Für die Umfahrung Kastelbell ist die Tunnel-Hauptröhre fast fertig vorgetrieben. Die Arbeiten gehen nach dem Wechsel der Baufirma nun weiter. Landesrat Alfreider hat sich vor Ort ein Bild gemacht.
Mehrere Monate stand die Baustelle für die insgesamt 3,36 Kilometer lange neue Umfahrung von Kastelbell und Galsaun, zwischen Schloss Kastelbell und der Gewerbezone Galsaun still. Die Baufirma war in Schwierigkeiten geraten. Jetzt wird wieder gearbeitet. Davon konnten sich heute (22. August) Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider, Landesrat Arnold Schuler, Landtagsvizepräsident Josef Noggler, Bürgermeister Gustav Tappeiner, Tiefbauabteilungsdirektor Umberto Simone und die Techniker Johannes Strimmer und Augustin Hueber ein Bild machen.
Nach der Entscheidung des Gerichts konnte die bei der Ausschreibung nächstgereihte Firma die Arbeiten übernehmen und hat in den vergangenen Tagen die Baustelle eingerichtet. Als nächstes werden die letzten Tunnelmeter ausgebrochen und der Schwerverkehr für den Bau kann durch den Tunnel rollen, was eine erste Erleichterung bringt, wie der Vertreter der Bietergemeinschaft PAC und Passeierbau, Gianmarco Farisè berichtete.
"Gerade weil täglich mehr als 13.000 Fahrzeuge auf der Vinschger Staatsstraße unterwegs sind, und das obwohl viele Menschen die Vinschger Bahn nutzen, ist der Eingriff für mehr Sicherheit, aber auch für mehr Lebensqualität und die Entwicklung der Orte wichtig", betont Alfreider. "Die Arbeiten sind jetzt wieder auf Kurs und wir wollen nun alles daran setzen, die Umfahrung schnellstmöglich fertig zu bauen", zeigt sich Landesrat Daniel Alfreider zufrieden. Wir brauchen für die Umsetzung unserer Vorhaben verlässliche Partner, Qualität und Ordnung.
"Die Wiederaufnahme der Arbeiten ist von großer Bedeutung für unsere Bürgerinnen und Bürger in der Gemeinde, aber auch im Vinschgau insgesamt. Die Umfahrung wird eine deutliche Verbesserung und Steigerung der Lebensqualität in unseren Dörfern bringen", sagte Bürgermeister Tappeiner und wünschte allen am Bau Beteiligten eine gute Zusammenarbeit.
Der Tunnelvortrieb wurde zuerst von Osten her in Angriff genommen und dann etwas zeitversetzt von Westen her. Bis auf einen sehr kurzen Abschnitt ist die gesamte Hauptröhre vorgetrieben, berichtete der Direktor des Landesamts für Straßenbau West, Johannes Strimmer.
Im Westen wird nun an der Tunnelabdichtung weitergearbeitet. Nach dem Einbau der Abdichtung wird die Tunnelinnenschale betoniert. Auch der Vortrieb der vier Fluchtstollen mit einer Gesamtlänge von rund einem Kilometer wird nun fortzugesetzt. Bisher sind rund 20 Prozent der Fluchtstollen bereits hergestellt. Der Verfahrensverantwortliche Augustin Hueber rechnet damit, dass die noch auszuführenden Eingriffe mindestens eineinhalb Jahre dauern.
Die Trasse wurde laut Tiefbauabteilungsdirektor Umberto Simone so gewählt, dass sich der Eingriff auf Landschaft und Kulturgrund auf ein Mindestmaß beschränkt. Im Zuge der Arbeiten wird die Straße angepasst, beispielsweise an der Engstelle beim Schloss Kastelbell. Für den neuen Tunnel gibt es zwei Anschlusspunkte an die Staatsstraße, und zwar im Osten, wo ein Kreisverkehr gebaut wird, und im Westen bei der Industriezone Galsaun (450 Meter vom Schloss Kastelbell), wo eine T-Kreuzung entsteht. Im Tunnel sorgen vier Fluchtstollen und vier Pannenbuchten für Sicherheit, erklärt Simone. Zudem wird ein modernes Belüftungssystem eingebaut. Bei einem Brand kann dieser genau lokalisiert und die Rauchgase können über eine Zwischendecke oberhalb der Fahrbahn zum Ostportal geführt und dort über den Kamin abgeleitet werden, sagt Strimmer.
Bei den Anschlussbereichen West und Ost werden zudem Steinschlagschutzzäune und ein Damm errichtet, um diese Bereiche vor geologischen Risiken zu schützen. Befahren werden kann der Tunnel schließlich mit einer Geschwindigkeit von 90 Stundenkilometern.
In den Bau der Umfahrung investiert das Land rund 75 Millionen Euro.
san
Für die Mitarbeitenden der öffentlichen Verwaltungen hat die Landesregierung heute formal den Weg für die Auszahlung des Inflationsausgleichs frei gemacht. Morgen kann die Unterschrift erfolgen.
Komplex, aber von den Mitarbeitenden der öffentlichen Verwaltungen hart erwartet, ist ein Verwaltungsakt zum Bereichsübergreifenden Kollektivvertrag(Bükv), den Landeshauptmann Arno Kompatscher zugesichert und den die Landesregierung heute (22. August) gesetzt hat. Wie bereits vergangene Woche berichtet, konnten sich die Landesagentur für die Gewerkschaftsbeziehungen und die repräsentativsten Gewerkschaftsorganisationen darauf einigen, den monetären Teil des Bükv für die Jahre 2022-2024 noch vor dem Abschluss des „alten“ Bükv 2019-21 abzuschließen.
Dieses Vorgehen hat die Landesregierung heute per Beschluss formalrechtlich besiegelt. Damit ist der Weg frei für die Unterzeichnung des ersten Teilvertrages zum neuen Dreijahreszeitraum 2022-2024 am morgigen Mittwoch Abend. Nach dieser Unterzeichnung kann zum einen im Herbst die zugesagte Einmalzahlung an die vom Bükv betroffenen Personen und das Personal der Schulen staatlicher Art erfolgen, zum anderen ist auch der Weg für die strukturellen Anpassungen der Gehälter an die Inflation frei. Insgesamt stellt das Land dafür eine Summe von 326,5 Millionen Euro zur Verfügung.
"Voraussichtlich mit dem Oktobergehalt kann damit als Einmalzahlung der Inflationsausgleich für die Jahre 2019-21, ein weiterer Inflationsausgleich für das Jahr 2022 sowie ein Vorschuss auf die Erhöhung der Entlohnungen für den Dreijahreszeitraum 2022-2024 ausbezahlt werden. Zudem sind ab 1. Jänner 2023 die Gehälter entsprechend erhöht. Die entsprechende Nachzahlung erfolgt gleichzeitig mit der Einmalzahlung", sagt sagt Landeshauptmann Arno Kompatscher: "Wir möchten zeigen, dass wir ein verlässlicher Arbeitgeber sind und uns der Anliegen unserer Mitarbeitenden annehmen." Persönlich war Kompatscher im Frühsommer dafür eingestanden, dass im Nachtragshaushalt die Mittel für die Auszahlung des Inflationsausgleichs zweckgebunden würden. Das ist erfolgt.
Begünstigte sind alle öffentlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für die der Bükv gilt, sprich der Landesverwaltung inklusive Landesschulen, des Sanitätsbetriebs, des Wohnbauinstituts, der Gemeinden, Bezirksgemeinschaften, Seniorenwohnheime, des Verkehrsamts Bozen und der Kurverwaltung Meran. Ein getrennter Kollektivvertrag gilt hingegen für das Personal der Schulen staatlicher Art.
Die Unterschrift unter den Teilvertrag für den Bükv erfolgt am
morgigen Mittwoch, 23. August
um 18 Uhr
in Bozen
im Innenhof von Landhaus 1.
Die Medien sind eingeladen, die Unterschrift in Bild und Video einzufangen. Im Anschluss daran stehen die Vertragspartner – Landeshauptmann Arno Kompatscher und die Vertretenden der Agentur für Gewerkschaftsbeziehungen – für Stellungnahmen zur Verfügung (keine Pressekonferenz).
uli/gst/fg
Familien mit einem minderjährigen Kind mit einer Behinderung steht auf Antrag von Landesrätin Waltraud Deeg ab September ein höheres monatliches Landeskindergeld zu.
Die Landesregierung hat einer Änderung der Zugangsvoraussetzungen und Richtlinien zur Auszahlung und Verwaltung des Landeskindergeldes zugestimmt. Damit werden Familien mit minderjährigen Kindern mit Behinderungen einen höheren Monatsbeitrag des Landeskindergeldes erhalten. Der entsprechende Beschluss ist von Familien- und Soziallandesrätin Waltraud Deeg eingebracht worden, nachdem bereits Anfang August dem Vorhaben grünes Licht erteilt worden war (LPA hat berichtet). Betroffen davon sind die Familien von 625 Kindern mit Behinderungen, die künftig 300 Euro beziehungweise 170 Euro im Monat erhalten werden.
"Der erhöhte Beitrag steht ab September zu. Die Erhöhung erfolgt automatisch über die nächste Auszahlung der Agentur für soziale und wirtschaftliche Entwicklung. Es braucht kein neues Ansuchen dafür", erklärt Landesrätin Deeg. Derzeit laufen die technischen Vorbereitungen, um mit der Auszahlung im September, spätestens im Oktober starten zu können. Familien erhalten den erhöhten Beitrag in jedem Fall rückwirkend ab September. Je nach ISEE-Wert der Familie lag der bisherige Beitrag bei 250 Euro (ISEE-Wert unter 15.000 Euro) oder 120 Euro (ISEE-Wert zwischen 15.001 bis 40.000 Euro). Keine Änderung ergibt sich für volljährige Landeskindergeldbezieherinnen und Bezieher mit einer Behinderung: Sie erhalten weiterhin 250 beziehungsweise 120 Euro als monatlichen Beitrag.
Mit dem heutigen (22. August) Beschluss wurden weitere kleinere Anpassungen vorgenommen, unter anderem zum Landesfamiliengeld+. Dieses ist ein Zusatzbetrag zum Landesfamiliengeld, wenn beide Elternteile zeitweise Erziehungsarbeiten übernehmen. Das Landesfamiliengeld+ steht künftig auch Arbeitnehmenden zu, die bei Körperschaften mit öffentlicher Beteiligung (beispielsweise Gemeinde- oder landeseigene Betriebe) mit privatrechtlichen Verträgen beschäftigt sind.
ck
Ein neues Prämiensystem anerkennt künftig die Inklusionsbemühungen von Unternehmen, die Menschen mit Behinderungen über die Pflichtquote hinaus und längerfristig beschäftigen.
Unternehmen, die Menschen mit Behinderung beschäftigen, werden vom Land Südtirol auf der Grundlage des Landesgesetzes "Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderungen" (LG Nr. 7/2015) gefördert. Um das Förderungsverfahren zu vereinfachen und zu beschleunigen, hat die Landesregierung auf Vorschlag von Landesrat Philipp Achammer beschlossen, von der bisherigen Beitragsformel auf ein Prämiensystem umzustellen. Die entsprechenden "Richtlinien für die Gewährung von Prämien für die Anstellung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen" hat die Landesregierung heute (22. August 2023) genehmigt. Zur Anwendung kommen sie, sobald die entsprechende digitale Plattform aktiviert ist. Die Aktivierung der digitalen Plattform wird vom Direktor der Landesabteilung Arbeitsmarktservice mit einem Monat Vorlaufzeit bekannt gegeben.
"Mit diesem Systemwechsel vereinfachen und beschleunigen wir sowohl die Gesuchstellung als auch die Bearbeitung und die Auszahlung der Prämien", unterstreicht Landesrat Achammer. Der Landesrat verweist auch darauf, dass mit dem neuen Prämiensystem zudem zwischen Betrieben unterschieden werde, welche die sogenannte Pflichtquote erfüllen und jenen, die über diese Quote hinaus Menschen mit Beeinträchtigung beschäftigen. "Mit der Einführung einer Anstellungsprämie belohnen wir die Bereitschaft von Unternehmen und Betrieben, entsprechende Arbeitsstellen anzubieten", erklärt der Landesrat. "Zudem führen wir eine Stabilitätsprämie ein, die höher ist als die Anstellungsprämie. Mit dieser erkennen wir die Stabilisierung des Arbeitsverhältnisses an und tragen dem Ziel der effektiven Inklusion besser Rechnung. Für Betriebe, welche die Pflichtquote erfüllt haben, wird die Stabilitätsprämie mehr als verdoppelt."
Im Sinne der neuen, heute von der Landesregierung genehmigten Richtlinien können private Arbeitgebende, die Menschen mit Behinderungen über einen befristeten oder unbefristeten Arbeitsvertrag in Vollzeit oder Teilzeit von mindestens 15 Wochenstunden anstellen und die Sozial- und Fürsorgebeiträge ordnungsgemäß eingezahlt haben, um die Prämien ansuchen. Die Anstellungsprämie steht Unternehmen zu, die Personen mit einer Zivilinvalidität von mindestens 46 Prozent oder mit Arbeitsinvalidität von mindestens 34 Prozent zum ersten Mal und mindestens 180 Tage über einen Arbeitsvertrag beschäftigen. Überschreitet die Beschäftigungsdauer die 180 Tage, kann um die Stabilitätsprämie angesucht werden. Beide Prämien können auch für Saisonsarbeitende gewährt werden, während Arbeit-auf-Abruf-Verträge ausgenommen sind.
Die Anstellungsprämie beläuft sich bei unerfüllter Pflichtquote auf 2000 Euro, bei erfüllter Pflichtquote auf 4000 Euro. Die Stabilitätsprämie hingegen macht für Betriebe, welche die vom Staat im Verhältnis zur Betriebsgröße vorgesehene Anzahl an Mitarbeitenden mit Behinderung nicht erreichen, 4000 Euro aus, für jene, welche die Pflichtquote erfüllen, 9000 Euro. Die entsprechenden Anträge sind jeweils in der Zeit vom 1. Februar bis zum 31. März über das Dienstleistungsportal des Landes zu stellen. Ausbezahlt werden die Prämien dann durch das Landesamt für Arbeitsmarktintegration, dem auch die entsprechenden Kontrollen obliegen.
jw
Mit Kameras soll der Verkehrsfluss überwacht werden, zudem werden sie als stille Ermittler fungieren. Heute ermächtigte die Landesregierung den Landeshauptmann zur Unterzeichnung einer Vereinbarung.
In Zukunft werden Land, Gemeinden und die Sicherheitskräfte auf ein gemeinsames Netz an Verkehrslesekameras zugreifen können. Die Grundlage dafür wurde heute (22. August) von der Landesregierung genehmigt. Landeshauptmann Arno Kompatscher wurde dazu ermächtigt, eine Vereinbarung zur Umsetzung des Projektes gemeinsam mit dem Regierunskommissariat, Quästur, Carabinieri, Finanzwache und den Gemeinden zu unterzeichnen.
Um kostensparend auf ein einheitliches Netz an Informationen zugreifen zu können, wird die Zusammenarbeit nun intensiviert. Der Landesstraßendienst hat für die Verkehrsflussanalyse bereits 124 Kameras auf den Staats- und Landesstraßen installiert. Künftig werden auch die 82 Kameras der Bezirksgemeinschaft Überetsch-Unterland in dieses System eingebunden. Sicherheitskräfte sollen in Zukunft nun eigenständig im Zuge ihrer Ermittlungen auf die Daten dieser Kameras zugreifen dürfen. Für das Verkehrsmonitoringsystem des Landes bringt dies ebenfalls Vorteile, um ein dichteres Netz an Echtzeitinformationen zu erhalten. "Anhand der Daten, die uns durch dieses dichte Netz an Kameras geliefert werden, können wir Verkehrsflussanalysen erarbeiten und dadurch die richtigen Schritte setzen, um den Verkehr besser steuern und Gefahrenpunkte auf unseren Straßen schneller erkennen zu können“, erläutert Landesrat Daniel Alfreider.
In den kommenden Monaten wird die Vereinbarung nun vom Landeshauptmann gemeinsam mit dem Regierungskommissar unterzeichnet werden, in einem zweiten Moment auch von den Gemeinden. Wichtig bei der Erarbeitung des Abkommens war die Bestimmung und Einhaltung der Datenschutzrichtlinien. So werden alle Daten für das Verkehrsmonitoringsystem wie gehabt verschlüsselt und dienen lediglich dazu, den Verkehrsfluss zu rekonstruieren. Die Ordnungskräfte können eigenständig auf unverschlüsselte Daten zugreifen, welche aus dem eigenen Zuständigkeitsgebiet stammen. Jeder Zugriff und jede Abfrage wird vom System registriert.
pt
Die Klärschlämme Südtirols sollen in der Kläranlage Tobl in St. Lorenzen thermisch verwertet werden. Die Landesregierung hat das Projekt genehmigt und die urbanistischen Voraussetzungen geschaffen.
Die Landesregierung hat in ihrer heutigen Sitzung (22. August) auf Antrag von Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer das Projekt "Thermische Verwertungsanlagen für alle Klärschlämme Südtirols" im Bereich der Abwasserreinigungsanlage Tobl in der Gemeinde St. Lorenzen genehmigt.
Um dieses Projekt von Landesinteresse umsetzen zu können, muss der Bauleitplan der Gemeinde St. Lorenzen abgeändert werden. Diese Bauleitplanänderung hat die Landesregierung heute von Amts wegen vorgenommen. Demnach werden im St.-Lorenzener Bauleitplan das Gebiet für übergemeindliche öffentliche Einrichtungen erweitert und der Verlauf von Radweg und der Zufahrt zum Klärwerk (LS 178) entsprechend verändert. In diesem Zusammenhang ist auch eine Anpassung des Gemeindeakustikplanes vorgesehen. Zuvor hatte die Dienststellenkonferenz dem Vorhaben zugestimmt und einige Auflagen vorgegeben.
Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer spricht von einem "strategischen Projekt für die Kreislaufwirtschaft unseres Landes". Italienweit gebe es derzeit etwa vierzig Anlagen dieser Art. "Die thermische Verwertung stellt aus ökologischer Sicht die beste Lösung für die Verwendung des Klärschlamms dar, der in den Kläranlagen der industrialisierten städtischen Gebiete anfällt", ist die Landesrätin überzeugt. Die Schadstoffbelastung des Klärschlamms sei in solchen Gebieten oft sehr hoch. "Dementsprechend ist die Verwendung in der Landwirtschaft oder anderweitige Verwertung des Materials kaum möglich", sagt Landesrätin Hochgruber Kuenzer.
Das Projekt sieht vor, dass der getrocknete Klärschlamm in den thermischen Verwertungsanlagen, die mit Drehofen ausgestattet sind, mineralisiert wird. Vom gesamten behandelten entwässerten Klärschlamm verbleiben zirka acht Prozent Inertstoffe, die recycelt und zur Abdeckung von Deponien wiederverwendet werden, wie der Betreiber der Kläranlage Tobl, die ARA Pustertal AG, angibt.
tp/jw
Etwa 13.000 Fahrzeuge werden täglich auf der Vinschger Staatsstraße gezählt, die zu einer belastenden Verkehrssituation in der westlichen Landeshälfte geführt haben. Zwar hat der zuständige Landesrat mitgeteilt, dass die Bauarbeiten am Umfahrungstunnel in Kastelbell weiter gehen, aber das gewichtigste Problem, die fehlende Umfahrung bei Rabland, wartet nach wie vor auf die Umsetzung. Die freiheitliche Obfrau Sabine Zoderer fordert von der Landesregierung ein Umdenken.
„Das Nadelöhr für den Verkehrsfluss im Vinschgau ist und bleibt der Streckenabschnitt in der Gemeinde Partschins, solange nicht die Umfahrungsstraße in Rabland realisiert wird“, hält die freiheitliche Landesparteiobfrau Sabine Zoderer in einer Aussendung einleitend fest. „Obgleich nun am Umfahrungstunnel bei Kastelbell weitergearbeitet oder alsbald der Zugverkehr zwischen Meran und Töll wieder aufgenommen wird, lastet der Hauptverkehr auf der Staatsstraße in Rabland“, so Zoderer.
„Es ist nach wie vor nicht nachvollziehbar, weshalb genau jener Straßenabschnitt, der hauptsächlich für die Rückstaus und den stockenden Verkehr verantwortlich ist, derart stiefmütterlich behandelt wird“, gibt Zoderer zu bedenken. „Wäre die Umfahrungsstraße bereits realisiert worden, als sich das Verkehrsproblem im Vinschgau mehr und mehr herauskristallisiert hatte, wäre bereits heute allen Anrainergemeinden hinsichtlich der Lebensqualität ihrer Bürger geholfen gewesen“, betont die freiheitliche Obfrau. „Gewiss ist die Umfahrungsstraße bei Rabland ein Infrastrukturprojekt mit großer Trageweite, aber dennoch gilt es keine weitere Zeit zu verlieren, um das Projekt in Angriff zu nehmen“, unterstreicht Sabine Zoderer.
„Ohne diese Umfahrungsstraße wird das Verkehrsproblem nicht gelöst. Das Mindeste, was sich die Bevölkerung des Untervinschgaus von der Landesregierung verdient hat, ist die konkrete Aussicht auf die Verwirklichung. Auch angesichts der Tatsache, dass Landesrat Alfreider von etwa 13.000 Fahrzeugen pro Tag auf der Vinschger-Staatsstraße ausgeht und damit indirekt eingesteht, dass Rabland ohne Umfahrung nicht auskommt, gilt es zu handeln. Deshalb ist die Landesregierung zum Umdenken in Sachen Verkehrspolitik aufgerufen und den Rablandern endlich die seit Jahren versprochene Umfahrung zu präsentieren “, hält Sabine Zoderer abschließend fest.
Seit heute früh, 23. August, verkehren die Züge nach Wartungsarbeiten auf der Strecke Brenner-Innsbruck wieder regulär. Die Bahn werde als Mobilitätsmittel immer wichtiger, so Alfreider.
Aufgrund dringender Wartungsarbeiten am Bahngleis war im August der Zugverkehr auf der Brennerbahnlinie auf zwei Teilstrecken unterbrochen: zwischen Bozen und Trient vom 7. bis 11. August und vom Brenner bis Innsbruck vom 7. bis 22. August.
Seit heute früh, 23. August, fahren nach den Wartungsarbeiten nun auch die Züge vom Brenner nach Innsbruck wieder zu den üblichen Zeiten. Während der Sperre hatte es einen Schienenersatzverkehr mit Bussen gegeben.
"Diese Sperren haben einmal mehr gezeigt, wie wichtig die Bahn als Mobilitätsmittel ist, gerade auch für grenzüberschreitende Verbindungen", sagt Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider. Das Land arbeite verstärkt an nutzerfreundlichen und nachhaltigen Mobilitätslösungen, sowie an der Digitalisierung, so der Landesrat. Gerade die Bahn sei, wenn es um den SüdtirolPlan für die Mobilität von Morgen geht, das Mobilitätsmittel der Wahl, sagt der Landesrat und verweist darauf, dass bis 2035 doppelt so viele Menschen mit dem Zug fahren sollen, als bisher. 15 neue Züge mit mehr Platz für Fahrgästewerden dafür allein bis 2026 aufgegleist. Schon 2026 sollen nämlich Fahrgäste von Mals über Meran, Bozen, Brixen bis Innsbruck oder über Bruneck bis nach Lienz durchfahren können.
"Wir haben gerade in den vergangenen Jahren auch die grenzüberschreitenden Bahnverbindungen verbessert", sagt Alfreider. So kann man beispielsweise mit dem Zug von Bozen in nur drei Stunden und drei Minuten bis nach Mailand fahren oder von Bozen nach München in nur drei Stunden und 53 Minuten. Durch den Brennerbasistunnel sollten noch schnellere Verbindungen möglich werden, so der Landesrat.
san
Vinschgau - Die Schulen starten mit dem Unterricht am 5. September. Als Säulen der Gesellschaft, die baulich und personell funktionieren sollen und müssen, sind Schulen unverzichtbar. Stefan Ganterer, Schuldirektor des Schulsprengels Latsch sagt, dass vieles funktioniere und mahnt an, dem Schulpersonal mehr Wertschätzung, auch in finanzieller Hinsicht, entgegenzubringen.
von Erwin Bernhart
Am 5. September geht’s wieder los. Kinder und Jugendliche werden in die Schulen strömen, in die Grund- und in die Mittelschulen, in die Berufs- und Oberschulen. Viele Eltern werden froh sein, viele Schüler:innen werden sich freuen. Aufregung, zwischen freudiger Erwartung und ängstlicher Bedrückung, dürfte bei vielen Schüler:innen herrschen, die die Schulstufe wechseln - von der Grund- in die Mittelschule, von der Mittel- in die Oberschule.
Derweil werden in den Schulen Vorbereitungen getroffen, um einen reibungslosen Schulstart gewähren zu können. In den Schul-Sekretariaten herrscht Hochbetrieb, die Direktor:innen, die Schulführungskräfte, sind im Vorbereitungsmodus.
Exemplarisch für die Schulsprengel im Vinschgau und im Wissen punktuell größerer Unterschiede hat der Vinschgerwind im Schulsprengel Latsch nachgefragt, wie die Vorbereitungen laufen, welche Nachwehen aus den Corona-Jahren festzustellen sind, ob Personalmangel in den Schulen herrscht...
„Die Stellen für die Lehrer:innen“, sagt der Direktor Stefan Ganterer, „sind alle besetzt.“ Der Schulsprengel in Latsch wird im Schuljahr 2023/2024 exakt 100 Lehrer:innen angestellt haben, für rund 600 Schüler:innen in 6 Grundschulen (von Tschars bis Goldrain) und in der Mittelschule Latsch. Dazu kommen 30 Angestellte im Integrations-, Verwaltungs- und Reinigungsbereich. Ganterer sagt, dass der Schulsprengel Latsch eine Art privilegierte Lage habe: nicht weit entfernt von Meran, zentral im Vinschgau - also attraktiv für Lehrkräfte. Deshalb könne er keinen Mangel orten und so konnten auch die Stellen nach der offiziellen Stellenwahl gut und zügig besetzt werden. Immerhin waren das ein Viertel der Schulstellen. In den peripherer gelegenen Schulsprengeln sei die Besetzung vor allem der Stellen für den Italienischunterricht mit größerem Aufwand verbunden. „Der Beruf ist sehr sinnstiftend. Wer sich für das Arbeiten mit Menschen, in unserem Fall mit Kindern und Jugendlichen, entscheidet, der hat Freude am Beruf“, sagt Ganterer. Gesellschaftlich einiges ändern müsse sich allerdings bei der Wertschätzung und infolgedessen auch beim Gehalt, welches eine finanzielle Wertschätzung bilde und welches seit vielen Jahren praktisch eingefroren sei.
Auf Landesebene sei allerdings der Mangel an Verwaltungspersonal und bei den Schulwarten spürbar und dies führe zu großen Diskussionen. Im Vinschgau, so sagt es Ganterer, sei dies - Gottseidank - kaum so. Was an der finanziellen Attraktivität für Verwaltungsarbeit fehle, werde in den Vinschger Schulsprengeln mit gutem Arbeitsklima wettzumachen versucht.
Ganterer leitet den Schulsprengel Latsch seit acht Jahren. Veränderungen in der Schüleranzahl habe es gegeben und gebe es und das hänge vor allem mit neuen Wohnbauzonen in den Dörfern und dem Einzug junger Familien dort zusammen. „Nächstes Jahr etwa werden wir im Schulsprengel deutlich über 600 Schüler:innen haben. Eine solch hohe Schüler:innenanzahl hat es zuletzt vor 15 Jahren gegeben“, sagt Ganterer.
Im Hauptort Latsch ist ein hoher Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund zu verzeichnen. Bezogen auf den gesamten Schulsprengel sind das rund 15 % und bezogen auf Latsch knapp 30%. Das habe vor allem mit den möglichen Arbeitsplätzen größerer Industriebetriebe, etwa bei Recla in Vetzan, zu tun. „Familien mit Migrationshintergrund lassen sich dann in der Nähe der Arbeitsplätze nieder und deren Kinder kommen in die Schulen. Das betrifft auch den Schulsprengel Schlanders“, sagt Ganterer.
Für die Sprachförderung vergibt der Direktor eigene Stellen. In der Grundschule Latsch sind dafür 30 Stunden pro Woche vorgesehen. „Das ist eine Herausforderung, aber durch gute Zusammenarbeit bewältigbar“, sagt Ganterer und man sei vor allem auch auf die Mitarbeit der Familien angewiesen, die ihren Kindern außerschulisch über Vereine sprachliche Förderung und soziale Integration angedeihen lassen. „Wenn die Familien offen sind, dann lernen die Kinde schnell“, spricht Ganterer gemachte Erfahrungen an.
Größere Herausforderungen gebe es auf der anderen Seite, wenn Kinder Störungen im Sozialverhalten aufweisen. Dass auch diese Kinder bestmöglichst begleitet werden können, bedarf es oft Umschichtungen, oft so, dass sich eine zweite Lehrperson in der Klasse befindet. Auch damit die gesamte Klasse dann gut betreut werden kann. Gemeinsam mit der Koordinatorin für Integration werde, so Ganterer, an Lösungen gearbeitet.
Wie pflegt die Schule ein außerschulisches Netzwerk? In Richtung Sozialdienste etwa? „Dieses Netzwerk ist wichtig“, sagt Ganterer. Erfreulich sei, dass bei den meisten Familien die Offenheit für diese Zusammenarbeit gegeben sei. Hilfe werde in Anspruch genommen. In Einzelfällen, im Schnitt zwei- bis dreimal pro Jahr, müsste Meldung an das Jugendgericht und die Sozialdienste gemacht werden.
Die landesweite Diskussion, die über anonyme Meldungen von Lehrpersonen an die Öffentlichkeit gelangt sind, betreffe eher die Ballungszentren. Denn dort komme es vor, dass - zusätzlich zu Kindern mit Migrationshintergund - sehr viele italienischsprachige Kinder in die deutschen Schulen geschickt würden. Da sei dann, so Ganterer, ein deutschsprachiger Unterricht fast nicht mehr möglich. Dieses Problem sei bislang noch nicht gelöst.
Ob es in der Schule positive oder negative Nachwehen aus den Corona-Jahren gibt?
„Ich würde da den schulischen und den psychosozialen Aspekt unterscheiden wollen“, sagt Ganterer. Beim psychosozialen Aspekt sei er kein Fachmann und deshalb verlasse man sich da auf die Untersuchungen der Psychologen. Auffälligkeiten und Ängste seien durch die Maßnahmen in der Corona-Pandemie zunehmend aufgetreten. Da gebe es sicher noch Nachwehen.
Auf der schulischen Ebene habe man sich reingehängt, es sei viel gelungen und für die Schulkarriere der Kinder würden diese Coronajahre kaum zu Buche schlagen. „Einen Sprung haben wir beim Umgang mit den digitalen Möglichkeiten gemacht. Zum einen zwischen den Lehrpersonen und zum anderen auch beim Arbeiten mit den Kindern. Wir machen nun einen weiteren Schritt und investieren die den Schulen zugesprochenen PNRR-Gelder in eine digitale Aufrüstung. Der Schulsprengel Latsch hat beispielsweise 160.000 Euro erhalten und wir haben entschieden, 280 Stück einfach bedienbare, langlebige und flexible Laptops anzukaufen. In der Mittelschule werden wir mit einigen Klassen starten. An den Grundschulen werden diese Geräte allen zur Verfügung stehen. Zudem ist nun in allen Klassen aller Schulen ein großer Bildschirm montiert.“
Wichtig sei es, dass die Schüler:innen, dass die Kinder eine Medienkompetenz vermittelt bekommen, um mit der Flut an Informationen umgehen zu können. „Eine Aufarbeitung von Informationen, ein Vergleichen und ein Bewerten von Informationen ist vorrangig“, sagt Ganterer.
Die Schulführungskräfte, die Direktor:innen im Bezirk Vinschgau, treffen sich einige Male im Jahr. Man tauscht sich aus. Eine Überlegung der Direktor:innen ist es, ob in Langtaufers ein außerschulischer Lernort eingerichtet werden könnte. Ein alter Hof in Langtaufers würde sich anbieten. Ob so etwas für die Schulen im Vinschgau wichtig sei, ob es funktionieren könnte, aktuell arbeitet man an einem Konzept - dies ist eines der Themen in den Kreisen der Direktor:innen. Im Pustertal gibt es als mögliches Vorbild den Burgerhof. „Dort können Schülergruppen für Teambildung oder einzelne Schüler begleitet werden“, sagt Ganterer. Mit durchaus gutem Erfolg.
Die Direktorin Sonja Saurer sei seit mehreren Jahren die Vorsitzende im Bezirk. Erfolg habe in der Vergangenheit das in Bozen deponierte Anliegen gebracht, Italienischlehrpersonen mit wenig Unterrichtserfahrung besser zu unterstützen.
Fest steht, dass in den Schulen auch im Schuljahr 2023/2024 „Lernstandserhebungen“ durchgeführt werden. Die Termine dafür stehen bereits fest. So sollen im März 2024 in allen 4. Klassen in der Grundschule Lernstandserhebeungen für Italienisch durchgeführt werden. Die 1. Klassen der Mittelschulen werden im Februar 2024 in Deutsch getestet und die 3. Klassen der Mittelschulen voraussichtlich im April 2024 in Deutsch, Englisch und Mathematik. Stefan Ganterer sagt zum Bereich „Evaluation“: „Es gibt eine schulinterne Evaluation und eine externe Evaluationen durch die Evaluationsstelle des Landes, und eben eine externe Evaluation durch die Lernstandserhebung. Evaluation heißt, dass man erhebt, wie etwas funktioniert. Eine schulinterne Evaluation mit externer Unterstützung haben wir im Mai 2022 durchgeführt. Fragen zur Lehrergesundheit, Fragen zum Direktor waren die Themen. Herausgekommen ist, dass die Lehrer nach zwei Jahren Corona sehr belastet waren. Aber das habe nicht an schulinternen Abläufen gelegen. Herausgekommen ist, und das hat mich sehr gefreut, dass der Direktor in den Krisenzeiten erreichbar war. Bei schulinternen Evaluationen sind Handlungsfelder leicht ables- und umsetzbar“, sagt Ganterer.
Die Evaluationsstelle des Landes erhebt jeden Schulsprengel alle 6 Jahre und fragt verschiedenste Aspekte der schulischen Abläufe und die Befindlichkeiten ab. „Auch da ist ein möglicher Handlungsbedarf herauszudestillieren.“
Die vorgeschriebenen Lernstandserhebungen erzeugen keinen großen Druck. Ziel dabei ist die Erhebung der Kompetenzen der Schüler:innen in den verschiedensten Fachbereichen. Die von der Evaluationsstelle bereitgestellten Ergebnisberichte sind dann sehr detailliert und zeigen, wo die Schule bzw. einzelne Klassen im Vergleich zu den anderen Schulen im Lande bzw. in Italien „steht“.
„Evaluationen stehe ich grundsätzlich positiv gegenüber. Denn erfreulicherweise zeigen diese oft auf, dass vieles gut läuft. Das tut den Lehrpersonen gut und auch den Familien, die ihre Kinder in guten Händen wissen. Und wenn es Dinge gibt, die zu verbessern sind, versuchen wir das gemeinsam anzugehen.“
Also, die Schulen sind auf den 5. September vorbereitet. Für alle Lehrkräfte beginnt das Schuljahr mit der Eröffnungskonferenz am 1. September.
Vetzan/Schlanders - Beim Kreisverkehr in Vetzan steht „Florian’s Hofladen“. Florian Schuster verkauft dort alles, was das Herz begehrt: Obst, Gemüse, Säfte, Weine, Marmeladen... Schuster hat mobile Verkaufsstände errichtet und wähnt sich im Recht.
von Erwin Bernhart
Ich habe alle Meldungen gemacht und bin in Ordnung“, sagt Florian Schuster. Schuster hat vor zwei Jahren die Lizenz der damaligen Würstlbude gekauft und errichtete darauf eine Verkaufsstelle. Das wurde ihm vom Straßendienst unter Amtsdirektor Stephan Bauer und von der Gemeinde Schlanders mit einer Abbruchverfügung verwehrt, weil er sich, so sagt es der Schlanderser BM Dieter Pinggera „an keine der Abmachungen gehalten hat“. Schuster hat sich daraufhin vom Grund des Landes auf seinen eigenen Grund zurückgezogen, zurückziehen müssen. „Ich mache landwirtschaftliche Direktvermarktung“, sagt Schuster, der sich seiner Sache sicher ist. Der Verkaufsstand sei eine nachhaltige Werbung, denn die Gäste kauften gern beim Bauern ein und nehmen so ein Stück Südtirol mit nach Hause. Wenn man ihn fragt, ob er ein großer Bauer sei, sagt er 1,93 Meter.
Die Einfahrt auf seinen Grund und für seinen „Hofladen“, vom Straßendienst West genehmigt, auch weil es beim Bau des Kreisverkehrs damals verabsäumt wurde, die Schuster versprochene Einfahrt mitzubauen, wird indes immer schmäler, so als ob man dem Vetzaner Querkopf auf die Pelle rücken wollte. Im Frühjahr hat der Straßenbau West in Absprache mit der Gemeinde Schlanders einen Teil der Einfahrt zu einer Blumenwiese umgestaltet. Der andere Teil, dort wo sogar Busse parken könnten, wurde mit Betonpollern abgesperrt. Nun hat sich Schuster kurz vor Ferragosto erdreistet, die Betonpoller kurzerhand zu entfernen, möglicherweise in der Hoffnung auf gute Geschäfte. Der Straßendienst um Stephan Bauer hat am 17. August auf diese Dreistigkeit reagiert: In aller Herrgottsfrüh kam der Straßendienst und die Betonpoller wurden wieder als Absperrung eingerichtet. Um die Absperrung zu fixieren wollte man Erde hinter die Poller schütten. Indem er seinen Jeep so auf öffentlichem Grund hinstellte, konnte Schuster das vorerst verhindern. Die Kavallerie, die Carabinieri, mussten gerufen werden, auch ein Abschleppwagen. Szenen wie im wilden Westen. Nach langem Zureden, „wie auf ein krankes Ross“, wie es ein Beteiligter ausdrückte, gelang es, dass Schuster seinen Jeep verstellte.
BM Dieter Pinggera sagt, dass er baurechtlich und lizenzrechtlich an Schusters Treiben nichts auszusetzen habe bzw. dass das tolerabel sei. Strafanzeigen kamen allerdings von Konkurrenten aus anderen Gemeinden.