung:
s28 1 PfarflteigBeide Mehlsorten mit etwas Salz vermischen, Eier dazugeben und mit den Händen vermischen bis ein krümelartiger Teig entsteht. Die sogenannten „Parfln“ in die kochende Rindsuppe streuen und für 10-12 Minuten leicht köcheln lassen. Mit Schnittlauch anrichten. Kleingeschnittenes, in der Suppe mit gekochtes Rindfleisch, wertet die Suppe auf. Im Vinschgau ist es üblich, für die Parfl nur Gerstenmehl zu verwenden. In manchen Teilen Südtirols wird diese Suppe auch Friegelesuppe genannt.

Kraftbrühe:
Zutaten für ca. 1 ½ Liter:
- 2 l Bouillon
- 200 g mageres, grob faschiertes Rindfleisch
- ca. 200 g Wurzelgemüse klein geschnitten (Karotten, Sellerieknolle, Lauch)
- 1 reife Tomate klein geschnitten, 1/8 L milden Rotwein
- 1 Eiweiß, 1 Knoblauchzehe zerdrückt, Salz
Vor- und Zubereitung:
Alle Zutaten mit etwas Wasser dickbreiig gut vermischen und am besten über Nacht zugedeckt im Kühlschrank ziehen lassen.
Den vorbereiteten Fleisch-Gemüsebrei mit kalter Bouillon aufgießen und gut vermischen. Unter vorsichtigem Rühren zum Siedepunkt bringen (nach dem Aufkochen nicht mehr rühren). Abschäumen und abfetten. Für 1 Stunde leicht kochen lassen, anschließend sorgfältig durch ein Tuch passieren.

Rindssuppe (Bouillon)
Zutaten für ca. 2 Liter:

- 600-700 g zerkleinerte Rindsknochen (Rippen, Brustknorpel, Markknochen, Beinfleisch)
- 300 g Wurzelgemüse (Karotten, Sellerie, Petersilwurzel)
- 1 halbierte und mit Schale gebräunte Zwiebel
- 1 Lorbeerblatt, 5 Pfefferkörner, 1 Zweig Thymian, Salz
Vor- und Zubereitung:
Knochen blanchieren. Zuerst heiß dann kalt abspülen. Wurzelgemüse grob schneiden. Knochen mit Wasser kalt aufsetzen und zum Siedepunkt bringen. Ein wenig Salz beigeben. Öfters abschäumen und abfetten. Für 3 Stunden langsam kochen lassen. Während der letzten Stunde das Wurzelgemüse und die Gewürze dazugeben. Vorsichtig durch ein feines Sieb abseihen.

 

s28 Paul TappeinerPaul Tappeiner (Jahrgang 1952) hat mit 16 Jahren seine Kochlehre in Meran begonnen. Nach beruflichen Wanderjahren und fünfjähriger Selbstständigkeit ist er in den Vinschgau zurückgekehrt. Paul hat seinen Beruf mit viel Freude 48 Jahre lang ausgeübt, davon die letzten 25 Jahre im Hotel Sand in Tschars. Paul Tappeiner ist seit 50 Jahren (seit dem Gründungsjahr) aktives Mitglied im Südtiroler Köcheverband (SKV).

SKV Logo weiss

Publiziert in Ausgabe 1/2022

1. Teil: Reschen bis Eyrs
Vom 1. Oktober bis 31. Dezember 2021 wurde südtirolweit an verschiedenen Standorten die Ausstellung „Baustelle Südtirol - Siedlungsgrenzen – grenzenlos?“ gezeigt. Im Vinschgau war die Ausstellung vom 1. Oktober bis 7. November in drei Ortschaften zu sehen: in Schlanders: Mittelpunktbibliothek Schlandersburg vom 2. bis 21.10.2021, in Graun: Vereinshaus vom 24. bis 29.10.2021 und in Laas: Markuskirche vom 30.10. bis 7.11.2021.
Anlässlich ihres 31-jährigen Bestehens haben die Chronistinnen und Chronisten die Siedlungsentwicklung in den Brennpunkt gestellt. In der Fotoausstellung „Baustelle Südtirol - Siedlungsgrenzen – grenzenlos? „ wird die Siedlungsentwicklung der letzten hundert Jahre veranschaulicht. Anhand der Chronik-Dokumentationen wird der Wandel von Natur- und Kulturlandschaft besonders augenscheinlich. Ein veränderter Lebensstil, die wirtschaftliche und die Bevölkerungsentwicklung, technische, bauliche und landwirtschaftliche Innovation, der Wohlstand und auch der Klimawandel seien Ursachen dafür und bewirkten als Negativfolgen ein leises Artensterben, Veränderungen in der Vegetation, den Rückzug der Gletscher, die Zersiedelung, die Versiegelung von Böden, den Verlust wertvoller Bausubstanz und die Vernutzung von Wirtschaftsflächen. Die Fotoausstellung zeigt, wie Dörfer und Städte seit der Zwischenkriegszeit und besonders ab den sechziger Jahren kontinuierlich gewachsen sind.
Heinrich Zoderer

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Publiziert in Ausgabe 1/2022

Schulsprengel Schlanders/Mittelschule - In allen Bezirken Südtirols gibt es in der Grund- und Mittelschule Klassen mit Montessori-Ausrichtung. Im Vinschgau gibt es diese Unterrichtsform seit dem Schuljahr 2007/08 an der Mittelschule Schlanders und bereits fünf Jahre länger an der Grundschule Schlanders. Die Montessoriklassen sind offen für Schüler:innen aus dem gesamten Vinschgau. Um über die besonderen Unterrichtsformen und die verschiedenen Projekte zu informieren, gab es am 17. Dezember einen Nachmittag der offenen Tür. Lehrpersonen und Schüler:innen informierten über die Freiarbeit, den Arbeitsplan und den Sesselkreis und zeigten die besonderen Unterrichtsmaterialien, mit denen gearbeitet wird. Auf Schautafeln wurde auf verschiedene Projekte der letzten Jahre hingewiesen. So gab es das Bienenprojekt, das Projekt Schülerzeitung und das Projekt Naturlandschaft und Kultur. In Zusammenarbeit mit der OEW Brixen begleiten die Montessoriklassen seit dem Schuljahr 2010/11 das Projekt „Porque tengo un corazòn – Weil ich ein Herz habe“. Mit diesem Projekte werden Kinder, Jugendliche und Familien im Armenviertel von Cochabamba in Bolivien unterstützt. In den letzten zwei Jahren konnten wegen der Corona Pandemie keine Projekte durchgeführt werden. Auch sonst musste vieles, genauso wie in den anderen Klassen, an die Situation angepasst werden, bzw. im Fernunterricht organisiert werden. Im zweiten Halbjahr will man wieder mit einem Projekt zur Klimathematik starten. Auch die Freiarbeit, das Herzstück der Montessori Pädagogik, wurde in diesem Schuljahr wieder durchgeführt. Die Schüler:innen erhalten einen Arbeitsplan mit konkreten Arbeitsaufträgen, den sie in Einzel- bzw. in Partnerarbeit in einem vorgegebenen Zeitrahmen abarbeiten müssen. Wie die beiden Schülerinnen Julia Gurschler und Sofia Sylaj mitteilten, gefällt ihnen das recht gut, weil sie dabei selbständig arbeiten können, aber auch lernen, die Zeit einzuteilen und alles selber zu organisieren. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Schlanders/Oberschulzentrum und Basis Vinschgau - Die Schüler:innen der Maturaklasse 5a der WFO vom Oberschulzentrum Schlanders präsentierten am Samstagnachmittag, den 18. Dezember im Seminarraum von Basis Vinschgau ihre Abschlussarbeiten des Bildungsprojektes „Nachhaltige Changemaker im ländlichen Raum – wie man im Kleinen Großes tun kann“. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt des Oberschulzentrums und des Gründer- und Innovationszentrums Basis Vinschgau. Unterstützt und begleitet wurden die Schüler:innen von Raphael von Aulock und Ghali Egger von Basis und den beiden Professoren Stephan Dietl und Martha Pobitzer. Das Bildungsprojekt ist eines der Siegerprojekte der Stiftung Südtiroler Sparkasse der Ausschreibung „Projekte und Initiativen von Schülern der Ober- sowie Berufsschulen im Jahr 2021“. Bei diesem Projekt ging es darum mit Grundkonzepten von Nachhaltigkeit vertraut zu werden und in einer Kleingruppe ein Innovationskonzept für den eigenen Raum zu entwickeln. Für das ganze Projekt standen nur drei Treffen mit insgesamt 20 Stunden zur Verfügung. Die Schüler:innen lernten zuerst die „17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (SDG)“ der Vereinten Nationen kennen, machten dann eine Betriebsbesichtigung und mussten bei einem Workshop in Kleingruppen eines der 17 Ziele auswählen und einen Lösungsansatz zu einem konkreten Problemfeld für den eigenen Raum entwickeln. Beim Präsentationsnachmittag gab es zuerst eine Führung durch die Arbeits-, Werk- und Multimediaräume von Basis. Ghali Egger stellte den Schüler:innen beim Rundgang das Konzept und die Arbeit von Basis vor. Anschließend präsentierten die fünf Arbeitsgruppen ihre Projektideen. Es wurden konkrete Anregungen gegen die Landflucht (SDG 11), gegen Treibhausgase (SDG 13), gegen Monokulturen (SDG 15), für mehr Digitalisierung (SDG 4) und für erneuerbare Energie (SDG 7) vorgetragen. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 1/2022

S JuTsche Tschengls hot olm in Freita fa 18.00 bis 21.00 Uhr fir enk offen. Mir freien inz wenn es olle mol megs vorbeischaugen pa inz. Wenns Frogen hobs oder aofoch mol wissen mechts wia olls so laft in JuTsche kennts enk gern a oafoch pa dr Myri, dr Jugendarbeiterin, melden.
Inzwischen winschmr enk olle a scheane Zeit und a super sponnends Johr 2022 mit viele tolle Momente fir enk olle und wer woas, vielleicht sechmr inz jo amol … inz tats gfreien.

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Publiziert in Ausgabe 1/2022

Jugendtreffs Oberland - Dies machten sich die Treffs im Oberland in der Adventszeit zum Motto.
Einige Jugendliche, Betreuer*innen und Ortsverantwortliche nahmen am Treff – Adventskalender teil. Die Teilnehmer*innen verschenkten drei vorweihnachtliche Geschenke, in denen sich kleine Überraschungen verbargen. Diese stellten jeweils ein Türchen des Adventkalenders dar, welche von einem anderen Teilnehmer/ einer anderen Teilnehmerin zum ausgelosten Tag abgeholt werden konnten. Damit nicht ein Päckchen schöner als das andere war und schon im Vorhinein zum Favoriten erklärt wurde, packten alle ihre Aufmerksamkeiten in Zeitungspapier oder anderes, schon gebrauchtes Papier ein. Und auch der Umwelt wurde ein Gefallen getan. Abgeben konnten alle ihre Päckchen - wobei die darauf stehende Nummer ebenfalls ausgelost wurde – bei den beiden Ortsverantwortlichen Konny (Reschen) und Sonja (St. Valentin), welche alle Adventsfreuden in einem Korb sammelten. Dort konnten sie nun Tag für Tag abgeholt werden und vorweihnachtliche Freude verbreiten.

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Schlanders - Im Advent hat der Kindergartensprengel Schlanders in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Forstinspektorat für eine ganz besondere vorweihnachtliche Stimmung gesorgt. Der Christbaum, der den Innenhof der Schlandersburg ziert, will zum Nachdenken, Umdenken und Weiterdenken anregen. Bei der Weihnachtsaktion konnten sich alle Kindergärten des Tales freiwillig mit einem individuellen Beitrag beteiligen. Dazu haben Kinder liebevoll Herzen und Häuser aus Ton und Salzteig modelliert, Bäumchen aus Ästen geformt, Engel aus Tannenzapfen geklebt und Sterne aus verbrauchten Teelichtern oder einem Überfluss an Perlen gebastelt. Der schlichte Christbaumschmuck, teils wiederverwertet, teils in der Natur gesammelt, verkörpert die bewusste Auseinandersetzung mit den Themen Nachhaltigkeit und Umwelt im Kindergarten. Kinder erleben, wie Schätze aus der Natur uns Menschen einen ganz besonderen Wert schenken.
Jeder, der im Advent mit offenen Augen in die Schlandersburg kommt, kann sich an einem einfachen, schlichten und „glücklichen“ Christbaum erfreuen. Seine etwas andere Weihnachtsbotschaft an uns lautet: „Genügsamkeit ist eine neue Perspektive!“
Kindergartensprengel Schlanders

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Raika Obervinschgau - Wir müssen unseren Kindern, Enkeln und Urenkeln ein intaktes ökologisches, soziales und ökonomisches Gefüge hinterlassen. Dank der aktiven Mithilfe vonseiten verschiedenster Akteure aus den Bereichen Energie, Imkerei, Forstwirtschaft, Landwirtschaft, Jagd- und Forstwirtschaft, Tourismus, Handwerk, Vereinswesen und Ehrenamt sowie Weiterbildung und Kultur ist es der Raika Obervinschgau gelungen, einen informativen und vielfältigen Kalender rund um das Thema „Nachhaltigkeit im Obervinschgau“ zu schaffen. Nur wer nachhaltig wirtschaftet, ist fit für die Zukunft. Es geht um übergreifende Verantwortung für eine ökonomisch, ökologisch und sozial tragfähige Entwicklung für alle Generationen. Das Thema Nachhaltigkeit muss überall auf der Welt regional abgehandelt werden. In diesem Sinne ist das Gemeinschaftswerk ein interessanter Nachhaltigkeitsbericht, den die Raika Obervinschgau mit diesem Kalender am Freitag (10.12.) im Kulturhaus in St.Valentin vorgestellt hat. Er besteht nicht nur aus Bildern, er ist schon fast ein einzigartiges Buch. „Ein weiteres Ziel unserer Jahreskalender ist: sie sollen auch identitätsstiftend sein. Als nachhaltigen Abschiedsgruß gibt es von unserem Haider Beck (Günther Angerer) auch ein nachhaltiges Produkt für alle Teilnehmer: einen Weihnachtszelten.“, sagte abschließend Direktor Markus Moriggl. Das traditionelle Früchtebrot, der Zelten, ist ein wenig wie Südtirol. Gewürze aus der Ferne, südliche Früchte und Kräftiges aus der Region. Mit dem Kalender 2022 will die Raiffeisenkassa sowohl die Bevölkerung als auch die Gäste für Nachhaltigkeitsthemen sensibilisieren. (aw)

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Mals/Burgeis - Die Malser Haide ist ein Schwerpunktgebiet für Wiesenvögel in Südtirol und im gesamten Alpenraum. Aber auch Heckenbrüter, Raben- und Greifvögel finden hier ideale Lebensräume. Außerdem nutzen zahlreiche Zugvögel dieses Gebiet als Rastplatz bei der Überquerung der Alpen im Frühjahr und im Herbst.
Konzentrieren wir uns zunächst aber auf die stark gefährdeten Wiesenvögel. Die Wiesenbrüter sind Zugvögel und kommen mit Ausnahme der Feldlerche erst spät aus ihren Überwinterungsgebieten zurück, um bei uns zu brüten. Dabei ist der Brutbeginn auf die Vegetationsentwicklung, auf das Nahrungsangebot und auf die Witterung abgestimmt. Wiesenbrüter legen ihr Nest gut getarnt am Boden an. Über Jahrhunderte stand der zeitliche Ablauf des Brutgeschäfts im Einklang mit der Nutzung der Wiesen. Noch vor der Heumahd waren die Jungvögel ausgeflogen. Mit der Intensivierung der Grasnutzung wird aber immer früher gemäht, so dass heute viele Bruten zerstört werden.
Auf der Malser Haide ist die Bewirtschaftung aber noch nicht besonders intensiv und so kommt hier die Feldlerche in Beständen vor, die anderswo kaum mehr erreicht werden. Ihre Siedlungsdichte ist mit 15,9 Revieren pro km2 sehr hoch. Im benachbarten Val Müstair (Schweiz) erreicht sie nur ein Drittel dieser Dichte. Auch die Siedlungsdichte des Braunkehlchens mit 5,5 Revieren pro km2 wird anderswo kaum übertroffen.
Die seltene Wachtel brütet ebenfalls noch regelmäßig im Gebiet. Ein weiterer Wiesenvogel ist der Wachtelkönig, dessen Beobachtung zu den absoluten Highlights gehört. Besonders erfreulich war ein Brutnachweis des Wachtelkönigs am 9. August 2021 im Bereich des Töschgwaales auf der oberen Malser Haide. Es ist dies erst der 2. Brutnachweis dieser seltenen Art in den letzten 30 Jahren in Südtirol.
Der nächste Wiesenbrüter, der Baumpieper, wird vor allem im Bereich der „Malser Spinai“ angetroffen. Hier bietet das Nebeneinander von offenen Wiesen- und Weideflächen und Gehölzen einen idealen Lebensraum für diesen Bodenbrüter.
Von den Heckenbrütern ist vor allem der Neuntöter zu erwähnen, der überall im Gebiet anzutreffen ist, wo einzelne Sträucher oder Hecken vorhanden sind. Die Hecke bietet ihm Ansitzwarte und Brutplatz, die Nahrung aber findet er vor allem in und über der Wiese. Seine Bestände auf der Malser Haide sind von großer Bedeutung. Ein weiterer regelmäßiger Heckenbrüter ist die Goldammer. Selten sind die Gartengrasmücke und die Sperbergrasmücke zu beobachten.
Erwähnenswert ist auch das Vorkommen des sehr seltenen Schwarzkehlchens im mittleren Bereich der Malser Haide. Eine weitere Ausdehnung des Obstanbaus stellt eine große Gefährdung dar. Getreideäcker hingegen haben einen positiven Einfluss auf die Vogelwelt. Neben Kulturlandvögeln wie den Sperlingen finden sich hier auch außerordentlich spezialisierte Arten wie etwa der Sumpfrohrsänger. Im Sommer 2021 konnte diese seltene Art in zwei Getreideäckern im Dreieck Mals-Schleis-Burgeis beobachtet werden.
Zum Schluss sollen noch einige weitere besondere Arten Erwähnung finden, die im Zuge der Erhebungen für das Wiesenbrüterprojekt zum Schutz der Wiesenvögel beobachtet wurden: Wiedehopf, Rohrweihe, Rotmilan, Schwarzmilan, Baumfalke, Waldwasserläufer, Flussregenpfeifer, Grauammer, Steinschmätzer.
Der Steinschmätzer ist ein Zugvogel und er nutzt im Frühjahr den Aufenthalt in den Wiesen der Malser Haide, um einen günstigen Zeitpunkt für die Rückkehr in sein Sommerquartier über der Waldgrenze abzuwarten.
Für das Projekt „Wiesenbrüter - Terra Raetica - Monitoring“ Johannes Ruepp, Udo Thoma, Joachim Winkler

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Oberschulzentrum Schlanders - Hat Schlanders ein Müllproblem? Diese Frage kam einigen SchülerInnen des Oberschulzentrums Schlanders am 07. Dezember öfters in den Sinn. Im Rahmen einer Müllsammelaktion der Arbeitsgruppe Zukunft, die von engagierten Lehrpersonen an TFO, WFO und RG/SG gegründet wurde, beteiligten sich rund 40 SchülerInnen in ihrer Freizeit an diesem Projekt. In zwei Gruppen zogen wir – ausgehend von der TFO – durch das Dorf und über die Sonnenpromenade in Richtung Sportzone. Dort wurden die prall gefüllten (!) Müllsäcke von zwei Gemeindearbeitern entgegengenommen, die sich um die korrekte Entsorgung der Abfälle s21sp4 Siegerfotokümmerten. Leider hatten wir Arbeit genug. In erster Linie wurden unzählige Zigarettenstummel eingesammelt, die unsere Gehsteige, unsere Parkanlagen und den Straßenbelag bedecken. Wir haben aber noch weitere wertvolle Funde gemacht: Damenunterwäsche, Schokolade und volle Weinflaschen haben zur Erheiterung aller beigetragen. Mit dieser Aktion möchten wir kein einmaliges Zeichen setzen, sondern für Aufklärung sorgen und die Bevölkerung auf diese Problematik hinweisen. Wir möchten dem Organisationskomitee und den Beteiligten für das Gelingen dieser Aktion danken, die wir im zweiten Semester wiederholen werden. Die SchülerInnen erhielten als Belohnung reduzierte Eintrittskarten für den Escape Room in Meran. Die fleißigsten Sammler bekamen sogar drei freie Eintritte. Auch für diese Unterstützung bedanken wir uns.
Gudrun Astfäller, Jakob Raffeiner

Zum Abschluss einige Gedanken von beteiligten SchülerInnen:

Ich war entsetzt, dass wir zu dritt in 1,5 Stunden fast zwei ganze Müllsäcke gefüllt haben. Besonders eklig fand ich die vielen Zigarettenkippen! Die RaucherInnen könnten sich bemühen, diese richtig zu entsorgen!!!!!!!!!!
Laura Maria Visani, 1ASG

Ich fand die Aktion richtig toll. Ich bin sehr froh, dass ich daran teilgenommen habe und etwas für unsere Welt tun konnte.
Miriam Stumpo, 1ARG

Wir haben am meisten Zigaretten gesammelt und es hat Spaß gemacht, gemeinsam den Müll zu sammeln.
Lena Pichler, 1ASG

Ins hots volle guat gfolln, weil ma mitnond eppas fir dr Umwelt tean hot kennt und weil mr a gonze Schokolade gfundn hobm!
Martina Ferrai und Hannah Olivotto, 1BSG

Ich fand, dass es eine sehr interessante und auch lustige Aktion war!
Laurin Pohl, 1ARG

Ich finde das Müllsammeln war eine sehr tolle Aktion, wir hatten viel Spaß dabei, und haben nebenbei auch noch etwas Gutes für die Umwelt getan. Besonders toll fand ich, dass wir von vielen Leuten auf der Straße Zuspruch bekommen haben.
Franziska Hofer, 1BSG

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Oberschulzentrum Schlanders - Ab dem Schuljahr 2022/2023 startet das Oberschulzentrum Schlanders mit einem musikalischen Schwerpunkt. Mit einer Stunde Chor und Gesang, einer Stunde Musikgeschichte und einer Stunde Einzelinstrumentalunterricht soll der musikalische Schwerpunkt ein Kontinuum in der Musikausbildung garantieren. Der musikalische Schwerpunkt wird an einem zusätzlichen Nachmittag umgesetzt, der Instrumentalunterricht wird an der Musikschule besucht. Um den Schüler:innen ihre Zusatzausbildung anzuerkennen, können diese sich, gleich wie im Rahmen der Anerkennung außerschulischer Bildungsguthaben, im Laufe des Schuljahres bis zu 2 Stunden anerkennen lassen.
In einem Netzwerk mit der Musikschule unter dem Direktor Stefan Gstrein, mit der musikalischen Mittelschule Schlanders unter Direktor Lukas Trafojer und mit Venusta Musica unter der Vorsitzenden Sabina Mair nahm die Direktorin des Oberschulzentrums Schlanders Verena Rinner die Anregungen gerne auf und möchte den musikalischen Schwerpunkt in allen vier Schulen des Oberschulzentrums etablieren. „Durch gezielte Zusammenarbeit und das Aufbauen von Synergien wird den Schüler:innen eine Möglichkeit geboten, Musik und Schule in der Oberstufe leichter vereinbaren zu können. Es wird großteils auf bestehende Ressourcen zurück gegriffen indem Räume, Instrumente, Unterlagen gemeinsam genutzt werden und auch im Bereich Personal ein Zusammenschauen im Mittelpunkt steht“, sagt Rinner.
Angeregt wurde das Projekt von der Schlanderser Oberschullehrerin Sabina Mair von Venusta Musica. Mair fand in den Reihen der Direktor:innen und in der Person des Schlanderser BM Dieter Pinggera, der selbst der Musik aktiv zugeneigt ist, großes Wohlwollen vor.
Die Idee neben der musikalischen Mittelschule in Schlanders auch eine Weiterführung eines musikalischen Schwerpunkts in der Oberschule umzusetzen, ist im Vinschgau nicht neu. Im Schuljahr 2007-2008 hat es eine konkrete „musikalische Fachrichtung“ am Gymnasium gegeben, die allerdings aufgrund der geringen Schülerzahlen nicht wirklich starten konnte.
Nun soll im Herbst 2022, wenn sich eine entsprechende Anzahl von Schüler:innen melden wird, gestartet werden. (eb)

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Schluderns - Es war ein einzigartiger Abend, an dem Fremde zu Freunden wurden. Mit diesen Worten bedankte sich einer der Gäste nach der stimmungsvollen Weihnachtsfeier von Gastgeber Mathias Telser. Auf seine Einladung hin hatten sich am 24. Dezember in seinem Hanfhaus in Schluderns Menschen aus ganz Südtirol zusammengefunden und mit ihm und seiner aus Vorarlberg stammenden Freundin Magdalena Türtscher den Heiligen Abend zu feiern. Sie sangen Weihnachtslieder und lernten sich beim Raclette-Essen kennen.
Doch der Reihe nach: Was könnte ich tun, um Menschen in Südtirol eine Weihnachtsfreude zu bereiten. Das überlegte sich Mathias Telser in der Adventszeit. Und er dachte dabei an alleistehende, einsame Menschen. Über Facebook lud er ein, sich bei ihm zu melden. Die Einladung erweckte sofort große Aufmerksamkeit und wurde in den sozialen Netzwerken mehrere tausend Mal geteilt. Mathias war vom großen Echo überrascht, denn für ihn war die Einladung etwas ganz Selbstverständliches. „Ich habe es ganz einfach gerne getan“, meint er. „Und mir wurde bewusst, dass das Selbstverständliche heute nicht mehr selbstverständlich ist.“ Interessierte meldeten sich nach und nach. Letztendlich konnten Mathias und Magdalena 13 Gäste bewirten. Niemandem musste abgesagt werden. Zum Erstaunen der Gastgeber meldeten sich auch mehrere Menschen, die spontan für die Feier Lebensmittel, Getränke und Gutscheine zur Verfügung stellten. „Ich möchte mich bei allen herzlich bedanken“, betont Mathias. Im kommenden Jahr will er am Heiligen Abend erneut Menschen einladen.
Der 32-jährige Mathias Telser stammt aus Matsch und ist selbständiger Maurer. Seit sechs Jahren engagiert er sich bei Bauprojekten in Tansania und sammelt dafür Spenden. Er hat zum Beipiel beim Bau eines Krankenhauses und eines Waisenhauses mitgewirkt.
Seit Anfang Jänner 2022 hält er sich erneut in Tansania auf. Er baut derzeit für das Waisenhaus ein Speicherbecken in dem Wasser aufgefangen wird, das dann zum Waschen und zur täglichen Hygiene genutzt werden kann. Denn die Trockenheit macht den Menschen dort sehr zu schaffen. Ende des Monats kehrt er wieder in den Vinschgau zurück. (mds) 

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Vinschgau - Im Winter führen die Forstinspektorate jährlich Untersuchung zum Befall des Prozessionsspinners in den heimischen Wäldern durch. Die Falter werden mit Pheromonfallen angelockt und der Bestand anschließend ausgewertet. 2021 konnte eine starke Vermehrung der Prozessionsspinner festgestellt werden. Erste Massenvermehrungen in den Schwarzföhrenwäldern im Vinschgau wurden 1998 verzeichnet. Erkennbar ist der Befall vor allem an den von weißen „Nestern“ (Bild) an den Nadelbäumen.
Die Raupen des Prozessionsspinners ernähren sich von den Nadeln der Kiefer und schwächen diese dadurch. Bei den Menschen können die Brennhaare der Raupen unangenehme Reaktionen hervorrufen. Um die Raupenspinner zu bekämpfen ist langfristig gesehen die Umwandlung der Schwarzföhrenforste in naturnahe, stabile laubholzreiche und strukturierte Mischbestände die erfolgreichste Maßnahme. 2021 hat die Abteilung Forstwirtschaft für die Anreicherung der Schwarzföhrenwälder mit Laubholz 150.000 Euro investiert. Für weitere Maßnahmen, welche direkt gegen die Prozessionsspinner durchgeführt werden, benötige es, laut dem Direktor der Abteilung Forstwirtschaft, Günther Unterthiner, einer Bewertung der Entwicklung im Spätwinter. (LPA/r)

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Goldrain - Der 17. Jänner ist Gedenktag des heiligen Abt Antonius (Fackltöni). Abt Antonius ist auch bekannt als Antonius der Einsiedler und wurde zum Patron der Haustiere, vor allem der Schweine.
1059 wurde nach dem heiligen Antonius der Antoniterorden gegründet, welcher sich um die Pflege von Kranken und Armen kümmerte. Als Gegenleistung erhielt die Ordensgemeinschaft die Erlaubnis ihre Schweine frei herumlaufen zu lassen. An manchen Orten gab es neben der Kirche sogar einen Stall für die „Antoniusschweine“. Die Leute spendeten Futter für diese Tiere. Am Festtag des Heiligen Antonius wurde ein Schwein geschlachtet und unter den Armen verteilt.
Früher war der 17. Jänner, der „Tönitag“, noch in zahlreichen Ortschaften ein hoher Feiertag, so z. B. in Schanzen, Goldrain. Es kamen viele Bauern und vor allem Bäuerinnen aus ganz Mittelvinschgau zur St. Anna Kapelle in Schanzen.
Karl Perfler, heute Wirt in der Tschengelsburg erinnert sich: „Die Oma hat uns Kinder immer 50 Lire fürs Bodenspülen in der St. Anna Kapelle gegeben. Nach der Hl. Messe waren dann alle Kirchengänger zu einem Frühstück bei uns in der Obermoosburg eingeladen. Da sind alle gekommen, vom Frühmesser, Kooperator bis hin zum Pfarrer. Es gab nur das Beste vom Besten für die Geistlichkeit. Der Tisch war immer weiß gedeckt, Kaffee wurde in den schönsten Schalen serviert.
Über dem Herd in der Küche war ein rundes Fenster wo am „Tönitag“ die Sonne um 10 Uhr hindurch schien. Dann hieß es immer „Um Teini kimmt die Sunn um Zeihni“. (pt)

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Mals - Der Kalender der Seelsorgeeinheit Mals für das Jahr 2022 ist den Kirchenpatronen der 11 Pfarreien im Verbund gewidmet. Er beinhaltet wichtige Kontaktdaten und kirchliche Termine für die Gläubigen.

vom Magdalena Dietl Sapelza

Kurz vor Weihnachten ist der dritte Kalender der Seelsorgeeinheit Mals erschienen. Dieser wurde offiziell im Malser Widum von Dekan Stefan Hainz vorgestellt. Der Kalender ist den Kirchenpatronen der Pfarreien gewidmet: Maria Himmelfahrt in Mals, Maria unbefleckte Empfängnis in Burgeis, hl. Luzius in Laatsch, hl Florinus in Matsch, hl. Nikolaus in Planeil, hl Laurentius in Schleis, hl. Abt Antonius in Schlinig, hl. Andreas in Tartsch, hl Katharina in Schluderns, hl Pankratius in Glurns und hl Blasius in Taufers i. M. Auch das Kloster Marienberg ist miteingebunden. „Der Kalender soll die Verbundenheit der Pfarreien zum Ausdruck bringen und wichtige Kontaktdaten vermitteln“, erklärte Dekan Stefan Hainz. Er dankte Franz Josef Paulmichl, der die Koordination und die Gestaltung des Kalenders übernommen und auch die meisten Bilder selbst geknipst hatte. Paulmichl habe wiederum viel Zeit und Herzblut investiert, so Hainz. Paulmichl war bereits für die Kalender Nummer eins und zwei der vergangenen Jahre verantwortlich. Auch das Logo entstammt seiner Idee.
Paulmichl hat die aktuellen Daten für den Kalender gesammelt und betreut auch die Homepage der Seelsorgeeinheit (www.sem-mals.org). Für das Titelbild des Kalenders 2022 hatte er einen neutralen stilisierten Heiligen mit Bischofsstab gewählt. „Um niemanden zu beleidigen“, wie er meint. Auf den ersten Blick scheint der hl. Nikolaus abgedruckt zu sein. Doch es ist der hl. Luzius von Laatsch. Der Kalender 2022 ist bunt und lebendig. 1200 Exemplare wurden gedruckt. Sie liegen in den Pfarrkirchen auf und können gegen eine freiwillige Spende mitgenommen werden. Hainz bedankte sich bei allen, die die Kalenderarbeit mitgetragen haben, so bei Valeria Punt Paulmichl, bei den Ausschussmitgliedern des Pfarreienrates Gebhard Schöpf, Isabella Erhard Brunner und Melanie Warger und beim Kooperator Michael Lezuo, der zu den Heiligen eine kurze Beschreibung geliefert hatte. Ein Dank ging auch an die Raiffeisenkasse Prad-Taufers, an die Raiffeisenkasse Obervinschgau und an die Volksbank Mals, ohne deren finanzielle Unterstützung das Kalenderprojekt nicht möglich gewesen wäre.

Publiziert in Ausgabe 1/2022

s18 imageDas Halloween-Special von Juvi - Jugendtheater Vinschgau wird nachgeholt! Am Freitag, den 21. und Samstag, den 22. Jänner 2022 wird das Leben von Gentiane und Pierre, geschrieben vom 18-jährigen Mathias Steiner, auf die Bühne des Kulturhauses Schlanders gebracht. In 5 Stationen, verstreut im ganzen Haus, zeigt die Regisseurin und Schauspielerin Nadia Schwienbacher in gruselig-schöner Atmosphäre die Verwicklungen von Gentiane. Reservierungen sind unter 3487439724 möglich. Genauere Infos auf unserer Website www.meinjuvi.org

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Kolping im Vinschgau - Wir haben vor einigen Tagen ein Neues Jahr begonnen. In ein neues Jahr zu schauen ist heuer nicht ganz einfach. Denn wir wissen nicht, was mit unseren Plänen, Wünschen und Vorstellungen wird. Ja, es herrscht eher Skepsis: was wird werden? Und da mit Elan und Freude in ein neues Jahr zu gehen ist nicht so einfach. Oder wie wir es als Kolpinger sagen es mit Mut, Tatkraft und Begeisterung angehen. Kolping würde uns in dieser heutigen Situation sicher sagen: Bange machen gilt nicht! Bange machen ist also nicht die Option. Zu sagen dann tue ich eben nichts, kann es nicht sein. Dies ist nicht unsere Einstellung, sondern zu schauen, wer braucht mich! Wenn in diesem gerade begonnenen Jahr nur ein Mensch sagt: Ich bin froh, dass es dich gibt, dann ist es ein gutes Jahr gewesen, dann haben wir unsere Bestimmung gefunden. Halten wir Ausschau, wer uns braucht, dann finden wir das, was wir suchen.
„Nur mutig vorwärts, Gott wird für die Zukunft sorgen“, sagt Adolph Kolping. Ich weiß nicht, ob wir uns bewusst sind, wie wichtig grundsätzliche Sicht und Haltung ist, mit der wir unser Leben und die Welt sehen. Wer sich zuerst immer auf die negative, jammernde Seite schlägt, vergiftet und lähmt. Der positive Mensch vermag bei sich und anderen kaum vermutete Kräfte zu wecken.
Also: wer braucht mich? Stellern wir uns!
Otto von Dellemann

Publiziert in Ausgabe 1/2022

„Der Preis des Erfolges ist Hingabe, harte Arbeit und unablässiger Einsatz für das, was man erreichen will“. Dieses Zitat von Frank Lloyd Wright spiegelt die Studienzeit von David Frank wieder.

Der Preis des Erfolges ist Hingabe, harte Arbeit und unablässiger Einsatz für das, was man erreichen will“. Dieses Zitat von Frank Lloyd Wright steht auch zu Beginn der Danksagung seiner Masterarbeit. Der 1992 als ältester Bruder von drei Mädchen geborene Matscher, studierte in Wien Agrar- und Ernährungswissenschaft. Der junge „Ziachorgelspieler“ nutzte die freie Zeiteinteilung die ihm das Schreiben an seiner Masterarbeit bot, um sich auf das Herausbringen seines Debut Album „Amazia“, zu konzentrieren. Es erscheint 2019. Dort treffen Blues und alpiner Folk aufeinander. Inspiration dafür war immer wieder sein Heimatdorf. Daher auch der Name für die CD, welcher vom rätoromanischen Namen Matsch hergeleitet ist.
Als junger „Bua“ verbrachte er die Sommer mit seinem Vater auf einer Schweizer Alm. Dort spielte der Hirte mit der Ziehorgel. David war fasziniert von diesem Instrument. Seine Schweizer Oma, mütterlicherseits, meinte „nor kafmer ihm holt a Ziachorgel“. So nahm er Unterrichtsstunden, konnte sich aber zu Beginn mit diesem Instrument nicht identifizieren. Erst als der Passeirer Musiklehrer Alexander Pamer ihm neue Slowenische Stücke und Musik von Herbert Pixner zeigte, wurde es für David interessant. Er fand es sehr spannend mit der Steirischen diese Vielfalt bei seinen Auftritten und den Abschlusskonzerten der Musikschule zu spielen.
Nach der Pflichtschule besuchte er die Fürstenburg in Burgeis, maturierte in der HOB in Mals und wusste nach dem Abschluss zuerst nicht wohin. Er half im Sommer über seinem Onkel auf dessen Hof. Der Jugendliche überlegte in Bozen oder Innsbruck zu studieren. Beides war ihm noch zu nahe an der Heimat. Anfang Oktober 2012 zog er mit drei Kollegen nach Wien um dort an der BOKU, der Universität für Bodenkultur zu studieren. Ein unvergesslicher Lebensabschnitt begann. David verließ seine Komfortzone, privat und musikalisch. Er lernte viele neue Gleichgesinnte kennen, spielte viel mit seinen Nordtiroler Kollegen Martin Hauser und Thomas Singer. Allein oder bei gemeinsamen Auftritten sammelte er wertvolle Erfahrungen.
In Wien kaufte er sich seine erste eigene Harmonika, eine handgefertigte Jamnik mit Gravur. Die Wartezeit betrug zwei Jahre. Lange hatte er daraufhin gearbeitet. Der erfüllte Wunsch, war ein Motivationsschub für den jungen Musiker und er begann selber Stücke zu schreiben. Inspiration für Davids Eigenkompositionen war der Kontrast des Lebens im Vinschger Seitental und der Großstadt. Viele Stücke entstanden in oder auf dem Weg nach Matsch bzw. nach Wien. Er brauchte die Ruhe und Zurückgezogenheit von Zuhause, sowie auch die Herausforderung der weiten Welt. Nach einiger Zeit waren es mehreren Songs. Viele fragten ihn ob es davon eine CD gäbe. So reifte die Idee eine solche herauszubringen, auch um diese Zeit in der Weltstadt Wien zu verewigen. Er erstellte ein Konzept. Er suchte ein Tonstudio, einen Designer und eine Plattenfirma. Ohne Unterstützung vieler Menschen und Sponsoren wäre David nicht imstande gewesen dieses Projekt umzusetzen.
Gerne spielt der junge Musiker auf Geburtstagen und Festen seine Eigenkompositionen, Stücke von Herbert Pixner, gemischt mit traditioneller Volksmusik. Etwas Besonderes ist es für ihn bei organisierten Konzerten aufzutreten. David möchte sich und das Publikum abholen und für kurze Zeit aus der Alltagswelt ausbrechen.
2020 schloss David sein Studium ab, zog nach Glurns und begann im Jänner 2021 seine Arbeit bei der IDM in der Abteilung Agrarmarketing. Er ist dort für das Qualitätszeichen Südtirol zuständig. Er pendelt von der kleinsten Stadt Südtirols in die größte. Die Hälfte der Woche verbringt er im Sitz der IDM in Glurns und die restliche Zeit im Büro in Bozen.
Ihm gefällt die abwechslungsreiche Arbeit, er liebt es, unterwegs zu sein, den zwischenmenschlichen Kontakt mit den Bauern und den Verantwortlichen des Marketings in ganz Südtirol. Er merkt an, dass ihm der kreative Spielraum der Studienzeit in der jetzigen Arbeitswelt etwas fehlt und er die Balance zwischen Job und Kunst neu finden möchte. Die Landwirtschaft ist seine Berufung, die Musik seine Leidenschaft. 2022 möchte er sich dieser vermehrt widmen. Er plant ein neues Album mit dem Gitarristen Marc Perin, seinem Freund aus dem Pustertal. Es soll ein musikalischer Zusammenschluss zwischen Westen und Osten Südtirols werden. Freuen wir uns darauf.

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Stilfs- Kürzlich besuchte eine Delegation des hds den BM der Gemeinde Stilfs, Franz Heinisch. Beim Antrittsbesuch mit dabei waren Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser, Ortsobfrau Christina Thöni, Karin Wallnöfer, Irene Thöni, Hilbert Reinstadler, Adrian Gamper, Julian Angerer, Roland Angerer und Bezirksleiterin Karin Meister. Bezirkspräsident Spechtenhauser ging beim Treffen auf die Aktivitäten des hds im Vinschgau ein, wie etwa die Sensibilisierungskampagne „Do leb i, do kaf i“ oder die neue Kassenbonlotterie, „Do kaf i, do gwinn i“. Die Wirtschaftstreibenden brachten hingegen ihre ortsspezifischen Anliegen und Vorschläge vor. Diese reichen von der Aufrechterhaltung der Nahversorgung in Sulden in der Nebensaison, über die zahlreichen Schließungen der Stilfserjochstraße in den Sommermonaten, die die Tätigkeit der Standbetreiber am Joch beeinträchtigen, bis hin zu dringend notwendigen Sanierungsmaßnahmen an der Passstraße und den fehlenden Parkplätzen am Stilfserjoch. Adrian Gamper von der Ferienregion Ortler informierte über ein geplantes Beschilderungsprojekt für die bessere Sichtbarkeit von Handels- und Dienstleistungsbetrieben vor Ort und die Bemühungen, Straßensperren der Stilfserjochstraße mit mehr Vorlauf und besser koordiniert mitzuteilen und diesbezüglich auch mit den Kollegen aus der Schweiz und Bormio besser zusammenzuarbeiten. BM Heinisch wies darauf hin, dass der Bau des Radweges von Prad nach Gomagoi aktuell im Gange ist. Dadurch sollte dieser Streckenabschnitt künftig von Radfahrern entlastet werden. Der Bürgermeister informierte zudem, dass die neue Stilfserjoch-Gesellschaft demnächst gegründet wird, und es auch schon Gespräche zur Präsidentschaft/Geschäftsführung gibt.
Als entscheidenden Punkt spricht Roland Angerer, in Vertretung von Elfriede Platzer, der derzeitigen Inhaberin und Betreiberin des letzten verbliebenen Nahversorgungsbetriebes in Stilfs, dessen bevorstehende Schließung an. Die Anwesenden sind sich einig, dass alles darangesetzt werden soll, diesen Betrieb im Dorf Stilfs zu erhalten. Es gibt auch schon einen Lösungsansatz für die Fortsetzung der Tätigkeit. Allerdings müssen weitere Schritte noch geklärt werden. Gemeinsam möchten die Gemeinde Stilfs und der hds sich dafür einsetzen, eine Betriebsnachfolge zu ermöglichen.

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Aus dem Gerichtssaal - Bei einem Begräbnis war ich unlängst auf dem Friedhof von Kortsch. Bei dieser Gelegenheit besichtigte ich auch das Kriegerdenkmal. Eine Tafel neben den Namen der zahlreichen Gefallenen des 1. und des 2. Weltkrieges weckte meine Aufmerksamkeit. Da steht zu lesen, dass die Toten „...wegen dem Land Tirol gestorben...“ wären. Die Tafel gibt keine Auskunft darüber, auf welche Gefallenen sich die Inschrift bezieht. Sollten damit jene des 1. Weltkrieges gemeint sein, so stellt sich die Frage, welche Verbindung zwischen dem Ort ihres Todes (Galizien, Isonzo) und dem Land Tirol bestehen soll. Aber nehmen wir einmal an, sie wären, wie damals üblich, für „Gott, Kaiser und Vaterland“ gefallen, dann wäre zumindest indirekt eine Verbindung zur engeren Heimat hergestellt. Für die Gefallenen des 2. Weltkrieges besteht da schon eine schier unüberwindliche Schwierigkeit, zu suggerieren, sie hätten „für die Heimat“ ihr Leben gelassen. Denn die Orte ihres Soldatentodes (Rußland, Normandie, Finnland, Polen, Ungarn usw.) können beim besten Willen nicht mit dem Land an Etsch und Eisack in Verbindung gebracht werden. Also könnte man auf die Geschichtslüge verzichten und offen erklären, dass wir wie so viele andere, der nationalsozialistischen Propaganda erlegen sind und uns, manche freiwillig, die meisten einem Einberufungsbefehl folgend, an Hitlers Raub- und Beutekrieg beteiligt haben. Welche andere Bezeichnung könnte man der Unterwerfung halb Europas und dem Überfall auf die Sowjetunion geben?
Damit soll nicht das Leid bezweifelt werden, das den beteiligten Soldaten und ihren Angehörigen widerfahren ist. Auch ist aus unserer Sicht verständlich, dass nach 20 Jahren italienischem Faschismus viele Leute einfach die „die Schnauze voll“ hatten und sich bereitwillig dem deutschen Faschismus in die Arme warfen. Was allerdings in der Nachkriegszeit noch lange anhielt, war die Hochhaltung der soldatischen Tugenden wie Treue, Gehorsam und Pflichterfüllung. Und weitgehend unterblieben ist, auch auf Empfehlung von Magnagos „nur net rouglen“, eine offizielle Entnazifizierung.
In diesem gesellschaftlichen Klima ist es nicht verwunderlich, dass kein Platz für Wehrdienstverweigerer und Deserteure bestand. Ein geradezu exemplarisches Beispiel dafür bietet der am 29.08.1944 am Kortscher Schießstand standrechtlich erschossene Gadertaler Markus Dapunt: Jahrgang 1924, Dableiber, war er auf Anordnung des Gauleiters Hofer als Teil des „letzten Aufgebots“ zum Polizeiregiment „Schlanders“ eingezogen worden. Als er sich aus religiösen Gründen weigerte, den Eid auf den Führer abzulegen, wurde er von sechs mit dem Los ausgewählten Mitgliedern des Regiments erschossen. Es mussten dann über 75 Jahre vergehen, bis ihm auf Anregung des vormaligen Vorstehers der Eigenverwaltung Kortsch, Heinrich Lechthaler, im Sommer 2021 in der Nähe des Erschießnungsplatzes ein Mahnmal errichtet wurde.
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Schlanders/Vinschgau - Uns ist es wichtig, gute Arbeitsbedingungen zu schaffen und Rückmeldungen von Mitarbeiter:innen sind für uns Handlungsaufforderungen“, sagt die Direktorin der Sozialdienste in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau Karin Tschurtschenthaler. Mit großer Genugtuung und auch mit Stolz präsentierten die Verantwortlichen der Sozialdienste kurz vor Weihnachten eine Studie, in der die Arbeitszufriedenheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen der ambulanten, teilstationären und stationären Seniorenbetreuung anhand von Fragebögen und vertiefenden Interviews erhoben wurden. 38 von 44 Mitarbeiter:innen haben die Fragebögen ausgefüllt. Das Ergebnis ist, dass die befragten Mitarbeiter:innen mit ihrer Arbeit und mit ihrem Arbeitgeber überwiegend zufrieden sind. Die Mitarbeiter:innen arbeiten gerne bei den Sozialdiensten und hegen nicht den Wunsch, eine andere Arbeitsstelle anzustreben. Die Selbsteinschätzung der Arbeitsfähigkeit durch den „Work Ability Index (WAI)“ fällt „gut“ aus. Der WAI ist ein weitverbreiteter Indikator dafür, inwieweit Mitarbeiter:innen sich aufgrund der Arbeitsanforderungen sowie ihrer körperlichen und geistigen Gesundheit in der Lage sehen, den Arbeitsanforderungen gerecht zu werden. Einzig mit der Entlohnung sind die Mitarbeiter:innen nicht zufrieden. Konfliktsituationen ergeben sich am ehesten mit privaten Dienstleistern wie beispielsweise Hauspflegekräften.
Die Studie wurde im Rahmen des Interreg-Kooperationsprogrammes V-A Italien Schweiz Projekt „Sonnenstrahl“ im Zeitraum März bis Mai 2021 vom Institut für Public Management und zwar von Christian Theiner durchgeführt.
„Das Kapital der Sozialdienste sind die Mitarbeiter:innen“, sagte die für die Sozialdienste zuständige Bezirksreferentin Roselinde Gunsch. Tschurtschenthaler ergänzt, dass die Umfrage in einer Zeit maximaler Anforderungen durchgeführt worden sei und die Ergebnisse dennoch gut ausgefallen seien. Die Mitarbeiter:innen seien durchwegs stolz darauf, in den Sozialdiensten der Bezirksgemeinschaft arbeiten zu dürfen, resümierte Christian Theiner. Als positiv werden die Vereinbarkeit von Familie und Beruf empfunden, ein Klima des Miteinander und ein gegenseitiges Unterstützen. Die Verantwortliche im Bereich Pflege und Senioren Walburg Wielander betont, dass qualitativ gutes Personal in den Sozialdiensten arbeite, das Durchschnittsalter 44 Jahre betrage und eine größere Pensionierungswelle nicht bevorstehe. „Nur wenn es den Mitarbeiter:innen gut geht, ist eine gute Sozialpflege möglich“,sagt Wielander. Hausintern werden Weiterbildungen für rückenschonendes Arbeiten angeboten.
Aus der Studie ergeben sich aber auch einige Handlungsempfehlungen: Investitionen in den Fuhrpark sind zu tätigen. Beim internen Informationsaustausch habe es mit Onlinesitzungen und mit dem Aufrüsten der technischen Mittel einen Entwicklungsschub gegeben.
Der Generalsekretär der Bezirksgemeinschaft Vinschgau Urban Rinner betonte, dass die Sozialdienste dahinter seien, dass die Ausbildung wieder in die Peripherie komme. Damit, so Roselinde Gunsch, könnten Umschulungen und Wiedereinsteiger erreicht werden. (eb)

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Am Schnalser Bach. Die Natur hat so viele „Kleider“, die wirklich nachhaltig sind. Erlesene Materialien, einmaliges Design, fantastische Accessoires, ... Hier ein Modell von Tausenden aus der Winterkollektion 2021.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Publiziert in Ausgabe 1/2022

„Rabland braucht dringend eine Umfahrung“
Die freiheitliche Vizeobfrau Sabine Zoderer fordert eine Verkehrslösung um den Untervinschgau zu entlasten.
„Während im ganzen Land Umfahrungsstraßen gebaut werden und hierfür in der Regel von der Landesregierung rasch die Ressourcen zur Verfügung stehen, gilt für Rabland stets die Ausrede es sei zu teuer oder nicht machbar“, hält die freiheitliche Vizeobfrau Sabine Zoderer in einer Aussendung einleitend fest.
„Angesichts des wachsenden Unmutes in der Bevölkerung wurde jetzt ein Ideenwettbewerb angekündigt und dies obwohl seit Jahren zwei mögliche Varianten in den Schubladen von Landeshauptmann Kompatscher und Landesrat Alfreider liegen“, gibt Zoderer zu bedenken.
„Die Vertröstung, wonach mit einem Kreisverkehr auf der Töll sowie einer Fahrradunterführung das Verkehrsproblem gelöst würde, ist pure Augenauswischerei. Rabland bleibt davon de facto unberührt und auch die Belastung der Bevölkerung bleibt. Der konsequente Ausbau der Zug- und Busverbindung sowie des Fahrradnetzes ist wichtig um den Verkehrsfluss im Vinschgau insgesamt zu reduzieren. Doch Südtirols einzige Ost-West-Verbindung in die Schweiz und in das Tiroler Oberland wird immer eine wichtige Durchzugs- und Verbindungsstraße mit erhöhtem Verkehrsaufkommen bleiben“ so Sabine Zoderer.
„Die mangelnde öffentliche Debatte und das Fehlen des politischen Druckes seitens des Bezirkes haben dazu geführt, dass bisher nichts als Ankündigungen zu vernehmen waren“, unterstreicht die freiheitliche Vizeparteiobfrau.
„Landesrat Alfreider stehen auch im Jahr 2022 beträchtliche Mittel aus dem Landeshauhalt zur Verfügung, um auch für den Bereich Töll und Rabland eine Verkehrslösung zu finden. Das Mindeste was sich der Untervinschgau von der Landesregierung verdient hat, ist die konkrete Aussicht auf Verwirklichung und die Bekanntgabe eines Termins für den Beginn der Arbeiten. Nur dann können rechtzeitig und schrittweise die dafür notwendigen Gelder reserviert werden“, so Sabine Zoderer abschließend.
Pressemitteilung
Sabine Zoderer, Gemeindrätin für die Freiheitlichen in Partschins

 

JA ich bin geimpft.
Nicht weil ich mir sicher bin, dass die Impfung das einzig richtige ist, sondern weil ich..
- bis dato keine andere Prävention sehe, die uns als Gesellschaft hilft.
- meinen Beitrag für unsere jungen Menschen einbringen möchte, dass sie wieder ein normales und ihr eigenes Leben gestalten und leben können.
- mein eigenes Ego hinten anstelle und einen Beitrag für uns alle einbringen möchte.
- weil ich nicht möchte, dass die Krankenhäuser durch mein Verhalten am Rande des Zusammenbruchs gebracht werden und Mitmenschen mit anderen medizinischen Problemen keinen Termin mehr bekommen.
- weil ich die Verantwortung spüre, meinen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten und ich diese Verantwortung - egal ob es mir gefällt oder nicht - einzubringen habe.
- weil ich nicht Teil einer kleinen aber sehr lauten und aggressiven Gruppe sein möchte, die nicht bereit ist, Verantwortung für Mitmenschen zu übernehmen und bei denen das eigene ICH der Leitfaden Ihres Lebens ist.
- weil ich gegen die Impfpflicht bin und weil ich das Recht auf Eigenverantwortung ganz vorne anstellen und nicht antasten möchte.
Diese Eigenverantwortung sollten alle, die die Prävention verweigern, dann aber auch zu Ende gehen. Sie sollten nicht nur die Vorsorge verweigern, sondern sollten auch das Werkzeug, das die Medizin zu Verfügung stellt um Menschenleben zu retten, verweigern. Das wäre konsequent, fair und verantwortungsvoll.
Woher zum Teufel nehmt ihr euch das Recht die Krankenhäuser zu verstopfen und anderen Menschen, die medizinische Hilfe brauchen, die Möglichkeit einer medizinischer Versorgung unmöglich zu machen.
Ich erwarte nicht, dass ihr darüber nachdenkt. Das überlässt ihr schon lange anderen. Schreiben möchte ich es dennoch:
ICH BIN MIR EINES SICHER: Das laute Geschreie von Herrn Jürgen Wirth Anderlan und CO hilft keinen einzigen Menschen und hinterlässt am Ende nur verbrannte Erde und eine zerstörte Gesellschaft.
Das sind die Gründe warum ich diesen Beitrag schreibe. Es ist mein kleiner Beitrag gegen das Zerbröseln einer funktionierenden Gesellschaft.
Weisenhorn Siegfried, Mals

 

Danke Direktor Thöni für 10 wertvolle Jahre
Zur Zeit der Eröffnung der „Lateinmittelschule“ im Jahre 1958 in Mals konnte ich auch als s12 titel 24 21Fachlehrerin dort einsteigen. In diese Zeit fällt auch die Begegnung mit Paul Thöni. Seine Leistungen, doch vor allem, wie er den Schulalltag meisterte, war für mich beispielgebend. Als Lehrer, später Kollege, dann Direktor, doch vor allem als Mensch bringe ich ihm vollste Achtung und Wertschätzung entgegen, und diese Haltung hält bis heute an. Als Direktor verlangte er von den Lehrern viel, doch von sich verlangte er alles.
Elfriede Mulser, Schlanders

 

Stellungnahme zum Rücktritt von Frau Ladurner:
Nachdem in den vergangenen Tagen mehrere Unregelmäßigkeiten hinsichtlich der Spesenabrechnung seitens der Abgeordneten Jasmin Ladurner zu Tage getreten sind, ist diese in Absprache mit dem SVP-Obmann Philipp Achammer von ihrem Amt als Abgeordnete des Südtiroler Landtags zurückgetreten. „Dieser Rücktritt war aufgrund des fehlerhaften Verhaltens von Frau Ladurner unausweichlich. Gleichzeitig hat Frau Ladurner mit ihrem schnellen Rücktritt eine konsequente und verantwortungsbewusste Entscheidung getroffen, die es anzuerkennen gilt. Im Namen der Südtiroler Volkspartei bedanke ich mich bei Frau Ladurner für Ihre Arbeit, die sie in den vergangenen drei Jahren im Südtiroler Landtag geleistet hat.“
Bozen, am 31. Dezember 2021
Stefan Premstaller, SVP-Landessekretär

 

HAIKU
DES MONATS DEZEMBER 2021

ausgewählt vom Haiku-Kreis Südtirol:

*
Zugefroren –
nur beim Schilf bewegt sich
dunkles Wasser

Helga Maria Gorfer, Schlanders

Kontakt für die Haiku-Gruppe Südtirol
im Vinschgau: helga.gorfer58@gmail.com

 

Vertrauensverlust in Politik:
Politik ist keine Selbstbedienung, sondern ein Dienst am Bürger.
Viele Menschen haben das Vertrauen in die Politik verloren und man kann es ihnen kaum verübeln, denn die jüngsten Ereignisse in der SVP zeichnen ein Sittenbild der Politik, das mit Rechtschaffenheit, Würde und Anstand wenig zu tun hat. Jene, die das Vertrauen der Bürger missbraucht haben, aber auch jene, die nun voll Schadenfreude die Chance wittern, auf den politischen Konkurrenten einzuschlagen, schaden damit gleichermaßen dem Ansehen der Politik. So darf Politik nicht sein! Politik dient nicht der Selbstinszenierung und schon gar nicht der Selbstbedienung. Politik ist ein Dienst am Bürger, ein Eintreten für Visionen, ein Einsatz für die Heimat.
Der angerichtete Schaden ist groß und die Bevölkerung erwartet sich zu Recht eine Entschuldigung. Es braucht aber wesentlich mehr, um zu beweisen, dass nicht alle Politiker so sind, es braucht einen neuen politischen Stil. In der Politik muss es darum gehen, Menschen durch die eigene politische Tätigkeit zu helfen und für politische Ideale einzutreten. Nur so kann die Bevölkerung der Politik vertrauen.
Vertrauen gewinnt man aber nicht durch schöne Worte, Vertrauen gewinnt man durch Taten. Es liegt daher nun an allen Abgeordneten des Süd-Tiroler Landtages zu beweisen, dass Politik auch anders sein kann ― sauber und anständig. Nur wenn Politik wieder als ein Wettstreit der besten Ideen, als ein Eintreten für Ideale und als ein Dienst am Bürger verstanden wird, kann das Vertrauen der Bevölkerung in die Politik zurückgewonnen werden.
L.-Abg. Sven Knoll, Süd-Tiroler Freiheit.

 

Aus gegebenem Anlass und als Wunsch für’s neue Jahr:
In Südtirol gibt es immer noch keine Rücktrittskultur und deshalb wird das Ansehen unserer Politik, als funktionierendes, demokratisches Gebilde, von verantwortungslosen Politikern komplett an die Wand gefahren.
Anstatt die Fehler einzugestehen und daraus klare Konsequenzen zu ziehen, um den allgemeinen Schaden von der Politik abzuwenden, hat manch ein Politiker in unserem Land absolute Narrenfreiheit.
Nicht nur Korruption, Postenschacher oder Amtsdelikte sollten zum Rücktritt führen, sondern auch verbale Entgleisungen.
Wer eine Rücktrittskultur beklagt, muss auch fehlendes Unrechtsbewusstsein kritisieren.
Benjamin Pixner, Kastelbell
30. Dezember 2021

 

Beteiligungen und Haushaltsdebatten im Mittelpunkt
Der abgeänderte Beschlussantrag der BL bezüglich erweiterter, bürger*innenfreundlicher Öffnungszeiten im Recyclinghof war Gegenstand des 3. Tagesordnungspunktes. Erfreulicherweise wurde er einstimmig angenommen. Nun liegt es am Bürgermeister, Gespräche zu führen und der Umweltkommission Vorschläge zu unterbreiten.
Da die geringe Beteiligung der Gemeinde an den Gesellschaften „Südtiroler Gemeindenverband Genossenschaft“, „Südtiroler Einzugsdienste AG“, „Selfin GmbH“, „Eco Center AG“ sowie die Beteiligung im Ausmaß von 31 % an der „Texelbahn AG“ vom Rechnungsrevisor nach gründlicher Begutachtung gutgeheißen wurde, sprachen sich 16 der 17 Anwesenden (1 Enthaltung) für die Aufrechterhaltung der Beteiligungen aus.
Die erstellten Haushaltsvoranschläge der drei Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde wurden einstimmig genehmigt.
In der Debatte zum einheitlichen Strategiedokument für die Haushaltsjahre 2022-24 betrafen die Wortmeldungen der Vertreter*innen der BL v.a. die Erhöhung der Trink- und Abwassergebühren, die anstehende Sanierung des gemeindeeigenen Schwimmbades, (nicht-) vorgesehene Gelder für Familien, und die Verwirklichung wenigstens eines Teilstückes des Gehsteiges von Töll nach Partschins.
Nach Beendigung der Diskussion wurde der Haushaltsvoranschlag für das Jahr 2022 mit einem Volumen von ca. 12.850.000 € ohne Gegenstimme, jedoch mit 6 Enthaltungen (quer durch die Fraktionen) genehmigt.
Abschließend kann, den Haushaltsvoranschlag betreffend, positiv bewertet werden, dass den Gemeinderäten heuer im Rahmen einer informellen Gemeinderatssitzung die Gelegenheit geboten wurde, Ausgaben und Einnahmen im Vorfeld zu diskutieren. Infolgedessen kam es auch dazu, dass bezüglich des ursprünglichen Vorhabens, Trink- und Abwassergebühren um 15 % zu erhöhen, auf Ersuchen der Vertreter*innen der BL, ein Weg gefunden wurde, die Erhöhung auf ca. die die Hälfte zu reduzieren. Positiv hervorzuheben ist auch der Umstand, dass an der Verwirklichung des Schulareals Rabland (leider ohne die Bibliothek zu integrieren) gearbeitet wird und dass dem Kreisverkehr Töll und dem Radwegübergang Schleuse Prioritäten eingeräumt werden. Bezüglich den letzteren beiden Vorhaben wurde mitgeteilt, dass die Arbeiten im Jahre 2023 beginnen werden. Weniger erfreulich ist hingegen die Tatsache, dass zukunftsorientierten, nachhaltigen Entwicklungs- und Gestaltungsmöglichkeiten (noch) nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt wird!

Fragen und Wortmeldungen der Bürgerlistler*innen am Ende der Sitzung betrafen u. a. die Themen Hundetoiletten, die große Umfahrung und die AED-Säulen. Letztere werden in den nächsten Tagen aufgestellt, Referent U. Schweitzer nimmt Vorschläge zu Standorten für Hundekotbehälter entgegen, zur Umfahrungsstraße finden laufend Treffen statt.

Die neue Bürgerliste Partschins

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Malser Haide - Die traditionelle Bewässerung im Obervinschgau über Waale ist auf der nationalen Liste des immateriellen Kulturerbes:
Die Wiesenbewässerung auf der Malser Haide ist eine jahrhundertealte Kulturtechnik, die bis heute nichts von ihrer Effizienz und Faszination eingebüßt hat. Davon ist auch das Landwirtschaftsministerium in Rom überzeugt und hat die Praktik der traditionellen Bewässerung im Obervinschgau auf die nationale Liste für landwirtschaftliche Praktiken und traditionelles Wissen gesetzt.
Knapp 400 Hektar werden auf der Malser Haide noch traditionell über Waale bewässert, indem sie nach einem streng geregelten Zeitplan, der sogenannten „Road“ in regelmäßigen Abständen überflutet werden. „Die Kulturtechnik der Überflutung hat keinen musealen Charakter, sondern ist eine effiziente Technik, die heute nach wie vor so angewandt wird wie vor hunderten von Jahren“ so Claudia Plaikner, Obfrau des Heimatpflegeverbandes Südtirol, zum Projekt immaterielles Kulturerbe traditionelle Bewässerung im Obervinschgau, „und aus diesem Grund sind wir der Meinung, dass sie auch eine Zukunft haben sollte.“

Projekt immaterielles Kulturerbe traditionelle Bewässerung im Obervinschgau

Der Heimatpflegeverband arbeitet zusammen mit der Bauernbund-Ortsgruppe Burgeis, der Gemeinde Mals, dem Heimatpflegeverein Mals, und der IDM daran, die traditionelle Bewässerung im Obervinschgau über Waale zum internationalen immateriellen Weltkulturerbe zu machen. Damit soll der Öffentlichkeit der Wert und die Bedeutung dieser Kulturtechnik vor Augen geführt werden, aber auch welcher Aufwand damit verbunden ist. Gleichzeitig hat man damit auch die Möglichkeit neue Projekte und Fördermittel zu generieren, um die traditionelle Bewässerung attraktiv zu halten. Nun wurde mit der positiven Bewertung des Ansuchens und der Aufnahme in das nationale Register eine erste wichtig Etappe erreicht:
https://www.reterurale.it

Nächster Schritt: Teilnahme an der internationalen Bewerbung für das immaterielle UNESCO-Kulturerbe

Mehrere Interessensgruppen in Deutschland, der Schweiz, Belgien, Niederlande, Luxemburg und vor allem in Österreich stellen in Kürze ein gemeinsames Ansuchen für die Aufnahme der traditionellen Bewässerung über Kanäle in die internationale Liste des immateriellen Weltkulturerbes. Südtirol hätte die Möglichkeit, an dieser internationalen Bewerbung teilzunehmen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass das italienische UNESCO-Büro für das immaterielle Kulturerbe rechtzeitig die Initiative ergreift und die internationale Bewerbung unterstützt.
(Pressemitteilung Heimatpflegeverband)

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Mals/Watles - Karlheinz Steiner ist bekannt dafür, sich Gedanken über künftige Entwicklungen zu machen, Visionen zu entwickeln. 2014 hat der Vinschgerwind in einem Gastkommentar Steiners Ideen und Visionen zur Entwicklung im Oberland veröffentlicht. Aktuell sind Ideen und Visionen am Watles gefragt. So wird der Verwaltungsrat der Touristik und Freizeit AG um Präsident Ronald Patscheider demnächst die Idee einer Liftverbindung vom Bahnhof Mals auf den Watles öffentlich vorstellen und mit der Bevölkerung diskutieren. Weil Karlheinz Steiner in der Überflugschneise dieser möglichen Bahn wohnt und weil Steiner auch aus anderen Gründen Bedenken gegen diese Lifttrasse hegt, hat er selbst ein Konzept und eine Vision entwickelt, wie der Watles zukunftsfähig gemacht werden könnte. Dem Vinschgerwind hat Steiner diese Vision vorgestellt und diese Ideen könnten eine Diskussion über die Zukunft des Watles anregen.
s10sp34 0028Karlheinz Steiner, der selbst gerne skifährt, schickt voraus, dass sich der Watles zwischen den zwei starken Skigebieten in Reschen und in Sulden befindet und dass das klassische Skifahren damit abgedeckt sein dürfte. Es sei deshalb kein Zukunftsdenken, in Pisten und neue Aufstiegsanlagen investieren zu wollen. Auch aus anderen Gründen: Der Klimawandel sei nicht zu leugnen, das Skifahren werde damit schwieriger und teurer. Zum einen, weil sich die Anzahl der Skifahrer insgesamt verringere und zum anderen, weil die Herstellung von Kunstschnee wohl vermehrt zum Einsatz kommen werde und deshalb die Betriebskosten steigen werden.
Steiner ist dafür, die bestehenden Strukturen qualitativ zu erweitern und auszubauen. Etwa alle sportlichen Tätigkeiten im Winter, das Rodeln, das Wandern, das Tourengehen, das Skifahren soll zum Genussskifahren am Sonnenberg werden. Diese Tätigkeiten sollen zu Wellness am Berg zusammengeführt werden. Dies gilt auch für alle Tätigkeiten am Berg im Sommer.
Als Ergänzung, als künftiges Highlight, als Anziehungspunkt schlägt Karlheinz Steiner ein „Baden in der Höhe“ vor. „Baden in einer Höhe von 2000 Meter kann spannend und entspannend, kann lustvoll und einmalig sein“, sagt Steiner. Mit Baden meint Steiner ein ursprüngliches Baden in einer einfachen, archaischen architektonischen Struktur, mit spektakulärer Aussicht, wie sie der Watles ohnehin bietet. Als Ergänzung könnten einfach strukturierte Schwitzhütten dazukommen. Alles ohne „Überdesign“.
Wellness auf eine ganz andere Art könnte der Berg und das Baden als Anziehungspunkt bieten.
Damit würde am Watles ein Ruhepol zwischen den Skigebieten entstehen mit gleichwohl starker und ergänzender Anziehung.
Mit einer solchen Einrichtung könnten die Tourismusbetriebe ebenso profitieren wie die Einheimischen. Denn der Betrieb einer solchen Anlage könnte ganzjährig ablaufen, also die ansonsten toten Zwischensaisonen miteinbeziehen.
Steiner ergänzt, dass die Strukturen mit ökologisch erzeugter Energie betrieben werden sollen, mit Fotovoltaikanlagen, die den Parkplatz an der Talstation überdachen könnten und mit Windkraftanlagen. Ebenfalls könnten die Zubringerdienste auf E-Mobilität umgestellt werden.
Die Vorstellung, durch das archaische Burgeis mit der Fürstenburg vorbei am Kloster Marienberg auf den Watles mit entspannender Bade- und Wellnesskultur zu fahren, findet Steiner faszinierend.
Vielleicht sei es gut gewesen, dass ein Zusammenschluss mit der Haideralm, aus welchen Gründen auch immer, nicht zustande gekommen sei, sagt Steiner. Denn so könne man sich gedanklich und mit Visionen frei bewegen.
Steiners Vorschlag ist es, dass eher am Berg investiert werden solle als in eine für den künftigen ökonomischen Erfolg fragliche Zubringerbahn vom Bahnhof Mals auf die Talstation des Watles. Eines sei klar: Der Watles habe in der Vergangenheit großen Anteil an der wirtschaftlichen Entwicklung der Gemeinde Mals gehabt. Nun gehe es darum, sagt Karlheinz Steiner, sich Gedanken darüber zu machen, wie der Watles zu einem „Zauberberg der Zukunft“ gemacht werden könnte.
Steiners Vorschlag könnte ein Funke sein, ein Diskussionsfeuer in der Gemeinde Mals zu zünden - über das Potenzial und über die Möglichkeiten, den Erlebnisberg Watles zukunftsfit zu machen. (eb)

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Kastelbell - Die größte Baustelle im Vinschgau steht still. Beim Tunnel Galsaun-Kastelbell regt sich nichts mehr, keine Bohrmaschine, kein Betonlaser, kein Hammerschlag. Nach einer Barbara-Feier am 4. Dezember 2021 wurden die Arbeiten sukzessive zurückgefahren und vor Weihnachten war’s aus. Grund dafür ist, dass die Baugesellschaft E.MA.PRI.CE, die in einem Kosortium mit der Passeier Bau die Ausschreibung für den Bau des Kastelbeller Tunnels gewonnen hat, in finanzielle Turbulenzen geraten ist und einen Ausgleich sucht. Ein Teil dieser finanziellen Schwierigkeiten könnte dem Preisanstieg geschuldet sein, der sich im vorigen Jahr vor allem im Bereich Baustahl bemerkbar gemacht hat und sich 2022 massiv auf andere Baustoffe auswirken wird. Der Kastelbeller BM Gustav Tappeiner sagt, dass es eine Zusatzfinanzierung für den unvorhersehbaren Wasseintritt im Tunnel von Seiten der autonomen Provinz, die der Auftraggeber des Tunnels ist, geben wird. Aber diese Zusatzfinanzierung löst im Wesentlichen die finanziellen Turbulenzen von E.MA.PRI.CE nicht. Tappeiner sagt, dass es Wunsch und Ziel in Kastelbell sei, den Tunnel möglichst rasch fertigstellen zu lassen. Tappeiner ist derzeit bemüht, die Anliegen der Gläubiger vor Ort zu bündeln und deren Forderungen entsprechend zu deponieren. Dazu zählen die Grundbesitzer, auf deren Wiesen der Aushub gelagert wird, dazu zählen Gastbetriebe, die den E.MA.PRI.CE-Arbeitern Unterkunft und Verpflegung zur Verfügung gestellt haben. Das sind jene, die sich in der Gemeinde Kastelbell-Tschars befinden. Es gibt andere Zulieferer im Vinschgau, bei denen E.MA.PRI.CE weitaus höhere Schulden hat. E.MA.PRI.CE führt auch Arbeiten in den Bahntunnels zwischen Töll und Marling aus, die eine Absenkung des Gleisbettes vorsehen und damit wesentlich für die Elektrifizierung der Vinschgerbahn sind.
Allein die Ausschreibung für den Bau des Umfahrungstunnels in Kastelbell war im Jahr 2017 mit rund 50 Millionen Euro veranschlagt. Sollte ein Ausgleich nicht gelingen, so sagen es Experten voraus, könnte die Baustelle des großen Tunnels in Kastelbell für fast zwei Jahre stillstehen. Diese Zeitspanne könnte, falls alle Stricke reißen, für eine Neuausschreibung und eine Neuvergabe notwendig sein. (eb)

Publiziert in Ausgabe 1/2022

Mals - BM Josef Thurner löst Streitigkeiten mit der Firma WEMA pragmatisch und serviert dem Immobilienmakler Bernhard Wellenzohn dabei das Malser Dorfzentrum auf dem Silbertablett.

von Erwin Bernhart

Die WEMA, die Immobilien bauende Firma von Bernhard Wellenzohn und Klaus Mair, hat „Marolles“, ein Grundstück an der Malser Bahnhofsstraße, erworben und wollte darauf eine Immobilie errichten, die auch einen Discounter beherbergen sollten. Auf Druck der Malser Kaufleute wehrte sich der damalige BM Ulrich Veith dagegen und verwehrte der WEMA mit immer neuen Auflagen wegen der Ausfahrt die entsprechende Änderung des Durchführungsplanes. Der WEMA platzte der Kragen und sie zog vor das Verwaltungsgericht und bekam Recht. Dagegen rekurrierte die Gemeinde Mals. Das Verfahren behängt noch, wurde aber von beiden Parteien einvernehmlich verschoben, weil man in Verhandlung sei. Der Gemeindeausschuss von Mals hat nun im Schatten des Advent am 16. Dezember 2021 beschlossen, dass man mit der WEMA einen Tauschhandel eingehen wolle. Demnach soll die Gemeinde Mals den Grund „Marolles“ erhalten und dafür der WEMA ein Grundstück im Herzen von Mals erhalten, nämlich einen Teil hinter dem ex-Enelhaus, auf dem ehedem das blaue Haus gestanden ist. Weil der Wert der Bauparzelle „Marolles“ mit rund 550.000 Euro veranschlagt ist, der Wert des Grundstückes hinter dem Enelhaus mit 373.000 Euro, zahlt die Gemeinde die Differenz von 176.000 Euro an die WEMA. Damit dürfte der Streit beigelegt sein.
Allerdings ist diese Silbertablett-Lösung nicht ohne Brisanz: Bernhard Wellenzohn hat das Enel-Haus bereits vor Jahren gekauft und plant darin Wohnungen, Büroräume und Verkaufsflächen. Mit dem öffentlichen Parkplatz auf dem Peter-Glückh-Platz bekommt Wellenzohn quasi Gratis-Parkplätze und mit der neu hinzukommenden Fläche von 1835 m2 reichlich Kubatur dazu. Ende gut, alles gut? Die Gemeinde Mals um BM Josef Thurner schreibt sich zugute, dass das Ziel, die Nahversorgung im Dorfzentrum zu halten, erreicht sei. Wellenzohn und Mair können sich die Hände reiben.
Was mit der Fläche „Marolles“, die eine B2-Auffüllzone ist, in der Wohnungen vorgesehen sind, tatsächlich passieren soll, weiß BM Thurner noch nicht so genau. Da seien Überlegungen anzustellen. Durch eine Bauleitplanumänderung wäre auch eine Zone für öffentliche Einrichtungen möglich, auch eine Gewerbezone, sagt Thurner.

Publiziert in Ausgabe 1/2022

s8 Roland GludererRoland Gluderer vom Hotel „Bergfrieden“ wurde kürzlich zum neuen Obmann der HGV-Ortsgruppe Martell gewählt. Gluderer folgt auf Alexander Mair, welcher seit 2001 die Ortsgruppe führte. Dem neuen Ortsausschuss gehören Alexander Mair vom Hotel „Waldheim“, Barbara Grassl vom Gasthof „Martellerhof“, Heidi Oberhofer vom Gasthof „Premstl“, Günther Pircher vom Hotel „Burgaunerhof“, Markus Perkmann von der Bar „Freizeit-Trattla“, Jana Schröter vom Gasthof „Stallwies“ und Roman Altstätter vom Hotel „Ortlerhof“ an.

Publiziert in Ausgabe 1/2022

von Albrecht Plangger - Das staatliche Haushaltsgesetz 2022 ist unspektakulär über die Bühne gegangen: zusätzliche Mittel gegen die hohen Stromrechnungen, die Bestätigung der Steuergutschriften beim Bau (Superbonus 110 %, Fassaden-Bonus, Sanierungsmaßnahmen-Bonus usw.) für 2022 und Folgejahre samt mehr Rechtssicherheit, Maßnahmen für die Berggebiete und für die Imkerei, für den Tourismus und Rechtssicherheit bei der Besteuerung der Wohnbauzohnen. Im neuen Finanzgesetz findet sich auch eine Neugestaltung der IRAP und neue Einkommenssteuersätze bei der IRPEF mit der sog. „clausola di neutralita“ (Neutralitätsklausel), welche einen Ausgleich für die im Landeshaushalt durch die vorgesehene Einkommenssteuerkürzung entstehenden Mindereinnahmen vorsieht. Die Beträge, die den Sonderautonomien dafür zustehen, müssen bis zum 31. März 2022 in einem Dekret des Finanzministers festgelegt werden. Da ist wieder unser Landeshauptmann gefragt. Für uns in der Abgeordnetenkammer kommt jetzt das jährliche Terminverlängerungsgesetz „Milleproroghe“, mit welchem immer wieder Gesetzestermine verlängert oder hinausgezögert werden können. Im Südtiroler Interesse haben wir eine Menge davon vorliegen, wie z.B. die Frage, ob das neue Sicherheitsdekret auf den Skipisten mit Helmpflicht für Kinder, obligatorischer Unfallversicherung für alle, Null Alkoholkonsum wirklich 2022 in Kraft tritt. Ganz wichtig ist auch die Verlängerung der Förderung für die kleinen Biogas-Anlagen unter 300 kW. Das seit 3 Jahren angekündigte Förderungsgesetz FER 2 ist immer noch ausständig. Und dann sind wir schon zur Wahl des neuen Staatspräsidenten eingeladen, welche in der zweiten Jännerhälfte über die Bühne gehen soll. Staatspräsident Mattarella ist Südtirol mit großer Aufmerksamkeit begegnet. Es wird nicht leicht sein einen ebenbürtigen Nachfolger zu finden. Zumindest hat das heurige Haushaltsgesetz nicht solche große „politische Gräben“ aufgerissen wie voriges Jahr noch unter Ministerpräsident Conte, an dessen Stuhl damals schon kräftig „gesägt“ worden ist. Da steht Ministerpräsident Draghi schon viel besser da. Seine Autorität ist immer noch intakt. Ich wünsche allen meinen Lesern ein gutes Neues Jahr.

Publiziert in Ausgabe 1/2022

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