Was für ein Drama im allerletzten Spieltag der Oberliga! 70 Spielminuten lang schien es, als würden die Gelb-Blauen den Klassenerhalt schaffen, doch in den letzten zwanzig Spielminuten wandte sich das Blatt für die Vinschger auf dramatische Art und Weise und am Ende stand den Naturnsern nicht nur eine Niederlage zu Buche, sondern es hieß gleichzeitig auch: Abstieg in die Landesliga.
Von Sarah Mitterer
Das, was sich am allerletzten Spieltag ereignete, hätte aus der Feder von Drehbuchautor Alfred Hitchcock stammen können, denn der Abstiegskampf war an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten. Doch von vorn: Die Ausgangslage für den SSV Naturns am letzten Oberliga-Spieltag schien alles andere als aussichtslos. Naturns befand sich zu jenem Zeitpunkt noch am sicheren Ufer und hatte einen Punkt Vorsprung vor Stegen, das sich auf den Abstiegsplatz befand. Nun kam es im letzten Spiel jedoch zu einem direkten Abstiegsduell, denn man traf auswärts auf den ebenfalls abstiegsgefährdeten Bozner FC, der gleich viele Punkte auf dem Konto hatte wie die Naturnser. Mit einem Sieg hätten die Vinschger den Klassenerhalt geschafft und man hätte nicht auf das Ergebnis von Stegen achten müssen. Lange Zeit sah es auch danach aus, als würden die Naturnser nicht nur mit einem Sieg sondern auch mit dem Klassenerhalt die Meisterschaft beenden. Alex Spechtenhauser brachte die Untervinschger bereits in der ersten Spielminute in Führung, doch der Bozner FC konnte noch vor der Pause zum 1:1 ausgleichen. In der 69. Spielminute erzielte Dominic Weithaler den erneuten Führungstreffer der Naturnser und der Jubel bei den Gelb-Blauen war groß. Doch dieser Jubel verstummte nur vier Minuten später, als man den erneuten Ausgleich hinnehmen musste und es erneut hieß: zittern! Doch es kam noch schlimmer, weitere vier Minuten waren gespielt, als Naturns den dritten Gegentreffer hinnehmen musste und plötzlich im Hintertreffen lag. Zwar warfen die Vinschger alles nach vorne, wurden aber für ihren Mut nicht belohnt und kassierten am Ende eine 2:5 Niederlage. Da Stegen sein Spiel gewann und damit den SSV in der Tabelle noch überholen konnte, bedeutete die letzte Niederlage der Saison zugleich auch den Abstieg. Somit kehrt Naturns, das sich in der Rückrunde mächtig steigern konnte und vier Spieltage vor dem Meisterschaftsende noch fünf Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone hatte, nach nur einer Saison in der Oberliga wieder in die Landesliga zurück.
Oberliga - Matthias Bacher ist der torgefährlichste Spieler in den Reihen der zwei Vinschger Mannschaften. Mit 16 Toren belegt er in der Torschützenliste den vierten Platz. (sam)
Oberliga - Der ASV Partschins hat sich in seiner Premierensaison in der Oberliga am vorletzten Spieltag mit einem Sieg gegen Rovereto den Klassenerhalt gesichert. Die Partschinser, die sich lange auf einem Abstiegsplatz befanden, zeigten eine starke Rückrunde und beendeten die Saison auf Position 10. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Urban, 25. Mai 2024
Im November 2023 war ich vom Bildungsausschuss der Gemeinde Kastelbell Tschars eingeladen, in einem Vortrag die Landschaftsschutzgebiete und Biotope dieser Gemeinde vorzustellen. In die Bilderserie zu diesem Vortrag hatte ich auch ein Foto meines in Tschars wohnenden Schwagers Massimiliano aufgenommen, das einen Krebs in einem Gewässer der Talsohle in Tschars zeigte. Nur leider war der Krebs, in Rückenlage fotografiert, tot. Doch wo Totfunde gemacht werden, kann es auch Lebendtiere geben. Eva Prantl von der Umweltschutzgruppe Vinschgau hat den Impuls aufgenommen und das Südtiroler Landesamt für Naturschutz informiert. In der Folge wurden im Gebiet Fangkörbe aufgestellt, um festzustellen, ob es noch Krebse gab.
Und die Kontrolle der Fallen hat tatsächlich den Nachweis erbracht, dass die Population der Bachkrebse in Tschars vital ist. Es wurden weibliche und männliche Tiere gefunden. Selbstredend sind die Krebse an ihrem Fundort wieder in die Freiheit entlassen worden. Von der Freilassungsaktion habe ich von meiner Schwägerin Ruth Bilder bekommen, mit denen ich diesen Beitrag illustriere. Damit die Population der Bachkrebse nicht gefährdet wird, unterbleiben genauere Angaben zu ihrem Lebensraum.
In der Ausgabe vom Montag, 25. März 2024 der Tageszeitung „Dolomiten“ war berichtet worden, dass in Tartsch bei einer Entschilfungsaktion in einem kleinen Bächlein das Bachneunauge und der Dohlenkrebs gefunden und gerettet worden sind. Die beiden Vorkommen seltener und vom Aussterben bedrohter Tierarten von Wasserlebensräumen im Vinschgau sind sehr erfreulich. Sie zeigen auch, dass die Lebensräume noch geeignet sind, in denen diese Arten vorkommen. Es ist schon lange eine ökologische Erkenntnis, dass es keinen Artenschutz ohne einen Lebensraumschutz gibt.
Der Italienische Bachkrebs
Bei beiden Funden in Tartsch und in Tschars handelt es sich um den Italienischen Bachkrebs (Austropotamobius pallipes italicus).Die deutschen Namen Dohlenkrebs und Bachkrebs sind Synonyme. In der Zeitungsnachricht vom 25. März d.J. ist der Tartscher Krebsfund mit dem Namen Dohlenkrebs bezeichnet worden.
Klaus Hellrigl, der Brixner Zoologe, und Berta Thaler, die langjährige Mitarbeiterin des Landesbiologischen Labors in Leifers haben in der Tierenzyklopädie „Die Tierwelt in Südtirol“ (herausgegeben vom Naturmuseum Südtirol, Bozen 1996) die Krebstiere (Crustacea) bearbeitet. Die folgenden Angaben zu den Krebsen habe ich dem wissenschaftlichen Fachaufsatz der beiden Experten entnommen.
Die Krebstiere
Von den Krebstieren sind bisher weltweit ca. 42.000 Arten bekannt und beschrieben worden. In der zoologischen Systematik unterteilt man die Krebstiere in zwei Unterklassen: die niederen Krebse (Entomostraca) und die Höheren Krebse (Malocostraca).
Die Höheren Krebse sind in der heimischen Fauna mit den Zehnfußkrebsen (Decapoda), den Flohkrebsen (Amphipoda) und den Asseln (Isopoda) vertreten.
Der Italienische Bachkrebs gehört zu den Zehnfußkrebsen und damit zu den Höheren Krebsen. Für sein Vorkommen ist entscheidend, dass der Sauerstoffgehalt des Gewässers nicht zu gering ist und dass geeignete Schlupfwinkel in Form von überhängenden Uferböschungen und hohl aufliegenden Steinen vorhanden sind.
Vorkommen und Gefährdung
In den Binnengewässern Mitteleuropas als Süßgewässer kommen 5 Arten von Fluss- und Bachkrebsen vor. Hinzu kommen importierte Arten aus Nordamerika (Amerikanischer Flusskrebs Orconectes limosus) bzw. aus Ostasien (Wollhandkrabbe Eriocheir sinensis).
Klaus Hellrigl und Berta Thaler schreiben zum Vorkommen der Flusskrebse in Südtirol das Folgende: „In den heimischen Gewässern dürfte nur eine Art natürlich verbreitet sein, der Italienische Bachkrebs Austropotamobius pallipes italicus. Frühere Angaben mancher Autoren über das Vorkommen des Eropäischen Flusskrebses (Astacus astacus) in Südtirol, beruhten auf Verwechslungen mit Austropotamobius pallipes italicus. Der Europäische Flusskrebs Astacus astacus kommt in Südtirol nicht natürlich vor, erst in jüngster Zeit, d.h. 1981, wurde diese stattliche Art im Raum Bruneck aus Kärnten eingeführt (Adami & Gasser, 1994) und beginnt sich von da allmählich auszubreiten. Durch diese Konkurrenz scheint eine weitere Zurückdrängung des ohnehin stark gefährdeten Bachkrebses gegeben.“
Und weiter K. Hellrigl und B. Thaler: „Die tatsächlichen Gefährdungsursachen für den heimischen Bachkrebs scheinen weniger durch direkte Nachstellungen zu kulinarischen Speisezwecken bedingt und auch nicht durch die sogenannte Krebspest, einer unter den europäischen Flusskrebsen, vor allem Astacus astacus, verheerenden Pilzkrankheit (Aphanomyces astaci), die um die Jahrhundertwende mit dem aus Nordamerika importierten und dagegen immunen Amerikanischen Flusskrebs (Orconectes limosus) in Europa eingeschleppt und verbreitet worden war. Vielmehr ist die Gefährdung des Bachkrebses in Südtirol hauptsächlich durch zunehmende Rückdrängung seiner Brutgewässer – vor allem Wiesenbäche und Weiher – bedingt, wobei in den letzten Jahrzehnten noch die künstliche Einsetzung unverträglicher Raubfische hinzukam.“
Und die beiden Experten stellen weiters fest: „Die hinsichtlich Wasserqualität recht genügsamen Bachkrebse wurden früher landesweit in Teichen und Wassergräben zu Speisezwecken gehalten, und von einer Ausrottung konnte über Jahrhunderte keine Rede sein. Allein im Raum Brixen kamen Bachkrebse an mindestens 10 verschiedenen Stellen vor. …..Die meisten dieser ehemaligen Krebsbiotope existieren heute nicht mehr oder wurden durch menschliche Eingriffe so stark verändert, dass es seit 10 Jahren (Anmerkung: Stand 1996) im Raum Brixen keine Bachkrebse mehr gibt. Vorkommen von Bachkrebsen finden sich im Raum Südtirol heute (Stand 1996) nur mehr in einem Dutzend Quellbächen und Wassergräben vornehmlich im Etschtal zwischen Lana und Salurn und vereinzelt auch im Vinschgau und im mittleren Pustertal“. Soweit Klaus Hellrigl und Berta Thaler.
Vor diesem Hintergrundwissen ist das aktuelle Vorkommen des Italienischen Bachkrebses in Tschars und Tartsch umso bemerkenswerter. Es sei den Tartscher und den Tscharser Bachkrebsen noch ein langes Heimrecht im Vinschgau beschieden. Der Italienische Bachkrebs ist eine Natura 2000-Art! In der „Roten Liste gefährdeter Tierarten Südtirols (1994) stufen die beiden Limnologen Vito Adami und Michael Gasser den Italienischen Bachkrebs als „vom Aussterben bedroht ein“.
Eine Brückenfunktion hat die Gemeinde Partschins inne: Es verbindet das Burggrafenamt mit dem Vinschgau, ist Schnittpunkt von Stadt und Peripherie, besticht mit Charme und Charakter, mit lebendigen Traditionen, mit einem gesundes Lebensgefühl – und mit innovativen Betrieben, die hier Zuhause sind.
Text: Angelika Ploner | Fotos: Erwin Bernhart
Partschins - Rabland und die Töll sind Bindeglieder: Sie verbinden das Burggrafenamt mit dem Vinschgau und sind gleichzeitig Schnittpunkt von Stadt und Peripherie. Die Gemeinde mit Charme und Charakter, mit lebendigen Traditionen, mit einem gesundes Lebensgefühl, traumhafter Landschaft, Kulinarik & Kultur hat viel zu bieten und ist reich an geschichtsträchtigen Gemäuern, an edlen Ansitzen und Burgen. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass die Hauptrolle hier im Wirtschaftsgefüge der Tourismus einnimmt. Im vergangenen Jahr 2023 wurden 329.560 Nächtigungen und 72.510 Ankünfte im Gemeindegebiet verzeichnet. Insgesamt gibt es in Partschins-Rabland-Töll über 100 Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe, 109 an der Zahl (Schutzhütten inklusive), die insgesamt 2.277 Betten stellen und die Gemeinde zu einer starken Tourismusdestination machen. Die Auslastung von 145 Tagen spricht für sich. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt bei 4,5 Tagen. Man profitiert natürlich von der Nähe zu Meran und zum benachbarten Burggrafenamt. Nicht umsonst bezeichnet man sich hier als Vorort von Meran. Gleichzeitig erkennt man aber auch die Vorzüge des Vinschgaus. Die errechnete gesamte Bruttowertschöpfung, die mit dem Tourismus in Verbindung steht beläuft sich in der Gemeinde Partschins auf satte 46,31 Millionen (direkter Effekt: 26,13 Millionen Euro, indirekter Effekt: 7,61 Millionen Euro, induzierter Effekt: 12,57 Millionen Euro).
Tourismus. Der Präsident des Tourismusvereins Philip Ganthaler und Karin Thaler, die Direktorin sind sich einig: In Partschins, Rabland mitsamt der Töll ist der Tourismus gesund. Es gibt eine ausgewogene und gesunde Mischung an verschiedensten Unterkunftsmöglichkeiten, eine Vielzahl an Einkehrmöglichkeiten und eine bunte landwirtschaftliche Produktpalette. Das Wahrzeichen von Partschins und seinen Ortsteilen ist aber vor allem der Partschinser Wasserfall, der größte Wasserfall Südtirols mit einer Fallhöhe von 97 Metern. Er ist nicht nur Naturdenkmal, sondern zudem der Gesundheit förderlich. Das hat eine Studie der Technischen Universität München zur Wasser- und Luftqualität ergeben.
Daneben steht Partschins mit seinen Ortsteilen für Natur, Kultur, Dorfcharakter und Stadtnähe. Drei Museen beherbergt die Gemeinde Partschins, eines davon ist natürlich dem bekanntesten Sohn der Gemeinde gewidmet: Peter Mitterhofer, der Erfinder der Schreibmaschine.
Die Aufstiegsanlage Texelbahn feiert heuer ein kleines Jubiläum: Vor 15 Jahren, am 25. April 2009 wurde die Texelbahn in Betrieb genommen. Sie war eine wichtige Investition – besonders für den Tourismus in der Gemeinde. In wenigen Minuten fährt die Bahn Einheimische und Gäste nach oben, direkt zum Meraner Höhenweg und zahlreichen anderen Wanderdestinationen.
Die Landwirtschaft. Auch die Landwirtschaft ist eine wichtige Säule für den Wirtschaftsraum Partschins-Rabland-Töll. Laut Wirtschaftsforschungsinstitut gibt es in Partschins, Rabland und der Töll genau 136 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, die fast alle Äpfel produzieren. Diese werden in der Obstgenossenschaft TEXEL in Naturns verarbeitet. Der Geschäftsführer der TEXEL Christoph Pircher liefert beeindruckende Daten, die allerdings für das gesamte Einzugsgebiet der TEXEL stehen: Die aktuelle Mitarbeiterzahl beläuft sich auf 158 Mitarbeiter, die aktuelle Mitgliederzahl auf 309 Mitglieder.
Die Integrierte Produktion nimmt 877 Hektar ein, 264 Hektar werden biologisch bewirtschaftet. 339 Hektar der Anbaufläche befinden sich in der Katastralgemeinde Partschins. 2023 betrug die Ernte insgesamt 65.505.576 kg. Der Apfel führt mit 65.477.476 kg das Ernteverzeichnis natürlich deutlich an. Eine kleine aber nicht unwichtige Rolle spielen mit 5.470 kg Birnen und mit 22.630 kg das Stein- und Beerenobst.
Der öffentliche Sektor.
Ein wichtiger Arbeitgeber im öffentlichen Dienst in der Gemeinde Partschins ist das neue Seniorenheim. Das neue Seniorenwohnheim Johannes Nepomuk wurde im Oktober 2019 mit den ersten Heimbewohnern bezogen und zählt zu den wichtigsten öffentlichen Arbeitgebern. Der Direktor Jürgen Pircher erklärt auf Nachfrage dem Vinschgerwind:
„Das Seniorenheim Partschins verfügt über 50 Einbettzimmer und 8 Tagespflegeplätze, neben der stationären/teilstationäre Pflege bietet das Seniorenheim einer Reihe weiterer Dienstleistungen an, so die Kurzzeitpflege, Schülermensa, die Mensa für die Gemeindemitarbeiter, Seniorenmensa und die Essen auf Räder der Gemeinde Partschins werden im Seniorenheim zubereitet. 60 Mitarbeiter in den Bereichen Pflege, Reinigung, Wäscherei, Küche und der Verwaltung finden im Senioren einen sicher und sozialpolitisch sehr wertvollen Arbeitsplatz.
Mit seiner Caffetteria und der großzügigen Parkanlage bildet das Seniorenheim einen Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft und ist als Bindeglied zwischen Senioren und Dorfbevölkerung zu verstehen. Ein großer Mehrzwecksaal bietet Raum für Weiterbildungen und Freizeitgestaltung. Junge Menschen oder Berufsquereinsteiger finden im Seniorenheim Partschins die Möglichkeit über Praktikums oder berufsbegleitende Ausbildungen sich für einen Beruf mit großer Zukunftsperspektive auszubilden, um dann wohnortnahe und familienfreundlich in die Berufswelt einzusteigen.“
Auch im Schulsektor sind wichtige Arbeitsplätze zu finden. Die Grundschulen Partschins und Rabland und die Mittelschule Partschins gehören zum Schulsprengel Algund. Die Direktorin Carlotte Ranigler erklärt auf Nachfrage: „Die an den Grundschulen Partschins und Rabland und in der Mittelschule Partschins beschäftigten Personen setzen sich wie folgt zusammen: An der Grundschule Partschins arbeiten 18 Lehrpersonen und 2 Mitarbeiter*innen für Integration, an der Grundschule Rabland 14 Lehrpersonen und an der Mittelschule Partschins 21 Lehrpersonen. Dazu kommen jeweils zwei SchulwartInnen an den Grundschulen Partschins und Rabland und 3 SchulwartInnen an der Mittelschule Partschins. 99 SchülerInnen besuchen im heurigen Schuljahr die Grundschule Partschins, 102 die Grundschule in Rabland und 110 SchülerInnen die Mittelschule Partschins.
Insgesamt waren in Partschins im vergangenen Jahr 116 Personen im öffentlichen Sektor beschäftigt.
Die Unternehmensvielfalt.
Laut WIFO, dem Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen, haben 399 Betriebe ihren festen Platz im Gemeindegebiet von Partschins und bewähren sich seit vielen Jahren bestens. Dass es sich hier gut wirtschaften lässt, beweisen die unterschiedlichsten Sektoren: Vom Baugewerbe über Dienstleistungsunternehmen zum verarbeitenden Gewerbe sind viele Bereiche hier abgedeckt und sorgen dafür, dass Menschen in Partschins, Rabland und Töll Arbeit und Arbeitsplätze haben. Ein besonderer Betrieb und gleichzeitig größter privater Arbeitgeber ist Alps Coffee. Seit 130 Jahren steht der Name Schreyögg für höchsten Kaffeegenuss. Eine Erfolgsgeschichte, die 1890 ihren Anfang nahm. „Alps Coffee beschäftigt 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, teilt die Marketingabteilung auf Nachfrage mit. Auch die RÖFIX stellt sich in die Reihe der größten privaten Arbeitgeber hier im Wirtschaftsraum Partschins-Rabland-Töll. „Im Hauptsitz Standort Partschins/Töll sind derzeit 44 Mitarbeiter beschäftigt“, sagt Erika Raich, die Leiterin des Personalwesens.
Die Hotelerie ist erstklassig aufgestellt in Partschins und Rabland. Ein Leitbetrieb ist zweifelsohne das Hotel Rössl in Rabland. „Wir haben 35 Mitarbeiter“, erklärt die Familie Pircher. Zu den Traditionsbetrieben zählt das Unternehmen Ungerer, das auf Kältetechnik spezialisiert ist. „Wir sind ein Team aus 25 Personen“, heißt es im Unternehmen Ungerer auf Nachfrage. Das Bauunternehmen Pföstl hingegen beschäftigt 19 Mitarbeiter. Auffallend: Wohl in keinem anderen Wirtschaftsraum sind so viele innovationsfreudige Unternehmen angesiedelt, wie hier. Da ist etwa das Unternehmen Alpiplast, das einen Nischenmarkt besetzt: „Die Mitarbeiterzahl liegt derzeit bei 15“, sagt Lara Rossi, Sales Management Alpiplast. MC Donalds, Ferrero – dies sind nur zwei der namhaften Kunden von Alpiplast. Das Unternehmen produziert seit 1971 in Partschins Trinkhalme und liefert sie in die ganze Welt.
Bunte Mischung.
Die Stärken hier am Tor zum Vinschgau liegen in der vielfältigen Mischung. Unternehmen verschiedenster Couleur haben in Partschins-Rabland-Töll ihren festen Platz. Außerdem lässt es sich auch ausgezeichnet einkaufen und genießen. Verschiedene Restaurants warten mit besonderem Genuss auf. Gäste wie Einheimische finden alle gastronomischen Facetten. Das Angebot reicht von herzhaft-bodenständig geht über mediterran bis hin zu feinen, exklusiven Gaumenfreuden. Dazu gesellen sich exquisite und erlesene Weine der Umgebung. Und auch die Kultur hat hier einen großen Stellenwert. Es sind hier, in Partschins, Rabland und Töll, aktive Menschen am Werk, mit Herz und Engagement.
Ab dem 1. Juni müssen neue Kriterien erfüllt werden, um das "GreenEvent"-Siegel zu erhalten. Die Zertifizierungsanträge sind mindestens zwei Monate vor Veranstaltungsbeginn einzureichen.
Veranstaltungen so zu organisieren und durchzuführen, dass die Umwelt möglichst wenig belastet und die Nachhaltigkeit verbessert wird: Das ist das Ziel der Zertifizierung "GreenEvent". Ressourcen einsparen, Abfall vermeiden, den Fokus auf sanfte Mobilität legen, lokale und saisonale Produkte beim Catering hervorheben und umwelt-, gesundheits- und sozialverträglich handeln – alle diese Bereiche gehören dazu.
"Die GreenEvent-Zertifizierung ist ein konkretes Bekenntnis zu mehr Nachhaltigkeit bei unseren Veranstaltungen", unterstreicht der Landesrat für Umwelt- Natur- und Klimaschutz Peter Brunner. "Besonders wichtig ist die Entwicklung von einem ‚goingGreenEvent‘ zu einem ‚GreenEvent‘: Diese stellt sicher, dass eine Veranstaltung nicht nur die grundlegenden Kriterien einhält, sondern schrittweise höhere Nachhaltigkeitsstandards anstrebt, die sich positiv auf die Umwelt und die Gemeinschaft auswirken."
Um den Bedürfnissen der Antragsteller noch besser gerecht zu werden und eine höhere Qualität zu gewährleisten, wurde nun der Zertifizierungsprozess gestrafft. Die neuen Kriterien gelten ab dem kommenden Samstag, 1. Juni. Sie sehen eine Verringerung der Gesamtzahl der Maßnahmen vor, die ergriffen werden können. Zugleich wird die Zahl der verpflichtenden Maßnahmen, die unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit wichtig sind, erhöht. Unter diesen Maßnahmen gibt es einige neue, die vor allem die Mobilität betreffen.
Der Antrag auf Zertifizierung einer Veranstaltung muss mindestens zwei Monate vor Beginn der Veranstaltung beim Landesamt für Abfallwirtschaft der Landesagentur für Umwelt- und Klimaschutz eingereicht werden.
"Das Verfahren beginnt mit der verpflichtenden Teilnahme an einer Online-Informationsveranstaltung, in der die neuen Kriterien für die Zertifizierung erläutert werden", erklärt Elisa Poznanski, Ansprechpartnerin für das "GreenEvent"-Projekt. Von vornherein muss die Art der zu zertifizierenden Veranstaltung festgelegt werden.
Zur Auswahl stehen sechs verschiedene Veranstaltungsarten, die jeweils einer eigenen Checkliste – also Reihe von Maßnahmen, die ergriffen werden können - entsprechen: Sportveranstaltungen und kulturelle Veranstaltungen in Gebäuden, Konferenzen und Kongresse, kulinarische und gastronomische Veranstaltungen in Gebäuden, Sportveranstaltungen in Sportanlagen, Sportveranstaltungen und kulturelle Veranstaltungen im Freien, Festivals, Märkte und kulinarische und gastronomische Veranstaltungen im Freien.
"Auf diese Weise sind die Vorgaben für die Organisation der jeweiligen Veranstaltung noch zielgerichteter und tragen dazu bei, diese noch nachhaltiger zu gestalten", erklärt Poznanski. "Der zweite Schritt besteht in der Einreichung des Antrags mit der korrekt ausgefüllten Checkliste im Anhang." Es folgt die Prüfung aller Unterlagen durch das Amt für Abfallwirtschaft, das in der Folge die Auszeichnung erteilt und das Gütesiegel zur Verfügung stellt. Es ist nicht mehr notwendig, einen Abschlussbericht einzureichen. Vielmehr müssen alle Unterlagen, die die Nachhaltigkeit der Veranstaltung belegen, bereits bei der Antragstellung eingereicht und für spätere Stichprobenkontrollen bereitgehalten werden.
Die Zertifizierung "going GreenEvent" wird an Veranstaltungen vergeben, die zum ersten Mal am Programm teilnehmen, alle verpflichtenden Anforderungen erfüllen und mindestens 50 Prozent der anwendbaren optionalen Maßnahmen erreichen. "Ab dem zweiten Jahr", erklärt Giulio Angelucci, Direktor des Landesamtes für Abfallwirtschaft, "erhalten Veranstaltungen, die alle verpflichtenden Anforderungen erfüllen und mindestens 75 Prozent der optionalen Maßnahmen umsetzen, die Anerkennung ‚GreenEvent‘. Sollten sie bei der Anwendung der optionalen Maßnahmen nur die Hälfte der Höchstpunktezahl erreichen, behalten sie hingegen die Zertifizierung ‚going GreenEvent‘, die für maximal zwei weitere Jahre vergeben werden kann."
Während der Veranstaltungen sind stichprobenartige Kontrollen vorgesehen. "Werden die aufgeführten Maßnahmen nicht im geforderten Umfang umgesetzt, wird die Anerkennung nachträglich entzogen und dem Veranstalter der Ausschluss vom Verfahren für die folgenden zwei Jahre mitgeteilt", so Angelucci weiter. "Dies betrifft vor allem die Nichtumsetzung der vorgeschriebenen Maßnahmen."
Um einen stufenartigen Übergang zum neuen Zertifizierungssystem zu ermöglichen und den Veranstaltern die Möglichkeit zu geben, alle verpflichtenden Maßnahmen zu planen und umzusetzen, ist es für eine Übergangszeit möglich, auch Veranstaltungen zur Zertifizierung zuzulassen, bei denen 90 Prozent der verpflichtenden Maßnahmen angewendet werden.
Ab 1. Januar 2027 müssen alle Veranstaltungen, die eine Zertifizierung beantragen, die vollständige Liste der vorgeschriebenen Maßnahmen erfüllen.
Die Initiative "GreenEvent" ist 2013 vom Landesamt für Abfallwirtschaft in der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz mit Unterstützung des Ökoinstituts Südtirol ins Leben gerufen wurden. Nach fünf Jahren Erfahrung mit Green Events wurde 2019 eine erste Überarbeitung der Zertifizierungskriterien vorgenommen (LPA hat berichtet). 2024, weitere fünf Jahre später, erfolgt nun eine weitere Anpassung des Zertifizierungsprozesses, um das Gütesiegel auf noch mehr Nachhaltigkeit auszurichten.
Alle Informationen zur "GreenEvent"-Zertifizierung für nachhaltige Veranstaltungen und das Antragsformular mit den sechs verschiedenen Arten von Checklisten finden sich im Bürgernetz des Landes.
red/mpi
Die Berufsgemeinschaft der Fotografinnen und Fotografen und Filmer/innen im lvh klärt über das Urheberrecht bei Bildmaterial auf.
Was bedeutet Urheberrecht? Das Urheberrecht schützt geistige Tätigkeiten und deren Resultate, einschließlich Fotografien. In Italien wird es durch das Gesetz Nr. 633/1941 und das Zivilgesetzbuch geregelt. Dies ist vergleichbar mit dem Copyright-System in den USA und Großbritannien. Ursprünglich waren Fotografien nicht als geistige Werke anerkannt. Erst 1979 wurden sie in Artikel 2 des Gesetzes Nr. 633/41 aufgenommen.
Zwei Schutzarten
Man unterscheidet zwischen dem Urheberrecht für kreative fotografische Werke und dem Schutzrecht für einfache Fotografien. Das Urheberrecht für kreative fotografische Werke schützt den kreativen Charakter und umfasst moralische und wirtschaftliche Rechte der Fotografin/des Fotografen. Der Schutz dauert 70 Jahre nach dem Tod der Fotografin/des Fotografen. Dies bedeutet, dass die Fotografin/der Fotograf das Recht zur wirtschaftlichen Nutzung in Form von Reproduktion, Verbreitung, Veröffentlichung und mehr hat. Die Nennung der Fotografin/des Fotografen ist immer erforderlich.
Das Schutzrecht für einfache Fotografien gilt für nicht kreative Bilder wie Dokumentationen und Reproduktionen. Der Schutz dauert 20 Jahre ab Herstellungsdatum. Einfache Fotografien umfassen Alltagsaufnahmen und Reproduktionen von Kunstwerken. Der Schutz erstreckt sich über 20 Jahre ab dem Herstellungsdatum. Nach Ablauf dieser Frist werden die Fotografien gemeinfrei, wobei die Nennung des Urhebers weiterhin Pflicht bleibt.
Fotografien im Arbeitsverhältnis und Urheberrechtsverletzungen
Wenn Fotografien im Rahmen eines Arbeitsvertrages entstehen, ist die/der Arbeitgeber/-in die/der Inhaber/in der Nutzungsrechte. Verträge müssen klar definieren, welche Rechte und Modalitäten gelten. Gesetzliche Strafen für Urheberrechtsverletzungen können zivil-, straf- oder verwaltungsrechtlich sein. Verletzungen betreffen moralische Rechte (z.B. Aneignung der Urheberschaft) und wirtschaftliche Rechte (unberechtigte Nutzung). Artikel 158 des Urheberrechtsgesetzes ermöglicht Schadenersatzklagen und die Beseitigung des rechtswidrigen Zustands.
Kurz zusammengefasst: Das Urheberrecht an Fotografien entsteht automatisch mit der Schaffung des Werkes, unabhängig von Verträgen. Verträge können jedoch als Nachweis der Rechtmäßigkeit dienen. Nutzer/innen von Fotografien müssen stets die/den Urheber/in nennen. Die Fotografin/der Fotograf hat das ausschließliche Recht zur Veröffentlichung, wirtschaftlichen Nutzung, Reproduktion und mehr.
„In unseren Berufsfeldern der Fotografie und des Filmemachens haben wir die Möglichkeit, die schönsten Momente festzuhalten, was ein Privileg ist, aber auch viel Verantwortung mit sich bringt“, sagt Harald Wisthaler, Obmann der Fotografinnen/Fotografen und Filmer/innen im lvh. „Das Verständnis des Urheberrechts ist entscheidend für unsere Berufe.“
Energie effizienter bereitzustellen ist eine der Säulen, auf die die Transforamtion aufbaut. In Prad ist das E-Werk „Mühlbachwerk II“ auf dem neuesten Stand der Technik gebracht worden - mit einheimischem Know-how.
Durchgeplant im bekannten Malser Ingenierbüro Patscheider&Partner unter der Aufsicht vom Wasserbauingenieur Walter Gostner, ausgeführt vom Prader Tiefbauer Michl Hofer und von der Baufirma Paulmichl&Prugger und mit der Elektroinstallation von EN-CO aus Ratschings und mit der maschinellen Ausrrüstung von Sora GmbH aus Kiens: Die rund 2,7 Millionen Euro Investitionssumme, die die E-Werk Genossenschaft Prad ausgegeben hat, sind gut investiertes Geld. Denn dieses Geld blieb bei Südtiroler Betrieben, die insgesamt ein Know-how aufbringen, ein E-Werk komplett neu auszustatten. Das ist auch die Erfüllung jener Forderung nach kleinen Kreisläufen, in denen möglichst nahe Betriebe berücksichtigt werden sollen.
Die andere Seite besteht aus Notwendigkeiten, aus betriebswirtschaftlichen Überlegungen, und aus der Zukunftsperspektive. Das „Mühlbachwerk II“, unterhalb des Sportplatzes in Prad, ist die „kleine Schwester“ des großen und kürzlich komplett erneuerten „Mühlbachwerkes I“ in der Prader Schmelz. In der Schmelz wird ein Teil des Wassers aus dem Suldenbach zu elektrischen Strom verarbeitet.
In der Schmelz werden rund 21 Millionen Kilowattstunden im Jahr erzeugt. Das ist eine ganze Menge, denn davon können 5.700 Haushalte mit Strom versorgt werden. Natürlich ist die Stromerzeugung im Winter tiefer als in den Monaten der Schneeschmelze und im Sommer. Die E-Werk Prad Genossenschaft kann sich glücklich schätzen, über eine wuchtige Stromerzeugung verfügen zu können.
Ein Teil des in der Schmelz abgearbeiteten Wassers wurde zu Beginn der 1990er Jahren auf Veranlassung des langjährigen Prader E-Werkspräsidenten Georg Wunderer in Druckrohre verlegt und zum „Mühlbachwerk II“ geleitet. Das dortige Kraftwerk warf um die 3 Millionen Kilowattstunden pro Jahr ab, also rund ein Siebtel vom „großen Bruder“ in der Schmelz. Dafür hat Mühlbach II den Vorteil, dass es das gesamte Jahr über mit einer bestimmten Verlässlichkeit gleichbleibend Strom erzeugen kann.
Im Laufe der Zeit hat Mühlbach II immer weniger Strom produziert. Die Leistung der Anlage ging kontinuierlich zurück. Die damals verlegten Stahlrohre bildeten Defekte in Form von internen Noppenbildungen aus, die Reibung in den Rohren nahm zu. Auch die Turbine war sanierungsbedürftig. 2009 veranlassten diese Umstände Georg Wunderer dazu, Studien über eine Leitungsersetzung erstellen zu lassen. Die Genossenschaftsprioritäten waren dann aber andere.
Ab 2018 wurde dann vom GSE Förderungen auch für die Erneuerung bzw. Sanierung von Kraftwerken vorgesehen und ab da kam Schwung in die Mühlbach II Sanierung. Als das Erneuerungsprojekt für die Förderungen zugelassen war, ist man 2021 mit der konkreten Projektierung gestartet. Auch weil 2021 die Wasserkonzession nach 30 Jahren verlängert werden musste.
Die Konzession wurde vom Amt für nachhaltige Gewässernutzung anstandslos verlängert, mit der Auflage, dass aufgrund der neuen Gesetzeslage mehr Restwasser abgegeben werden musste. Dem E-Werk bleibt eine 1490-Sekundenliter-Konzession (bis 2021 waren es 1760 Sekundenliter). Eigentlich war damit zu befürchten, dass aufgrund der geringeren Wassermenge auch weniger Strom erzeugt werden konnte. Ein Um- und Neubau der Druckleitung und des E-Werkes waren deshalb aus mindesten drei Gründen zwingend geworden: aufgrund der Alterungserscheinungen der Anlage, aufgrund der möglichen Förderungen und aufgrund der Erhöhung der Restwassermenge bei der Konzessionsverlängerung.
Aufgrund exakter Planung, der Verwendung von glasfaserverstärkten Kunststoffrohren (GFK)für die Druckleitung und der neuen und maßgeschneiderten Francis-Turbine kann im erneuerten Werk in etwa diesselbe Menge Strom bereitgestellt werden, also rund 3 Millionen Kilowattstunden bei einer Nennleistung von knapp 400 KW.
Der Suldenbach ist für Wasserbauer und E-Werke ein „brutto cliente“, zitiert Walter Gostner einen befreundeten Ingenieur. Weil der Suldenbach aufgrund der Gletscherschmelzen eine extrem hohe Geschiebebelastung hat, wird das Gröbste im Sandfang bei der Stilfser Brücke herausgenommen. Trotzdem bleiben Geschiebeteile im Wasser und dadurch werden die Turbinen oftmals bei großer Abnutzung extrem beansprucht. Die beiden Mühlbachwerke verarbeiten also dasselbe Wasser. Die Ausleitung des Wassers und die Rückgabe in den Suldenbach erforderte einen notwendigen Eingriff. Denn die Ausleitungsstrecke war aufgrund der Geschiebeführung des Suldenbaches derart versandet, dass ein Rückstau bis in den Turbinenraum drohte.
Damit ist das „Mühlbachwerk II“ samt neuer Übergabekabine hergerichtet für kommende Generationen. Denn die Lebensdauer der neuen Druckleitung wird auf 80 Jahre geschätzt. An der Oberfläche der Maschinenhalle ist ein kleiner Bikeparcour entstanden, der vom E-Werk Prad dem Tourismusverein Prad zur Nutzung und Pflege zur Verfügung gestellt wird.
Erwähnenswert ist, dass bei der Druckrohrverlegung auch eine neue Trinkwasserleitung (von der oberen bis zur unteren Suldenbrücke) mitverlegt worden ist, ebenso eine neue Beregnungsleitung und auch die 3. Hauptleitung für die Fernwärme.
Schluderns/Vinschgau - Das Biotop bei Schluderns wird als der letzte Rest des „Vinschger Urwaldes“ bezeichnet, der sich einst entlang der Etsch den Vinschger Talkessel entlang zog. Im Zuge der Etschregulierung in der 1980er Jahren waren die meisten Auwälder gerodet worden, um für die Landwirtschaft Flächen zu gewinnen. Das, was von den Auwäldern übrig geblieben ist, ist ein unschätzbares Kleinod, eine Naherholungszone und Heimat für Tiere. Es ist eine Heimat für Tiere unterschiedlicher Art und eine Naherholungszone für Menschen und ein Wasserspeichen. Dass die Auen bei Schluderns (150 Hektar davon 95 % auf Schludernser Gebiet und 5% auf Glurnser Gebiet) erhalten geblieben sind, ist nicht zuletzt der Unterschutzstellung im Jahre 1976 und der Einstufung als Natura 2000 Gebiet zu verdanken. Das alles verhindert, dass das Gebiet, wie schon oft versucht, scheibchenweise angeknabbert wird. Um den Menschen und speziell den Kindern die Welt der Auen zu erschließen, wurde kürzlich der NaturERLEBNISpfad Biotop Schluderns angelegt. An 19 Stationen lassen sich die Auen erforschen. Ideengeber war der verstorbene Armin Bernhard. Finanziert wurde der Erlebnispfad von der Landesabteilung Natur Landschaft und Raumentwicklung, vom Amt für Natur, von der Gemeinde Schluderns und der Ferienregion Obervinschgau, die die Kinder mit speziellen Forschungsrucksäcken ausstattet. Bei der offiziellen Eröffnung des Weges dankte BM. Heiko Hauser allen, die am Projekt mitgearbeitet haben, darunter Gritt Wendike mit Tochter Lilly und vielen anderen. (mds)
Sulden - Kennen sie die Bibelstelle; Man kann nicht zwei Herren gleichzeitig dienen“? Dies war die Frage eines Diskussionsteilnehmers an Landesrat Luis Walcher, welcher in Sulden am 22. Mai bei einer Informationsversammlung referierte. Geladen hatten die SVP Ortsgruppen Sulden,Prad,Stilfs ,Gomagoi-Trafoi und Lichtenberg um die Themen Bettenstop und Nationalpark zu diskutieren. Walcher konterte gekonnt auf diese biblische Frage und sagte, dass es sehr wohl möglich sei, zwei anscheinend so verschiedene Berufs- und Interessensgruppen wie den Tourismus und die Landwirtschaft politisch zu vertreten. Es wäre sogar von Nutzen, da gerade diese beiden Bereiche sich ergänzen und einander helfen könnten, um Südtirol auch in Zukunft nach vorne zu bringen.
Auf diese Aussage antwortete ein Jungbauer. Er wies darauf hin, dass die einheimischen Bauern großes Interesse hätten eigene Produkte vom Hof der hiesigen Gasthäuser zu verkaufen. Doch leider sei dies oft ein frommer Wunsch, da politische Rahmenbedingungen dafür eng gestellt sind und Gastwirte dieses Angebot noch wenig nützen. Aus Aussersulden meldete sich eine Bäuerin, um für die Ausführung einer längst notwendigen Straßenumfahrung neben ihrem Hof vorzusprechen. Walcher versprach sich bei LR Alfreider dafür einzusetzen.
Den anwesenden Tourstikern lag besonders der ungeliebte Bettenstop am Herzen. Die Schwierigkeiten, welcher dieser STOP für den Tourismus darstellt, wären besonders für Sulden und Trafoi spürbar, da man dort nur vom Tourismus leben und überleben würde. Junge Menschen, welche investieren und die Betriebe erweitern möchten, würden durch diesen ungerechten Bettenstop ausgebremst und würden abwandern.
Auch die Schwierigkeiten, inmitten des Nationalparkes leben und arbeiten zu müssen, wurden angesprochen und die strikten Regelungen darin als Hemmschuh für die Betriebe gesehen. Es würde dadurch an Planungssicherheiten für weitere Seilbahnen, Pisten, Speicherbeckenbauten fehlen und somit die touristische Entwicklung gefährden.
Auch die Realisierung der Ortler Ronda in Sulden wäre so in Gefahr und es bräuchte dringend politische Hilfe, um in Rom dafür zu intervenieren. (ck)