Im Zusammenhang mit der angekündigten Schließung von Tourismusbetrieben teilt die Abteilung Arbeit mit, dass Termine ab sofort telefonisch zu vereinbaren sind.
Die angekündigte vorzeitige Schließung der Tourismusbetriebe im Zusammenhang mit Covid-19 wirkt sich auch auf die Arbeitsämter aus. Da für viele Beschäftigte aus dem In- und Ausland dieses vorzeitige Aus mit dem Antrag aufArbeitslosengeld verbunden ist. Dieses wird zwar beim NISF/INPS beantragt und vom NISF ausbezahlt, der Arbeitslosenstatus muss jedoch von den Arbeitsvermittlungszentren bestätigt werden.
"Unsere Arbeitsvermittlungszentren in den Bezirken erleben einen riesigen Ansturm", berichtet Abteilungsdirektor Stefan Luther. Derzeit wird an einer einheitlichen Vorgehensweise für die Bestätigung des Arbeitslosenstatus gearbeitet. Zugang zu den Arbeitsämtern haben ab sofort nur mehr Personen, die einen Termin vereinbart haben. "Alle anderen Personen werden von uns kontaktiert", informiert Direktor Luther. Für wirklich dringende Anliegen können Termine telefonisch vereinbart werden.
LPA/jw
Alle schulischen Einrichtungen in Italien bleiben ab morgen bis 15. März geschlossen. Dies hat Ministerpräsident Conte zum Schutz der Gesundheit verfügt. Die Maßnahme gilt auch für Südtirol.
Ab dem morgigen Donnerstag, 5. und bis einschließlich 15. März bleiben alle Schuleinrichtungen in Italien geschlossen. Ministerpräsident Giuseppe Conte hat heute am späten Abend (4. März) ein entsprechendes Dekret zur Vorbeugung gegen die weitere Verbreitung des sogenannten Coronavirus (COVID-19) unterzeichnet. Es handelt sich dabei um eine Präventivmaßnahme zum Schutz der Gesundheit, die auch für Südtirol gilt. Sie betrifft alle Kleinkindbetreuungseinrichtungen (Kinderhorte, Kitas und Tagesmütter), sowie Betreuungsangebote für Kinder (Elkis, Spielgruppen und Nachmittagsbetreuung), Kindergärten, Schulen aller Stufen und die Universität.
Die Südtiroler Landesregierung hat bereits heute Nachmittag in einer außerordentlichen Sitzung getagt, um sich auf die Situation vorzubereiten und die nötigen Begleitmaßnahmen in die Wege zu leiten. So werden auch die zugehörigen Dienste wie Schülertransporte (Sonderdienste) und Mensadienste ausgesetzt.
Auch öffentliche Veranstaltungen betroffen
Außerdem sieht das staatliche Dekret vor, dass alle öffentlichen Veranstaltungen - sowohl öffentlicher wie privater Art - abgesagt werden müssen, sofern sie nicht einen Sicherheitsmindestabstand von mindestens einem Meter zwischen den anwesenden Personen gewährleisten. Sportliche Wettkämpfe und Trainings dürfen nur hinter verschlossenen Türen, unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Die Ausübung von Breitensport und generell motorischen Aktivitäten in geschlossenen Räumen sowie im Freien ist ausschließlich dann erlaubt, wenn dabei der Mindestabstand von einem Meter eingehalten wird.
Gänzlich abzusagen sind Veranstaltungen wie Kongresse, Versammlungen und Meetings, an denen Gesundheitspersonal teilnimmt - ebenso wie anderes Personal, das für die Aufrechterhaltung der Grundversorgungsdienste oder Dienste öffentlichen Interesses zuständig ist. Auch inall diesen Fällen tritt die Anordnung ab dem morgigen Donnerstag, 15. März, in Kraft.
Allgemeine Verhaltensregeln
Zusätzlich zu den allgemeinen Hygiene- und Verhaltensregeln, werden auch klare Regelungen für das Verhalten in der Notaufnahme oder beispielsweise bei Besuchen in Altersheimen und Pflegeeinrichtungen definiert. Es wird zur Bekanntmachung und Beachtung dieser Regeln aufgerufen.
Regierung hat Unterstützungsmaßnahmen angekündigt
Heute hat die römische Regierung zudem ein Paket mit weiteren Unterstützungsmaßnahmen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer angekündigt. Bereits am Freitag ist seitens der Landesregierung ein Treffen mit den Sozialpartnern anberaumt, um die vorhandenen Möglichkeiten und evtl. notwendige Maßnahmen zu besprechen.
Die Südtiroler Landesverwaltung wird laufend informieren. Zum Thema Coronavirus wurde dafür auch eine eigene Internetseite eingerichtet, die unter www.provinz.bz.it/coronavirusoder www.sabes.it/coronavirus aufgerufen werden kann.
LPA/gst
Laas/Vinschgau - Der Laaser BM und Bezirkspräsident Andreas Tappeiner ist mandatsbeschränkt. Mit dem Vinschgerwind blickt Tappeiner auf die Tätigkeiten in der Gemeinde Laas und auf jene im Bezirk zurück. Tappeiner mahnt, dass „die neuen Verwalter ihre Kirchtürme zwar sehen, aber nicht überbewerten“ sollen.
Vinschgerwind: Sie sind seit 17 Jahren BM der Gemeinde Laas und seit 10 Jahren Präsident der Bezirksgemeinschaft Vinschgau. Aufgrund der Mandatsbeschränkung dürfen Sie nicht mehr als Bürgermeisterkandidat zu den Wahlen antreten. Mit welchem Gefühl schauen Sie dieser Tatsache ins Auge?
Andreas Tappeiner: Ich habe von Anfang an die Meinung vertreten, dass ein politisches Amt für eine bestimmte Zeit ausgeübt werden soll. Es ist ein wesentlicher und intensiver Abschnitt im Leben, aber es soll nicht der Lebensinhalt sein. Ich schaue natürlich mit Wehmut aber auch mit einer bestimmten Zufriedenheit zurück. Einiges hat umgesetzt werden können, sei es auf Gemeindeebene als auch in der Bezirksgemeinschaft.
Vinschgerwind: Wie kann man sich den Andreas Tappeiner nach dem 3. Mai vorstellen?
Tappeiner: Genauso wie jetzt und vor meiner politischen Tätigkeit.
Vinschgerwind: Sie werden Präsident der Laaser und Eyrser Energiegenossenschaft LEEG bleiben?
Tappeiner: Sofern dies der Wunsch der Mitglieder ist. Im April finden Neuwahlen statt. Die LEEG und liegt mir und meinen Mitstreitern sehr am Herzen, allerdings ist dies kein politisches Amt.
Vinschgerwind: Wagen wir einen Rückblick. Was ist Ihnen als BM von Laas besonders gelungen?
Tappeiner: In erster Linie bin ich mit der Harmonie und mit dem Einvernehmen in der Verwaltungstätigkeit zufrieden. Wir hatten nie große Spannungen und Konfrontationspunkte. Es ist gelungen, Probleme auszudiskutieren und gegensätzliche Meinungen zusammenzuführen. Ich hinterlasse eine Gemeinde in Frieden und in politischer Ruhe.
Einige öffentliche Gebäude konnten neu errichtet werden z.B. Wohn- und Pflegeheim, Kindergarten Laas, Grundschule Laas und Eyrs, Feuerwehrhallen in Laas und Allitz, Mehrzweckgebäude in Tschengls. Die Feuerwehrhalle in Tanas steht vor der Fertigstellung, an der Grundschule Tschengls wird z.Z. gearbeitet, die Arbeiten für die Sanierung des Doktorhauses sind vergeben. Ein weiterer Punkt ist ein Schritt in Richtung Ökologisierung der Gemeinde Laas. Im Winter findet man weniger Feinstaub in der Luft. Es ist gelungen, durch den Bau des Fernheizwerkes viel CO2 zu vermeiden. Wir haben in der Gemeinde fast alle öffentlichen Gebäude auf CO2-neutrale Brennstoffe umgestellt. Durch thermische Isolierung der Gebäude konnten die Heizkosten gesenkt werden. Die Umstellung der öffentlichen Beleuchtung auf LED trägt auch dazu bei.
Vinschgerwind: Sie sind ein Grüner?
Tappeiner (lacht): Grüner bin ich keiner aber Realist und sehe, dass Themen angegangen werden müssen. Ich bin der Meinung, dass ein Wirtschaften innerhalb der Ökologisierung möglich sein muss.
Vinschgerwind: Was ist Ihnen auf Bezirks-ebene besonders gelungen?
Tappeiner: Die Vorverwalter haben durch ihre Visionen die Latte sehr hoch gelegt, vor allem durch die Vorstellung einer energietechnischen Eigenversorgung im Vinschgau. Die Beteiligungen an den Großwasserableitungen war zum Teil schon umgesetzt als ich Bezirkspräsident geworden bin. Bei der Neuvergabe der Konzession am Werk in Laas konnte man mitwirken, dass ein Teil des Erlöses bei den Gemeinden im Tal bzw. auch beim Vinschgauer Energiekonsortium geblieben ist. Das VEK (Vinschger Energiekonsortium) ist auch aus der Vision entstanden im Vinschgau eine Selbstständigkeit im Strombereich zu erlangen. Da konnte ich mitgestalten und ich bin froh, dass es mit dem heutigen Präsidenten Alexander Telser gelungen ist, in die operative Phase einzutreten. Auch konnten die Umweltdienste (Abwasser- und Müllentsorgung) bestmöglich weitergeführt werden. Die Abwasserentsorgung aus der Schweiz wurde aufgenommen. Die Initiierung des Hauptsammlerbaues Prad-Stilfs, der Umbau der Kläranlagen an die heutigen Standards, das Mitbegleiten des Abfallwirtschaftszentrums in Glurns mit der Umstrukturierung in Richtung Verbrennung in Bozen waren weitere Aufgaben in diesem Bereich. Man hatte damals die Befürchtung, dass die Kosten durch die Müllverbrennung enorm steigen werden, was dann doch nicht der Fall war. Auch die Weiterführung und Weiterentwicklung der Sozialdienste ist mir ein grosses Anliegen, sodass den schwächeren MitbürgerInnen die entsprechende Hilfe zukommt.
In enger Abstimmung mit Wohn- und Pflegeheimen, was mir auch in Laas wichtig war, ist die Schaffung von verschiedenen Betreuungsangeboten für ältere Menschen.
Zu all diesen Schwerpunkten kam der Versuch, die KollegInnen Bürgermeister in den Denkprozessen mitzunehmen. Wir hatten regelmäßige Bürgermeistertreffen. Es gibt viele kleinere Anliegen, die übergemeindlich waren und sind, die über die Bezirksgemeinschaft gemeinsam mit den Landtagsmandataren in Bozen weitergebracht wurden. Das alles gibt schon eine gewisse Genugtuung. Wohl wissend, dass jeder Bürgermeister vor Ort einen eigenen Kirchturm, also eine eigene Gemeinde vor sich hat, die er selbst gut dastehend wissen will.
Vinschgerwind: Sind die Kirchtürme in den Gemeinden im Laufe der vergangenen 10 Jahre gleich hoch geblieben oder sind sie größer geworden?
Tappeiner: Die Kirchtürme sind nicht gewachsen, aber ich stelle fest, dass ein bestimmtes Individualdenken stärker geworden ist. Gesehen werden die übergemeindlichen Vorzüge und akzeptiert das, was gut geht. Man neigt dazu, unangenehme Dinge, die auf Gemeindeebene schwierig lösbar und nicht unbedingt gewinnbringend scheinen, an den Bezirk abzuschieben. Diese Seite gilt es in Zukunft auszumerzen. Ob das gelingt, weiß ich nicht.
Vinschgerwind: Es wäre möglich, Sie als Präsident der BZG von außen zu berufen. Streben Sie das an?
Tappeiner: Nein!
Vinschgerwind: Gibt es Entscheidungen, die Sie so nicht mehr treffen würden?
Tappeiner (Pause): Natürlich ist man danach oft klüger und man würde einiges anders angehen.
Vinschgerwind: Können Sie da ein konkretes Beispiel nennen?
Tappeiner: Spontan fällt mir das Nachdenken über einen Umbau, bzw. eine Erweiterung des Josefshauses in Laas ein, um auf Wunsch der Vereine mehr Platz für Veranstaltungen zu gewinnen. Die Gemeindeverwaltung hat einen Entwurf des Architekten im Gemeinderat besprochen und danach die Vereine erneut involviert. Das war nicht gut, weil sich die Vereine übergangen gefühlt hatten. Im Nachhinein sage ich, dass das ungeschickt war.
Erlauben Sie mir aber auf einige Schwerpunkte in der Gemeinde Laas hinzuweisen: Uns ist es gelungen, die Schulden abzubauen. Wir sind heute praktisch schuldenfrei. Dazu war es allerdings notwendig, Einkünfte zu erwirtschaften. Gelungen ist das durch die Beteiligung an der Großableitung des Kraftwerkes Laas, durch den Bau des Trinkwasserwerkes St. Martin, durch den Einbau von Fotovoltaikanlagen. Diese Zusatzeinnahmen waren höchst notwendig um den steigenden Bedürfnissen der Bevölkerung, sprich Citybus, Kindergartentransport aus dem Berggebiet, morgen die laufenden Kosten für die Führung der Kita, Rechnung zu tragen ohne an der Steuerschraube drehen zu müssen. Wir haben erreicht, dass in den letzten Jahren im Gemeindehaushalt fast die Hälfte des Gesamtbudgets pro Jahr für Investitionen zur Verfügung steht trotz steigender laufender Ausgaben.
Vinschgerwind: Zurück auf die Ebene der Bezirksgemeinschaft. Was sind die großen Brocken die ein künftiger Präsident, Bezirksausschuss, Bezirksrat der Bezirksgemeinschaft angehen wird müssen?
Tappeiner: In der Bezirksgemeinschaft wird das Thema Mobilität auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen. Etwa die Frage, wie die Elektrifizierung der Vinschgerbahn die Mobilität in Richtung Bozen beeinflussen wird. Da wird eine schnelle Verbindung Meran-Bozen von wesentlicher Bedeutung sein. Der Radweg gehört dazu, auch der Ausbau und verschiedene Maßnahmen an der Straße zur Verbesserung der Lebensqualität der Bevölkerung. Diese Punkte sind noch nicht ausgereift, daran ist zu arbeiten. Die Sicherheit an der Straße ist zu gewährleisten, die an erster Stelle steht. Im Bereich technische Dienste, Abwasser und Abfall, ist man recht gut aufgestellt. Da wird man das erzielte hohe Niveau beibehalten müssen. Es könnten aber neue übergemeindliche Dienste hinzukommen und da kann man einiges bewegen. Die Anforderungen der Trinkwasserversorung werden vom Staat und vom Land neu geregelt. Ein 24-Stunden-Bereitschaftsdienst mit einer grünen Nummer wird kommen, die datenmäßige Erfassung von der Quelle bis zum Endkunden, die Abwicklung von der Anfrage bis zum Anschluss werden neu geregelt. Diese Dienste werden Kleingemeinden nicht machen können. Hier werden Hilfestellungen von der Bezirksgemeinschaft angeboten. Der technische Dienst für die Gemeinden zur Projektbegleitung (Validierung) läuft schon. Denkbar ist auch eine Hilfestellung im Bereich Ausschreibungen. Eine Art Vergabestelle könnte die Bezirksgemeinschaft Vinschgau übernehmen. Der übergemeindlich organisierte Polizeidienst wurde bereits auf die Gemeinden Naturns und Plaus ausgedehnt. Auch die Koordination sowie die Abwicklung der Leaderprojekte läuft über die Bezirksgemeinschaft und könnte nach Ablauf in 2 Jahren erneuert werden.
Vinschgerwind: Auch im Bereich Telekomunikation?
Tappeiner: Da ist das VEK (Vinschger Energiekonsortium) aktiv. Als Dienstleister hat das VEK ein Angebot geschnürt, schult zurzeit Mitarbeiter ein, wird nicht den Bau sondern den Betrieb des Glasfasernetzes betreuen, so wie es auch den Betrieb des Stromnetzes in einem guten Teil des Vinschgaus betreut. Danach wird das VEK gemeinsam mit den Stadtwerken Bruneck auch die Providertätigkeit aufnehmen. Wichtig wird es auch in Zukunft sein, dass ein Austausch zwischen dem Energieversorger und den politischen Vertretern stattfindet.
Vinschgerwind: Was wünschen Sie einer neuen Mannschaft auf Gemeindeebene und auf Talschaftsebene?
Tappeiner: Auf Gemeindeebene ist es eine große Herausforderung, den sozialen Frieden zu erhalten. Die Geschicke so zu lenken, dass etwas weitergebracht und umgesetzt wird, ohne jemand zu vernachlässigen bzw. auszugrenzen. Ich wünsche der Mannschaft, Ziele zu verfolgen, die finanzierbar und umsetzbar sind und bei denen die Folgekosten in Grenzen gehalten werden können.
Auf Bezirksebene wünsche ich mir, dass die neuen Verwalter ihre Kirchtürme zwar sehen, aber nicht überbewerten. Das Gemeinschaftliche soll im Vordergrund stehen und zwar vor dem Trennenden. Es gibt natürlich große Unterschiede zwischen den Gemeinden, große, wirtschaftlich starke und kleinere, schwächere. Es muss gelingen die kleineren und schwächeren mitzunehmen.
Interview: Erwin Bernhart
Mals - Weil am vergangenen Montag nur 9 Gemeinderäte zur Ratssitzung erschienen sind, ist in Mals die Gemeinderatssitzung geplatzt. BM Ulrich Veith musste den Rat auflösen und nach Hause schicken. Mangelndes Demokratieverständis warf Veith den Abwesenden vor.
von Erwin Bernhart
Mit nur 9 von 18 Gemeinderäten war in Mals die Beschlussfähigkeit nicht gegeben. Peinlich für BM Ulrich Veith, denn es hätte nur noch einen Gemeinderat gebraucht, um die Ratssitzung regulär über die Bühne gehen zu lassen. Dabei haben drei Gemeinderäte aus den eigenen Reihen der SVP gefehlt, dazu die Opposition mit 6 Gemeinderäten. Das mangelnde Demokratieverständnis musste Veith also vor allem in Richtung der eigenen Leute gemeint haben.
Was allerdings stattgefunden hat, war nicht einmal auf der Tagesordnung: die Präsentation eines Konzeptes für den Watles. Aufgesattelt auf eine Betriebsanalyse von Kohl&Partner hat Stefan Gruber (ti consulting) das Konzept, den Finanzbedarf und die Zukunft des Skigebietes Watles den 9 Gemeinderatsmitgliedern vorgestellt. Fazit: Um die nächsten Jahre zu überstehen, weist das Skigebiet Watles bis 2025 einen Finanzbedarf von rund 5 Millionen Euro auf. Weil der Watles als Kleinskigebiet eingestuft ist, werden Beiträge von Seiten des Landes von rund 3,37 Millionen Euro erwartet. Bleibt ein Fehlbetrag von rund 1,8 Millionen Euro. Zwei Drittel davon, also 1,2 Millionen Euro übernimmt die Ferienregion (durch die Erhöhung der Ortstaxe und durch die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge) und die restlichen 600.000 Euro sollen die Gemeinden Mals, Glurns, Schluderns und Taufers beisteuern und zwar ist der Schlüssel auf die Nächtigungen aufgeteilt. 438.000 Euro träfe es so die Gemeinde Mals, 90.000 Euro die Gemeinde Glurns, 54.000 Euro die Gemeinde Schluderns und 18.000 Euro die Gemeinde Taufers. Die BM, so die Auskunft in der Malser Ratsstube, haben im Vorfeld eine professionelle Führung angemahnt, mehr Transparenz und es müsse abgeklärt werden, wie die Zahlungen getätigt werden können, weil die Gemeinden keine privaten Investoren finanzieren dürfen.
Der Finanzbedarf ergibt sich aus anstehenden großen Brocken. Darunter im Jahr 2021 die 20-Jahresrevision vom Watles Lift (2,4 Millionen Euro) und im Jahr 2025 die 30-Jahresrevision des Prämajur Liftes (1 Million). Zudem mahnen die Analysten von ti consulting Stefan Gruber und Christoph Seeber größere interne Umstrukturierungen an. Der große Finanzbedarf für das Personal von 830.000 Euro per annum, die rund 35% der Ausgaben entsprechen, wurde angesprochen. Anna Waldner meldete sich in der Diskussion zu Wort und mahnte ein Umdenken an. Sie sei aufgrund des Klimwandels gegen neue Beschneiungsanlagen. Eine Beschneiungsanlage sei in den Investitionen gar nicht vorgesehen, entgegnete Stefan Gruber. Gemeindereferent Günther Wallnöfer wünschte sich vermehrt lokale Produkte im Restaurant Plantapatsch.
Partschins/Töll - Mit Nachdruck fordert die Gemeinde Partschins einen Kreisverkehr auf der Töll. Der Gemeinderat hat kürzlich, laut Protokoll einstimmig, per Beschluss auf eine Landschaftsplanänderung beharrt, obwohl dazu ein negatives Gutachten von Seiten der Landesraumordnung vorliegt. Weil man mit der Familie Erlacher auf der Töll wegen eines möglichen Hausabbruches nicht handelseins geworden ist, verfolgt man in Partschins Plan B. Eine Studie vom Ingenieurbüro Pohl&Partner hat demnach für einen möglichen Kreisverkehr auf der Töll den Abbruch des alten Felberwirtshauses vorgesehen. Stehen bleiben soll natürlich das Kondominium mit Wohnungen. Die abgebrochene Kubatur kann dann auf einer andere Parzelle in der Gemeinde Partschins wiedererrichtet werden. Für diese Kubaturverschiebung bzw. für eine Änderung des Landschaftsplanes wurde ein Grundstück angetragen. Vorerst von Gertraud Ladurner. Drei Monate später und just einen Tag nach dem Beschluss des Gemeindeausschusses, den Entwurf dieser Landschaftsplanänderung zu genehmigen, hat der Algunder Rechtsanwalt Sepp Kiem erklärt, neuer Eigentümer des Grundstückes zu sein und sich den Antrag Ladurners zu eigen mache und vollinhaltlich übernehme. Dem Antrag, dieses Grundstück in der Zehentstraße auf der Töll, aus der Bannzone zu befreien, hat nun der Gemeinderat von Partschins stattgegeben - mit einem negativen Gutachten der Kommission für Natur, Landschaft und Raumentwicklung.
Die Reduzierung der Bannzone sei notwendig, argumentiert der Gemeinderat gegen das negative Gutachten, damit die Wohnkubatur verschoben werden kann, damit der Kreisverkehr entstehen könne. Alle Infrastrukturen seien vorhanden, denn der betreffende Bereich grenze direkt an bestehende Wohnhäuser in der Ortschaft Töll.
Der Kreisverkehr sei dringend notwendig, allgemein zur Entlastung der Verkehrsbelastung und durch die zu lang anhaltenden Rotphasen der Ampel für die Einfahrt in die SS38 stauen sich die Fahrzeuge in der unübersichltichen Kurve in Richtung Partschins, weshalb es immer wieder zu Auffahrunfällen komme und zudem immer wieder bei Rot in die Staatsstraße eingefahren werde.
Nun kommt der knifflige Fall vor die Landesregierung, die letztlich eine politische Entscheidung zur Änderung des Landschaftsplanes zu fällen hat. (eb)
Vom wind gefunden - Mit dem sogenannten „Rebound-Effekt”, auch Bumerang-Effekt, Abprall- oder Rückschlageffekt genannt, beschäftigen sich zunehmend Energieforscher. Man spricht davon wenn gesparte Energie einen erhöhten Verbrauch zur Folge hat, d.h. Effizienzgewinne werden durch eine vermehrte Nutzung zunichte gemacht. In der Ökonomie ist dieser Effekt auch als Jevons Paradox bekannt. Jevons beschrieb 1865 in seinem Buch „The Coal Question“, dass technische Verbesserungen eher zu einer Steigerung als zu einer Senkung des Energieverbrauchs führen. Auch beim Verkehrsverhalten und Konsumverhalten spricht man vom Rebound-Effekt. Wir freuen uns über bares Geld, das wir sparen und verpulvern es gleich wieder an anderen Stellen. Wissenschaftler unterscheiden dabei zwischen direktem und indirektem Rebound. Ein direkter Rebound liegt vor, wenn wir im Gegenzug zu günstigeren Stromkosten die Energiesparlampe länger brennen lassen. Oder wenn wir das Auto häufiger benutzen, weil der Benzinverbrauch gesunken ist. Als indirekter Rebound wird bezeichnet, wenn gesparte Energiekosten für etwas anderes verwendet werden: Etwa, indem man sich ein neues Smartphone oder eine Fernreise leistet. Der Glaube, mit mehr Energieeffizienz Umweltprobleme lösen zu können, entpuppt sich oft als Trugschluss. Und das kann gefährlich werden, wenn durch dieses geänderte Nutzungsverhalten jede Energieeffizienz-Politik am Ende genau das Gegenteil von dem erreicht, was sie ursprünglich beabsichtigt hat. (hzg)
Glurns - Die Stadtgemeinde Glurns schwenkt in Sachen Golf-übungsplatz um. Das Ziel eines Golfübungsplatzes bleibt, aber der Weg dahin ist ein anderer geworden. Am 23. Jänner 2020 ist in der Gemeindestube ein Schenkungsvertag unterschrieben worden: die Pfarre Glurns schenkt der Stadtgemeinde 2,7 Hektar landwirtschaftlichen Grund - mit der Auflage, dass die Gemeinde 800.000 Euro für das Projekt betreutes und begleitetes Wohnen zur Verfügung stellt. Mit dem Schenkungsvertrag entgeht die Stadt zudem einem Vorkaufsrecht der an die betreffenden Gründe angrenzenden Anrainer. Ein grundbücherlich angemerktes Überbaurecht zu Gunsten der Stadtgemeinde sorgt für die vermögensrechtliche Absicherung. Weil der Gemeinderat im Juni 2019 einem Kaufvorvertrag jener 2,7 Hektar zu einem Preis von 740.000 Euro zugestimmt hat, haben die Gemeinderäte Rosa Pichler und Heinz Riedl gegen den Schenkungsvertrag eine Eingabe gemacht. Allerdings sei ein solcher Vertrag Zuständigkeit allein des Stadtrates, sagt Gemeindesekretär Georg Sagmeister. (eb)
Mals/Schluderns/Glurns - Lukas Gerstl hat im Vorstand der Ferienregion Obervinschgau angekündigt, demnächst als Präsident nicht mehr zur Verfügung stehen zu wollen. Derzeit wird der Vorstand in allen strategischen Entscheidungen miteinbezogen, um einen möglichen Präsidentenwechsel innerhalb des Vorstandes reibungslos über die Bühne zu bringen. Neuwahlen werden nicht ins Auge gefasst. Definitiv entschieden, so sagt es Lukas Gerstl, wird in einer Vorstandssitzung im April. Da soll konkret über den Präsidentenwechsel diskutiert werden. Grund für seinen angekündigten Rückzug ist, so sagt es Gerstl zum Vinschgerwind, der bevorstehende Neubau eines Hotels in Reschen. Nach der Restrukturierung des „Das Gerstl“ will Lukas Gerstl in Reschen im Gebiet des erfolgreichen Skigebietes Schöneben/Haideralm ein zweites touristisches Standbein wagen. Die Bauleitplanänderung für die Zone in der Nähe des „Schlössl“ an der Zufahrt zur Talstation von Schöneben ist derzeit im Gange. Entscheiden muss noch die Landesregierung.
Derweil soll am Watles, der der Ferienregion Obervinschgau gehört, im heurigen Frühjahr die Plantapatschhütte umgebaut bzw. angepasst werden. Das Projekt dazu, sagt Gerstl, sei bereits in der Gemeinde Mals genehmigt. (eb)
Am Dienstag, 17.März 2020 – 18.30 Uhr findet die Eröffnung der Museumssaison 2020 mit der neuen Sonderausstellung „Zum Wohl von Leib und Seele“ mit musikalischer Begleitung durch Sabine Lutzenberger im Kloster Marienberg statt. Pater Sebastian, seit über 60 Jahren in Marienberg, erzählt in einem Interview von seinen Erfahrungen mit Heilmitteln, die die Natur schenkt, und die er selbst sammelt und verarbeitet. Die zentralen Themen der Klosterheilkunde – Lebensführung, Ernährung, Kräuterheilkunde – sind Teil der Ausstellung.
Die SVP will in Laas mit nur einer BM-Kandidatin - nach den Vorwahlen ist das Verena Tröger - in die Wahl ziehen, falls die Opposition einen eigenen BM-Kandidaten bringt.