St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Rudolf Hilpold:
Ein Nachruf
Am 28. Februar 2023 hörte das Herz von Rudolf Hilpold auf zu schlagen. Rudolf war ein aussergewöhnlicher Pfarrer. Bisweilen kategorisiert man Priester in konservativ oder progressiv. Weder der eine noch der andere Begriff greift bei Rudolf Hilpold. Statt konservativ oder progressiv war Rudolf kreativ. Zusätzlich war er mit einem ausgeprägten gesunden Menschenverstand ausgestattet. Dieser gesunde Menschenverstand war gepaart mit grosser Bescheidenheit. Viele in Prad erinnern sich noch an seinen altersschwachen orangefarbenen Fiat Ritmo mit völlig durchgesessenem Fahrersitz. Derartige Äusserlichkeiten waren für ihn nicht wichtig. Substanz im Glauben und kirchliches Leben aber umso mehr. Ja, Rudolf war wahrhaft ein Geistlicher, als Mensch und mit seiner Ausstrahlung. Dazu gesellte sich noch sein erfrischender Humor, Lachen war nicht verboten, im Gegenteil. Ich erinnere sehr gut an eine gemeinsame Tour. Im Sommer, es war sehr warm, beschlossen wir, zu zweit eine Tour auf die Sesvenna – Hütte zu unternehmen. Er nahm Wein, Speck und Kaminwurzen mit, ich Brot, Käse und eine Melone. Als wir uns zur Marende setzten, merkten wir, dass wir kein Messer dabei hatten. Rudolf zückte seinen Dosenöffner, mit dem wir dann Speck und Melone mehr schlecht als recht zu zerkleinern versuchten. Vor lauter Lachen mussten wir mehrmals diese Tätigkeit unterbrechen. Als sehr besonnen habe ich ihn auch im Zusammenhang mit der Restaurierung der historischen Orgel in Agums erlebt. Schliesslich musste die erst später eingefügte und völlig unpassende zweite Empore entfernt werden, damit die Orgel wieder ihr ursprüngliches Gesicht bekam. Neben den Menschen vor Ort war auch das Denkmalamt zu überzeugen. Fingerspitzengefühl gepaart mit Zielstrebigkeit und Bauernschläue (im besten Sinn) waren Eigenschaften, die Rudolf zu gute kamen. Ich erinnere auch noch die Konzertreise des Universitätschores von Stuttgart, welcher mit über 80 Sängerinnen und Sängern 1991 ein Konzert in der Pfarrkirche Prad gab. Auf dem Programm standen Werke aus der Entstehungszeit der Kirche, also den 1950er Jahren. Rudolf Hilpold nahm in seinen Meditationen zwischen den Musikstücken Bezug auf die Symbolik dieser einzigartigen Pfarrkirche. Alle (!) Studierenden samt Professorenschaft lauschten gebannt und waren begeistert von den Worten des Pfarrers. Rudolf Hilpold hat sich da von einer völlig anderen Seite gezeigt: als geistlicher Vermittler von religiöser bildender Kunst. Niemand hat diesen Anlass je vergessen.
Don Mario Pinggera
Erinnerungen!
Wahr ist auch, dass Elmar Karl Müller ein geschätzter Naturnser Bürger ist. Ich kenne ihn als einen gewissenhaften, umsichtigen, aufgeschlossenen und sehr korrekten Präsident des Südtiroler Sportvereins Naturns. Ich habe mit ihm viele Jahre als Vizepräsident sehr gut zusammengearbeitet. Elmar Karl Müller hat in seiner Tätigkeit als Präsident selten „harte Worte“ gebraucht, aber immer sehr korrekt und verständnisvoll gehandelt. Wahr ist auch, dass er in seiner Amtszeit als Präsident (1993 bis 2003) beim Neubau des „Sportheimes“, Bar, Küche, Sitzungsraum, Büro, Tischtennisraum, Fitnessraum, Eingliederung und zum Teil Erneuerung der Bahnengolfanlage, Bau der Garage für Vereinsbusse, Verlegung des Fußballplatzes, Bau einer Klein-Leichtathletikanlage wesentlich beigetragen hat. Ich habe das Bedürfnis dies auch heute öffentlich kund zu tun.
Karl Bachmann - Gemeindereferent für Sport und Soziales von 1980 bis 1995
Farbe ist subtil
Für den ersten Eindruck gibt es bekanntlich keine zweite Chance. Diese alt hergebrachte Erkenntnis hat auch in unserer schnelllebigen, teils recht oberflächlichen Wahrnehmungsweise keineswegs an Aktualität verloren.
Nun gibt es ganz unterschiedliche, non verbale Aussagen, die wir registrieren, wenn ein Mensch uns gegenüber tritt. Eine sehr prägende dabei, ist die Farbe. Vor allem die Farbe des Kleidungsstückes, welches wir am Oberkörper tragen. Auf Augenhöhe sozusagen.
In der ganzheitlichen Farbenlehre gibt es die verschiedenen Farbtypen. Diese werden bestimmt, u.a. nach ihrem persönlichen Colorit. Meint, die Ausstrahlung, die einem quasi in die Wiege gelegt wurde.
Darin enthalten sind z.B. der Hautton, mit entsprechendem Bräunungsverhalten. Die mehr oder minder starke Ausprägung der Augenbrauen. Augen-, Lippen- und natürlich Haarfarbe. Manches lässt sich nachträglich kosmetisch verändern. Manches aber auch nicht.
Achten Sie, speziell mit zunehmenden Alter gut darauf, was Sie an Farbe an sich heranlassen. Jugendliche, faltenfreie Gesichter verzeihen (fast) alles. Und überdenken Sie Ihr Verhältnis zur Farbe schwarz in Gesichtsnähe. Sie macht uns nicht eben jünger.
Dunkelblau, antrazith z.b. sind weicher und beinhalten diesselben Vorzüge, im Sinne von kombinierfreudig, figurfreundlich, modeunabhängig.. Wagen Sie jedoch gerne auch kräftige Farben, Pastelltöne oder Mustermix. Erlaubt ist, was Ihnen gefällt und zu Gesicht steht.
In diesem Sinne,
viel Spaß an Farbe im Frühling.
Ihre Claudia Leoni-Pinggera; Latsch
Grausige Betonklötze
Für mich unverständlich und enttäuschend ist der Kommentar „Baggern“ von Chefredakteur Erwin Bernhart im Vinschgerwind. Wie kann man nur den Erhalt, der vom faschistischen Mussolini-Regime erbauten, hässlichen und monströsen Kasernen befürworten.
Ich bin überzeugt, dass die große Mehrheit der Bevölkerung von Schlanders, Kortsch, Göflan und Vezzan den Abriss dieser grausigen Betonklötze gut heißen. Die Entscheidungen von Karin Dalla Torre, die Kasernen unter Denkmalschutz zu stellen, finde ich lächerlich und dumm.
Siegmar Trojer, Schlanders
HAIKU
Auf Japanisch übersetzt und veröffentlicht im Herbst 2022
*
Der Wildbach fließt -
leise nun und seine
Steine größer.
© Helga Maria Gorfer, Schlanders
*
Kommentare und Anfragen an;
helga.gorfer58@gmail.com
Laas - Eine knappe Woche nach der Tagung im Feuerwehrbezirk Obervinschgau in Graun fand am 22. April 2023 jene im Bezirk Untervinschgau in Laas statt. Während die Feuerwehren im oberen Teil des Tales 2022/23 häufig mit Waldbränden konfrontiert waren, blieben die Wehren im unteren Teil auf diesem Gebiet von größeren Schadensfeuern verschont. Sie haben allerdings über die Bezirksgrenzen geschaut und beispielsweise beim großen Waldbrand in Prad tatkräftig mitgeholfen. Wenn‘s brennt, gibs keine Grenzen. Das unterstrich der Bezirksfeuerwehrpräsident Untervinschgau Roman Horrer in seinem Rückblick. Im Bezirk sind 850 Feuerwehrkräfte aktiv tätig, davon 29 Frauen. Mitglieder sind insgesamt 1201. Im vergangenen FF-Jahr leisteten die Aktiven 6.345 Stunden bei 332 Einsätzen. Darunter waren 59 Brände und 259 technische Hilfsleistungen. Das Um und Auf ist die Aus- und Weiterbildung. Insgesamt wurden über 16.000 Stunden investiert. Bezirksinspektor Stephan Kostner berichtete, dass die mehr oder weniger kleinen Brände im Bezirk Dank des schnellen Einsatzes rasch gelöscht werden konnten. Und er sprach die Unwetterphänomene an, die immer öfters zu spontanen Einsätzen führen und künftig zur großen Herausforderung werden könnten. Bezirksjugendreferent Herbert Kaserer verwies auf 66 Mitglieder in den Jugendgruppen, die an unterschiedlichen Wettbewerben teilnahmen. Der Stellvertreter des Landesfeuerwehrpräsidenten Peter Hellweger rief die Kommandanten der einzelnen Orte auf, ihre Feuerwehrmänner und Frauen dahin zu sensibilisieren, die FF-Uniform in Würde zu tragen und für ein gutes Erscheinungsbild der Feuerwehr in der Öffentlichkeit zu sorgen.
Gruß- und Dankesworte sprachen die Hausherrin BM Verena Tröger, LR Arnold Schuler, der Bezirksfeuerwehrpräsident Obervinschgau Klaus Obwegeser und eine Vertreterin des Weißen Kreuzes (für die Partnerorganistionen der Rettungskette).
Höhepunkt war die Ehrung verdienter Mitglieder mit dem Verdienstkreuz in Gold für 40 Jahre ehrenamtlichen Einsatz.
Karl Luggin wurde als Anerkennung für seine 20-jährige Tätigkeit im Bezirksausschuss zum Ehrenmitglied ernannt. Ihm und allen übrigen Geehrten spielten die Musikanten der „Laaser Böhmischen“ ein Gratulationsständchen. (mds)
Naturns/Düsseldorf - Der Deutsche Wellness Verband fördert bereits seit vielen Jahren durch seine Wettbewerbe und A-wards die qualitative Entwicklung in der Spa- und Wellnessbranche. Die Auszeichnung von Spa Mana-ger:innen ist eine besondere Würdigung dieser in Spa- und Wellnessbetrieben sehr wichtigen Berufs-gruppe. Zum Wettbewerb zugelassen sind beruflich aktive Spa Manager*innen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz, Südtirol).
Im Herbst 2022 hatte der führende Branchenverband zum achten Mal Spa Manager*innen zum Wettbewerb um seine renommierte Auszeichnung eingeladen. Am 16. April wurden nach einem mehrmo-natigen, stufenweisen Qualifizierungsprozess die Preisträger:innen des Jahres 2023 auf der internati-onalen Branchenmesse FIBO in Köln im Rahmen eines spannenden und sichtlich emotionalen Live-Events bekanntgegeben.
Einer der Preisträger ist Claudio Massa, Spa Manager im Lindenhof Pure Luxury Resort & Spa Naturns. Er belegte den dritten Platz in der Kategorie SPA RESORT. Dies ist ein großartiger Erfolg für ihn persönlich und für den Lindenhof.
Schlanders - Es ist ein besonderes Projekt in vielerlei Hinsicht. Zum einen entsteht das neue BSV-Firmengebäude am Eingang von Schlanders an einem Standort mit Torfunktion. Zum anderen ist Architekt Stephan Marx vom Architekturstudio Marx/Ladurner mit einem skulpturalen, inhaltlich auch sakralen Entwurf, der Bezug zum Schlanderser Kirchturm nimmt und „diesen in die Horizontale legt“ einmal mehr ein architektonischer Wurf gelungen. Und drittens wird der Eingangsbereich durch eine statische Glasfassade gestaltet, welche eine imposante Scheibenlänge von über 10 Meter aufweist.
Beim Spatenstich am 15. April waren alle zugegen, die sich mit der Familie Rechenmacher freuten und diese auf dem sechs Jahre langen Weg zur Grundsteinlegung auf verschiedene Art und Weise begleiteten. Der Dank von Stefan Rechenmacher ging deshalb an viele Adressen: seine Familie, die Mitarbeiter, die in die Planung des neuen Gebäudes miteinbezogen wurden „für das Mitplanen, Mitdenken und auch das Verständnis, wenn nicht alles umgesetzt werden konnte“, an die Familie Wielander/Meister für die Abtretung des Grundstücks, an BM Dieter Pinggera für die Unterstützung bei der Weichenstellung.
Ein Ort für Menschen mit einer Kultur des Vertrauens soll der neue Firmensitz werden – gemäß dem Firmenmotto „Auf Vertrauen bauen“. Die neue „Visitenkarte am Tor von Schlanders“ (BM Pinggera) führt nun alle Geschäftsbereiche vom BSV zusammen, die derzeit verstreut sind. Neben Glas wird die Fassade auch Marmorspilt vermischt mit weisem Sichtbeton tragen. Ausgeführt wird das Gebäude in Klimahaus A-Standard. Es wird energieautark sein und über eine Photovoltaikanlage mit Speicherbatterie und eine E-Tankstelle verfügen. Zum Start des Bauvorhabens wurden auch eine Bibel und eine Zeitkapsel mit verschiedenen Dokumenten in den Grundstein gelegt. (ap)
Burgeis - Selten waren so viele Mitglieder des Tourismusvereines Obervinschgau bei einer Vollversammlung. Im Hotel Weißes Kreuz von Mara Theiner war am 19. April 2023 der Speisesaal gefüllt - mit herrlicher Aussicht.
von Erwin Bernhart
Mit einem Rekordjahr 2022 kann die Ferienregion Obervinschgau aufwarten. In den Gemeinden Mals, Schluderns, Glurns und Taufers waren rund 512.000 Nächtigungen auf das gesamte Jahr verteilt, davon rund 30 % im Winter. Mit einem gewissen Maß an Zufriedenheit und Genugtuung blickten der Präsident Lukas Gerstl und die Geschäftsführerin Katharina Fritz auf das abgelaufene Tourismusjahr zurück. Die Bilanz wurde mit einem höchst notwendigen Gewinn von 227.000 Euro genehmigt. Notwendig deshalb, weil in Richtung Skigebiet Watles jährlich 240.000 Euro fließen und die Darlehenstilgung 210.000 Euro jährlich umfasst. Die Rechnungsprüferin Norma Waldner appellierte an die Gemeinden, mitzuhelfen, den Liquiditätsengpass zu Beginn des Jahres zu überbrücken.
Der Tourismusverein bemüht sich auf allen Ebenen, die Einmaligkeit des Gebietes herauszuarbeiten und zu pflegen, den Gästen Attraktionen anbieten zu können, die auch Einheimische gerne nutzen, vom Wandern, Biken über Kuturangebote bis hin zu wöchentlichen Veranstaltungen.
Die Gästekarte leibt als VinschgauCard aufrecht und wird von 80 % der Nächtigungen genutzt.
Neu gewählt wurden der 9-köpfige Vorstand und die drei Aufsichtsräte. Andreas Hauser und Doris Bayer standen nicht mehr zur Verfügung. Ebenso wurde die Aufwandsentschädigung von 6000 Euro für den Präsidenten bestätigt.
„Wir müssen eine moderne Region werden, aber Kultur- und Naturregion leiben“, sagte BM Josef Thurner in seine Grußworten und lobte die Tourisitker, die mittlerweile gut bezahlte und attraktive Arbeitsplätze bieten. „Man muss aber auch arbeiten wollen“, mahnte Thurner. T-Referent Andreas Pobitzer sprach sich gegen neue Bike-Trails und für saubere und gepflegte Wander- und Waalwege aus. Beim Bikeweg am Glurnser Köpfl müsse eine Lösung gefunden werden.
Eine gute Zusammenarbeit konstatierte der Präsident der Touristik und Freizeit Ronald Patscheider. Man habe eine gute Saison hinter sich. Der Watles bleibe eine große Herausforderung. Wenn uns gesagt werdes, dass wir für die Beschneiung Wasser verbrauchen würden, so sei das falsch. Das Wasser werde nur umgelagert. Grußworte kamen auch von Gerald Burger und von Raika-Direktor Markus Moriggl.
„Rund 80 Prozent der Almbetriebe empfinden die Rückkehr des Großraubwildes als Bedrohung. Als größtes Problem werden der emotionale Verlust durch gerissene Tiere sowie die Befürchtung, dass die Bauern und Bäuerinnen ihr Vieh nicht mehr auftreiben wollen, genannt. Als Maßnahmen fordern sie in erster Linie eine Bestandsregulierung, die Entnahme von Problemtieren und die Schaffung von wolfsfreien Zonen, während Maßnahmen zum Herdenschutz ihrer Meinung nach weniger relevant sind.“
|
|
|
|
|
Zum Ausbau der Bahnlinie Bozen-Meran gab es gestern Nachmittag (27. April) ein weiteres Treffen des Landesmobilitätsressorts mit Vertretenden aller betroffenen Gemeinden sowie des Bauernbundes.
Die Streckenführung der Bahnstrecke Bozen-Meran stand am Nachmittag des gestrigen Donnerstag (27. April) erneut im Mittelpunkt eines Austauschs zwischen Vertretungen des Landes Südtirol und Technikern des Schienennetzbetreibers RFI mit Vertretungen der angrenzenden Gemeinden und des Südtiroler Bauernbundes. Zur Erinnerung: Am 5. April hatte RFI erste Arbeitsunterlagen vorgelegt (LPA hat berichtet). Diese werden nun Schritt für Schritt mit den zuständigen Technikern analysiert und optimiert. Teil dieses Optimierungsprozesses ist das gestrige Treffen im Landhaus 11 in Bozen, bei dem die Arbeitsunterlagen gemeinsam diskutiert wurden.
Ziel aller Beteiligten ist es, ein gutes Ergebnis für das Etschtal zu finden und gleichzeitig den Mobilitätsbedürfnissen im ganzen Land gerecht zu werden. Dabei gilt es, alle Interessen aufzunehmen und alle Bedürfnisse zu berücksichtigen, um so zu einer konsensfähigen Lösung und der bestmöglichen Variante für die Bahntrasse zu gelangen.
So erläuterten die RFI-Techniker, dass es bestimmte Kurvenradien benötigt, um das geplante landesweite Fahrplanmodell einhalten zu können. Dieses garantiert umstiegsfreie Verbindungen auf der gesamten Strecke zwischen Mals und Innsbruck beziehungsweise Lienz im Halbstundentakt. Die aktuelle Meraner Trassenführung erlaubt es jedoch nicht, die notwendigen Geschwindigkeiten zu erreichen.
Ressortdirektor Martin Vallazza verwies auf die große Bedeutung des Bauvorhabens: "Sie liegt darin, die Eisenbahn auf der Strecke zwischen Bozen und Meran zu einer echten Alternative gegenüber dem Privatauto zu machen. Dafür sind jedoch Anpassungen nötig, um die Zugfahrt für Pendlerinnen und Pendler ansprechender zu gestalten." Damit das landesweite Fahrplanmodell auch funktioniere, brauche es auf der Meraner Bahnstrecke für den Expresszug, der in Untermais und Bozen-Süd hält, eine reine Fahrtzeit von 19 Minuten, erläuterte Vallazza: "Dazu kommen eine Minute Haltezeit pro Haltestelle und jeweils eine Minute für den Brems- und Beschleunigungsvorgang pro Bahnhof. Außerdem benötigt man drei Minuten für den sogenannten Fahrzeitzuschlag, der sich aus den Variablen Fahrgast und Technik zusammensetzt. Die Kurvenradien der heutigen Trasse lassen diese Fahrzeiten keinesfalls zu."
Nach dem gestrigen Treffen zeigten sich auch die Gemeindevertreter zuversichtlich, durch diesen angestoßenen Optimierungsprozess zu einem Konsens über die neue Trassenführung zu kommen.
Hans Zelger unterstrich als Sprecher der Gemeinden der institutionalisierten Arbeitsgruppe, dass eine weitere Abstimmung des Projektes in enger Zusammenarbeit mit der Bevölkerung des Etschtals erfolgen wird. Dabei werden die Interessen aller Anrainergemeinden gesammelt, gemeinsam kommuniziert und in der Umsetzung unterstützt.
Der Vizebürgermeister von Bozen, Luis Walcher, hielt fest: "Es war ein wichtiger Schritt, dass auch die RFI-Techniker anwesend waren, um über die Begebenheiten und Eigenheiten entlang der Strecke gemeinsam zu diskutieren und sich auszutauschen. Dieses Treffen war ein Start. Nun muss dieser Optimierungsprozess aber fortgeführt werden. Es ist unser aller Ziel, ein funktionierendes und attraktives Zugangebot für die Strecke Meran-Bozen zu finden. Jetzt gilt es, entlang der Strecke in detaillierter Kleinarbeit Anpassungen vorzunehmen, um das gemeinsame Ziel so grundsparend wie möglich zu erreichen."
In den nächsten beiden Monaten sind die Techniker nun beauftragt, die Änderungen in die Arbeitsunterlagen einzuarbeiten. Dann sollen weitere Treffen gemeinsam mit RFI sowie den Vertretungen von Gemeinden und Bauernbund folgen.
pt
Die Vorsitzende der SVP-ArbeitnehmerInnen Magdalena Amhof nimmt den Tag der Arbeit am 1. Mai zum Anlass, wiederholt die Stärkung der Mittelschicht zum Wohle des sozialen Friedens einzufordern. Dazu sind unter anderem ein rascher Verhandlungsabschluss zu den Lohnverhandlungen der öffentlich Bediensteten und Lohnerhöhungen für privat Angestellte dringend notwendig.
Inflation, Wohnungsnot, niedrige Löhne, hohe Energiepreise – der Mittelstand droht auch in Südtirol zu verschwinden. „Es ist in unserer Pflicht den Mittelstand in unserem Land zu erhalten und das Phänomen der ‚working poor‘, sprich jener Personen, welche trotz Arbeit kaum über die Runden kommen, zu bekämpfen“, so Magdalena Amhof, Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der SVP-ArbeitnehmerInnen. „Die breite Masse unserer Gesellschaft ist dem Mittelstand zuzurechnen. Wir laufen momentan Gefahr, dass viele dieser Menschen trotz Arbeit durch die immer höher werdenden Lebenshaltungskosten in die Armut abrutschen. Das geht auch zu Lasten des sozialen Friedens und muss in einem reichen Land wie Südtirol mit allen Mitteln verhindert werden!“
Ein Hebel, das immer größer werdende soziale Ungleichgewicht auszugleichen, ist laut Amhof ein baldiger Verhandlungsabschluss zu den Gehältern der öffentlich Bediensteten: „Das im Dienst stehende Personal des Landes wartet seit langem auf die Anpassung der Gehälter. Vonseiten des Landes wurden hierfür bereits 254 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, weitere Finanzmittel sind im Nachtragshauhalt vorgesehen; ein baldiges Ende der Verhandlungen ist absolut erforderlich! Der Ball liegt jetzt bei den Sozialpartnern!“, betont Amhof ihre Forderung nach einem raschem Handeln.
Auch die Löhne für ArbeitnehmerInnen im privaten Sektor müssen den hierzulande entsprechenden Lebenshaltungskosten angepasst werden, denn: „Wer arbeitet soll davon auch leben können!“, sagt Amhof und unterstreicht damit die Überzeugung der SVP-ArbeitnehmerInnen.