Holpriger Auftakt

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Ein Teil des Laaser Gemeinderates, Bürgermeisterin Verena Tröger und Sekretariatspersonal bei der Sitzung am 9.10.20 Ein Teil des Laaser Gemeinderates, Bürgermeisterin Verena Tröger und Sekretariatspersonal bei der Sitzung am 9.10.20

Laas - In Laas hat die SVP im neuen Gemeinderat eine Zwei-Drittel-Mehrheit: zwölf Sitze für die SVP und sechs für die Bürgerliste. Die Bürgerliste ist im neuen Gemeindeausschuss nicht mehr vertreten.

von Maria Raffeiner

Bei der ersten Sitzung präsentierte die neue Bürgermeisterin Verena Tröger ihren Vorschlag für die Bildung des Gemeindeausschusses. Dieser erhielt nach zweistündiger, lebendiger Diskussion elf Zustimmungen und sieben Ablehnungen.
Die Bürgermeisterin begründete ihre Auswahl und betonte, dass viele Vorzugsstimmen nicht automatisch einen Platz im Ausschuss bedeuten müssten. Die SVP behalte sich alle Assessorate vor, somit werde die Bürgerliste im Ausschuss nicht mehr vertreten sein, das hätten die Beratungen im SVP Koordinierungsausschuss ergeben. Im Amt bestätigt wurde Johann Thurner, neu im Ausschuss sitzen Elfi Kirmaier, Franziska Riedl, Julius Schönthaler und Arnold Rieger.
Nicht nur der Bürgerliste stieß dieser Vorschlag sauer auf. In der vergangenen Amtsperiode unter BM Tappeiner hatte sie bei derselben Anzahl von Sitzen einen Referenten besetzt, auch die Kommunikation sei nach den heurigen Wahlen unglücklich verlaufen. Toni Perfler von der Bürgerliste, der als ältestes Ratsmitglied den Vorsitz führte, sprach von einem „Tiefpunkt in der Gemeindepolitik“. Alle seine Mitstreiter äußerten ihr Unverständnis, ein Drittel der Wählerschaft und das starke Wahlergebnis der jungen Räte würden nicht berücksichtigt. Man sehe sich in die Rolle der Opposition gedrängt und werde diese mit kritischem Blick ausüben.
Frust gab’s aber nicht nur auf der Seite der Opposition. Einige SVP-Räte äußerten tiefe Enttäuschung, etwa Hugo Trenkwalder und Reinhard Spechtenhauser, dieser kündigte an, dem Ausschuss nicht zuzustimmen. Mit Raimund Niederfriniger warf ein routinierter Gemeinderat gar das Handtuch, ernüchtert ziehe er sich aus der Politik zurück: „Mein Weg ist politisch hier zu Ende.“ Anstoß dafür ist wohl die Entscheidung, den erstmals kandidierenden Julius Schönthaler zum Gemeindereferenten zu machen und nicht Niederfriniger, den erfahrenen und besser gewählten Tanaser Vertreter.
Die Bürgermeisterin versuchte die Wogen zu glätten, bot der Bügerliste die Zusammenarbeit auf anderen Ebenen an und motivierte die SVP Gemeinderäte, auch aus ihren Positionen heraus aktiv mitzuarbeiten. „Ich werde mich dem Amt mit aller Kraft und Einsatzbereitschaft widmen“, beteuerte sie. Außerdem kündigte sie vor den zahlreichen Zuhörern neue Arbeitsmethoden an. Die Regierungsarbeit beginnt in Laas mit einer soliden Mehrheit, aber auch mit Clinch.

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