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Montag, 17 Februar 2020 14:39

Gehen ohne Abschied

Kommentar - In den Dolomiten vom Donnerstag (06.02.) wurde eine Abendveranstaltung in Steinegg mit dem Thema „Gehen ohne Abschied“ angekündigt. Fettgedruckte Überschrift: Thema Selbstmord. Drei Fragen stellte der Publizist (zö) der Psychologin Verena Pescolderung. In ihren Antworten gebrauchte sie ausschließlich die Begriffe Suizid, Suizidgedanken, Suizidversuche und Suizidabsichten. Der Interviewer hingegen benutzte gedankenlos den Begriff Selbstmord. Das Wort sollte im deutschen Wortschatz mit einer Ausnahme absolut verboten sein: zulässig nur noch bei Selbstmord-Attentätern. Nur bei diesen sind die negativen Qualifikationen vorhanden, die mit dem Begriff ‚Mord‘ verbunden sind. In der Verwendung des Begriffs „Mord“, der im Wort „Selbstmord“ enthalten ist, steckt die implizite Intention, Suizid begrifflich möglichst nahe an das schlimmste Verbrechen, welches unter Menschen verübt werden kann, heranzurücken. Das Wort ist von Martin Luther geschaffen worden. Für die Entscheidung, das eigene Leben aus freien Stücken zu beenden, sind in der deutschen Sprache verschiedene Begriffe gebräuchlich: Selbsttötung, Suizid oder Freitod. Mittlerweile gibt es drei bedeutende Gerichte in Europa, welche Suizid als Menschenrecht verstehen: das Schweizerische Bundesgericht (2006) in BGE 133/58; der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg in seinem Urteil Haas gegen die Schweiz vom 20. Januar 2011 und das deutsche Bundesverwaltungsgericht in seinem Entscheid in Sachen Koch gegen Deutschland vom 2. März 2017. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte z.B. hat in seinem Urteil Haas gegen die Schweiz am 20. Januar 2011 festgestellt, es wäre „... das Recht eines Individuums, zu entscheiden, auf welche Weise und in welchem Zeitpunkt sein Leben beendet werden soll, sofern es in der Lage ist, seine diesbezügliche Meinung frei zu bilden und dem entsprechend zu handeln.“ Langsam fällt – endlich! – das Suizid-Tabu. Dem müssen wir die Sprache anpassen. Ein Suizid wird gewählt, nicht ‚begangen‘; begehen bezieht sich in einem solchen Zusammenhang auf ein Delikt, was bei der Selbsttötung seit Friedrich II. von Preussen nicht mehr der Fall ist. (aw)

Montag, 17 Februar 2020 14:38

Die Lärche – Tradition und Heilmittel

Schloss Goldrain - Goldrainer Dorftage - Im Rahmen der 31. Goldrainer Dorftage lud der Bildungsausschuss Goldrain Morter, am Dienstag, 11. Februar, zur Buchvorstellung „Die Lärche – Tradition und Heilmittel“ ein. Elisabeth Unterhofer präsentierte im Graf Hendl Saal auf Schloss Goldrain ihr Buch, rund um den heimischen Nadelbaum.
Die Lärche ist nicht nur ein besonders wandelbarer Nadelbaum, er hat auch auf uns Menschen eine starke gesundheitsfördernde Wirkung: wundheilend, antibakteriell, antiviral, entzündungshemmend. Was klingt wie ein Wundermittel, wird in der Volksmedizin seit jeher genutzt. „Früher war das ganz normal, ein Glas Lörget gehörte zur Hausapotheke“, stellte Elisabeth Unterhofer fest und ließ ein kleines Glas mit dem gelblichen Lärchenharz durch den Raum gehen. Im Buch, das sie zusammen mit Irene Hager geschrieben hat, erkundet sie die vielseitige Rolle der Lärche, geht dem alten Wissen um seine Heilkräfte nach und präsentiert Rezepte und Tipps. Im für den Anlass nach Lärche duftenden Saal las Unterhofer einige Passagen aus dem Buch vor und erzählte, wie sie von ihrer Tätigkeit als Krankenpflegerin und Sanitätsassistentin zur Naturheilkunde gekommen ist. Die Lärchenwiese auf dem Salten wurde zum besonderen Lehrort. „Wenn man mit offenen Augen durch den Wald geht, findet man allerhand kleine Wunder“, so Unterhofer, die den Lärchenkreislauf durch die Jahreszeiten mit zahlreichen Fotos illustrierte und dem Publikum die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten als Heilmittel präsentierte: als Brust- und Muskelbalsam, Tee, ätherisches Öl oder zum Räuchern. Im Sommer gewinnt Unterholzer auf ihrer eigenen Lärchenwiese auf dem Salten Lärchenharz, das zu Cremen und anderen Produkten veredelt wird: „Der Baum gibt uns nur das, was er uns geben will. Wichtig ist, dass wir achtsam mit diesem Geschenk umgehen“. Im Anschluss wurden in einer offenen Runde Fragen gestellt, Unterhofers Produkte ausprobiert und Lärchenbutter und Lärchensaft verkostet. (cg)

Montag, 17 Februar 2020 14:37

25 Jahre VKE Schlanders

Schlanders - Am 4. April 1995 wurde die VKE Sektion Schlanders gegründet, meinte Ivan Runggatscher, der Sektionsleiter des Vereins für Kinderspielplätze und Erholung (VKE) am 29. Jänner bei der Jahresversammlung des Vereins. Damit kann der Verein auf eine 25-jährige Tätigkeit zurückblicken und dies heuer feiern. 1974 wurde der Verein in Bozen gegründet. Heute hat der VKE insgesamt 23 Sektionen im ganzen Land und 19 hauptamtliche MitarbeiterInnen. Seit 40 Jahren gibt es bereits den Spielbus. Der Verein setzt sich für die Verbesserung der Lebensqualität der Kinder, von Jugendlichen und Familien ein und bemüht sich, dass das Recht der Kinder auf Spiel und Spielplätze umgesetzt wird. Bei der Jahresversammlung wurde betont, dass Schlanders mit insgesamt 18 Spielplätzen im Hauptort und in den Fraktionen recht gut bedient ist. Es gibt sogar einige öffentliche Spielplätze, die wenig bekannt sind. Deshalb hat der VKE im letzten Jahr die einzelnen Spielplätze über Facebook vorgestellt und diese Aktion mit einem Gewinnspiel verbunden. Hervorgehoben wurde auch, dass die verschiedenen Aktionen in Zusammenarbeit mit anderen Vereinen durchgeführt werden, um ein breiteres Angebot zu erzielen und mehr Personen für die Durchführung zu gewinnen. Deshalb waren bei der Jahresversammlung neben den Vorstandmitgliedern auch Kunhilde von Marsoner und Christiane Pircher vom Elki (Eltern-Kind-Zentrum), Beatrix Niedermaier vom Familienverband, Monika Wunderer vom Kulturhaus, Hanspeter Schönthaler von den Spielideen und die Gemeindereferentin Dunja Tassiello anwesend. Insgesamt wurden von den Vorstandsmitgliedern bei den verschiedenen Aktionen 381 ehrenamtliche Stunden geleistet. Neben der Faschingsfeier im Bürgerheim, gab es wieder vier Kinonachmittage im Kulturhaus und am 3. Mai ein Spielfest im Rahmen der Familienaktionswoche auf dem Spielplatz in Vetzan. Zusammen mit den Kaufleuten wurde die Osteraktion auf dem Kulturhausplatz durchgeführt. Im Juli beteiligte sich der VKE mit der Rollrutsche am Dorffest und im Herbst gab es das Kastanienfest auf dem Plawennplatz. (hzg)

Montag, 17 Februar 2020 14:36

Wer Blut spendet, rettet Leben

Schlanders/Kulturhaus - Bei der 62. Generalversammlung der Vereinigung der Freiwilligen Blutspender Vinschgau (AVIS) am 1. Februar, gab es neben dem Bericht des Präsidenten und dem Kassabericht, auch ein Referat von Robert Stecher von der Bergrettung Mals. Nach einigen Unstimmigkeiten in den letzten Jahren mit der Landesleitung und dem Rücktritt des langjährigen Präsidenten Herbert Raffeiner, konnte der neue Präsident Roland Wallnöfer bei der Versammlung berichten, dass sich die Situation entspannt hat, der Landesplan genau eingehalten und insgesamt im letzten Jahr 1.298 Blutbeutel geliefert wurden. 65 neue Mitglieder kamen dazu, 40 sind ausgeschieden, so dass der Verein derzeit 1067 Mitglieder hat, davon 716 Männer und 351 Frauen. Wallnöfer bedankte sich bei der Sekretärin Ilse Thoma, die für die Planung und Durchführung der Blutspenden verantwortlich ist, außerdem bei den Krankenschwestern im Krankenhaus und beim zuständigen Arzt Karl Egger, sowie bei den Vorstandsmitgliedern. Robert Stecher, der Stellenleiter der Bergrettung Mals, berichtete über die Ausbildung, die Ausrüstung, die Übungen und Einsätze der insgesamt 35 Bergretter von Mals. Als Bergretter muss man eine zweijährige Ausbildung mit mehreren Kursen von insgesamt 20 Tagen absolvieren. 2018 hatte die Bergrettung Mals 29 Einsätze, davon waren fünf Suchaktionen. Mehrere Wanderer und Mountainbiker, sowie verletzte Kinder mussten geborgen werden. Pistendienste und Bereitschaftsdienste, mehrere Kurse und Übungen auf Bezirks- und Landesebene wurden besucht bzw. durchgeführt. Zum Abschluss der Versammlung erhielten 26 Spender die Auszeichnung Silber für insgesamt 24 abgegebene Blutspenden. Othmar Stricker aus Kortsch erhielt die Auszeichnung Gold für 50 Spenden. Acht Personen erhielten ein Anerkennungsdiplom und scheiden mit dem Erreichen der Altersgrenze von 65 Jahren als aktive Blutspender aus. In Grußworten bedankten sich der Landespräsident Diego Massardi und die Gemeindereferentin Dunja Tassiello bei der Vereinigung und bei allen Blutspendern für den wertvollen Dienst, der Leben retten kann. (hzg)

Dienstag, 18 Februar 2020 15:00

Großartiger Einsatz der Grundschulkinder

Laas - Die Grundschulkinder von Laas haben mit Theateraufführungen im Rahmen des „Laaser Lichts“und beim Elternsprechtag insgesamt 3.150,2 Euro gesammelt, die sie kürzlich an die drei Halbwaisen der Familie Jost in Prad und an die Krebshilfe Bezirk Vinschgau übergeben haben.

von Magdalena Dietl Sapelza

Ihr habt es ganz großartig gemacht und viel Herz für Mitmenschen in Not gezeigt. Ich bin stolz auf euch - und dankt auch euren Eltern. Mit diesen Worten begrüßte die Religionslehrerin Wally Gianordoli kürzlich die Schülerinnen und Schüler der zwei 5. Grundschulklassen in Laas bei der Spendenübergabe an die Krebshilfe Vinschgau und an die Familie Jost aus Prad. Das Geld hatten Schülerinnen und Schüler, unterstützt von ihren Eltern, Lehrerpersonen und der Sozialpädagogin Judith Angerer beim Elternsprechtag im Herbst und bei den Theateraufführungen des Stückes „Olafs Traum“ in der Vorweihnachtszeit im Rahmen der Veranstaltungen „Laaser Licht“ gesammelt. Die Gelder wurden gesplittet. Vom Theater gingen 1232 Euro jeweils die Krebshilfe und an die Familie Jost. 686,20 Euro für die Familie kamen beim Elternsprechtag dazu. Für die Familie Jost dankte Petra Theiner, die nach dem plötzlichen Tod von Tomas Jost aktiv geworden war, um den drei Kindern (Linda 11 J, Gabriel 10 J und Natascha 5 J ) und deren Oma Maria Jostova zu helfen. Tomas Jost war nach gescheiterter Beziehung mit den Kindern von der Slovakei nach Prad zu seiner Mutter gezogen, die dort als „Badante“ arbeitete. Auch Tomas fand Arbeit. Die Präsidentin der Krebshilfe Vinschgau Helga Schönthaler Wielander und das Vorstandsmitglied Josef Tschenett informierten über die unterschiedlichen Hilfen der Organisation für krebskranke Menschen. Thema war auch die Krankheit an sich. Dabei stellte sich heraus, dass viele Schüler/innen in ihrem Umfeld bereits mit der Krankheit in Berührung gekommen waren. Petra Theiner berichtete anschließend für den Verein „Hoffnung auf einen besseren Morgen“ vom Elend der Müllmenschen in Kalkutta und ihrem Bemühen, ihnen zu einem besseren Leben zu verhelfen.

Montag, 17 Februar 2020 14:31

Stammtisch über Ernährungstrends

Schlanders/BASIS Vinschgau - Monatliche Stammtischgespräche im Gasthaus Weißes Kreuz gab es in den Wintermonaten von 1995 bis 2000 in Schlanders. Diese Tradition einer lebendigen Gasthauskultur möchte BASIS Vinschgau wieder beleben und deshalb jährlich rund vier Stammtische in Schlanders und der Umgebung organisieren. Am 4. Februar trafen sich 20 Personen in der gemütlichen Stube vom Gasthaus Schwarzer Adler in Schlanders, um über globale Ernährungstrends und die lokale Gastronomie zu diskutieren. Carina Matscher, seit Jänner dieses Jahres für die Kommunikation und Pressearbeit von BASIS verantwortlich, konnte neben dem Juniorchef Stephan Pfitscher, auch den HGV Verbandssekretär Helmuth Rainer, die Bezirksbäuerin Ingeborg Rechenmacher, Verena Gramm vom Institut für Regionalentwicklung der EURAC und mehrere interessierte Personen begrüßen. Stephan Pfitscher berichtete aus seinem Alltag als Koch. Einerseits gibt es einen Trend weg von der internationalen Küche, hin zu einer regionalen Küche mit lokalen Produkten, andererseits wird das Kochen immer schwieriger, weil die Menschen mit Unverträglichkeiten, Allergien und Pseudoallergien in den letzten Jahren stark zugenommen haben. Außerdem gibt es neben traditionellen und vegetarischen Gerichten immer wieder neue Trends, s23sp4 Marillen Madl und Vinschger Buasowie verschiedene Diäten. Helmuth Rainer berichtete von zwei Initiativen des HGV. Einmal wurde in Bozen das Gustelier geschaffen, ein Atelier, in dem es vor allem um Geschmacksfragen geht. Außerdem wurde die Broschüre „Südtiroler Gasthaus“ herausgegeben. Dort werden 36 Gasthäusern vorgestellt, welche regionale und saisonale Produkte anbieten, wo aber auch Tradition, Kultur und Gastfreundschaft einen hohen Stellenwert haben. Verena Gramm von der EURAC stellte das „Marillen Madl“ und den „Vinschger Bua“ vor. Das sind zwei Vinschger Gerichte, um lokale Kreisläufe zu stärken und den Wert der einheimischen Produkte zu steigern. Recht intensiv wurde über diese Initiativen diskutiert und der Wert einer regionalen und saisonalen Küche betont. (hzg)

Montag, 17 Februar 2020 14:26

Volksanwaltschaft im KH Schlanders

Die Volksanwaltschaft baut das Angebot an Sprechtagen auf das Krankenhaus von Schlanders aus. Dreimal im Jahr, und zwar am 27. März, am 26. Juni und am 27. November 2020 gibt es ab 14.30 Uhr die Möglichkeit, einen Termin mit der Volksanwältin oder einer Expertin aus ihrem Team im Krankenhaus in Schlanders zu vereinbaren. „Wir versuchen auf Nachfrage der Patienten auch in den kleinen Krankenhäusern vor Ort für Fragen und Beschwerden der Patienten zur Verfügung zu stehen,“ erklärt Volksanwältin Gabriele Morandell. Anmeldung: 0471 946020

Montag, 17 Februar 2020 14:25

Die Freiheit der Fische

Buchtipp - Sophie Reyer: Die Freiheit der Fische (Czernin Verlag, Wien 2019, 160 S.)
Mit dem Kind Jakob kann kaum jemand umgehen. Es ist verschlossen, spricht kaum und rastet in bestimmen Situationen aus. Die Diagnose lautet: Jakob ist Autist. Für ein Bergbauerndorf in Tirol ein unbekannter, ein unheimlicher Zustand. In der Familie kommen liebevolle und gewaltgeladene Gesten vor. Wenn es aus Jakob spricht, findet Sophie Reyer (35, österr. Komponistin und Autorin) besondere Wendungen, sie hat sich eingenistet im sensiblen Wesen und erstaunt mit Kombinationen von Gefühlen, Farben und Sinneseindrücken. Blicke schlagen, die Wut brennt, Jakob möchte ein Wind sein.
Die jüngere Schwester und eine Hütte an einem Bergsee sind Lichtblicke. Wenn er doch ein Fisch wäre und nicht in der Klinik oder Sonderschule. „Hier sind alle die, die nicht rund sind.“ Er sucht nach Wegen, sich dieser schmerzhaften Umgebung zu entziehen und findet einen radikalen Neubeginn in der Isolation. Doch allein ist er nicht, er hat den Wind, das Korn, den Regen, die Katzen und vieles mehr. Nahezu mystisch verbinden sich der erwachsene Jakob und die Natur mit ihren fixen Formen und Rhythmen, geheimnisvoll schildert der Roman die Suche nach heilsamem Takt, die nicht ungestört verläuft und ihm einiges abverlangt. Reyer lässt eine außergewöhnliche sprachliche Ästhetik entstehen, um die Vermischung der Innen- und Außenwelt zu erzählen. Jakob gewinnt Sicherheit durch Struktur – aufgezeigt durch sprachliche Wiederholungen, zyklisches Wiederkehren und immergleiche Handlungen. Ein herausforderndes Buch, das verstehen hilft, einfühlen lässt und aufwühlt, ohne den literarischen Werken zu ähneln, die Autismus thematisieren.
Maria Raffeiner

Dienstag, 18 Februar 2020 14:59

Pure Lebensfreude

Pure Lebensfreude lebt Simone Steinkeller und möchte diese den Menschen weiter geben.

von Christine Weithaler

Simone Steinkeller geboren am 10.05.1973, wächst als viertgeborene von fünf Kindern auf dem St. Luciushof in Goldrain auf. Bald merkt sie, dass sie anders als andere Kinder ist. Sie sammelte gern Kräuter, liebte Katzen, Steine und Schmetterlinge. Simone war sehr empfindsam, nahm vieles wahr und hatte Vorahnungen, wurde „Brugghex“ genannt. Damals ärgerte sie sich darüber, heute ist sie stolz darauf, so zu sein wie sie ist. Hexen waren und sind oft mit negativen Bildern behaftet. Wobei Hexen als weise Frauen über ein großes Wissen verfügen. Die Schulmedizin tat Simone bereits in der Kindheit oft nicht gut. So begab sie sich auf die Suche nach alternativen Behandlungsmethoden. Dies brachte sie später zu ihrer Ausbildung als Gesundheitsberaterin. Sie eignete sich darin viel Wissen über die Gesundheit des Menschen und dessen gesamtheitliches Wesen an.
Simone besuchte nach ihrer neusprachlichen Matura einige Vorlesungen im Bereich Psychologie und Kunstgeschichte an der Universität in Innsbruck. Sie kam eher durch Zufall zu einer Stelle als Mittelschullehrerin und unterrichtete zehn Jahre an verschiedenen Schulen im Vinschgau. Parallel dazu macht sie die mehrjährige Ausbildung zur Gesundheitsberaterin an der Akademie für ganzheitliche Lebens-und Heilweisen in Haan (Deutschland) und zur ganzheitlichen Farbberaterin an der Colori-Akademie bei Andrea Schulte-Herr in Kelkheim (Deutschland).
Heute lebt Simone mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Sohn in Schlanders. Nach der Geburt ihres Sohnes bildet sie sich zur psychologischen Astrologin bei Renate Tappeiner in Meran und zur Matrix-2Point-Anwenderin bei Silvia Agreiter in Bozen aus. Die psychologische Astrologie befasst sich mit dem Wesen des Menschen, dessen Talente, Stärken und Schwächen. Durch Matrix Anwendungen können vorhandene Blockaden gelöst werden. Für Simone ist die Astrologie eine Lebenshelferin und eine alte Weisheitslehre, die sich mit natürlichen Lebensrhythmen beschäftigt. Viele Menschen haben verlernt, sich selbst und den eigenen Rhythmus zu spüren, mit den Rhythmen der Natur und der Jahreszeiten zu leben, Phasen des Aktivseins mit Zeiten der Ruhe und Stille abzuwechseln. Sie selbst hört vermehrt auf ihr Herz, verbringt gern Zeit mit sich selbst, macht am liebsten Spaziergänge in der unberührten Natur. Simone braucht diesen Rückzug, tankt dort viel Kraft für sich und ihre ganzheitliche Arbeit. Ihr ist es wichtig auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Klienten!nnen in einer Farb-, Gesundheits-, oder astrologischen Beratung einzugehen. Gerne bringt sie ihr Wissen von Farben und Formen im Schuhgeschäft ihres Mannes ein. Dort hilft sie mehrmals wöchentlich mit. Ihr ist es ein Anliegen das natürliche Wesen und die Lebensfreude ihrer Mitmenschen anzuregen. Jeder Mensch darf sich bewusst mit sich selbst beschäftigen, wertschätzender mit sich umgehen und sich weniger dabei beurteilen. Simone meint: „Jede Erfahrung die wir machen, ist wichtig, um auf unserem ganz einzigartigen Weg zu wachsen, zu lernen, zu reifen.“
Sie selbst, nahm sich letztes Jahr mehr Zeit für sich. Sie erfüllte sich angesammelte Wünsche, unter anderem eine schöne Reise. Sie hatte allerhand vor. Vieles trat bis Jahresende ein, aber anders als geplant. Simone plante gerne. Aber das letzte Jahr riss sie aus der fixen Planung. Anfangs war dies ungewohnt und forderte sie persönlich heraus. Schließlich war es befreiend für sie. Auch Simone hat ihre Geschichte und trotz ihres Wissens darf sie an ihren Baustellen im Leben arbeiten. Für die Zukunft wünscht sie sich weiterhin so spontan und intuitiv zu leben, wie das letzte Jahr. Sie sieht persönliche Erfüllung nicht nur im äußeren Tun, sondern auch im entspannten Sein. Dadurch entwickelt sie inneren Frieden mit sich und der Welt, fühlt sich freier und lebendiger. Dieses Gefühl stärkt sie, verankert Simone wie einen Baum fest im Boden. Diese Verwurzelung verhilft ihr, den Stürmen ihres Lebens stand zu halten.

Montag, 17 Februar 2020 14:23

Justitias Liebling

Aus dem Gerichtssaal - Wir hatten in dieser Rubrik ja schön öfters Gelegenheit, auf die Unberechenbarkeit der Justiz hinzuweisen. Nicht von ungefähr war für die Römer die Göttin mit den verbundenen Augen weiblich, also wankelmütig und launisch. Zu den Lieblingen Justitias zählt zweifellos Josef Thanei aus Tartsch, denn er ging aus verschiedenen Rechtsstreitigkeiten mit der Gemeinde Mals immer als Sieger hervor. Ein erstes Mal im Jahre 2017. Thanei hatte 2008 vom Land Südtirol eine um das Jahr 1940 vom italienischen Militär errichtete Bunkeranlage samt umliegendem Grund erworben. Talseitig am Bunker vorbei verläuft ein Steig, der zum „Mitterwaal“ führt und bei Einheimischen wie Touristen gleichermaßen beliebt ist. Thanei war der Meinung, eine von Dienstbarkeiten unbelastetes Grundstück erworben zu haben, die Gemeinde Mals hingegen berief sich auf ein seit Menschengedenken ausgeübtes Recht des Fußweges zu Gunsten der Allgemeinheit. Im Verfahren vor der Außenstelle Schlanders obsiegte die Gemeinde Mals. In der Berufung erinnerte sich die Göttin Justitia jedoch ihres Lieblings und stellte die Entscheidung auf den Kopf: Das von Thanei erworbene Grundstück war bis zum Jahre 1998 Militärareal, als solches mit einer klaren Zweckbestimmung, nämlich der Landesverteidigung dienend. Und gegen diese Widmung als militärische Anlage war keine Ersitzung möglich. Nach der Umwidmung im Jahre 1998 war noch keine zwanzigjährige Ersitzung angereift. Deswegen Schluss mit Durchgang! Unter dem Eindruck der Niederlage vor der Ordentlichen Gerichtsbarkeit schwenkte die Gemeinde Mals um. Sie besann sich darauf, dass der Fußweg im Bereich von Thanei’s Bunker im Bauleitplan als Verkehrsfläche ausgewiesen war und leitete das Verfahren zu dessen ordentlicher Enteignung ein. Auch gegen diese Maßnahme leistete Thanei Widerstand, diesmal durch Rekurs an das Verwaltungsgericht in Bozen. Und auch vor diesem Gericht hatte er „gute Karten“. Er konnte nämlich geltend machen, dass sich die Gemeinde im Enteignungsbeschluss auf den geltenden Bauleitplan berief, in welchem der umstrittene Steig sehr wohl als Fußweg eingetragen war. Allerdings stammte diese Widmung bereits aus dem Bauleitplan des Jahres 2005 und war inzwischen verfallen, da die Gemeinde nicht innerhalb von 10 Jahren die Enteignung vorgenommen hatte. Eine stillschweigende Verlängerung der Bindung wäre einer „kalten“ Enteignung gleichgekommen. Dieser Auffassung schloss sich unlängst auch das Verwaltungsgericht an. Thanei ist also nicht nur Justitias Liebling, auf ihn trifft auch der altrömische Grundsatz zu, wonach „vigilantibus non dormientibus jura succurrunt“, also das Recht auf der Seite der Wachsamen und nicht der Träumenden ist!

Peter Tappeiner,
Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it


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