BM sucht Konsens im Vorfeld

geschrieben von
Bestand und Machbarkeitsstudie des „Hallerhofes“ im Fassaden-Vergleich zur Hofgasse hin Bestand und Machbarkeitsstudie des „Hallerhofes“ im Fassaden-Vergleich zur Hofgasse hin

Latsch - Der Latscher BM Mauro Dalla Barba erprobt im Gemeinderat neue Formen der Demokratie. Ziel ist es, einen mehrheitlichen Konsens mit den Gemeinderäten herzustellen und zwar für Entscheidungen, die eigentlich dem Gemeindeausschuss vorbehalten sind. Das kommt bei den Gemeinderäten gut an, und diese lassen sich in die Verantwortung miteinbinden.
Ein Beispiel: Der „Hallerhof“ in der Hofgasse wurde von der Gemeinde Latsch im vorigen Jahr angekauft und soll der Nutzung für geförderten Wohnbau zur Verfügung gestellt werden. Bei der Online-Gemeinderatssitzung am 25. Jänner 2021 ließ BM Dalla Barba vom jungen Architektenteam Thomas Stecher und Florian Holzknecht eine Machbarkeitsstudie zur Neugestaltung des Hallerhofes im Gemeinderat vorstellen, um im Anschluss daran Rückmeldungen von den Räten einzuholen und um die weitere Marschroute - im mehrheitlichen Konsens mit den Gemeinderäten - festlegen zu können. Dass Dalla Barba möglicherweise damit den richtigen Weg gewählt hat, lässt sich an den Vorschlägen der Architekten ablesen. Denn der „Hallerhof“ darf nach bisherigem Stand des Wiedergewinnungsplanes nicht abgerissen werden. Aufgrund der sehr schlechten Bausubsanz, des Verfalles, der nicht mehr zulässigen Fensterbrüstungshöhen usw. haben die Architekten begründet einen Abbruch mit Wiederaufbau vorgeschlagen. Dafür müsste sowohl der Wiedergewinnungplan als auch der Ensembelschutzkatalog abgeändert werden.
Dies vorausgeschickt präsentierten die Architekten einen Neubau, der die äußerlichen Chrakteristiken des Hallerhofes nachzeichnen soll (die Engadiner Bauweise mit schlichter Lochfassade, dem Satteldach, den Jalousien und den zurückgesetzten Fußpfetten soll beibehalten werden) und in einem „Klimahausstandard A nature“ könnten drei sehr attraktive Wohnungen (zwei zu 110 und eine zu 90 m2) verwirklicht werden. Die geschätzten Baukosten inklusive Technikerspesen: eine Million Euro.
Zu Kritik, Bedenken und Diskussionen im Rat hat vor allem die Gargenausfahrt auf der Höhe der Hofgasse geführt. Die sei sehr bedenklich (Stephan Bauer, der sich dann als einziger bei der informellen Abstimmung enthielt), eng und unübersichtlich (Sepp Kofler). Es erging die Aufforderung an die Architekten, nochmals über diese Ausfahrt nachdenken zu wollen. Es war dann Joachim Weiss, der ein Fass auftat: Wenn wir den Wiedergewinnungsplan und den Ensembelschutz abändern, werden wir das dann morgen auch Privaten zugestehen? Das seien auch seine Bedenken gewesen, gestand BM Dalla Barba. Allerdings werde man die Bauten von Fall zu Fall beurteilen müssen. (eb)

Gelesen 2716 mal
Mehr in dieser Kategorie: « Reschenbahn Zufriedene Fischer »

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.