Wirtschaft im digitalen Zeitalter

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Die 35. Churburger Wirtschaftsgespräche fanden Corona bedingt nicht in Schluderns, sondern digital über die Internetplattform Zoom statt. Die 35. Churburger Wirtschaftsgespräche fanden Corona bedingt nicht in Schluderns, sondern digital über die Internetplattform Zoom statt.

Schluderns/Bozen/Churburger Wirtschaftsgespräche - Die 35. Churburger Wirtschaftsgespräche am 30. Oktober fanden nicht wie geplant in Schluderns statt, sondern über eine Videokonferenz der Plattform Zoom. Gesprochen wurde über „Wirtschaft und Gesellschaft im digitalen Zeitalter - eine Chance für lokale Kreisläufe?“

von Heinrich Zoderer

Bereits im letzten Jahr hat Johannes Graf Trapp, der Initiator der Churburger Wirtschaftsgespräche, die Organisation der Gespräche an die EURAC abgetreten, welche zusammen mit BASIS Vinschgau nun die Trägerschaft übernommen hat. Bei den diesjährigen Gesprächen konnte Harald Pechlaner, der Leiter des Center for Advanced Studies, Eurac Research, mehrere lokale und internationale Referenten begrüßen. Am Vormittag ging es um neue Ideen und Ansätze einer partizipativen Marktgesellschaft, Plattform-Genossenschaften und einer kollaborativen Wirtschaft. Am Nachmittag wurden Erfahrungsberichte aus der Praxis verschiedener Plattformen präsentiert und in drei Workshops wurden die Referate vertieft und Erfahrungen ausgetauscht. Im ersten Referat meinte Dirk Helbing, Physiker und Soziologe an der ETH Zürich, dass wir über unsere Verhältnisse leben und es deshalb zu einer partizipativen und nachhaltigen Wirtschaft kommen muss. Neben der Gesundheits- und Nachhaltigkeitskrise, stecken wir auch in einer Finanz- und Klimakrise. Helbing sieht in der Kreislaufwirtschaft, der Sharing-Ökonomie und in der KI (Künstlichen Intelligenz) einen möglichen Ausweg. Es braucht nicht nur Wettbewerb, sondern auch Kooperation und Freiräume für Experimente. Jonas Pentzien, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) Berlin berichtete in seinem Referat über Plattform-Genossenschaften als Alternativen für gemeinwohlorientiertes Wirtschaften in der Plattformökonomie. Verschiedene Plattformen wie „Uber“ oder „airbnb“ haben im Bereich des Transports, der Zulieferung, aber auch des Tourismus und von Lernformen vieles verändert. Pentzien nannte das Problem der Monopolisierung und Machtkonzentration, aber auch des digitalen Präkariats. Deshalb plädierte er für Plattform-Genossenschaften und Plattform-Kooperativen als neue soziale Bewegung. In diesem Zusammenhang sieht er besonders in lokalen Plattformen große Chancen, wenn sie gleichzeitig in einem Netzwerk von Dachgenossenschaften eingebunden sind. Das Potential von lokalen Plattformen besteht vor allem im lokalen Wissensvorsprung. Am Nachmittag wurde „ARO Konsortium“, eine Plattform zur Stärkung des lokalen Handwerks“ und „AgriHelp“, eine Hilfsplattform für Südtirols Landwirte und Landwirtinnen vorgestellt. Armin Bernhard, der Vorsitzender der Bürgergenossenschaft Obervinschgau, präsentierte die Ergebnisse aus dem Festival „hier & danach“.

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