Südtirol/Marienberg/Stans/Schwaz - Auf den Spuren von emigrierten Marienberger Mönchen begaben sich Mitglieder des Freundeskreises Marienberg bei der traditionellen Herbstwanderung am letzten Septembertag. Vor gut 200 Jahren haben Marienberger Mönche im Stift Fiecht bei Schwaz im Unterinntal Zuflucht gefunden, nachdem das Kloster Marienberg unter bayrischer Herrschaft um 1807 besetzt, aufgehoben und weidlich geplündert bzw. ein Teil seines Inventars verschleudert worden war. Was dem Kaiser Joseph II. aufgrund der Unterrichtstätigkeit der Marienberger Möche nicht gelungen ist, vollzogen die Bayern: die Aufhebung Marienbergs. Erst 1816 kamen die Mönche wieder zurück. Anlässlich des 200. Jahrestages der Rückkehr ließ Abt Markus Spanier im vorigen Jahr die Stiftskirche reinigen.
Diese ehemalige Fluchtstätte der Marienberger Patres zu sehen und kennen zu lernen war Grundlage der Busfahrt von Meran über den Reschen ins Unterinntal. Begleitet und mit Informationen versorgt hat die stattliche Gruppe der engagierte Heimatpfleger, Kunst- und Kirchenkenner und Habsburgerschwärmer Georg Hörwarter.
Das Stift Fiecht ist ohne das Kloster St. Georgenberg nicht denkbar. Die Gründungslegende dieses Benediktinerklosters geht bis ins 10. Jahrhundert zurück. Vier Mal ist Georgenberg im Laufe der Jahrunderte abgebrannt und so wurde das Kloster nach dem letzten Brand nach Fiecht im Talboden verlegt.
St. Georgenberg ist seit Jahrhunderten vielbesuchte Pilgerstätte und es ist dies auch heute noch. Neben einer Straße ist das Kloster über die bemerkenswerte und wunderbare Wolfsklamm von Stans aus zu erreichen. Diesen Weg wählten auch die Freunde Marienbergs, begleitet von Pater Pius Rabensteiner und von Bruder Aemilian. Abt Markus gesellte sich später zur Gruppe.
Altabt Anselm besetzt derzeit St. Georgenberg als Eremit und führte mit Kaiserlauterer Charme durch die Georgskirche und auch durch die Lindenkirche.
In der lichtdurchfluteten und herrlich restaurierten Stiftskirche von Fiecht übernahm diese Aufgabe Pater Arno. 1708 sind die Mönche von St. Georgenberg nach Fiecht gezogen und nun könnte sich die Geschichte umdrehen: Es sind Bestrebungen da, dass die derzeit 10 Mönche wieder von Fiecht nach St. Georgenberg umziehen. Ein Teil des Stiftes in Fiecht wird möglicherweise in Zukunft von der bekannten Firma Swarovski als Kreativzentrum und für Fortbildungen genutzt. (eb)
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