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Dienstag, 15 Dezember 2020 16:03

Ausgrabungen auf Kaschlin

Stilfs/Prad - Nach der sensationellen Entdeckung eines bronzezeitlichen Kupferschmelzplatzes bei Stilfs/Prader Berg durch den Montan-Archäologen Thomas Koch Waldner wurde mit ersten Grabungen begonnen.

von Magdalena Dietl Sapelza

Der Prader Montanarchäologe Thomas Koch Waldner hat im Rahmen seines Forschungsprojektes für das Deutsche Bergbaumuseum Bochum (DBM) zum Thema „Alpenkupfer im Vinschgau“ den sensationellen Beweis für den bronzezeitlichen Kupferbergbau in der Gegend von Stilfs und Prad erbracht. Nun haben unter der Leitung von Koch Waldner in Zusammenarbeit mit dem DBM und dem Amt für Bodendenkmäler Südtirols erste Grabungen bei Vellnair am Prader Berg und auf Kaschlin bei Stilfs stattgefunden, um der Sache auf den Grund zu gehen. Die vorbereitenden Vermessungen zur Erstellungen eines 3-D Modells lief über die „Technische Hochschule München“ und über die Firma „Karner Ingenieure“. Dessen Gründer, der gebürtige Prader Gert Karner, unterstützt das Projekt damit erheblich. Die Sondierungsgrabungen beim entdeckten Kupferschmelzplatz bei Vellnair ermöglichte der Grundbesitzer Horst Theiner. Bei den ersten archäologischen Grabungen auf Kaschlin wurden Gebäudereste aus der späten Bronzezeit (1.300 .750 v. Chr) und der Eisenzeit (750 – 15 v. Chr.) gefunden. Die Ergebnisse zeigen, dass Kaschlin über viele Jahrhunderte besiedelt war. Der Fund von Kupferschlacken sowie die zeitliche Überschneidung mit dem untersuchten Kupferschmelzplatz bei Vellnair verdeutlicht einen Zusammenhang zwischen der Siedlung und dem prähistorischen Kupferbergbau bei Stilfs und Prad“, erklärt Koch Waldner. Entdeckt wurden auch mehrere spätantike römische Funde (300 – 500 n. Chr), die auf eine Wiederansiedlung beziehungsweise auf eine militärische Nutzung hinweisen. Wertvolle Unterstützung erhielt Koch Waldner auch von der Gemeinde Stilfs, von Hannes Pinggera, von Andreas Pinggera (beide Stilfs) von Alfred Gutweniger (Laas) und anderen engagierten Stilfsern. Durch wertvolle Hinweise von Ortsansässigen konnten weitere bis zu 3.000 Jahre alte Kupferschmelzplätze entdeckt werden. Darüber hinaus wurden alte Bergwerke und Bergbauhalden lokalisiert. Man darf also gespannt sein, welche weiteren neuen Erkenntnisse künftig gewonnen werden.
Das Forschungsprojekt hat jedenfalls gezeigt, dass die Besiedlungsgeschichte im oberen Vinschgau neu geschrieben werden muss.

Montag, 14 Dezember 2020 14:28

Freunde der Eisenbahn - gute Bilanz

Der Vorstand des Vereins Freunde der Eisenbahn zog kürzlich Bilanz über das Jahr 2020. Trotz Corona konnten einige Veranstaltungen durchgeführt werde. So konnte der Erlebnisbahnhof in Staben 19 Mal offenhalten. Die Feier „15 Jahre Neue Vinschger Bahn“ fand in Latsch statt. Auch der Bahnhof des Jahres wurde in Spondinig gefeiert. Und die Vereins-Fahrt ins Pustertal führte nach Mühlbach. Die Jahresversammlung findet am 21. Jänner um 19 Uhr in Terlan statt.
Im Bild v. l.: Oswald Schiefer, Arthur Scheidle, Richard Theiner, Walter Weiss, Alois Vent und Siegfried Tutzer

In den Sperrnächten vom 8. bis 19. Dezember sieht Adelheid Walcher Sinn auf das Gewesene zurück und schließt dankend das vergangene Jahr ab. Darauf folgen die vier Ruhetage in denen alles wirken kann. In den Raunächten vom 24. Dezember bis 06. Jänner blickt sie nach vorne, formt gedanklich Wünsche und Hoffnungen für das kommende Jahr.

von Christine Weithaler

Auf dem Weihnachtsmarkt der Gärtnerei Pozzi in Naturns hatte sie 2009 ihren ersten Verkaufstand. Im darauffolgenden Frühjahr startete sie ihr kleines Unternehmen “Adelheids Räucherwerke“. Der eingeschlagene Weg bestätigte sich immer wieder als richtig, da sich alles harmonisch fügte und zum Erfolg führte.
Geboren 1962, wuchs sie zusammen mit ihrer Zwillingsschwester und den drei Brüdern in Bramberg am Wildkogel Österreich auf. Ihre Mutter war Schneiderin, ihr Vater Tischler. Durch das Handwerk des Vaters bekam Adelheid einen starken Bezug zu Holz, dessen Beschaffenheit und Duft. Die Mutter vermittelte ihr den Blick auf das Schöne und auf das ganzheitliche Begreifen des Lebens. Ihre Oma war eine sehr fleißige Frau. So gab sie ihren Enkelkindern, die viel Zeit im Wald verbrachten den Auftrag, immer etwas zu sammeln und mitzubringen. Nichts sollte umsonst sein. Diese Gegebenheit und das Sammeln in der Natur hat Adelheid stark geprägt.
Nach der Pflichtschule schloss sie die Ausbildung zur Handelskauffrau in Bramberg ab. Sie eröffnete einen kleinen „Tante Emma Laden“ in der Stadt Salzburg. Adelheid liebte den persönlichen Kontakt zu ihren Kunden. Der Ausgleich zur täglichen Arbeit war das Malen. Dadurch wuchs in ihr der Wunsch ihre kreative Seite beruflich umzusetzen. Sie besuchte vier Jahre die Sommerakademie für Malerei und Skulptur in Salzburg. Weiters machte Adelheid eine Lehre als Vergolderin und Staffiererin. Später arbeitete sie als selbständige Restauratorin. So gründete sie auch die erste Kindermalakademie in Anif.
Die Liebe brachte sie vor elf Jahren nach Naturns. Ihren späteren Mann, „den allerliebsten Südtiroler“ wie Adelheid sagt, lernte sie in Salzburg kennen. Ihre neue Heimat bot ihr neuen Möglichkeiten. Sie war überwältigt von der einzigartig kraftvollen Natur, die sie hier vorfand, und spürte sofort eine tiefe Verbundenheit. Bei einem Spaziergang mit ihrer Cousine sammelte sie einen großen Blumenstrauß. Aus dieser Fülle an Geschenken der Mutter Natur kreierte sie ihre erste Räuchermischung. Durch intensives Lesen und Studieren erlangte sie fachkundiges Wissen über die Kräuter, deren Düfte und Auswirkungen beim Räuchern. Die Begeisterung darüber hält bis heute an.
Faszinierend findet sie die Atmosphäre, die beim Räuchern entsteht. Schon das erste Einatmen des Duftes öffnet Adelheids Geist und ihre Seele. Sie geht ganz ins Fühlen. Für sie ist das Räuchern nicht nur ein Ritual an bestimmten Tagen. Sie erlebt die positive Wirkung täglich bei vielen Gelegenheiten. „Bei Feiern oder anderen Anlässen, oder wenn mal dicke Luft im Hause herrscht,“ lacht sie.
Es können sich Energien klären, und das Bearbeiten von Lebensthemen wird unterstützt. Verbindungen zu Ahnen und ein Zugang zur „Anderswelt“ können hergestellt werden. Adelheid bietet energetische Hausreinigungen und Räucherungen zu bestimmten Anlässen und Tagen an, wie zu Lichtmess, an den Sperr- und den Raunächten im Winter an.
Neben den zirka 30 Themen bezogenen Räuchermischungen, erstellt sie auch individuelle und persönliche Mischungen. Auch gehören Duftkonzepte für gelungen Feste zu ihrem Sortiment. Man findet Adelheit auf mehreren traditionellen Märkten in ganz Südtirol. Es begeistert sie immer wieder zu sehen, wie sich die Ausstrahlung der Kunden verändert, wenn sie an den Räucherwerken riechen.
Weiteres liebt die Restaurateurin es mit Gold zu arbeiten. Adelheid ist überzeugt, dass Gold Schwingungen der Liebe, Wärme und Herzlichkeit in uns wecken kann. Mit einer Goldscheibe erstrahlt jeder Raum. Es fasziniert sie, wie unscheinbare Dinge durch die Vergoldung in etwas Edles verwandelt werden. „Das zeigt, nicht alles ist Gold, was glänzt“, bekräftigt sie.
Der Besuch der Bewusstseinsschule in Rosenheim/Deutschland prägte ihre Sicht auf das Leben sehr. Sie fühlt sich als geliebtes Kind der Mutter Erde und ist dankbar für all ihre Gaben. Aus dieser Dankbarkeit möchte uns Adelheid ein Geschenk, passend zur Weihnachtszeit weiter geben. Sie öffnet uns die Tür zu ihrer Räuchermischung - Weihnachtstraum: Zimtstangen, Nelken, Sternanis, getrocknete Orangenschalen, Sandelholz oder gegeben falls Zirbenholz. alles zerkleinern und gut vermischen und in kleinen Mengen verräuchern.

Montag, 14 Dezember 2020 14:23

Der Fall des Partisanen Hans Pircher

Aus dem Gerichtssaal - Die Jugend des Hans Pircher fällt in die turbulente Zeit, von der in den letzten Beiträgen die Rede war. Nach zwanzig Jahren italienischem Faschismus mit allen damit verbundenen Drangsalierungen begrüßten die Südtiroler die am 08. September 1943 einrückenden deutschen Truppen stürmisch. Die Verwaltung wurde von italienischen Beamten gesäubert, die Podestà durch heimische Bürgermeister ersetzt, in den Schulen wurde wieder in Deutsch unterrichtet. Doch aus dem Reich kam auch eine „braune Brühe“, die sich bald unangenehm bemerkbar machen sollte. Bereits Ende 1943 erließ der Gauleiter Hofer den Einberufungsbefehl für die Jahrgänge von 1894 bis 1926, die für die Erringung des Endsieges dienen sollten. Im Lande das Sagen hatten zumeist stramme Nazis, die Kruzifixe in den Schulen wurden durch Hakenkreuze ersetzt, das Vaterunser durch das Gebet für den Führer. Langsam dämmerte es den Leuten, dass sie die Cholera mit der Pest ausgetrieben hatten. Die Begeisterung für Hitlers totalen Krieg sank in den Keller, Desertionen häuften sich.
So erging es auch dem Hans Pircher aus Laas. Geboren 1924 auf dem „Pöderhof“ in Allitz bei Laas als 5. Kind einer Kleinbauernfamilie, wurde er 1943 mit 19 Jahren zur Wehrmacht einberufen und an die Front nach Leningrad geschickt. Im Februar 1944 wird er schwer verwundet, im Juni 1944, wieder genesen, flieht er aus dem Krankenhaus in die Schweiz. Dort kommt er mit anderen Deserteuren in ein Lager. Im August 1944 wird er vom schweizer Geheimdienst, der im Auftrag der Amerikaner und der Briten agiert, für eine delikate Mission angeheuert. Er soll die Verbindung zwischen den Alliierten und einer Partisanengruppe in Südtirol herstellen und dieser 500.000 italienische Lire überbringen. Zwei schweizer Zöllner begleiteten ihn bis zur Grenze, die er in der Nähe des Chavalatsch überschreitet. In Glurns trifft er sich gemäß den erhaltenen Instruktionen mit dem Pfarrer Spieß, der ihm die Adresse des Hans Egarter in Meran, des Anführers der Südtiroler Partisanen, nennt. Nach diesem Botengang ist der Auftrag Pirchers erledigt, weshalb er auf Anordnung Egarters sich der im Passeiertal agierenden Partisanengruppe anschließt. Diese bestand aus ca. 15 bis 20 bewaffneten Deserteuren, die untereinander Kontakt hielten. Sie wurden ständig von der S.O.D., einer lokalen Hilfspolizei mit guten Ortskenntnissen, den Gendarmen und der S.S. gejagt, sodass ihre Tätigkeit sich hauptsächlich auf einen Kampf ums Überleben beschränkte. Im Zuge einiger Razzien war es auch zu Schusswechseln gekommen, bei denen ein deutscher Offizier und ein S.O.D.-Mann getötet worden waren.
Damit sollte der spätere prozessuale Leidensweg Hans Pirchers seinen Anfang nehmen. Denn einige Jahre nach dem Krieg schlug die Stimmung um. Gegen Pircher und 18 Passeirer Deserteure wurde ein Strafverfahren wegen zweifachen Mordes eingeleitet. In erster Instanz wurden sie nach 3-jähriger U-Haft vom Schwurgericht in Bozen noch freigesprochen. Der Staatsanwalt legte jedoch Berufung ein. Davon erhielt Pircher keine Kenntnis, auch weil das Verfahren in seiner Abwesenheit abgewickelt wurde. In der 2. Instanz wurde das Urteil auf den Kopf gestellt. Pircher bekam 30 Jahre aufgebrummt. Der einzige Hinweis, dass Pircher an der Erschießung des Offiziers und des S.O.D.-Mannes teilgenommen hatte, war die Anschuldigung eines Mitangeklagten gewesen, die dieser später widerrufen hatte. Das Berufungsgericht in Trient machte daraus ein erdrückendes Indiz, so wie auch der ganzen Beweisaufnahme der 1. Instanz in der Weise Gewalt angetan wurde, dass die Aktionen der Passeirer Partisanen nicht als Kriegshandlungen, sondern als hundsgewöhnliche kriminelle Taten eines Haufens von Banditen angesehen wurden. 1966 wurde Pircher eher zufällig verhaftet und in das Gefängnis von Fossano bei Cuneo eingeliefert. Er brachte von dort aus eine Reihe von triftigen Gründen für die Wiederaufnahme des Verfahrens ein, die jedoch alle verworfen wurden.
Erst 1975 erlangte er durch einen Gnadenerlass des Staatspräsidenten die Freiheit wieder. Er lebte danach bis an sein Lebensende im Jahre 2002 in Vezzan bei Schlanders, wo er auch begraben ist. Er wurde leider das Opfer eines mit groben Rechtsmängeln behafteten Urteils: In der Form, weil ein Versäumnisurteil gegen den Angeklagten erging, ohne dass ernsthafte Nachforschungen über seinen Verbleib angestellt wurden. Bei der Beweiswürdigung, weil der Beschuldigung eines Mitangeklagten Beweiswert zuerkannt wurde. Und schließlich weil, obwohl alle historischen Umstände darauf hindeuteten (Zeit von 1943 bis 1945), nicht die diversen Amnestieerlässe für Kriegshandlungen angewandt und die Straftaten für erloschen erklärt wurden.
Zu allerletzt sei mir noch eine persönliche Anmerkung gestattet: Der vom Deserteur zum Partisanen gegen die Naziherrschaft gewandelte Hans Pircher hätte vielleicht von der Südtiroler Öffentlichkeit ein wenig von der Anteilnahme verdient, die zuerst den „Pfunderer Buabn“ und dann den Aktivisten der 60-iger Jahre entgegengebracht wurde. So trifft auf ihn im besonderen Maße der Titel des Buches zu, das einige unserer Historiker zum Thema Deserteure geschrieben haben: “Verfolgt, verfemt, vergessen.“
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it

Montag, 14 Dezember 2020 14:22

Schreibwerkstatt

Marienberg - Marienberger Schreibwerkstatt & Südtiroler Theaterverband: Stückeschreiben mit Toni Bernhart: Das Seminar richtet sich an alle, die Szenen fürs Theater schreiben möchten, oder bereits Erfahrung damit haben. Im Mittelpunkt des Seminars stehen Ihre eigenen Skizzen und Entwürfe für Szenen oder Stücke, vor allem aber Ihre Ideen und Vorstellungen, wie Ihr eigenes Theaterstück aussehen sollte. Unter Anleitung des Theaterautors Toni Bernhart schreiben Sie an Ihren Texten und entwickeln diese weiter. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, wohl aber die Lust darauf ein Theaterstück zu schreiben.

Fr, 26.02.2021, 18 Uhr – So, 28.02.2021, 13 Uhr
Anmeldeschluss: Fr., 12.02.2021;
Anmeldung: Südtiroler Theaterverband, Schlernstraße 1, 39100 Bozen,
+39 0471 974272, info@stv.bz.it

Montag, 14 Dezember 2020 14:20

Droht dem Prader Citybus das Ende?

Pressemitteilung - Die Liste „Gemeinsam für Prad“ warnt vor dem Aus für den Prader Citybus. Sie fordert den Gemeindeausschuss auf, sich für das Fortbestehen stark zu machen. Der innergemeindliche Busverkehr hat sich inzwischen zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt und ist aus dem Prader und Lichtenberger Alltag nicht mehr wegzudenken.
Seit Juni fährt der Citybus durch Prad und nach Lichtenberg und verbindet die beiden Orte mit dem Bahnhof Spondinig. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sowie Feriengäste haben seither den Busdienst genutzt, der vom alten Gemeindeausschuss um Ex-Bürgermeister Karl Bernhart eingerichtet wurde.
Nun droht dem Citybus ab Mitte Dezember das Aus. Zumindest besteht die Gefahr, dass der Dienst für viele Monate stillgelegt wird. „Das wäre fatal für Hunderte von Pendlern und ein denkbar schlechtes Zeichen in der Mobilitätspolitik“, warnt Gemeinderat Udo Thoma von der Liste „Gemeinsam für Prad“. Das Prader Bussystem ist der potentiell größte Zubringer zur Vinschgerbahn, weil der Bahnhof ganz abseits des Hauptortes in Spondinig liegt. Knapp 4.000 Personen werden angebunden, zu Saisonszeiten deutlich mehr. Wenn sich der neue Gemeindeausschuss nicht intensiv um eine Verlängerung des Dienstes kümmert, droht dem Citybus eine monatelange Unterbrechung oder gar das Ende. „Zur Not muss die Gemeinde den Busdienst auf eigene Kosten überbrücken, bis eine neue Zuschussvereinbarung mit der Landesregierung ausgehandelt ist. Es wäre schade, den Citybus aus politischer Bequemlichkeit zu vernachlässigen“, kommentiert Thoma.
Liste „Gemeinsam für Prad“

Dienstag, 15 Dezember 2020 16:01

Objektiv und ohne Beeinflussung

Glurns - Nachdem es dem gewählten Bürgermeister Luis Frank in der Stadtgemeinde Glurns nicht gelungen war, einen Ausschuss zu bilden, wurde der langjährig Gemeindesekretär von Mals, Toni Patscheider, bis zu den Neuwahlen 2021 als Kommissär eingesetzt. Als solcher hat er bereits in Schluderns Erfahrungen gesammelt und dort zur Zufriedenheit der Bevölkerung gearbeitet.

Vinschgerwind: Als Kommissär tragen Sie nun politische Verantwortung für die Stadt Glurns. Haben Sie sich bereits eingelebt?
Anton Patscheider: Ja, das Einleben geht relativ schnell. Dafür sorgt die Arbeit, die täglich auf mich zukommt und die teilweise auch ohne Verzögerung erledigt werden muss.

Vinschgerwind: Welche Aufgaben übernehmen Sie als Kommissär?
Patscheider: Die Aufgaben sind kurz und bündig im Auftragsbeschluss der Landesregierung enthalten und lauten: „…. die Aufgaben des Bürgermeisters, des Gemeindeausschusses und des Gemeinderates bis zu den Neuwahlen auszuüben….” Das bedeutet, dass die Funktionen der drei gewählten Organe nun auf einer einzigen Person lasten.

Vinschgerwind: Welche Entscheidungen dürfen Sie fällen? Welche nicht?
Patscheider: Wie im Auftragsbeschluss angeführt, nimmt der Kommissär die Aufgaben der drei Gemeindeorgane laut Gemeindeordnung wahr, grundsätzlich ohne Einschränkung. Demnach erfüllt der Kommissär natürlich alle Aufgaben, die laut Gesetz an einen Termin gebunden sind, jene die der Bürgermeister als Standesbeamter zu erfüllen hat, jene welche die private Bautätigkeit betreffen, die Weiterführung bzw. den Abschluss der bereits begonnen öffentlichen Arbeiten, usw., um nur einige zu nennen. Ich werde natürlich keine Entscheidungen einer bestimmten Tragweite treffen, die sich auf einen längeren künftigen Zeitraum auswirken oder solche, die einer eingehenden Diskussion und Erörterung bedürfen. Diese Entscheidungen sollen in wenigen Monaten die gewählten Organe treffen.

Vinschgerwind: Beeinflussen die parteipolitischen Zwistigkeiten in der Stadt ihre Arbeit?
Patscheider: Die Zwistigkeiten, die zur derzeitigen Ausnahmesituation geführt haben, beeinflussen in keiner Weise meine Arbeit. Ich versuche im Interesse der gesamten Stadtbevölkerung meine Arbeit zu erledigen und meine Entscheidungen objektiv und ohne Beeinflussung von außen zu treffen.

Interview: Magdalena Dietl Sapelza

Montag, 14 Dezember 2020 14:17

KOLPING ist mir heilig!

Kolping im Vinschgau - Am 27. Oktober 1991 wurde Adolph Kolping von Papst Johannes Paul II in Rom seliggesprochen. Über 100 Südtiroler waren damals – im kommenden Jahr also vor 30 Jahren - mit Weihbischof Heinrich Forer dabei.
Das Jubiläum soll zeitgleich auch Anlass sein, für die Heiligsprechung Kolpings zu beten. Kolpingschwestern und -brüder wollen ein Zeichen dafür setzen, dass das Leben und Wirken Kolpings in einem Verband mit mehr als 400.000 Mitgliedern in über 60 Ländern bis heute jede Menge Strahlkraft hat. Kolping International bemüht sich bei der zuständigen Kongregation im Vatikan, das Interesse des Verbandes an der Kanonisierung (Heiligsprechung) zu unterstreichen. Um diese jedoch positiv zu vollenden, bedarf es gemäß der aktuellen Ordnung für die Heiligsprechung eines weiteren medizinischen Wunders, welches auf die Fürsprache des Seligen Kolping zurückgeht. Um eine Heiligsprechung ohne anerkanntes Wunder durchzuführen, braucht es eine Dispens von Papst Franziskus. Eine solche gab es zuletzt im Heiligsprechungsverfahren für Papst Johannes XXIII.
s14sp1 kolpingUm den Wunsch der Heiligsprechung zu unterstützen startete eine Petition „Kolping ist mir heilig“. Online werden Unterschriften gesammelt. Jede Unterschrift soll dabei für ein Leben stehen, das Adolph Kolping positiv berührt hat. Zudem versteht sich die Petition als Bitte an Papst Franziskus, das segensreiche Wirken des Kolpingwerkes weltweit selbst als wundersames Zeichen der Heiligkeit Adolph Kolpings zu sehen.
Wer seine Stimme für die Heiligsprechung Adolph Kolpings abgeben möchte, kann dies bitte unter www.petition-kolping.com tun.
Otto von Dellemann

Dienstag, 15 Dezember 2020 15:45

Impressionen Gianni Bodini

Das Leben ist eine Reise ins Ungewisse. Mal sehen, wohin uns das Jahr 2021 bringen wird.
Allen alles Gute und eine gute Reise.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Montag, 14 Dezember 2020 14:12

Leserbriefe Ausgabe 26-20

Zum Gedenken an Luis Perfler, Goldrain

Denkt man an Luis Perfler dann erinnert man sich gerne an die Krippenbaukurse und die Ausstellungen in Schloß Goldrain. Luis Perfler hat im Frühjahr 1990 in Bozen einen Krippenbaukurs für Krippenbauleiter besucht. Dort entstand seine Begeisterung und Liebe für das Krippen bauen. Diese Begeisterung hat er nach Goldrain gebracht. Bereits im November 1990 wurde dort der erste Kurs für Interessierte abgehalten. Luis Perfler hat in den folgenden Jahren immer wieder Weiterbildungskurse besucht. Auf seine Initiative wurde 1992 die Ortsgruppe „Krippenfreunde Goldrain“ gegründet. Luis leitete die Krippenbaukurse bis zum Jahre 2010. Er verfügte über ein ausgezeichnetes Wissen zum Krippenbau. Jedes Jahr durften 12 Interessierte am Kurs teilnehmen, diese wurden von drei Kursleiter begleitet. Luis war immer hilfsbereit, geduldig und gewissenhaft. Einmal hat er sogar noch vom Krankenhaus aus Anweisungen gegeben, damit ja alle Krippen fertig werden und der Kurs abgeschlossen werden konnte. Luis war ein geselliger Mensch. Eine besondere Freude war es für ihn wenn man nach dem Krippenbauen bei einer Marende und einem Glasl Wein noch zusammen gesessen ist. Im Dezember 2017 wurde Luis Perfler zum Ehrenobmann der Krippenfreunde Goldrain ernannt. Am 1. Juli 2020 verstarb er im Alter von 87 Jahren. Bei seiner Beerdigung wurde die Fahne des Landesverbandes der Krippenfreunde Südtirols mitgetragen. Auf seinem Sarg stand seine Krippe. Luis Perfler wird vielen noch lange in Erinnerung bleiben. Unvergessen bleibt seine Krippe in der Kirche St. Maria in Goldrain.

Peter Tscholl

 

Weihnachtshysterie
Als im Ausland lebende italienische Staatsbürgerin liegt mein Weihnachtsfest in der Schwebe. Ich arbeite in einer Universitätsklinik. Die Situation in Gesundheitseinrichtungen kenne ich daher zu gut. Zwölf-Stunden Dienste, FFP2 Maske, Schutzkleidung, Überstunden, Einspringen, Unterbesetzung, Hygienemaßnahmen und wöchentlicher Nasenabstrich sind mir auch bestens bekannt. Jegliche Maßnahmen der österreichischen und italienischen Regierung, als auch die Sonderregelungen der Südtiroler Landesregierung, zur Eindämmung des Coronavirus wurden von mir mitgetragen und immer wieder aufs Neue verteidigt. Obwohl ich persönlich der Meinung bin, dass die Regierungen so einiges verschlafen haben, um sich auf die zweite Welle vorzubereiten. Ich hatte Glück und mein Dienstplan ließe es zu, dass ich Heiligabend mit meiner Familie verbringen könnte, was in meinem Beruf eine wahrliche Seltenheit ist. Wären da nur nicht die Einreisebeschränkungen in mein Heimatland (Südtirol - Italien) und retour zu meinem Hauptwohnsitz (Österreich).
Der Unmut in meinem Umfeld wird spürbar. Ständig neue Regelungen mit diversen Ausnahmen. Informationen, welche die Presse und offizielle Internetseiten vermitteln, aber bei telefonischer Nachfrage (grüne Nummer) dementiert werden. Ich spreche hierbei für allen im Ausland lebenden Studierenden und Arbeitenden, deren psychischer Gesundheit und deren Motivation weiterhin alle Schutzmaßnahmen mitzutragen. Ist der Wunsch, das Weihnachtsfest mit seiner eigenen Kernfamilie zu verbringen, mit negativem COVID Test vor Einreise, denn zu viel verlangt?
Ich werde an Heiligabend an Sie denken, wenn ich das Weihnachtsfest nicht mit meinen Eltern und Geschwistern verbringen darf. Ich werde mich an das Danke- Klatschen für Pflegepersonen erinnern und für meine Einreisemöglichkeit im zweiten Lockdown zur Unterstützung der Massentestung, bei der ich als im Ausland tätige Pflegeperson zur Hilfe gebeten wurde. Vielleicht werde ich mich auf den Balkon stellen und Ihnen allen applaudieren, gegebenenfalls folgen mir einige. Ich hoffe das Klatschen stört sie beim Beisammen sein mit Ihren Liebsten nicht allzu sehr.

Name der Redaktion bekannt

 

Humorvoller Totentanz
Dem fleißigen und tatkräftigen, ehemaligen Plauser Pfarrgemeinderatspräsidenten und heute noch im Dorfleben engagierten Heinrich Kainz ist es unter anderem zu verdanken, dass der im Jahr 2001 neu gemachte Totentanz in Plaus, nach kürzlich erfolgter Restaurierung, Entfeuchtung und zusätzlicher Feuchtigkeitssperre wieder in neuem Glanz erstrahlt. Der landesweit bekannte Totentanz wurde vor ca. 20 Jahren an den Künstler Luis Stefan Stecher vom Pfarrgemeinderat und der Gemeinde Plaus in Auftrag gegeben. Neben der sehr guten künstlerischen Gestaltung und den tiefsinnigen Vinschger Dialektsprüchen am Totentanz, hatte der Künstler leider die Auswirkungen des feuchten Hintergrundes der Friedhofsmauer, auf die bemalten und dort befestigten Betonplatten zu wenig bedacht oder nicht die Kenntnis gehabt.
Aber jetzt hoffen wir, dass uns und unseren Nachkommen der zum Nachdenken anregende, einmalig interessante und zum Teil humorvolle Totentanz sehr lange erhalten bleibt.

Ernst Gögele, Plaus, am 8.12.2020

 

Mit Befremden musste ich in der Dolomiten vom 7./8. Dezember von der möglichen Beförderung des Herrn Dr. Thomas Matha zum Staatsrat nach Rom lesen. Obgenannter Herr hat sich als Leiter der Vergabeagentur des Landes keineswegs namhafte Verdienste erworben im Gegenteil sprich miserable bzw. für Südtirol untaugliche Ausschreibungen. Ich bin nach wie vor der Meinung: ein Doktor Titel, dunkler Anzug und Krawatte sind noch lange keine Garantie für optimale Arbeit und Leistung im öffentlichen Dienst und Interesse!#

Josef Winkler
Planeil- Gemeinde Mals


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