Frau Martina, genannt Martha, feierte am Martinstag ihren 91. Geburtstag. In geistiger Frische erzählt sie aus ihrem Leben, vom Tod ihrer drei Geschwister, vom Brand auf „Pastelwies“ am Prader Berg, vom Wiederaufbau des Heimathofes, von harter Arbeit daheim und in den Dienststellen.
von Magdalena Dietl Sapelza
Noch bis vor zwei Jahren wanderte Frau Martina zwei bis dreimal in der Woche von ihrem Hof hinunter nach Prad und wieder zurück. Nur hie und da nahm sie Mitfahrgelegenheiten in Anspruch. „Zfuaßgean bin i gweint gwesn“, meint sie.
Martha wurde als „lediges Kind“ in Tschengls geboren und blieb bis zu ihrem vierten Lebensjahr in der Obhut ihrer Großeltern. Ihre Mutter arbeitete als Magd, bis sie den Bauern auf „Pastelwies“ heiratete und ihre Tochter dorthin mitnahm. Der Ziehvater hatte selbst eine gleichaltrige Tochter. Gemeinsam besuchten die Mädchen die mehrklassige Volksschule in „Vernair“. Sie teilten sich ein Paar Sonntagsschuhe. „Oan Sunnta bin i Kirchn gongan, in ondern sie“, erzählt Martha. Vier Stiefgeschwister erblickten das Licht der Welt. Alle ereilte ein tragisches Schicksal. Der Bruder verlor mit 14 Jahren sein Leben im Suldenbach, die zweijährige Schwester starb nach einer Beeren-Vergiftung, der jüngste Bruder Sepp kam mit einer Beeinträchtigung zur Welt. Martha spendete Trost, wenn die Mutter weinte, und packte nach Kräften überall an. In eisigen Wintern holte sie Wasser vom nahen „Sprenghof“. Denn der Wasserhahn ihres Hofes versiegte regelmäßig nach den ersten Minusgraden. „Mit a Zumm afn Buggl unt zwoa Kondlan bin zwoamol in Tog um Wossr gongan.“ Viel Wasser benötigten vor allem die fünf Kühe, die Jungrinder, Schafe und Schweine. Die Familie erwirtschaftete alles, was sie an Nahrungsmitteln brauchte, von Milch, Fleisch, Kartoffeln bis hin zu Getreide. Martha arbeitete auch auf Nachbarshöfen. Denn es war so üblich, dass man sich gegenseitig half. „Olm orbatn, um an Vergelt’s Gott unt a pissl Essen“, sagt sie. Als Jugendliche schlich sie sich hie und da heimlich nach Prad zum Tanzabend beim „Gapp“. „I hon fir mai Leben gearn tonzt“, verrät sie. Für die unbeschwerten Stunden in fröhlicher Runde nahm sie die Schelte ihres strengen Ziehvaters in Kauf, wenn er ihr Fortgehen bemerkt hatte. Doch zum Ausgehen blieb ihr wenig Zeit. Im Sommer arbeitete sie daheim, im Winter als Magd auf Höfen oder in Gastbetrieben der Umgebung. Die Arbeitstage umfassten meist 15 bis 16 Stunden ohne Pause. Den Lohn gab sie daheim ab. Am 25. Februar 1952 befand sie sich in Prad, als auf „Pastelwies“ dicker Rauch aufstieg. Sie lief los und stand kurz darauf vor der glimmenden Brandruine ihres Heimathauses. Eine Welt brach zusammen. Unterschlupf erhielt die Familie auf dem „Sprenghof“. Alle Kräfte wurden gebündelt und der Hof wieder aufgebaut. Martha trug die schweren Kübel mit Mörtel und schleppte Ziegel von Prad herauf. In Dienststellen verdiente sie Geld, um die Handwerker zu bezahlen. Im Alter von 24 Jahren wurde Martha schwanger. „I hon zearsch nit verstondn, wos mit miar lous isch“, meint sie. Sie brachte eine Tochter zur Welt. Damit sie weiterhin Geld verdienen konnte, blieb das Kind in der Obhut ihrer Mutter. Drei Jahre später kehrte sie mit der zweiten Tochter von ihrer Dienststelle nach Hause zurück. „I hon miar selm mitn Poppale foscht nimmr hoam traut“, verrät sie. Doch ihre Sorge war unbegründet. Ihre Mutter kümmerte sich auch um diese Kleine. „I hon weiter gorbatet, um di Pappa z` kafn“, betont sie.
In Sulden lernte sie Josef Riedl (Jg. 1921) vom Lichtenberger Berg kennen, der sie 1962 heiratete und zu ihr auf den Hof zog. Ein Jahr später schenkte sie ihm ihre dritte Tochter. Martha übernahm den Hof und die damit verbundene Arbeit. Ihr Mann und ihre Töchter unterstützten sie. Mit dem Kuhgespann brachten sie das Heu ein und pflügten die Äcker. Sehr mühsam war die Getreideernte. „Bis ma s’Broat afn Tisch kopp hot, hots a morts Orbat gebm“, sagt sie. Und wieder schlug das Schicksal zu. Martha verlor ihre 40-jährige Schwester an Herzversagen.
Maschinen hielten auf dem Hof erst Einzug, nachdem die zweitgeborene Tochter Gisela im Frühjahr 1999 den Hof übernommen hatte. Im Herbst desselben Jahres starb Marthas Mann nach einem Schlaganfall.
Mittlerweile hält ihr Enkel Thomas die Zügel im Hof in den Händen. Er hat für sich und seine Familie neben der alten Hofstelle ein neues Haus gebaut. Martha wohnt zusammen mit ihrem jüngeren Bruder Sepp im alten Haus, umsorgt von Tochter Gisela. Zu Fuß schafft es Martha nicht mehr ins Tal. Nach Prad wird sie nun gefahren, wenn sie möchte.
Martell - Die Gemeinde Martell und die Bauernbund Ortsgruppe Martell rufen in Zusammenarbeit mit dem „Bäuerlichen Notstandsfonds – Menschen helfen“ (BNF) zu einer Spendenaktion für die Hinterbliebenen der Familie Marchesi/Blaas auf.
Am 30. September ist Günther Blaas im Alter von 49 Jahren bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Er hinterlässt seine Lebensgefährtin und zwei Kinder.
Die Familie hatte erst vor wenigen Jahren ein älteres Wohnhaus erworben und dort den Lebensmittelpunkt für ihre gemeinsame Zukunft eingerichtet.
Ein sehr schmerzlicher Moment, eine schwierige Zeit mit Unsicherheit und vielen Ängsten, wo die Familie Unterstützung und neue Hoffnung braucht. Spenden können über die Spendenkonten des „Bäuerlichen Notstandsfonds EO“ unter dem Kennwort „Fam. Marchesi/Blaas“ eingezahlt werden.
Kennwort: „Fam. Marchesi/Blaas“
Raiffeisen Landesbank IBAN IT30 D 03493 11600 000300011231
Südtiroler Sparkasse IBAN IT67 D 06045 11600 000000034500
Südtiroler Volksbank IBAN IT15 U 05856 11601 050570004004
Jeder gespendete Euro kommt zu 100 % der Familie Marchesi/Blaas zugute. Die Spenden an den BNF können von Privatpersonen und von Betrieben in der Einkommenssteuererklärung abgesetzt werden.
Eyrs/Tschengls/Allitz/Tanas - Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren von Eyrs, Tschengls, Allitz und Tanas dürfen sich über 180 neue Einsatzuniformen freuen. Der letzte Austausch ist vor rund 25 Jahren erfolgt und deshalb war eine Neuanschaffung eine Notwendigkeit. Kürzlich sind die neuen Uniformen eingetroffen.
Benachbarte Wehren haben den Austausch bereits vor rund 5 Jahren vorgenommen. So etwa auch die FF Laas, die damals neue Einsatzjacken angeschafft hatte. Die Wehren in den Fraktionen Eyrs, Tschengls, Tanas und Allitz haben die neuen Richtlinien des Landesverbandes der Freiwilligen Feuerwehren abgewartet, welche im Mai 2022 erlassen worden sind. Auf der Basis der neuen Richtlinie wurden so die neuen, kürzeren und damit praktischeren Einsatzjacken und Einsatzhosen mit der neuen Triplexbestreifung angeschafft. Angelehnt hat man sich auch an die österreichischen Einsatzuniformen, so dass preisliche Vorteile aufgrund der hergestellten Stückzahlen dort erzielt werden konnten. Die Namensnennung der jeweiligen Feuerwehr am Rücken ist nun zweisprachig angeführt.
Unter der Koordination vom Abschnittsinspektor der Gemeinde Laas, Abschnitt IV im Bezirks Untervinschgau Hugo Trenkwalder wurden vier Anbieter um eine Offertlegung gebeten und gewonnen hat diese Ausschreibung die österreichische Firma „Koch Brandschutztechnik“. Die „Koch Brandschutztechnik“ hat auch vor rund 5 Jahren die Laaser Einsatzjacken geliefert.
Die Finanzierung hat zu 80% die Gemeinde Laas übernommen, die Raiffeisenkasse Laas hat sich an der Finanzierung gut beteiligt, wie auch die Volksbank Laas. Die vier Wehren sind den Sp0nsoren zu Dank verpflichet.
Es ist keine Frage, dass die persönliche Schutzausrüstung für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren einen sehr hohen Stellenwert haben muss und den modernsten Anforderungen entsprechen soll.
Planeil/Frankfurt - Die Grundschule Planeil im Obervinschgau mit Lehrer Florian Thaler und die Grundschule St. Oswald bei Kastelruth mit Lehrerin Manuela Steiner und Frau Prof. Annemarie Augschöll von der Freien Universität Bozen standen bei der 75. Frankfurter Buchmesse (vom 16 – 20 Oktober 2023) auf Einladung des „Forums Bildung/Verband Bildungsmediene.V“ zum Thema „Leben, Lernen und Arbeiten in den Kleinstschulen Südtirols“ im Mittelpunkt. Der Kontakt kam über das Netzwerk Kleinstschulen Südtirols zustande. Mehr als die Hälfte der Grundschulen in Südtirol sind in jahrgangsübergreifenden Klassen organisiert. In 76 Grundschulen werden fünf Jahrgänge in drei Klassengemeinschaften unterrichtet in 14 Klassen bilden fünf Jahrgänge eine Klassengemeinschaft. Dass es sich dabei um kein rückständiges Schulmodell handelt, belegte Frau Prof. Augschöll bei Studien in dem von ihr gegründeten „Forschungs- und Dokumentationszentrum zur Südtiroler Bildungsgeschichte“. Sie gab im Rahmen des Fachprogramms zu Lern-, Medien- und Schulkonzepten der Frankfurter Buchmesse Einblicke in die Aktivitäten ihrer Forschung und in die unterschiedlichen Bildungsaktivitäten im ländlichen Raum. Dabei geht es um innovative Konzepte und internationale Vernetzung mit Forschenden in aller Welt, die mit Schulen in abgelegenen Gebieten arbeiten, in sogenannten „Kleinschulgipfeln“ sowie Lehrkräfte und Kinder über tausende Kilometer entfernt in Austausch zu bringen. Ermöglicht werden im Rahmen des Projektes „Weltwissen-Paten“ Begegnungen mit spannenden Menschen aus Wirtschaft, Kultur und Sport, die die Kleinstschulen besuchen. In Planeil war über das Netzwerk der Kleinstschulen Miklos Kiss mit seinem selbstfahrenden Audi zu Gast und jüngst der Vorstand vom Verband Bildungsmedien und Geschäftsführer des Klinkhardt Verlags Andreas Klinkhardt, der den Kindern Geschichten über Buchdruck und Bücher erzählte. „Kleine Schüler:innenzahlen und motivierte Lehrpersonen machen die Kleinschulen zu besonderen Lernorten nicht nur für Kinder, sondern auch für die Menschen der kleinen dörflichen Sozialgemeinschaften“, unterstreicht Augschöll. Die beiden Lehrpersonen Thaler und Steiner berichteten aus dem Schulalltag und beschrieben die Umsetzung ihrer Lernkonzepte. Die Ausführungen der Professorin und der beiden Lehrpersonen aus Südtirol stießen auf großes Interesse. (mds)
Tschars - Der ehemalige Landtagsabgeordnete, Chronist und Mitgründer des Bildungsausschusses Kastelbell-Tschars Robert Kaserer zeichnet in seinem „Lesebuch - Leben, Wohnen, Arbeiten in der Gemeinde Kastelbell-Tschars ab 1900“ eine Ortsgeschichte in allen Facetten nach.
von Erwin Bernhart
Große Ehre ließen die Bürger:innen der Gemeinde Kastelbell-Tschars ihrem 86-jährigen Robert Kaserer zukommen. Bei der Buchvorstellung im Josef-Maschler-Haus war der Saal am 4. November bis auf den letzten Platz gefüllt, der Kirchenchor und eine Abordnung der Musikkapelle umrahmten die Feier musikalisch, die Heimatbühne Kastelbell-Tschars streute mit Darstellungen vom Kübeltreiben, vom Dengeln der Sense bis zum Tischgebet mit anschließendem Muasessen Alltagsszenen ein. Ermöglicht hat die Feier der Bildungsausschuss Kastelbell-Tschars unter Federführung von Kathy Doná, die eingangs erwähnte, dass der Robert seit Jahrzehnten immer mit einem oder zwei Fotoapparate unterwegs sei. Fotografiert habe er alles und jeden und oft auch mürrische Kommentare ernten müssen. Moderiert hat den Abend Herbert Raffeiner, der dem „Lesebuch - Leben, Wohnen, Arbeiten in der Gemeinde Kastelbell-Tschars ab 1900“ und dem Autor Robert Kaserer eine „Genauigkeit und Unbekümmertheit, mit Mikroinfos und örtliche Details“ attestierte. Ein spezielles Buch sei entstanden, eine Ergänzung zum Dorfbuch von 2020. Der Robert Kaserer sei für die Tscharser ein Glücksfall. Hohen Anteil für die Lesbarkeit komme der Grafikarbeit von Martin Kaserer zu.
Robert Kaserer wertete es als Zeichen der Anerkennung, dass so viele Leute an der Buchvorstellung teilnahmen. Kaserer erzählte von beeindruckenden Begegnungen in der Gemeinde, an die unzähligen Gespräche mit dem „Kellerguater Luis“ und mit dem „Falsoarer Sepp“. Ziel des Buches sei es, das tägliche Leben aus der Vergangenheit aufzuzeichnen, damit das nicht Vergessenheit gerate. Denn in den letzten Jahrzehnten habe es große Veränderungen gegeben. Es sei kein wissenschaftliches Buch, aber es könne durchaus als Bereicherung für die Gemeinde, für die einzelnen Dörfer und für die Bergfraktionen angesehen werden. Ein Herzensanliegen sei ihm, dass die jungen Leute Einblick in die „Geschichte unseres Landes erhalten sollen“.
BM Gustav Tappeiner überbrachte wertschätzende und anerkennende Grußworte der Gemeinde. Robert Kaserer habe Dokumente und Perlen der Geschichte in einem sehr persönlichen Lesebuch gesammelt. Ein Lebenswerk ist so entstanden, in welchem die Sammelleidenschaft zum Ausdruck komme. Das Buch sei auch eine Handreichung zur Entschleunigung.
Ausklang fand die Feier bei einem reichhaltigen Buffet.
Kürzlich wurde die Strecke von Meran nach Töll wieder in Betrieb genommen. STA Direktor Joachim Dejaco teilte dem Verein Freunde der Eisenbahn bei einer Aussprache mit, dass mehr als ein Drittel der 1500 Fundamente für die Strommasten errichtet wurden. Im Frühjahr 2024 sollen die Arbeiten abgeschlossen werden. Der Verein Freunde der Eisenbahn möchte sich daher bei der Landesregierung und STA bedanken. Dann kann die Vinschgerbahn im Halbstundentakt bis Bozen durchfahren.
Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Was ist eine Frau und Mutter in der heutigen Arbeitswelt wert?
Zum Thema Frauen und Mütter in der Arbeitswelt bzw. Was ist eine Frau und Mutter in der heutigen Arbeitswelt wert, seien stellvertretend zwei Erfahrungen beschrieben: Eine arbeitswillige junge Mutter auf Arbeitssuche wird zum Vorstellungsgespräch geladen. Relativ schnell wird im Gespräch die Frage gestellt, ob ein zweites Kind in Planung sei. Da diese Frage nicht zu hundert Prozent verneint werden konnte, war die Reaktion des potentiellen Arbeitgebers klar: Man wolle das Risiko wieder einen neuen Mitarbeiter suchen zu müssen nicht eingehen.
Fazit: Befindet sich Frau im „gebärfähigen“ Alter, so hagelt es am Arbeitsmarkt Absagen.
Beispiel zwei: Eine junge Mutter will nach drei Jahren, in denen sie Zuhause das Kind betreute, wieder arbeiten gehen, ist voll motiviert und in einem gewissen Rahmen auch flexibel was die Arbeitszeiten anbelangt. Nach zwei Vorstellungsgesprächen und der Hoffnung, dass auch die restlichen Zweifel ausgeräumt wären, folgt der Anruf, dass es wegen der Arbeitszeit doch nicht klappt. Nach Rückfrage und Bitte um einen weiteren Termin, um das Thema Arbeitszeit persönlich abklären und auch um eventuelle Kompromisse finden zu können, wartet die Mutter bis heute auf den versprochenen Rückruf des Geschäftsführers.
Vor diesem Hintergrund drängen sich doch einige Fragen auf: Können sich Betriebe als Arbeitgeber in Zeiten des Mangels an Arbeitskräften eine Ablehnung von Müttern, die wieder in den Arbeitsmarkt eintreten wollen, leisten? Kann sich die Gesellschaft das leisten? Wo gedenkt der Landesbeirat für Chancengleichheit den Hebel anzusetzen, damit die Gleichberechtigung der Frau und vor allem Mutter am Arbeitsmarkt gelingt?
Name der Redaktion bekannt
Aussendung der Vinschger Arbeitnehmer:innen in der SVP
Die Fa. Hoppe galt bisher als sicherster Arbeitgeber im Vinschgau. Umso bedauerlicher ist nun die unverhoffte Entlassung von 120 Mitarbeiter:innen. Das ist ein schwerer Schlag für die Betroffenen. Ihnen gilt unser Mitgefühl. Wir sind uns bewusst, dass diese Maßnahme notwendig ist, um die restlichen Arbeitsplätze zu sichern. Darauf bauen wir. Es ist zu wünschen, dass alle Arbeiter:innen wieder einen Arbeitsplatz finden. Wir rufen unsere Unternehmer:innen auf, ihnen eine neue Anstellung mit angemessener Bezahlung zu bieten. Bei dem immer wieder beklagten Arbeitskräftemangel dürfte das wohl möglich sein, bzw. dem entgegenwirken.
i.A. die Vorsitzende Kunhilde von Marsoner
Winterfit bis 15. November
Die Phase auf die Winterausrüstung von Fahrzeugen endet mit 15. November, daran erinnert das Kraftfahrzeugamt des Landes. Ab 15. November gilt Winterausrüstungspflicht auf der Brennerautobahn A22 sowie auf dem Gemeindegebiet der Stadt Bozen. Wer auf höher gelegenen Landesstraßen unterwegs ist, muss sein Fahrzeug auch bereits zuvor mit Winterausrüstung ausgestattet haben, wenn Schnee und/oder Eis auf der Fahrbahn vorkommen.
HAIKU Gedicht
Morgennebel –
als er sich zurückzieht,
gelbe Lärchen.
©Helga Maria Gorfer, Schlanders
Kommentare und Anfragen an:
helga.gorfer58@gmail.com
Keine Gnade für den Wolf: Bundesrat Rösti drückt umstrittene Abschusspläne durch.
Dem Wolf geht es an den Kragen. Auf Druck von Bundesrat Albert Rösti vollzieht der Bund einen Paradigmenwechsel. In Zukunft können Kantone ganze Rudel präventiv erlegen. Wir haben zur Zeit in der Schweiz 32 Rudel mit über 300 Wölfe. Diese dürfen künftig auch abgeschossen werden, bevor sie Schaden angerichtet haben. Der präventive Abschuss ist bereits ab dem 1. Dezember 2023 erlaubt. In «begründeten Fällen» dürfen laut dem Bundesrat auch ganze Wolfsrudel entfernt werden.
Der Widerstand ist gross: Die Kampagnenorganisation Campax hat eine Petition mit rund 48‘000 Unterschriften gegen die Wolf-Abschusspläne des Bundes eingereicht. Während SVP und Bauern das kräftig unterstützen, sind die Umweltverbände entsetzt.
Wenn wir nicht handeln, geht das Wachstum der Wolfspopulation ungehindert weiter», betonte Bundesrat Rösti. Das wäre verbunden mit grossen Schäden bei Nutztieren, zeigt er sich überzeugt. «Das könnte sich sogar zu einer Gefahr für den Menschen entwickeln. Und das wollen wir nicht.»
Unter den Kommentatoren gibt es immer wieder bedenkliche Schreiberlinge. Ich kann echt nur den Kopf schütteln über solche Leute mit ihren billigen Äußerungen, einfach nur primitiv. Wenn man diesbezüglich das Leid dieser Tiere anschaut und den normalen Menschenverstand walten lässt kann man das Vorhaben nur unterstützen. Nun empört sich lautstark ein sogenannter „Tierschützer“... Dazu meint ein Bergbauer, ist das Tierschutz, wenn ein gesundes Tier (Kalb,Schaf,Ziege) vom Wolf brutal zu Tode gequält wird? Dem Bauer werden zig Vorschriften auferlegt betreffend Tierschutz, aber der Wolf kann sich alles erlauben, solche Widersprüche sind nicht mehr nachvollziehbar, desgleichen mit diesen Pseudo-Tierschützer. Wenn man in den Medien die farbigen Bilder von diesen Schlachtfelder, die der Wolf anrichtet sieht, da kann ich mir kaum vorstellen, dass noch so ein überzeugter Tierschützer dies befürworten kann! Das unsägliche Leid, das diese Tiere anrichten, sollte zu denken geben! Wenn Wölfe in dicht besiedeltem Gebiet auftauchen und wenn man dem Wolf freie Bahn lässt wird früher oder später etwas schlimmes passieren, die Frage ist nur wann?
Es geht um die sogenannten Freizeit-Tierschützer, die vor den Bildschirmen sitzen und ganz munter unreflektiert Bilder teilen, diverse Hetz-Postings erstellen oder teilen oder aber auch Online-Petitionen starten ohne Sinn und Verstand.
Aber es ist ja viel, viel leichter auf „Gefällt mir“ zu klicken oder einen Beitrag zu teilen als selber vor Ort aktiv zu werden was Tierschutz anbetrifft.
Endlich ein Bundesrat mit Durchsetzungsvermögen.
Danke Herr BR Albert Rösti.
Giacumin Bass , Müstair
Psychologie
Alle meine Gefühle
Gefühle geben uns Orientierung für uns selbst und beeinflussen so die Beziehungen, die wir zu unseren Mitmenschen pflegen. Je deutlicher und differenzierter es gelingt, Gefühlen nachzuspüren, sie zu benennen und mitzuteilen, umso lebendiger fühlen wir uns.
Scham
„Das ist mir volle peinlich. Wie konnte ich das nur tun?“ Scham ist ein oft überraschendes und sehr schmerzhaftes Gefühl, dass uns in Situationen einholt, in denen wir uns fehlerhaft erleben und am liebsten im Erdboden versinken möchten. Ich bedauere, wie ich mich verhalten habe, fühle mich bedrückt, entsetzt, frustriert oder bin einfach verunsichert darüber, wie es weitergehen soll. Vielleicht bin ich den eigenen oder an mich gestellten Erwartungen nicht gerecht geworden und habe in meinen Augen versagt. Vielleicht habe ich mich unangemessen verhalten. Vielleicht hat mich jemand anderer bloßgestellt. Verstärkend setzt sich in solchen Momenten ein Gedankenkarussell in Gang. Das hätte mir doch nicht passieren dürfen. Selbstbewertungen, wie ich bin schlecht und ungenügend, kommen dazu. Aus Scham vermeiden wir nicht selten Blickkontakt, fühlen uns wie gelähmt und ziehen uns zurück, um das Beschämende zu verbergen. Diesem Verhalten liegt das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Anerkennung zugrunde, welches durch ein nicht regelkonformes Verhalten vermeintlich verwirkt wurde. Die Lösung: Den Mut finden und sich jemandem anvertrauen und von der eigenen Scham erzählen. Reagiert das Gegenüber mitfühlend im Sinne von du gehörst dazu und bist ein wertvoller Mensch, so löst sich das Gefühl der Scham auf. Im Mitteilen finden wir Trost, akzeptieren uns mit unseren Fehlern und Unzulänglichkeiten und neue Handlungsoptionen tun sich auf.
Elisabeth Hickmann
Einzel-, Paar- und Familienberatung
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Tel. 333 269 0799
beratung@hickmann.it
Matsch - Mehr wissen zum Klimawandel, zu Wetter, Prognosen und Apps, zu Auswirkungen auf Wanderwege, Permafrost, Gletscherrückgang und Trockenheit, das war das Ziel der Fortbildung für Wanderleiter im Bergsteigerdorf Matsch. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Arbeitsgruppe Bergsteigerdorf Matsch und richtete sich an alle Wanderleiter Südtirols. Wanderleiter:innen sind wichtige Multiplikatoren für die Bergsteigerdörfer: sie erklären ihrer Gruppe, was ein Bergsteigerdorf ausmacht und helfen die Philosphie der Initiative in die Breite zu bringen: nachhaltige Mobilität, ressourcenschonender Tourismus, Erhalt der alpinen Landschaft und Stärkung der Dorfgemeinschaft. Wanderleiter:innen müssen in der Lage sein, den Gast an die Hand zu nehmen, auch was die drängenden Fragen zum Klimawandel sind und wie sich die Bergwelt verändern wird.
Dafür konnten die Matscher zwei hochkarätige Referenten gewinnen: Daniel Schrott, Südtiroler Meteorologe beim ORF in Wien und Georg Niedrist, Biologe und Forscher am Institut für Alpine Umwelt der EURAC in Bozen.
Viele Aussagen ließen das Publikum aufhorchen: „Es ist höchst an der Zeit, jetzt noch die Möglichkeit zu nutzen einen Alpengletscher zu besuchen“, so Schrott bei seinem sehr anschaulichem Vortrag und Niedrist gab zu Bedenken: „Die Klima-Krise ist kein Umweltproblem, sondern eine Sozial- und Ernährungskrise, Wasserkonflikte werden bald kommen.“
Die beiden gaben aber auch Einblicke, in die Möglichkeiten, das Schlimmste zu verhindern, wenn wir endlich von den typischen Klima-Ausreden wegkommen: sollen die Anderen zuerst, aber die Chinesen, die Politik müsste, was soll ich alleine bewirken... (klf)