Die Anregung von Bruno Pileggi, das aktuelle Sitzungsgeld der Gemeinderäte für eine noch zu bestimmende Familie, die von Covid besonders betroffen ist, zu spenden, fiel im Gemeinderat von Mals auf Wohlwollen, zumindest auf keinen Widerspruch. Das Sitzungsgeld beträgt rund 60 Euro pro Gemeinderat und Gemeinderatssitzung . BM Josef Thurner erklärte sich bereit, Spenden, auch Teile vom Sitzungsgeld, entgegenzunehmen.
Die SVP-Lega-Mehrheit will die Alleinherrschaft. Sie versucht das Referendum abzuschaffen. Die Initiative für mehr Demokratie kündigt ein Referendum gegen diese Abschaffung an.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Wenn der Landeshauptmann Arno Kompatscher dazu aufruft, dass sich die Leute impfen lassen sollen, dann hat er gute Gründe dafür: die Wissenschaft hinter und düstere Prognosen vor sich. Die Impfbegeisterung und die Impfbereitschaft haben nicht nur in Südtirol merklich nachgelassen. Das ist wahrscheinlich dem Rückgang der Infektionen und den damit einhergehenden Öffnungsschritten zu verdanken. Irgendwie wollen immer mehr Leute abwarten - vielleicht im Herbst impfen. Allerdings, da gebe ich dem Landeshauptmann recht, ist das kontraproduktiv. Denn es ist vorhersehbar, dass im Herbst die Infektionszahlen wieder steigen werden, weil die Durchimpfungsrate für einen Herdenschutz zu niedrig sein wird - das ist die eine Seite - und weil weitere Virusvarianten drohen - das ist die andere Seite. Von einer infektiöseren Delta-Variante wird derzeit gesprochen. Großbritannien hat bereits ein veritables Problem damit. Ich gebe zu, ein Impfbefürworter zu sein. Ich führe - aus meiner Sicht - gute Gründe dafür an: Gegen ein Virus hat auch die moderne Medizin (noch) keine probaten und sicheren Behandlungsmethoden. Bakterien können durch Antibiotika in Schach gehalten werden, Viren nicht. Die Medizin ist bei Virusinfektionen auf Symptombehandlung beschränkt. Eine Impfung gegen ein Virus ist ein probates Mittel und Impfungen haben sich seit Jahrzehnten - rechnet man die Pocken dazu - seit Jahrhunderten bewährt.
Oder wollen wir zurück in jene Zeit, in der man den Tod durch Pocken, durch die „Blattern“, vor allem bei Kindern als gottgegeben hingenommen hat bzw. hinnehmen hat müssen? Damals gab es keine medizinische Alternative - heute gibt es eine Alternative - nämlich gleich mehrere zur Auswahl stehende Impfstoffe.
Glurns - Der 1. FC Kaiserslautern wird im Rahmen der Vorbereitung auf die Saison 2021/22 ein achttägiges Trainingslager absolvieren. Vom 3. bis 10. Juli 2021 beziehen die Roten Teufel ihr Quartier in Mals.
Untergebracht ist der 1. FC Kaiserslautern während seines Aufenthaltes im „Bio-Hotel Panorama“. Die Trainingseinheiten absolvieren die Roten Teufel auf dem in unmittelbarer Nähe gelegenen Sportgelände des ASV Mals.
Der deutsche Traditionsklub, welcher vier Mal die Deutsche Meisterschaft gewinnen konnte und mehrere 100 Fanclubs mit über 10.000 Mitgliedern besitzt, freut sich, sich im Vinschgau bestmöglich auf die neue Saison vorbereiten zu können.
Am Sonntag, den 04. Juli um 16:00 Uhr findet auf dem Sportplatz Mals ein Testspiel zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und der SpVgg Unterhaching, einer weiteren deutschen Profi Mannschaft, statt.
Organisiert wurde das Trainingslager von Helmut Thurner, Präsident des ASV Mals, der Gemeinde Mals und dem Tourismusverein der Ferienregion Obervinschgau zusammen mit den Verantwortlichen des 1. FCK.
Mals - Lange haben die Läuferinnen und Läufer bedingt durch Corona warten müssen, bis sie endlich wieder an den Start gehen konnten. Dementsprechend groß waren die Freude der Teilnehmerinnen und Telnehmer am ersten Bahnlauf des VSS (Verein Südtiroler Sportvereine) im Jahre 2021. Weitere Bahnläufe sollen folgen.
250 Sportlerinnen und Sportler aller Altergruppen (Jahrgänge 2016 bis 1954) nahmen mit großer Begeisterung daran teil. Die Athleten waren allesamt zuvor getestet worden, um das Corona-Ansteckungsrisiko so gering wie möglich zu halten. Zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten die Rennen der einzelnen Kategorien von ihren Rängen auf der Tribüne aus und freuten sich die altbekannte Stimme des Sprechers Josef Platter aus Laas zu hören, der die VSS Läufe und auch viele andere Sportveranstaltungen seit Jahren mit Anfeuerungsrufen und Kommentaren begleitet. In Mals herrschte alles in allem eine spürbare Aufbruchstimmung. Zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amateursportvereins Mals überzeugten mit hervorragender Organisation. Sie hatten die besten Rahmenbedingungen für Groß und Klein geschaffen. Sie kümmerten sich um alle Wehwehchen und sorgten für das leibliche Wohl. Sichtlich erfreut, begeistert und zufrieden zeigte sich auch der Malser Sportpräsident Helmuth Thurner: „Es war schön zu sehen, mit welcher Motivation alle nach der langen Corona-Pause mit dabei waren.“ (mds)
Sportoberschule Mals - Zwar bestimmen die drei Ampelfarben infolge der COVID-Pandemie derzeit unseren Alltag, doch im Wintersport glänzten in der abgelaufenen Saison auch Gold, Silber und Bronze von aktuellen und ehemaligen SportschülerInnen der Sportoberschule Mals auf nationaler und internationaler Ebene. Bei der Jahresabschlussfeier konnte daher trotz schwieriger Bedingungen viel Positives berichtet werden. Roland Brenner, seit 1994 für die Sparte Ski Alpin zuständig, wurde dabei verabschiedet und die Stabsübergabe an Fritz Ziernheld und Andreas Dorfmann vorgenommen.
von Ludwig Fabi
Alex Tabarelli, frisch gebackener Präsident des CONI-Südtirols, moderierte die Abschlussfeier, zu der er die weiteren Funktionäre des CONI Elisabetta Ticcó, Richard Weißensteiner, Marco Bolzanello und Sepp Jörg als Vorsitzenden des Fördervereins Sportoberschule Mals begrüßen konnte. Direktor Werner Oberthaler nahm bei seinen Begrüßungsworten die schulischen und organisatorischen Rahmenbedingungen des vergangenen Schuljahres sportlich und sprach von herausfordernden Lernprozessen für alle. Er lobte die Trainingsmöglichkeiten für die SportschülerInnen, welche mit der Unterstützung der Landesregierung, Landesverband FISI, der Anlagenbetreiber und der Professionalität von Trainer und Lehrer trotz Corona geschaffen wurden. Laut dem schulischen Koordinator Markus Klotz brauchte es auch im schulischen Bereich sehr viel Durchhaltevermögen und Flexibilität von SchülerInnen und Lehrerkörper. Für Alex Tabarelli ist die Sportoberschule in Mals ein Leuchtturmbeispiel, wie die Chancen von Mehrsprachigkeit, von den aus ganz Europa stammenden SportschülerInnen im Sport und Unterricht umgesetzt werden. 69 SchülerInnen sind im Alpinsport eingeschrieben und kommen neben 15 VinschgerInnen aus dem restlichen Italien, Österreich, Schweiz, Niederlanden und Polen. Die Vorstellung und Prämierungen der erfolgreichsten SportlerInnen im Langlauf, Biathlon, Ski Alpin, Snowboard und Rodeln wurden von den Spartenleitern Veit Angerer und Roland Brenner durchgeführt. Ein ausführlicher Schlussbericht wurde als Begleitbroschüre aufgelegt, in der Roland Brenner die WM-Silbermedaille des Nonstalers und ehemaligen Schülers Luca de Aliprandini als Höhepunkt der abgelaufenen Rennsaison bezeichnet. Die „Abschieds-Laudatio“ für Roland Brenner hielt Alex Tabarelli. Er streifte seine sportliche Karriere, welche ihn als aktiven Rennläufer in die C und B Nationalmannschaften in den Jahren 1975 bis 1988 brachte. 1987 nahm er an seinem einzigen Weltcuprennen teil, bei dem er im ersten Durchgang keinen geringeren als Alberto Tomba hinter sich lassen konnte. Anschließend begann seine Tätigkeit im Betreuerstab von Gustav Thöni, welche Alberto Tomba zu seinen großen Erfolgen begleitete. 1994 wechselte er in die Sportoberschule Mals, wo er bis dato 1.400 Wochen Verantwortung für den Alpinbereich übernahm, an 600 Sitzungen, 150 Plenarsitzungen teilnahm und an die und 1.000 Elterngespräche führte. Weiters ist er Funktionär in der Alpinkommission, bei der FISI und im CONI. Tabarelli beschrieb Roland Brenner als sehr ruhigen, aufmerksamen, sensiblen, respektvollen und harmoniebedürftigen Menschen, welchen vor allem die ganzheitliche Entwicklung der SportschülerInnen und der respektvolle Umgang im Sport und in der Schule sehr am Herzen lag. Als Übergangsgeschenk schenkten ihm seine beiden Nachfolger einen Tandemflug, damit er auch einmal in die Luft gehen kann.
Von 58 Weltcup-Podium Plätzen der Südtiroler WintersportlerInnen der vergangenen Saision gehen 43 auf das Konto von Malser SportschulabgängerInnen. Das WM-Silber von ehemaligen Schüler Luca de Aliprandini bildete dabei den unumstrittenen Höhepunkt.
Insgesamt wurden 218 Medaillen bei Großeregnissen, 20 Weltcupsiege und unzählige Titel bei nationalen Meisterschaften seit dem 27-jährigen Bestehen von Schüler:innen der Sportoberschule Mals eingefahren.
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Antonius von Padua
Schon wiederholt habe ich auf diesen Seiten zum Wolf geschrieben. Aus mehreren Gründen komme ich heute nochmals auf dieses Thema zurück.
Die Bilder von gerissenen Nutztieren auf Heim- und Almweiden nach Wolfrissen sind auch für mich schwer auszuhalten. Nahrungskette und Pflanzen- und Fleischfresser hin oder her. Eine Lösung zum Wolfsmanagement ist in absehbarer Zeit nicht in Sicht und die Positionen von Artenschützern und geschädigten Tierhaltern und Standesvertretern werden immer fundamentalistischer und extremer.
Das Südtiroler Landesgesetz zur Landeszuständigkeit mit Einschränkungen zum eigenständigen Wolfsmanagement hat vor dem Verfassungsgerichtshof bestanden. Aber das vorgeschriebene Gutachten des wildbiologischen Institutes ISPRA zur Entnahme von Problemwölfen wird nicht gelegt und verzögert.
Dem Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti wird vom Innenministerium Personenschutz zugewiesen, weil er ob seiner Äußerungen zu den Großen Beutegreifern Morddrohungen erhält!
Die Wolfrisse nehmen in immer weiteren Landesteilen zu und geschehen auch auf hofnahen und eingezäunten Heimweiden.
Die Almsömmerung von Schafen ist im Wolfsgebiet Südtirols gefährdet. Einige Schafhalter aus dem Eisacktal, dem Deutschnonsberg und Ulten bringen ihre wertvollen Zuchttiere zur Sommerweide von den traditionellen Heimalmen ersatzweise in das derzeit noch wolffreie Gebiet des Hinteren Ötztales. Andere Züchter und Hobbyhalter geben enttäuscht auf. Wieder andere stellen auf Ziegen um. Nach den Angaben der Geschäftsführerin im Südtiroler Kleintierzüchterverband Barbara Mock ist der Schafbestand in Südtirol seit der letzten Landwirtschaftszählung vor zehn Jahren von 45.000 stark rückläufig, während die Ziegen von 16.000 Stück auf heute 25.000 zugenommen haben. Im Martelltal haben die Schafe in den letzten fünf Jahren trotz aufmerksamer und anerkannt guter Behirtung um 12% abgenommen.
Almweiden sind Pools der Biodiversität
Inzwischen schon mehrere wissenschaftliche Studien belegen, dass die pflanzliche Artenvielfalt auf extensiv genutzten Almweiden besonders hoch ist. Werden diese Almweiden nicht mehr genutzt, verstrauchen und verbuschen sie, in Zeiten der Erderwärmung noch schneller als sonst. Der Wald kehrt zurück und die Artenvielfalt in der Pflanzengemeinschaft nimmt ab. Oder umgekehrt formuliert: Wo das Schaf geht, wird schonend aufgeräumt, die Biodiversität wird erhalten. Schon die Ziege hat ein anderes Fressverhalten und eine andere Weidenutzung: Sie ist ein wählerischer Nahrungs-Selektierer und verursacht auch Verbiss-Schäden.
Die Rechtsebene
Der italienische Wolfsmanagementplan liegt seit Jahren wie eine heiße Kartoffel in den Schubladen des Umweltministeriums. Den Abschuss von Problemwölfen als Schutzmaßnahme im Plan zu verankern, stellt offenbar einen unaussprechlichen Tabubruch dar. Derweil werden im Apennin jedes Jahr bis zu 300 Wölfe vergiftet oder ungesetzlich abgeschossen. Die Klassifizierung des Wolfes auf der höchsten Schutzstufe in den Anhängen der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der Europäischen Gemeinschaft bleibt derzeit für die Alpenländer immer noch unantastbar. Die Schweiz (als Nicht-EU-Land) macht es vor: Problemwölfe und überzählige Jungen aus einem Wurf in einem Rudel werden zum Abschuss freigegeben. Dies, obwohl auch die Schweiz Signaturstaat der sogenannten „Berner Konvention“ zum Schutz bedrohter Tierarten ist.
Der Vorschlag vom Innsbrucker Universitätsprofessor und Europarechts-Experten Walter Obwexer, Südtirol könne in Brüssel einen eigenen Weg zur Reduzierung im Schutzstatus des Wolfes versuchen, scheint mir nicht abwegig. Professor Obwexer verweist darauf, dass verschiedene EU-Mitgliedsländer wie Spanien, Griechenland, Lettland schon eigene Wolfsmanagement-Lösungen als Ausnahmen von der EU-Regel erreicht haben und umsetzen. Abwegiger erscheint mir die emotional verständliche Forderung mancher geschädigter und erzürnter Tierhalter, der Landeshauptmann möge couragiert sein und beim derzeitigen Schutzstatus des Wolfes Dekrete zu dessen Abschuss unterzeichnen. Ich erinnere daran, dass seinerzeit der Trentiner Landeshauptmann Lorenzo Delai einen als kritisch betrachteten Braunbären per Dekret zum Abschuss freigegeben hatte und vom Gericht zur Ersetzung des getöteten Tieres verurteilt wurde und das getötete Tier durch Freilassung eines neuen Bären aus Slowenien ersetzen musste.
Nicht das Einzeltier, sondern die Art sehen
In der Wildtierbiologie geht es nie um das einzelne Individuum, sondern um die Art als solche. Beispiel Braunbär: Wenn im Trentino vor Jahren die Bärin Jurka und deren Nachwuchs für mehr als drei Viertel aller Bärenschäden an Nutztieren (Haustiere und Bienen) verantwortlich war, hat sich das Problem durch die Entnahme von Jurka gemildert.
Der anerkannte Wolfsexperte und Wiener Universitätsprofessor Kurt Kortrschal schreibt fundiert, dass Mensch und Wolf zwei sozial organisierte Wesen auf hoher Intelligenzstufe sind. Die Beziehung zwischen dem Menschen und dem Wolf ist ambivalent, polarisierend, emotional und konfliktbeladen. Durch die Zähmung zum Haushund gehört der Wolf zu den ältesten Begleitern des Menschen. Der Wolf ist ein vermehrungsfreudiger Nahrungsopportunist. Nach seiner Ausrottung im Alpenbogen ist er spontan hierher zurückgekehrt und nimmt nicht nur Räume der Kulturlandschaft ein, die der Mensch aufgibt, sondern zieht auch in die bewirtschaftete Kulturlandschaft ein.
Ich schließe mit einer Überlegung und mache mein Herz auch nicht zur Mördergrube: Vielleicht ist der Abschuss von Problemwölfen ein Schutz für den Wolf. Denken Sie an das oben zur Bärin Jurka Dargelegte. Wenn ich ein kritisches Individuum entferne, erhalte ich die Art. Die von manchen erhobene Forderung des vollkommen wolfsfreien Südtirols wird wohl illusorisch sein.
Wenn es in Europa heute über 10.000 Wölfe, aber nur 150 Villnösser Schwarzen Brillenschafe mit weißer Kennzeichnung gibt, dann ist für mich klar, welcher Tierart in einer Gesamtschau zwischen Wild- und Nutztieren prioritärer Schutz zukommen muss.
Schluderns und Glurns bilden zusammen einen attraktiven Wirtschaftsraum mit einzigartigen Betrieben, Vorzeigeunternehmen und internationalen Marktplayern: Ein buntes Potpourri.
von Angelika Ploner
Schluderns, das Dorf am Fuße der Churburg, beheimatet vielfältige Unternehmen: innovative, traditionelle, qualitätsbewusste. Fleißige Hände und kreative Köpfe sind am Werk - geballt unter anderem im Gewerbegebiet in Schluderns. 7,6 Hektar misst dieses und beherbergt über ein Dutzend Betriebe, die verschieden in Angebot und Größe sind. Zusammen bilden sie das Rückgrat des Wirtschaftsstandorts Schluderns, sichern ein gutes Arbeitsplatzangebot und bieten viel Lebensqualität. Das Dorf unterhalb der Churburg zeichnet sich demnach durch einen bunten Branchenmix aus - mit einem unübersehbaren Leitbetrieb, der den Wirtschaftsstandort dominiert: die HOPPE. Das Türbeschlagunternehmen ist seit dem Jahr 1965 für Schluderns und den Vinschgau prägend. Weit über 400 Mitarbeiter verdienen ihr tägliches Brot bei der HOPPE im Gewerbegebiet in Schluderns, die - ganz nebenbei bemerkt - erste Betriebsansiedlung dort. Nach und nach siedelten sich weitere Betriebe an, soweit, dass viele Bereiche des Handwerks abgedeckt sind und vom Holzbau über die mechanische Werkstätte bis hin zum Raumausstatter reichen. Auch besondere Nischenmärkte werden besetzt.
Nicht anders in Glurns. Glurns hat Flair. Das Leben pulsiert innerhalb und außerhalb der Stadtmauern, ein buntes Potpourri an Betrieben bietet Glurns auf. Außergewöhnliche Menschen mit außergewöhnlichen Ideen gibt es hier. In der Gewerbezone zum Beispiel steht Italiens erste Whiskey-Destillerie. Überhaupt ist die Gewerbezone außerhalb der Stadtmauern eine pulsierende. Und natürlich ist Glurns, eine der kleinsten Städte der Welt, auch ein touristisches Kleinod, eine Perle, die wie kein anderer Ort im Vinschgau bekannt ist und besucht wird. Alles liegt hier gemütlich beeinander. Am Wirtschaftsleben in der Stadtgemeinde Glurns nehmen die vielfältigsten Betriebe teil: Handwerks-, Handels-, Dienstleistungs- oder Tourismusbetriebe.
Die größten Arbeitgeber. Wie bereits erwähnt dominiert ein Betrieb den Wirtschaftsstandort unübersehbar: die HOPPE. Das Türbeschlagunternehmen ist für den ganzen Vinschgau prägend. Jeder hat wohl schon ein Produkt von HOPPE in der Hand gehalten – im wahrsten Sinne des Wortes. „Wir beschäftigen im Werk Schluderns 466 Mitarbeiter“, erklärt Heidemarie Plangger, die Personalverantwortliche. Das ist eine stolze Zahl und macht HOPPE gleichzeitig zum größten Arbeitgeber im Vinschgau überhaupt. Nimmt man die Arbeitsplätze in Laas dazu, so kommt man weit über 700 Mitarbeiter, die HOPPE im Vinschgau beschäftigt. Kein anderes Unternehmen garantiert so vielen Menschen ein sicheres Einkommen.
Mit 85 Mitarbeitern ist das Unternehmen Transalbert der zweitgrößte Arbeitgeber im Wirtschaftsraum Schluderns-Glurns. 1994 wurde die Transalbert KG gegründet. 1997 übersiedelte das Unternehmen in das Gewerbegebiet Schluderns, wo es bis heute zu finden ist. 25 Mitarbeiter beschäftigte Transalbert damals. Vergangenes Jahr wurde die Transalbert GmbH von der Hegelmann-Gruppe übernommen. Ein einschneidendes Ereignis und doch: Das Team in Schluderns arbeitet auch weiterhin unabhängig und autonom. 85 Mitarbeiter, 73 LKW und 85 Auflieger: Das ist Transalbert in Zahlen, die für sich sprechen.
„Wir haben ca. 50 Mitarbeiter“, heißt es bei Windegger auf Nachfrage vom Vinschgerwind. Eine stolze Zahl. Der Dienstleister in den Bereichen Mobilität, Umweltschutz und Reinigung zählt damit zweifelsohne zu den wichtigen und größten Arbeitgebern hier im Wirtschaftsraum Glurns-Schluderns. In diese Reihe stellt sich auch Moriggl. „Die Moriggl GmbH beschäftigt derzeit 32 Mitarbeiter. Die Moriggl RISAN GmbH hingegen 10 Mitarbeiter“, sagt Thomas Moriggl auf Nachfrage dem Vinschgerwind. In Summe sichert das Unternehmen also 42 Mitarbeitern ein festes Einkommen und einen Arbeitsplatz.
Glurns Marketing
Glurns zeichnet sich als eine der kleinsten Städte der Welt aus. Mit den historischen Mauern und Gebäuden und den einzigartigen Lauben ist Glurns etwas ganz Besonderes. Glurns ist Filmkulisse, viele Touristen vor allem Tagestouristen strömen nach Glurns und beleben das Gewerbe vor allem die Hotellerie, die Gastronomie und die Kaufmannschaft. Glurns zeichnet sich durch ein gutes Handwerk und vielfältige Landwirtschaft aus. Durch das vorbildliche Leerstandsmanagement ist die Einwohnerzahl von Glurns stetig gewachsen. Viele Veranstaltungen wie Märkte oder Ausstellungen positionieren Glurns - auch international - als Kulturort und schaffen Lebensqualität.
Elmar Prieth
Eine feste Größe im Wirtschaftsraum Schluderns-Glurns ist auch das Unternehmen Metallbau. „Wir beschäftigen derzeit 31 Mitarbeiter“, heißt es dort auf Nachfrage.„Wir haben 17 Mitarbeiter“, sagt VEK-Obmann Alexander Telser zum Vinschgerwind. Das VEK, das Vinschger Energiekonsortium, hat seit Februar 2020 seinen Sitz in Glurns. Der neue Firmensitz ist von weitem sichtbar: Mit einem großen V am Eck des Gebäudes hat das neue Bürogebäude ein markantes architektonisches Zeichen, welches für den Vinschgau steht. Rund 17 Mitarbeiter beschäftigt auch der Baustoffhandel Terzer in Schluderns. Marseiler Holztechnik hingegen „beschäftigt zur Zeit 9 Mitarbeiter“, erklärt Mike Marseiler auf Nachfrage. Das Bauunternehmen Baldauf hat sieben Beschäftigte.
Schluderns und Glurns zeichnen sich vor allem durch kleine und mittlere Betriebe aus, die zusammen für eine vielfältige und interessante Mischung sorgen. Der Großteil davon sind Familienbetriebe, die mit Herzblut geführt werden. Einige sind Nischenplayer. Wiederum andere sind international unterwegs. Die Bandbreite ist jedenfalls da.
Der öffentlicher Sektor. Ein wichtiger Arbeitgeber in Schluderns ist auch das Alten- und Pflegeheim Schluderns. „Derzeit arbeiten bei uns im Alten- und Pflegeheim 58 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Vinschgau in Voll- und Teilzeit. Betten haben wir 50“, sagt Sibille Tschenett, die Direktorin. Die Arbeitsbereiche sind folgende: die Pflege und Betreuung, die Küche, die Reinigung, die Wäscherei und die Verwaltung. Die Lohnkosten, sagt Tschenett, belaufen sich auf insgesamt knapp 2 Millionen Euro.
Im Jahre 2003 startete der Betrieb einen besonderen Bildungsweg mit dem Ziel, allen Mitarbeiterinnen die kinaesthetischen Konzepte in der Pflege näher zu bringen. Zum einen um der Fürsorgepflicht und Gesundheitsförderung gegenüber den Mitarbeiterinnen Rechnung zu tragen und zum anderen, um den Bewohnern die größtmögliche Eigenständigkeit und Lebensqualität zu bieten. „Mittlerweile hat sich der Betrieb einen besonderen Ruf durch den Einsatz der Kinaesthetics-Konzepte erworben“, erklärt Tschenett. Ein weiterer Schwerpunkt in der Betriebsphilosophie ist die Regionalität. „Wir achten beim Einkaufen auf die Regionalität – vor allem bei den Lebensmitteln“, erklärt Tschenett Damit soll die lokale Landwirtschaft unterstützt und kurze Transportwege gefördert werden. Arbeitsplätze in der Region werden erhalten und die Wertschöpfung bleibt vor Ort.
Zu den größeren öffentlichen Arbeitgebern zählt auch der Schulsprengel Schluderns. „Wir haben insgesamt 67 Beschäftigte und im abgelaufenen Schuljahr besuchten 304 SchülerInnen eine der Schulstellen im Schulsprengel“, teilt die Direktorin Martina Tschenett auf Nachfrage vom Vinschgerwind mit. Die Schulstellen des SSP sind die Grundschule Schluderns, die Grundschule Glurns, die Grundschule Taufers i. M. und die Mittelschule Glurns.
Zu den öffentlichen Arbeitgebern zählen auch die beiden Gemeinden Schluderns und Glurns selbst. In der Gemeinde Glurns sind 7 Personen in den Bereichen Verwaltung, Glurns Marketing und im Bauhof beschäftigt. „Im Sommer werden weiters 2 Saisonsmitarbeiter angestellt“. In der Gemeinde Schluderns hingegen haben 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Angestelltenverhältnis.
Tourismus in Glurns und Schluderns. Glurns ist touristisch eine Perle. Die kleine mittelalterliche Stadt mit Ringmauern und Wehrturm zieht viele Touristen - vor allem Tagestouristen - an. Das hat natürlich mit dem Flair hier zu tun, aber auch mit dem touristischen Angebot. In Glurns ist man einfach rührig.
Der Veranstaltungskalender ist ein proppenvoller. Die Palabirntage, der Glurnser Advent – der Weihnachtsmarkt - der Laubenmarkt oder diesen Samstag, den 26. Juni 2021 die „Notte Romantica nei Borghi più belli d‘Italia“ seien hier nur stellvertretend erwähnt. Das ganze Jahr über ist Glurns - dank Glurns Marketing - aktiv und lebendig.
In Schluderns ist vor allem die Churburg touristischer Magnet. Doch auch sonst ist Schluderns einen Besuch wert. Schluderns hat das Vinschger Museum, einen idyllischen Ortskern und eine lebendige Gastronomie. In beiden Gemeinden führt der deutsche Gast die Gästestatistik an, gefolgt vom italienischen Urlauber. Gäste wie Einheimische wissen Schluderns und Glurns in jedem Fall wertzuschätzen.