Forum Psychologie
Im jungen Kindesalter sind Ängste, wie Angst vor Dunkelheit, Gespenstern, Tieren, fremden Personen sowie die Angst vor der Trennung von wichtigen Bezugspersonen ein normales Phänomen. Problematisch werden Ängste dann, wenn ein Kind im Alltag stark eingeschränkt wird.
Von einer Trennungsangst spricht man, wenn diese über das übliche Alter von ca. 2½ bis 3½ Jahren hinausgeht und außergewöhnlich schwer auftritt; d.h. wenn das Kind übermäßigen Kummer bei Trennung erlebt und sich große Sorgen macht, dass den Bezugspersonen etwas zustoßen könnte. Ein Kind mit Trennungsangst vermeidet Situationen, die ihm fremd sind oder bei denen die Bezugsperson nicht anwesend ist. Dies kann dazu führen, dass die Schule oder der Besuch bei Freunden verweigert wird. Typischerweise schläft das Kind nicht allein im Zimmer oder will nicht allein zu Hause bleiben.
Eltern können auf verschiedene Weise auf die Trennungsangst einwirken: Informieren Sie sich über dieses Phänomen. Es ist denkbar, dass die Ängste des Kindes falsch eingeschätzt oder bagatellisiert werden. Durch ein besseres Verständnis der Angst kann angemessen darauf reagiert werden. Akzeptieren Sie die Angst des Kindes; Sätze wie „Du brauchst ja keine Angst haben“, bringen Verunsicherung. Sprechen Sie mit ihm über seine Gefühle. Kinderbücher können dabei hilfreich sein (z.B. Jakob der Angstbändiger von E. Meyer-Glitza). Ermuntern Sie das Kind schrittweise zu mehr Eigenständigkeit. Holen Sie sich bei Bedarf professionelle Unterstützung.
Daniela Nagl und Christiane Pircher, Psychologinnen
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau