In seiner heutigen Sitzung hat der Landesausschuss der SVP-Jugend seine Kandidaten für die Landtagswahlen im Herbst bestimmt: Stefanie Peintner aus Dietenheim und David Frank aus Glurns treten für die JG auf der Liste der Südtiroler Volkspartei an.
Am heutigen Dienstagabend hat der JG-Landesausschuss seine Kandidaten für die Landtagswahlen im Oktober gewählt. Es sind dies die 29-jährige Stefanie Peintner aus Dietenheim und der 30-jährige David Frank aus Glurns. „Mit diesen zwei engagierten Kandidaten werden wir frischen Wind in die Südtiroler Landespolitik bringen und der Jugend eine aussagekräftige Stimme geben“, ist Dominik Oberstaller, Landesvorsitzender der SVP-Jugend überzeugt: „Gerade in von Krisen gebeutelten Zeiten wie diesen ist es unabdingbar, für eine starke Vertretung der Jugend zu sorgen und ihre Anliegen zu vertreten!“
Stefanie Peintner wurde EINSTIMMIG vom JG-Landesausschuss zur Kandidatin ernannt, während es für den zweiten für die JG reservierten Listenplatz gleich drei Bewerber gab: davon entfielen zehn Stimmen auf David Frank, sechs Stimmen auf Matthias von Wenzl und drei Stimmen auf Daniel Rella., zwei Stimmen waren weiß.
Die Junge Generation ist sich sicher, mit Stefanie Peintner und David Frank zwei junge, motivierte und dynamische Kandidaten gefunden zu haben. Nicht nur bringen sie jugendlichen Elan mit, sondern werden auch am 22. Oktober Jugendliche motivieren zur Wahl zu schreiten.
Zu den Kandidaten:
Stefanie Peintner, Jahrgang 1993, aufgewachsen und wohnhaft in Dietenheim (Bruneck). Studium der Kunstgeschichte an der Universität Wien, arbeitet als Project Managerin in der Stadtentwicklung Bruneck. Ehrenamtlich aktiv in der SVP als stellvertretende Bezirksfrauenreferentin Pustertal, Vorsitzende des SVP-Frauenausschusses Bruneck, Mitglied im SVP-Ortsausschuss Dietenheim, Mitglied im SVP-Ortsausschuss Bruneck, Mitglied in der Fraktionsverwaltung Dietenheim, Beraterin beim Verein Frauen helfen Frauen und Vorstandsmitglied im Museumsverein Bruneck.
David Frank, Jahrgang 1992, aufgewachsen in Matsch und wohnhaft in Glurns. Masterstudium der Agrarwirtschaft an der BOKU Wien, arbeitet als staatlich geprüfter Agronom beim Wirtschaftsdienstleister IDM. In seiner Freizeit ist er mit seiner steirischen Harmonika als Komponist und Musiker anzutreffen. Auch die Jagd gehören zu seinen Hobbys. Mitglied im SVP-Ortsausschuss Glurns. Ehrenamtlich aktiv in Gremien zur Stärkung der Regionalentwicklung im Vinschgau.
Burgeis - Bischof Ivo Muser hat am 16. April der Burgeiser Pfarrei eine Pastoralvisite abgestattet. Er werde sich nicht in die Angelegenheiten der vom Kloster Marienberg inkorporierten Pfarrei einmischen, versprach er den Burgeisern. Der Vinschgerwind hat die Gelegenheit der Pastoralvisiote für ein Interview nutzen dürfen.
Vinschgerwind: Eure Exzellenz, ist Musik für Sie entspannend? Welche Musik bevorzugen Sie?
Bischof Ivo Muser: Ja, eindeutig. Entspannung hat mit Freude, auch mit Erholung zu tun. Ich höre sehr gerne Musik entsprechend der Zeit, in der wir sind. Weihnachtsmusik zum Beispiel, festliche Musik an einem Festtag, getragene Musik in der Karwoche. Das hilft mir sehr, in Stimmung zu kommen oder meine Stimmung zum Ausdruck zu bringen. Mit Musik hab’ ich Freude.
Vinschgerwind: Musik ist also für Ihre geistige Regeneration wichtig. Wie halten Sie sich körperlich fit?
Bischof Ivo Muser: Ich war nie und bin kein Sportler. Sport war auch nicht mein Lieblingsfach in der Schule. Ich hatte lieber die Sprachen, Geschichte, Geografie oder Philosophie. Was ich aber gerne mache, ist ein schneller Spaziergang. Anstelle des Mittagsschläfchen mache ich lieber einen Spaziergang. Auch Wanderungen liebe ich. Alles, was mit Gehen zu tun hat, das geht gut, da bin ich immer noch gut beinander. Sonst bin ich kein großer Sportler. Bergwanderungen im Sommer sind sehr erholsam.
Vinschgerwind: Was bereitet Ihnen große Freude?
Bischof Ivo Muser: Freude bereitet mir die Begegnung mit Menschen. Einen Bischof braucht es nur für die Menschen, für das Volk Gottes. Alles, was mit Menschen zu tun hat, ist das Sensibelste, manchmal auch das Komplizierteste, aber sicher auch das Wertvollste. Über Strukturen, über Herangehensweisen usw. kann man diskutieren. Aber Menschen sind durch nichts zu ersetzen. Ich kann nicht sagen, dass mich Menschen müde machen. Natürlich bin ich auch ab und zu müde. Das ist normal. Ich bin sehr dankbar, wenn ich Menschen begegnen kann und ich erlebe oft, dass Menschen Vertrauen zu mir haben. Das hat nicht nur mit meiner Person, sondern auch mit dem Amt zu tun. Ich bemühe mich, dieses Vertrauen nicht zu enttäuschen.
Vinschgerwind: Welche Ängste und Sorgen beschäftigen Bischof Ivo?
Bischof Ivo Muser: Das Gesicht der Kirche ist dabei, sich grundlegend zu verändern. Es ist ein großer Umbruch im Gange. Viele Anfragen an die Kirche, ein Hinterfragen der Kirche, Kritik an der Kirche: Das macht mir aber nicht so sehr Sorgen. Was mir Sorgen bereitet, ist ein zunehmender Individualismus. Auch dass die Glaubensvorstellungen sehr bunt, gegensätzlich und selbstbezogen geworden sind. Oft frage ich mich sogar: Wollen wir noch Christen sein und bleiben? Aber ich will keineswegs alles schlecht reden...
Vinschgerwind: ...jeder formt sich seinen eigenen Glauben?
Bischof Ivo Muser: Genau. Das Problem dabei ist, dass die eigene Sicht der Dinge sehr schnell verabsolutiert wird. Glaube ist persönlich, aber nicht individualistisch. Das ist ein großer Unterschied. Jeder kann und soll einen persönlichen Zugang zum Glauben haben, aber immer im Bewusstsein, dass ich die anderen brauche. Andere korrigieren mich, relativieren mich, fordern mich heraus. Ich habe oft den Eindruck, dass der eigene Standpunkt, der eigene Zugang, die eigenen Erfahrungen sehr schnell zur Norm erhoben werden. In dieser Haltung bekommt es Gemeinschaft schwer. Gemeinschaft hat zu tun mit Hinhorchen, sich etwas sagen lassen, mit Federn lassen, mit Kompromissen. Ohne Gemeinschaft sind wir einsam und kreisen um uns selbst. Gemeinschaft ist Stütze, Halt und Orientierung.
Vinschgerwind: Wir befinden uns im Musikprobelokal der MK Burgeis. Welchen Verein würden Sie als Beispiel hernehmen, um Ihre Sicht zu verdeutlichen?
Bischof Ivo Muser: Bleiben wir bei der Musikkapelle. Die Musikkapelle braucht Leute, die ihr Instrument beherrschen. Aber das, was eine Musikkapelle ausmacht, ist das Zusammenspiel und die Symphonie. Ein einzelner kann und soll sein Instrument gut beherrschen, aber er darf das nicht übertreiben. Sonst stört er die Harmonie und bringt die Gemeinschaft aus der Kontrolle. Um das geht es. Selbstverständlich braucht es das Persönliche, aber es braucht auch die Symphonie. Oder anders ausgedrückt: Weniger Ich und mehr Wir. Nicht um das Ich abwerten zu wollen. Aber wenn wir nur mehr das Ich haben, bekommt es die Gemeinschaft schwer und löst sich unter Umständen sogar auf – auch zum Schaden des Ich. Das ist nicht nur eine gesellschaftliche Herausforderung, sondern auch eine kirchliche.
Vinschgerwind: Muss Kirche ihre Sprache verändern und anpassen?
Bischof Ivo Muser: Ganz sicher. Ich höre das oft und ich denke oft darüber nach. Ich bin mir aber nicht sicher, ob die Dissonanzen nur eine Sache der Sprache sind. Die Inhalte des Glaubens werden oft nicht mehr geteilt. Ich habe nicht selten den Eindruck, dass Menschen ihre individuelle, religiöse Sprache sprechen und dass so die eigenen Vorstellungen nicht mehr mit dem Glauben der Kirche übereinstimmen. Ich rede gerne mit den Leuten und habe nicht den Eindruck, dass sie mich sprachlich nicht verstehen. Aber wie gesagt: Die Glaubensinhalte und die Glaubensvorstellungen gehen heute oft weit auseinander.
Vinschgerwind: „Macht euch die Erde untertan und herrschet über die Fische des Meeres, die Vögel des Himmels, über das Vieh und alles Getier...“ steht in der hebräischen Bibel in der Genesis. Diese Jahrhunderte lang tradierte Aufforderung geht angesichts des menschenverursachten Klimawandels in die Hosen...
Bischof Ivo Muser: Oder auch nicht. Man muss diese Aufforderung nur richtig verstehen. Für die Bibel ist der Mensch tatsächlich die Krone der Schöpfung und er trägt damit eine ganz besondere Verantwortung. Herrschen heißt nicht zerstören. Im Gegenteil - hegen und pflegen. Dass das Ganze außer das Lot gekommen ist, ist ohne Zweifel. Mir bereitet dieses „Immer mehr, immer weiter, immer schneller“ Sorge. Wir haben begrenzte Ressourcen und die sind mit den Forderungen nach mehr Wachstum auf allen Ebenen nicht vereinbar. Wir sägen am Ast, auf dem wir sitzen. So ist das „Herrschen“ bestimmt nicht gemeint!
Vinschgerwind: Gibt der Bischof diese Neuinterpreation an seine Priester für deren Predigten weiter?
Bischof Ivo Muser: Auf jeden Fall. Da ist ein starkes Bewusstsein gewachsen. Man sieht das an den zwei päpstlichen Enzykliken „Laudato sí“ und „Fratelli tutti. Die Verantwortung der Menschen als Krone der Schöpfung und Partner Gottes muss sich im Staunen zeigen, in Ehrfurcht, in Verantwortung, in Selbstbeherrschung. Wir dürfen nicht alles tun, was wir heute tun können. Das ist eine große Herausforderung – politisch und gesellschaftlich. In der bäuerlichen Bevölkerung war früher viel deutlicher die Beziehung zum Schöpfer und zur Schöpfung vorhanden. Es ist ein großer Trugschluss, zu meinen, dass wir aufgrund der Technik alles tun dürfen. Wir brauchen mehr Maß, Dankbarkeit und Verzicht.
Vinschgerwind: Themenwechsel: Sie sind Vorsitzender der „Kommission für Ökumene und interreligiösen Dialog“ der Regionalen Bischofskonferenz von Nord-Ost-Italien. Stimmen Sie den Überlegungen von Don Paolo Renner zu, eine Moschee in Bozen zu ermöglichen?
Bischof Ivo Muser: Ich habe gar nichts dagegen. Ich bekenne mich mit Überzeugung zur Religionsfreiheit. Religionsfreiheit heißt, dass die Menschen das Recht haben, ihre Glaubens-Überzeugung zu zeigen und zu praktizieren. Das drückt sich in jeder Religion in Gebäuden, in Gebetsräumen, in Festtagen, in Bräuchen usw. aus. Wir brauchen, gerade auch in der Begegnung mit Religionen, den Respekt füreinander. Wenn ich davon überzeugt bin, dass Religion etwas Gutes ist, und wenn mir die eigene Religion heilig ist, dann gestehe ich anderen zu, was ihnen heilig ist. Natürlich braucht es den Willen zur Gewaltlosigkeit, den Ausgleich, den Respekt, auch gesetzliche Regelungen. Für mich ist wichtig: Die eigene Religion mit Freude und Überzeugung leben, Identität im Eigenen haben und nur wenn ich eine solche Identität habe, bin ich auch fähig zum Dialog. Deshalb habe ich überhaupt nichts gegen eine Moschee.
Vinschgerwind: Sind halbleere Kirchen ein Anzeichen dafür, dass sich die Gläubigen von der Kirche abwenden oder dass die Sprache und die Botschaft der Kirche nicht mehr verstanden wird?
Bischof Ivo Muser: Wenn man die Menschen fragt, wird wohl von alldem etwas vorhanden sein.
Vinschgerwind: Darf ich das anders formulieren: Sie sind Jahrgang 62. Viel auseinander sind wir nicht. Wir sind eine Generation, in der das Kirchengehen eine Selbstverständlichkeit war, vielleicht war auch ein bestimmter Zwang vorhanden. Unsere Generation gibt diese Zwänge nicht mehr weiter.
Bischof Ivo Muser: Wir kommen tatsächlich aus einer Generation, in der der volkskirchliche Kontext sehr prägend war. Auch sozial prägend. Jene, die nicht in die Kirche gegangen sind, wurden eher als Außenseiter abgestempelt. So wichtig der gemeinsame Gottesdienst ist, wir dürfen den Glauben nicht darauf beschränken. Das gesamte Umfeld ist wichtig. Wo und wie kommen Kinder mit Religion in Berührung, wird zuhause über den Glauben geredet, beten Erwachsene mit ihnen, erleben sie an den Erwachsenen, was der Sonntag und unsere Festtage vom Glauben her bedeuten? Der Gottesdienst als gemeinschaftlicher Ausdruck des Glaubens muss eingebettet sein in die Erfahrung dieses Glaubens im Alltag. Wenn Glaube in meinem Alltag kaum mehr vorkommt, warum soll ich dann am Sonntag in die Kirche gehen? Wichtig ist, mit Kindern zu beten, sie zu segnen, ihnen den Glauben zu erzählen und die Welt des Glaubens zu erschließen. Mit Kindern darf man auch über die eigenen Zweifel, Sorgen und Enttäuschungen reden. Glaube hat mit allen Fragen des Lebens zu tun. Das macht ihn so kostbar.
Vinschgerwind: Es gibt Personalmangel im Gastgewerbe, im Handwerk und auch in der Kirche. Wie lautet Ihre Suche nach Personal, sprich nach Priestern?
Bischof Ivo Muser: Ob ein Slogan der richtige Weg ist? Ich habe nur die Möglichkeit, davon zu erzählen, was mir Glaube und Kirche bedeuten. Ich bin fest davon überzeugt, dass damit eine andere Qualität ins eigene Leben hineinkommt. Für mich haben Glaube und Kirche vor allem mit Hoffnung zu tun – im Leben, im Sterben und über diese Welt hinaus.
Vinschgerwind: Was war Ihre persönliche Erfahrung, den Weg ins Priestertum zu gehen?
Bischof Ivo Muser: Da hat es viele Mosaiksteine gebraucht. Mich hat diese Welt immer schon angezogen. Ich habe meine Mutter fast dazu gezwungen, mit mir in die erste Kirchenbank zu gehen, damit ich das Geschehen am Altar ganz aus der Nähe sehe. Mich hat niemand gezwungen Priester zu werden. Ich habe gespürt, dass das mein Weg ist. Wenn ich dazu nicht ja gesagt hätte, wäre mein Leben nicht in die richtige Richtung gegangen. Das spüre ich bis heute. Ich bin seit 36 Jahren Priester, ich würde es heute, trotz stark geänderter Bedingungen, noch einmal tun. Für diese Überzeugung bin ich sehr dankbar.
Vinschgerwind: Wir haben von Kindern geredet, von Erwachsenen. Wenn Sie sich im Telegrammstil an die Jugend wenden, was rufen Sie der Jugend zu?
Bischof Ivo Muser: Habt Mut und Hoffnung! Ich kenne Jugendliche, die Angst vor der Zukunft haben. Wegen der Umweltproblematik, wegen des Krieges in der Nähe, weil Beziehungen so brüchig geworden sind. Traut euch etwas zu. Ihr habt kostbares Potenzial. Stellt nicht nur die Frage: Was macht mir Spaß, wie komme ich leicht und ohne Mühe über die Runden? Sondern: Wie kann ich mit dem eigenen Leben beitragen, dass auch das Leben anderer Menschen gelingt? Die beste Werbung für junge Menschen sind junge Menschen, die sich einbringen und einsetzen – mit Mut und Hoffnung. Über die Jugend sollte man nicht schimpfen. Viel wichtiger ist es, dass wir Jugendlichen etwas zutrauen und dass wir sie nicht allein lassen. Meine Sorge sind nicht die Jugendlichen; das Denken, Reden und Verhalten von manchen Erwachsenen schon.
Interview: Erwin Bernhart
Vinschgau - Der SVP-Bezirk Vinschgau hat kürzlich seine zwei Spitzenkandidaten für die Landtagswahlen gemäß SVP-Statut gewählt. Eine Wahl „per akklamationem“ kam nicht zustande - die 33 im Schlanderser Gamperheim anwesenden Stimmrechte kamen in geheimer Abstimmung zum Einsatz.
von Erwin Bernhart
Der SVP-Bezirksobmann Abi Plangger gab sich wahlkämpferisch: Der LH und der Landesrat Bessone sollen in den Vinschgau kommen, und die genauen Pläne für das Schülerheim in Mals vorstellen. Auch müssen Achhammer und Bessone kommen, um die Tiefbauhalle in Schlanders dingfest zu machen. Beides soll innerhalb Juni passieren. „So geht’s nimmer“, schimpfte Plangger, „die Bozner müssen den Vinschgau schon ernst nehmen.“ Mit den Genagelten wolle er nach Bozen gehen und einige Dinge vor den Wahlen endlich auf Schiene bringen, beim Nationalpark, beim der Gesellschaft für das Joch, beim Krankenhaus, beim Gewässerschutzplan. All diese Forderungen sollen, so fordert es Plangger, noch vor den Wahlen über die Bühne gehen. Beim Schnellbus nach Landeck wolle man dranbleiben.
Mit Sepp Noggler und Verena Tröger, so Plangger, seien zwei bindende Kandidaten für den Vinschgau übriggeblieben. Die hohen Träume für eventuelle Vorwahlen musste man wegen der Absagen vorgeschlagener Kandidaten begraben. Nun seien diese Kandidaten nach SVP-Drittelstatut offiziell zu wählen. Nach kurzen Selbstvorstellungen der Musiklehrerin und amtierenden BMin von Laas Verena Tröger und des Regionalratspräsidenten Sepp Noggler kam die Diskussion auf mögliche Wahlmodi. Der mehrmals geäußerte Vorschlag, vom Goldrainer Ortsobmann Harald Stampfer vehement und von Karl Pfitscher vertreten, dass man die beiden Kandidaten „per akklamationem“ wählen und damit beiden und der SVP-Basis ein starkes Signal der Einheit senden solle, wurde dagegen vom neu gewählten Ortsobmann von Langtaufers Peter Eller mit seinem Einspruch versenkt. Man wolle doch seine mühsam erarbeiteten Stimmrechte einsetzen. Auch die Tauferer BMin Roselinde Gunsch sprach sich für den Gebrauch der Stimmrechte aus. Wenn sich eine Ortsgruppe oder ein Stimmrecht gegen die Akklamation ausspricht, muss laut Statut geheim gewählt werden. Also nix mit Akklamation.
Von den insgesamt 43 Stimmrechten im Bezirk Vinschgau waren 33 am 4. April in Schlanders anwesend und es gab dann ein Stimmensplitting: 21 Stimmrechte gingen an Verena Tröger, 12 Stimmrechte an Sepp Noggler. Vielleicht kommt mit David Frank noch ein junger Kandidat über die Junge Generation hinzu.
In Arbeitsgruppen zogen sich dann die Obleute zurück, um diverse Themen als Wahlkampfthemen aufzubereiten.
Naturns - Kurz vor Ostern trudeln in der Gemeinde Naturns drei Eingaben gegen den Gemeinderatsbeschluss - die Umgestaltung der Plaza, also den Parkplatzes in Rathausnähe in der Dorfmitte betreffend - ein. Die städtebauliche Umstrukturierung, so wie sie der Gemeinderat mit geschlossenem Stimmverhalten der SVP-Fraktion 11:6 beschlossen hat, stößt auf Widerstand. Peter Erlacher und Greti Raffeiner haben ihren Einwand am 6. und Elmar Karl Müller am 5. April in der Gemeinde deponiert. Nun wird sich der Gemeindeausschuss mit den Einwänden zu befassen haben.
Ein für die Gemeindeverwalter weniger leicht zu knackendes „Osterei“ ist zeitgleich in der Gemeindestube eingereicht worden: 17 Promotoren haben den Antrag auf ein „abschaffendes Volksbegehren“ gestellt. Damit soll den Naturnser:innen vorgelegt werden, ob der betreffende Gemeinderatsbeschluss annulliert werden soll. Eine Welle beginnt damit zu rollen, deren Potenzial spaltend und gerade für auf Volksmitbestimmung bedachte Gemeindeverwalter giftig sein kann. Im Gemeindestatut ist ein solches „abschaffendes Volksbegehren“ vorgesehen. Das Ganze kann sich aber ziehen, denn vorerst muss die Rechtmäßigkeit der Fragestellung usw. geklärt werden, um dann entsprechende Unterschriften sammeln zu können.
Offensichtlich ist es BM Zeno Christanell in der Ratssitzung vom 20. März wenig überzeugend gelungen, vor allem kritische Bürger davon zu überzeugen, dass noch gar nichts geplant sei. Dass man mit dem Beschluss für die „städtebaulichen Umstrukturierung“ nur die Rahmenbedingungen vorgegeben habe, innerhalb derer gemeinsame Überlegungen für eine Bebauung angestellt werden können.
Bei der Abstimmung war die Opposition geschlossen gegen den Beschluss, auch weil im Vorfeld Studien aufgetaucht sind, die eine doppelstöckige Tiefgarage und Gebäude von rund 9000 Kubikmetern visualisiert haben. „Die Geister, die ich rief...“ dürften der Gemeindeausschuss und BM Zeno Christanell kaum mehr los werden und der Teppich für eine aus Sicht des Gemeindeausschusses sachliche Diskussion ist mit dem Anrollen einer „abschaffenden Volksbefragung“ weggezogen.
Die SVP-Fraktion und der Ortsausschuss glauben aufgrund der Ergebnisse aus der Vision 2030+ den Volkswillen auf ihrer Seite. Man wird sich aber Gedanken machen müssen, ob man nicht doch einen Schritt zurückmachen sollte. Damit könnte der bereits eingeleitete Partizipationsprozess unbelastet durchgeführt werden. Richtungsentscheidend für die Ratsmehrheit werden wohl die Ergebnisse des ersten Arbeitsabends mit den Bürgern sein, der nächste Woche stattfinden wird. (eb)
Graun - Der Stausee in Graun ist so gut wie leer, Staubwolken werden aufgewirbelt, Bagger und Laster wuseln auf der Mohn-Oberfläche: Durch die Galerien huschende Autofahrer bot sich letzte Woche ein ungewöhnliches Bild am Reschensee. Die Baustelle ist eröffnet, das Zeitfenster kurz. Ziel ist es, eine Riesenmenge an Sand aus dem See am Ufer der Galerien aufzutürmen, um der neu zu errichtenden Umfahrungsstraße einen Untergrund geben zu können. Wegen des kurzen Zeitfensters - ein Teil soll heuer und ein zweiter Teil im nächsten Jahr umgesetzt werden - hat sich rund um das 20 Millionen Euro Projekt eine Bietergemeinschaft der Südtiroler Tiefbauer zusammenschließen müssen, um die eingeplante Zeit mit entsprechenden Anzahlen von Baggern und Lastern abarbeiten zu können. Unter dem Capogruppo Klaus Mair haben sich mit der Marx AG, mit der Brunner&Leitner GmbH, mit der Erdbau GmbH, der Hofer Tiefbau GmbH und mit der Karl Wieser OHG namhafte Tiefbauer aus dem ganzen Land am Reschensee versammelt. Die Logistik dürfte anspruchsvoll und herausfordernd sein. Die Gesamtkoordination liegt bei Umberto Simone von der Abteilung 10 Tiefbau, der Verfahrensverantwortliche ist Johannes Strimmer vom Amt für Straßenbau West, als Planer und Bauleitungsassistenz firmiert der erfahrene Siegfried Pohl. (eb)
Der ausgebildete Forst- und Landschaftsökologe und gebürtige Malser Hanspeter Staffler hat seine Wurzeln wiederentdeckt. Die Themenpalette war in der vergangenen Legislatur vielfältig: Schigebietserweiterungen, Pestizidanwendungen, Waldrodungen, Borkenkäfer oder Artenschutz: erst kürzlich wurde sein Gesetzesvorschlag zum Kollisionsschutz für Singvögel an Lärmschutzwänden diskutiert. Staffler tritt für die Grünen zu den Landtagswahlen im Herbst 2023 wieder an.
Laas - Im Gemeindehaus von Laas ist die Staatsanwaltschaft vorstellig geworden. „Die Staatsanwaltschaft hat Akten zur Causa ‚Sportbistro Eyrs‘ geholt“, bestätigt Bürgermeisterin Verena Tröger. Gegen wen sie ermittelt, wisse man nicht. Beim Sportbistro Eyrs ist in den vergangenen Jahren einiges dazu gebaut worden. Ob das alles mit den entsprechenden Genehmigungen und Konzessionen - speziell was den Speisesaal anbelangt - geschehen ist, war Gegenstand einer Anfrage der Bürgerliste vergangenen Jahres und scheint nun auch die Staatsanwaltschaft zu interessieren. Eine komplexe Angelegenheit ist das Ganze. Das Sportbistro Eyrs wird von der Genossenschaft „Sport- und Freizeitanlagen Eyrs“ geführt. Präsident ist Referent Arnold Rieger. Rieger ist bereits als Referent für Raumordnung mit dem Regionalgesetz Nr. 2 aus dem Jahr 2018 in Konflikt gekommen. Die entsprechende Anfrage der Bürgerliste hat die Staatsanwaltschaft ebenso abgeholt. Der Artikel 64 besagt: „Die für die Sachbereiche Raumordnung, Bauwesen und öffentliche Arbeiten zuständigen Mitglieder des Gemeindeausschusses dürfen in dem von ihnen verwalteten Gebiet keine berufliche Tätigkeit im Bereich des privaten und öffentlichen Bauwesens ausüben.“ Der für Raumordnung zuständige Referent Rieger war als Geometer im privaten wie im öffentlichen Bausektor tätig, Beispiel Anpassungsarbeiten Peerenstadel in Laas, wo Rieger von der Gemeinde Laas den Auftrag als Geometer bekommen hat. (ap)
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Nun denn: Ich hab’ kein Militär gemacht und von daher hab’ ich keinen emotionalen Bezug zu irgendwelchen Militärgebäuden. Auch nicht zum Schlanderser Militärareal. Dieses Militärareal ist im Besitz der Gemeinde Schlanders. Rund um dieses Militärareal ist viel Staub aufgewirbelt worden, auch Asbeststaub. Man erinnere sich an die konzertierte Nacht- und Nebelaktion im vergangenen Herbst. Dass die Bagger da in Allerherrgottsfrüh aufgefahren sind und nur ein kleinster Personenkreis über diese Aktion informiert war, hat zu einem Aufschrei geführt und die Aktion wurde vielfach öffentlich verurteilt. Auch von uns. Das bis dahin schlafende Denkmalamt hat daraufhin eine Unterschutzstellung des Kasernenareals für 180 Tagen verfügt. Diese Zeit ist abgelaufen und zwar ohne dass die Landesregierung in irgendeiner Form aktiv geworden ist. Die Beschlüsse aus der Vergangenheit, von Seiten der Landesregierung, von Seiten der Gemeinde, sind alle auf Abbruch der Militärgebäude ausgerichtet. Das Land hat Interesse an einer Tiefbauhalle für die Berufsschule, die Gemeinde hat Interesse an Wohnungen und an einem neuen Siedlungskonzept. Die Gemeinde Schlanders wird, so ist es anzunehmen, wohl wieder die Bagger auffahren lassen und die Gebäude abbrechen lassen - diesmal natürlich mit entsprechenden Voruntersuchungen auf Asbestrückstände. Proteste sind zu erwarten - aber eine in Mode gekommene Anklebeaktion wird da wohl nichts ausrichten.
Schöneben - Alljährlich, am Ostermontag, findet im Skigebiet Schöneben das beliebte Dreiländerrennen statt. Am 10. April war es wieder soweit! Bei sonnigem Frühlingswetter stellten knapp 400 Skirennfahrer aus Italien, Österreich und der Schweiz ihr sportliches Können unter Beweis.
Einen spannenden Wettkampf lieferten sich Simon Stangl und Paul Stricker, der für den ASV Schnals an den Start ging. Mit einem hauchdünnen Vorsprung von zwei Hundertstel schnappte sich Stangl den Dreiländersieg, den Tagessieg auf der längeren Strecke. Yannick Mangweth vom ASV Vinschger Oberland überzeugte mit Platz drei. Bei den Damen war Selina Trafoier die Schnellste, vor der Vorjahressiegerin Selina Mall (ASV Vinschger Oberland) und Annalena Ortler (ASC Ortler). Den Heimvorteil nutzen konnte auch Leon Schöpf (ASV Vinschger Oberland), der in der Kategorie Jugend nicht zu schlagen war. Mit einer schnellen Fahrt schaffte es Nikolai Federspiel (ASV Vinschger Oberland) noch aufs Podest. Für die musikalische Umrahmung sorgte Jason Nussbaumer. Doch die Sportveranstaltung stellte nicht nur den Wintersport und die Unterhaltung in den Mittelpunkt, sondern ließ durch eine besonders herzliche Aktion aufhorchen: die Versteigerung eines Skipaares, das von prominenten Skirennläufern wie Mikaela Shiffrin und Aleksander Aamodt Kilde im Vorfeld signiert wurde. Für den guten Zweck konnten durch diese einmalige Aktion beachtliche 4.000 Euro gesammelt werden. Die 72. Auflage war somit in vielerlei Hinsicht ein gelungener Saisonausklang, für Athleten, Zuschauer und Mitwirkende. (ana)
Naturns - Am Samstag, 01.04.2023 stand Naturns ganz im Zeichen des Trailruns! Bei dem Alpenplus Ötzi Trailrun, der in diesem Jahr bereits seine dritte Ausgabe hatte, gingen über 400 begeisterte Hobby- und Profiläufer an den Start!
Beim „Sunny Mountain Trail“ mussten die Läufer 30 KM und über 2.000 Höhenmeter zurücklegen: hier gings über den Dursterhof, weiter zur Texelbahn in Partschins, über den Meraner Höhenweg – und die 1.000-Stufen-Schlucht – zurück Richtung Naturns und auf Weg Nr. 10 unterhalb der Seilbahn Unterstell weiter bis zum Endspurt ins Zentrum von Naturns. Unterwegs warteten freiwillige Helfer an drei Verpflegungsstationen, die die Läufer mit Obst und Getränke versorgten. Dieses Jahr konnte der 25-jährige Daniel Pattis einen neuen Streckenrekord aufstellen: mit sagenhaften 2:39:36,0 schlug er den bisher schnellsten auf Strecke, Andreas Reiterer. Aber auch der Haflinger konnte seine bisherige Streckenzeit um sagenhafte 20 Minuten schlagen. Dritter wurde Marc Dürr aus Deutschland. Aber auch die Damen ließen sich nicht lange bitten: mit 3:28:38,6 ließ die deutsche Sarah Kistner die Spanierin Moana Lilly Kehres und Dioni Gorla hinter sich.
Auch beim kürzeren „Skyrace“ wurden die Trailrunner gefordert: bei der 15 KM langen Strecke mussten 1.150 Höhenmeter bewältigt werden! Hier gings über den steilen Weg Nr. 6 hoch zum Naturnser Sonnenberg, beim Gasthaus Unterstell, konnten die Läufer eine kurze Pause bei der Verpflegungsstation einlegen, ehe es dann unterhalb der Seilbahn wieder zurück ins Dorf von Naturns ging. Hier konnte der Italiener Alberto Vender mit einer Zeit von 1:14:29,7 den bisherigen Streckensieger Armin Larch knapp schlagen! Der deutsche Marcel Höche konnte sich den 3. Platz sichern! Laura Hampel siegt hier knapp mit 1:33:22,7 vor Anna Hofer und Kimi Schreiber.
Beim Just for fun – Lauf, der dieses Jahr zum ersten Mal mit auf dem Programm stand, konnten sich Thomas Steck, Moritz Kliewer und Christof Schwienbacher die Bestzeiten sichern!
Bei herrlichem Wetter und super Laufbedingungen waren Dani Jung und das OK-Team des Ötzi Trailruns mehr als zufrieden und möchten sich auf diesem Wege bei allen Sponsoren, freiwilligen